Gänseblümchen

Statt die hübschen Blüten mit dem Rasenmäher abzumähen, können wir sie ernten und vielfach nutzen. Gänseblümchen eignen sich prima zum Essen, als Heilkraut, für hübsche Sträuße und für Blumenkränze.
Noch zu unserer Kindheit war das Gänseblümchen eine richtige Kinderblume, da wurden Kränze gebunden, kleine Gänseblümchensträuße für Mutti oder Oma gepflückt oder orakelt, indem einzelne Blütenblätter abgezupft und abwechselnd mit ja und nein abgezählt wurde.
Unseren Ahnen waren Gänseblümchen heilig, sie standen für Unschuld und Reinheit. Gänseblümchen gehören zu den Frühlingsblumen, in England sind sie ein richtiger Frühlingsbote, da heißt es “Wenn du mit einem Fuß auf sieben Gänseblümchen treten kannst, ist Frühling”.
In der Ernährung
Diese gesunde Blume mit viel Vitamin C, Magnesium, Eisen und anderen wertvollen Inhaltsstoffen ist unglaublich vielseitig und eignet sich sowohl für herzhafte als auch süße Rezepte.
Für herzhafte Gerichte werden Blüten und Blätter verwendet. Sie eignen sich als Salatzugabe, in Kräuter-, Gemüse- oder Kartoffelsuppe, der Gründonnerstagssuppe, Gemüsegerichten, in Kräuterbrötchen, Kräuterquark und -butter.
Lecker schmecken sie auch frisch aufs Brot gestreut oder kurz in etwas Olivenöl angedünstet und dann über den Salat gegeben.
Die noch geschlossene oder halb geöffneten essbaren Blüten werden in Desserts gemischt und auch im Kuchen verwendet. Aus den kleinen Blümchen lassen sich auch Gänseblümchen-Gelee, süßer Gänseblümchen-Quark und Sirup herstellen.
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Heilende Anwendungen
Im Gänseblümchen sahen die Menschen früher viele magische Kräfte. Für die Kelten war sie eine Hüterin des einfachen Volkes, in der Volksmedizin ging man davon aus, dass eine um den Hals getragene Gänseblümchenwurzel Glück und Verstand schenke. Culpeper nutzte sie als blutverdünnendes Mittel und Pfarrer Künzle als Zutat in Teemischungen für Kinder, welche kränkelten und nicht recht gedeihen wollten.
Das Gänseblümchen hat vielerlei Heilpotenzial und kann uns auch heute noch helfen, gesund zu bleiben oder zu werden. Dafür wird es einfach verzehrt oder als Tee getrunken. Auf die Psyche hat es eine aufheiternde und stärkende Wirkung.
Äußerlich wird es bei Akne, Lippenherpes, blauen Flecken und zur Wundheilung angewendet. Dazu wird ein Absud aus den Blüten und Blättern gekocht und mit Hilfe von Umschlägen auf die Haut aufgebracht, ebenso eignet sich der Absud als Badezusatz.
Frische Blätter, Stiele und Blüten können zerrieben oder gequetscht gegen Schwellung und Juckreiz bei Insektenstichen helfen.
Tee
Ein Tee mit Gänseblümchen wird bei Husten, Fieber, Verschleimung von Atemwegen, Leberbeschwerden, bei Entzündungen im Beckenbereich, vor allem der Gebärmutter, und nach der Geburt getrunken. In England wird er vielfach als unterstützendes Heilmittel bei Arterienverkalkung gebraucht.
Für die Zubereitung des Tees werden einfach zwei Teelöffel Blüten mit 250 ml kochendem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen. Dem Gänseblümchentee wird außerdem eine schleimlösende, krampf- und schmerzstillende, blutreinigende sowie verdauungs- und stoffwechselanregende Wirkung nachgesagt.
