Echter Salbei

Echter Salbei wurde schon vor Jahrtausenden als vielseitige Heil- und Gewürzpflanze geschätzt. Auch heute ist sie ein probates Hausmittel, das jedoch mehr kann, als Halsschmerzen zu lindern.

Die Anwendungen des Echten Salbeis sind so vielseitig, da ihn seine ätherischen Öle, Gerbstoffe und Bitterstoffe zu einem wahren Multitalent machen. Eine Langzeitanwendung sollte zuvor mit einem Arzt besprochen werden, da die Pflanze den Östrogenhaushalt beeinflussen kann.

In der Ernährung

Salbei kann zum Verfeinern vieler Gerichte verwendet werden. Vor allem deftige Fleischspeisen profitieren vom intensiven Würzkraut. Auch für leckere Wildkräuterchips oder Kräutersalze ist das aromatische Kraut geeignet.

Heilende Anwendungen

Besonders bekannt ist der Echte Salbei für seine entzündungshemmende Wirkung im Mund- und Rachenraum wie zum Beispiel bei Halsschmerzen und anderen Erkältungsbeschwerden. Hierbei hilft er in Form von Tees, Gurgellösungen oder selbstgemachten Halsbonsbons. Alternativ sind Präparate mit Salbeiextrakt erhältlich, zum Beispiel Salviathymol Tropfen.

Die Verdauung profitiert von Salbei, da er Durchfall, Blähungen und Krämpfe im Darm lindert sowie fetthaltige Speisen besser verträglich macht.
Übermäßiges Schwitzen, wie Hitzewallungen während der Wechseljahre, bei psychischen Problemen oder durch Medikamente, kann wirksam durch Salbeiextrakt eingedämmt werden.

Durch seine milchflusshemmende Wirkung ist Salbei eine perfekte Beigabe in Abstilltees.

Seine entzündungshemmende, desinfizierende, antibakterielle und antivirale Wirkung kann durch äußerliche Anwendungen helfen, unreine, fettige Haut, Akne oder Lippenherpes in den Griff zu bekommen.

Sabei-Tee – innerlich

Salbeitee hilft bei vielen Beschwerden wie Magenschmerzen, Entzündungen im Mund- und Halsbereich und übermäßiges Schwitzen. Übergieße für einen Salbeitee einen Teelöffel getrocknete, zerkleinerte Salbeiblätter mit 150 Milliliter heißem Wasser und lasse sie bis zu drei Minuten lang ziehen. Bei einer längeren Ziehzeit würden übermäßig viele Gerbstoffe herausgezogen werden, welche die Schleimhäute angreifen könnten.

Bei Entzündungen im Mundbereich und im Hals wird der Tee stündlich einmal gegurgelt oder gespült. Bei übermäßigem Schwitzen, egal welcher Ursache, den Tee mit anderthalb Teelöffeln getrockneten Blättern zubereiten, zehn Minuten lang ziehen lassen und dreimal täglich eine Tasse trinken, jedoch höchstens vier Wochen lang, beim Abstillen maximal eine Woche.

Salbei-Tee – äußerlich

Auch äußerlich kann Salbeitee angewendet werden, zum Beispiel für Fußbäder gegen Schweißfüße oder für Waschungen bei Hitzewallungen oder Fieber. Bei Lippenherpes ein mit Tee getränktes Wattestäbchen mehrmals täglich auf die betroffene Stelle tupfen.

Salbeiwein für die Verdauung

Gegen Verdauungsbeschwerden, die mit Blähungen und Völlegefühl einhergehen, kann ein Salbeiwein helfen, der ähnlich wie eine Tinktur zubereitet wird.

Du benötigst:

  • 20 Gramm getrocknete Salbeiblätter
  • ein Liter hochwertiger Rotwein
  • dunkle Flasche

So bereitest du ihn zu:

  1. Die Salbeiblätter mit Rotwein übergießen.
  2. Eine Woche an einem kühlen, vor Sonne geschützten Ort eine Woche lang ziehen lassen.
  3. Anschließend abgießen und in einer dunklen Flasche kühl aufbewahren.

Bei Bedarf ein Likörglas vom Salbeiwein trinken, beachte aber, dass der tägliche Gebrauch von alkoholhaltigen Zubereitungen über einen längeren Zeitraum nicht empfehlenswert ist.

Körperpflege mit Salbei

Salbei eignet sich hervorragend für die Mundhygiene. Kaue für einen frischen Atem am besten nach den Mahlzeiten ein bis zwei frische Blätter. Um das Zahnfleisch zu stärken und Zahnfleischbluten vorzubeugen, kannst du ein frisches Salbeiblatt auf den Zeigefinger legen und sanft massieren. Nebenbei werden dadurch Zahnbeläge entfernt und Bakterien abgetötet. Getrocknete Blätter kann man zu Pulver zerreiben und auf die Zahnbürste geben, ins Zahnputzpulver oder mit der gewohnten Zahncreme mischen.

Haarefärben mit Salbei

Als regelmäßige Haarspülung verwendet, lässt starker Salbeitee graue Haare wieder verschwinden. Dafür werden zwei Teelöffel Salbeiblätter mit heißem Wasser übergossen und zehn Minuten zugedeckt ziehen gelassen.

Salbei-Deo

Die schweiß- und geruchshemmende Wirkung des Salbeis kannst du in Form eines selbst gemachten Deo-Puders nutzen.

Für das schweißhemmende Pulver benötigst du:

  • 1 TL fein gemörserter Salbei
  • 1 TL Natron (aus der Apotheke oder online)
  • 1 TL Speisestärke
  • optional ätherisches Salbeiöl
  • optionale ultrafeine Heilerde für empfindliche Haut

Wenn du alle Zutaten zusammen hast, brauchst du sie nur in ein sauberes, trockenes Schraubglas geben, verschließen und gut schütteln. Da alle Zutaten trocken sind, ist das Deo-Puder fast unbegrenzt haltbar. Zum Auftragen kannst du entweder deine Hand oder einen breiten Puderpinsel benutzen.

Hinweis: Das Deo-Puder kann bei schwarzer Kleidung Flecken hinterlassen.

Alternativ kannst du auch ein wirksames Deodorant mit Salbeiöl selber machen.

Anwendungen im Garten

Der intensive Geruch des Salbeis vertreibt den Fraßschädling Kohlweißling von Kohlarten im Garten. Schnecken, Blattläuse als auch Raupen halten sich von der mediterranen Pflanze fern, weshalb Salbei gut zwischen Gemüsebeete gepflanzt werden kann.
Eine Jauche des Salbeis stärkt die Abwehrkräfte von Pflanzen.

Andere Anwendungen

Salbei gehört zu den wichtigsten Räucherpflanzen. Seine reinigende und konzentrationsfördernde Wirkung kannst du mit einem selbstgemachten Salbei-Smudge nutzen.

Erkennung und Sammeltipps

Echter Salbei wurde schon vor Jahrtausenden als vielseitige Heil- und Gewürzpflanze geschätzt. Auch heute ist sie ein probates Hausmittel, das jedoch mehr kann, als Halsschmerzen zu lindern.

Echter Salbei wird im Garten zwischen 40 und 60 Zentimeter hoch. Er bevorzugt einen sonnigen Standort mit trockenem, kalkhaltigem Boden.

  • Die Blätter sind grau-grün.
  • Die Blattoberseite besitzt eine silbrige Haarschicht und ist auf der Unterseite filzig behaart.
  • Die länglich-eiförmigen Blätter sitzen paarweise gegenständig am Stängel.
  • Der Stängel ist gering vierkantig bis rundlich.
  • Die kurz gestielten, in Quirlen stehenden Blüten sind etwa drei Zentimeter groß.
  • Die violetten, rosafarbenen, selten weißen Blüten haben ein typisch lippenförmiges Aussehen.
  • Die Blütezeit ist von Ende Mai bis Juli.
  • Alle Pflanzenteile besitzen einen intensiven aromatischen Geruch.

Der echte Salbei kann mit dem wildwachsenden Wiesensalbei verwechselt werden, dessen Blätter jedoch kahl und gezähnt sind.