Gänseblümchenextrakt
Gänseblümchenextrakt kann als Gurgellösung bei Mundschleimhautentzündungen und für Umschläge verwendet werden. Zur Zubereitung werden einfach eine gute Handvoll Blüten und Blätter des Gänseblümchens in einem Liter kaltem Wasser für etwa sechs Stunden ziehen gelassen und anschließend abgeseiht. Auch ein selbstgemachtes Mundwasser zur Verminderung von schädlichen Kariesbakterien lässt sich auf Basis einen Gänseblumenextraktes herstellen.
Körperpflege mit Gänseblümchen
Aus Gänseblümchenblüten lassen sich darüber hinaus auch Pflegemittel für unreine und fettige Haut herstellen. Sie können in Salben, Cremes oder als Gänseblümchen-Tinktur verarbeitet werden. Diese Mittel können auch bei Neurodermitis helfen.
Eine selbstgemachte Gänseblümchensalbe kann bei vielen Hautproblemen helfen, sie wirkt entzündungshemmend, wundheilend und wird von vielen Neurodermitikern geschätzt. Sie wird mit einem Mazerat mit Gänseblümchen hergestellt, welches auch als Massageöl oder reines Körperpflegeprodukt verwendet werden kann.
Erkennung und Sammeltipps
Die kleinen Gänseblümchen orientieren sich sehr an der Sonne, so wenden sie ihre Blütenköpfe stets dem Sonnenlicht zu und verschließen sie nachts und bei Regenwetter. Überall da, wo es kurzen Rasen gibt, sind auch Gänseblümchen zu finden. Als Sammelstelle eignen sich neben dem eigenen Garten auch Spielplätze sehr gut, hier sind weder Hunde unterwegs, noch wird mit Pflanzengift gearbeitet. Sie wachsen sehr schnell und frische Blüten findest du selbst im Winter.
- Die Blätter liegen in einer Blattrosette eng am Boden
- Sie sind spatelig und etwa 4 cm groß
- Die Blütenköpfe sitzen auf einem etwa 8 cm langen, blattlosen Stängel und haben weiße oder rosa Zungenblätter
- In der Blütenmitte sitzen tiefgelbe Röhrenblüten
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- “Ewig schön”, dies ist die deutsche Übersetzung des lateinischen Namens vom Gänseblümchen. Und es stimmt! Unermüdlich bringt diese Pflanze fast das ganze Jahr hinweg ihre kleinen Blütenköpfe hervor. Gänseblümchen gehören zu den wenigen Blumen, welche auch häufigem Rasenmähen trotzen und immer wieder neue Blütenköpfe bilden.
- Lateinischer Name
- Bellis perennis
- Andere Namen
- Es gibt unendlich viele Namen für das Gänseblümchen, hier nur eine kleine Auswahl: Angerbleamerl - Augenblümchen, Angerblümlein, Kindsblümle, Gänselieschen, Himmelsblume, Marienblümchen, Maßliebchen, Mondscheinblume, Regenblume, Tausendschön
- Familie
- Korbblütler (Asteraceae)
- Erntemonate
- ganzjährig
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Blüten, Samen
- Blattform
- spatelig
- Blütenfarbe
- gelb, rosa, weiß
- Fundorte
- kurze Wiesen, Wegränder, Rasen
- Verwechslungsgefahr
- keine bekannt
- Giftigkeit
- ungiftig
- Inhaltsstoffe
- ätherische Öle, Bitterstoffe, Eisen, Flavonoide, Gerbstoffe, Inulin, Kalium, Kalzium, Magnesium, Saponine, Schleimstoffe, Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E (Tocopherol)
- Eigenschaften
- adstringierend, blutreinigend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend, stoffwechselanregend, verdauungsanregend
- Hilft bei
- Arterienverkalkung, Bronchitis, Ekzeme, Erkältungen, Fieber, Frühjahrsmüdigkeit, Gebärmutterprobleme, Hämorrhoiden, Hautentzündungen, Hautprobleme, Husten, Insektenstiche, Leberschwäche, Lippenherpes, Pickel, Wunden, Zahnfleischentzündungen
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