Anbautipps

Echten Salbei kann man heute nicht nur im Süden finden, sondern auch im eigenen Garten anbauen, da sich die Pflanze inzwischen an unsere kühlen Wintertemperaturen gewöhnt hat. Der knorrige Halbstrauch wird zwar in unseren Breitengraden nicht so hoch, aber seine Qualität kann durchaus mithalten.
Je häufiger geerntet wird, desto buschiger wird der Strauch. Etwa alle fünf Jahre müssen die Sträucher ersetzt werden, da sie von unten her verholzen.

Vor dem Ernten die Blätter vorsichtig abbrausen und das Wasser verdunsten lassen. Am nächsten Tag schneidet man die Triebe etwa zehn Zentimeter über der Erde ab, entfernt die Blätter anschließend sofort vom Stiel und trocknet sie möglichst schnell an einem schattigen Ort. Die Blätter luftdicht aufbewahren oder einfrieren.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Der echte Salbei ist leicht an seinen ovalen Blättern zu erkennen, die durch einen filzartigen Belag eine grau-grüne Färbung annehmen. Die Pflanze gehört zu den mehrjährigen Halbsträuchern, die man früher nur in trockenen Lagen am Mittelmeer fand. Seit dem 8. Jahrhundert gedeiht der würzig duftende Salbei auch bei uns im Norden. Bereits im alten Ägypten sollte Salbei die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau steigern und zu einem ewigen Leben verhelfen. In der Antike nahm man die Pflanze gegen Zahnschmerzen, bei Verdauungsbeschwerden und zur Unterstützung des Gedächtnisses. Noch heute nutzen wir das vielfältige Wirkungsspektrum des Echten Salbeis und wenden ihn als Gewürz, in der Kosmetik und in der Heilkunde erfolgreich an.
Lateinischer Name
Salvia officinalis
Andere Namen
Gartensalbei, Dalmatiner-Salbei, Edelsalbei, Fischsalbei, Kreuzsalbei, Königssalbei, Rauchsalbei, Sabikraut, Scharlachkraut, Scharleikraut, Scharlei, Tugendsalbe, Altweiberschmecken, Gschmackblatteln, Salf, Salser, Selve, Zaffe, Sälvel, Salfat, Zuffen, Zupfblatteln
Familie
Lippenblütler (Lamiaceae)
Erntemonate
Mai - Aug
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter
Blattform
länglich eiförmig
Blütenfarbe
rosa, violett, weiß
Fundorte
Gärten, am Mittelmeer wild wachsend
Verwechslungsgefahr
Eventuell mit Wiesensalbei, dessen Blätter jedoch kahl und gezahnt sind
Giftigkeit
ungiftig
Hinweise zur Giftigkeit
Nicht giftig, sollte trotzdem nicht überdosiert werden
Warnungen
Salbeiöl nicht bei Asthma, Blätter wegen ätherischer Öle bei Säuglingen und Kleinkindern nicht im Bereich von Nase und Mund anwenden, nicht für Schwangere und Stillende, nicht bei Reizhusten, da Salbei austrocknend wirkt. Bei mehr als 15 Gramm Blättern täglich können Sehstörungen, Schwindel, ein beschleunigter Herzschlag und epileptische Anfälle ausgelöst werden.
Inhaltsstoffe
Asparagin, ätherische Öle, Bitterstoffe, Cineol, Flavonoide, Fumarsäure, Gerbsäure, Gerbstoffe, Harz, Kampfer, Salicylsäure, Saponine, Thujon, Thymol, Triterpene, Zink
Eigenschaften
antibakteriell, antiviral, blähungslindernd, blutstillend, desinfizierend, entkrampfend, entzündungs­­hemmend, fungizid, immunstärkend, schweißhemmend, verdauungsfördernd, zusammenziehend
Hilft bei
Akne, Appetitlosigkeit, Blähungen, Bronchitis, Durchfall, Ekzeme, Erkältung, Fieber, Fußschweiß, Gicht, Haarausfall, Halsentzündungen, Halsschmerzen, Hautleiden, Heiserkeit, Hitzewallungen, Husten, Insektenstiche, Mandelentzündungen, Menstruationsbeschwerden, Mundschleimhautentzündungen, Rheuma, Schweißbildung, Verdauungsprobleme, Verstopfung, Wechseljahresbeschwerden, Weißfluss, Wunden, Zahnfleischentzündungen

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