Heilsalben mit Wild- und Heilkräutern einfach selber machen
Salben sind eines der ältesten Heilmittel der Menschheit. Sie können die Haut vor dem Austrocknen schützen und ihr verschiedenste Wirkstoffe zuführen, welche die Wundheilung fördern, ihre Regeneration unterstützen oder ihre Elastizität verbessern. Einige Inhaltsstoffe dringen auch in den Blutkreislauf ein um dort ihre Wirkung zu entfalten.
Herkömmliche Salben aus dem Handel haben aber oft eine lange Zutatenliste oder zweifelhafte Inhaltsstoffe. Mit ein paar natürlichen Zutaten und den Heilkräften der Natur kannst du dir sehr einfach eine Salbe herstellen, die ganz auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Zutaten für deine hausgemachten Salben
Die Basis für eine Salbe bilden Öle und/oder Fette. Dabei können sowohl pflanzliche Öle als auch tierische Fette verwendet werden. Wichtig ist nur, dass die Rohstoffe möglichst hochwertig und naturbelassen sind. Bei der Fülle an verschiedenen Ölen und Fetten ist es sinnvoll Zutaten zu wählen, die zu deinem Hauttyp passen und die Wirkung der anderen Inhaltsstoffe unterstützt.
Zusätzlich zu den Ölen benötigst du einen Konsistenzgeber, damit deine Salbe streichfähig wird. Dafür eignen sich Fette wie Sheabutter oder Kakaobutter. Sie haben bei Zimmertemperatur eine feste Konsistenz und können gut auf der Haut aufgetragen werden. Sie dürfen allerdings nicht so stark erhitzt werden, da sonst wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen. Auch Wachs ist ein möglicher Konsistenzgeber, besonders Bienenwachs von lokalen Imkern eignet sich gut (alternativ auch online erhältlich). Es hat einen höheren Schmelzpunkt als Pflanzenbutter und kann auch im Sommer problemlos verwendet werden. Eine vegane Alternative ist Carnaubawachs. Lanolin ohne Wasseranteil eignet sich ebenfalls als Konsistenzgeber und macht die Salbe weicher und geschmeidiger.
Die ganzen Öle, Fette und Wachse besitzen an sich schon eine Vielzahl an Wirkstoffen. Du kannst deine Salbe aber auch ganz leicht mit vielen weiteren Inhaltsstoffen anreichern, damit sie genau auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist. Das geht ganz leicht, indem du mit dem Basisöl einen Heilpflanzen-Auszug herstellst. Die Auswahl an Kräutern dafür ist nahezu unerschöpflich. Auf diese Weise kannst du deine Salbe zum Beispiel um entzündungshemmende, antibakterielle oder beruhigende Wirkstoffe erweitern. Wie du Ölauszuge herstellst und die passenden Wildkräuter wählst, erfährst du in diesem Beitrag.
Salben herstellen
Wenn du nur gelegentlich Salben herstellst, benötigst du dafür keine Spezialausstattung. Solltest du öfter Salben oder andere Naturkosmetik herstellen wollen, empfiehlt sich die Anschaffung von einigen speziellen Utensilien.
Die Herstellung von Salben erfolgt immer nach dem gleichen Prinzip:
- Alle benötigten Zutaten nach Rezept abwiegen und bereitstellen.
- Öle und Wachs in ein feuerfestes Glas geben und im Wasserbad langsam erwärmen, bis alle Wachse geschmolzen sind. Das Wasser darf dabei nicht kochen, denn eine zu hohe Temperatur wirkt sich negativ auf die enthaltenen Wirkstoffe aus.
- Mit einem Holz- oder Glasstäbchen alle Zutaten gut verrühren.
- Fette wie Kokosöl und Kakao- oder Sheabutter dazugeben und verrühren. Diese sollten nicht auf mehr als 35° C erhitzt werden und kommen deshalb erst jetzt dazu.
- Glas aus dem Wasserbad nehmen.
- Optionale Zutaten wie Tinkturen oder ätherische Öle dazugeben und verrühren.
- Einige Tropfen auf einen kalten Teller geben, um die Konsistenz zu überprüfen. Die Salbe sollte sich gut auf der Haut verteilen lassen. Ist die Salbe zu flüssig, gib etwas mehr Wachs oder Lanolin dazu. Ist sie zu fest, dann füge etwas Öl hinzu.
- Die fertige Salbe in die desinfizierten Gläser oder Tiegel füllen und ohne Deckel auskühlen lassen.
Nicht vergessen die fertigen Salben mit dem Herstellungsdatum und den Zutaten zu beschriften.
Wichtig bei jeder Salbenherstellung ist hygienisches Arbeiten, denn es beeinflusst maßgeblich die Haltbarkeit deiner Pflegeprodukte. Um die Anzahl an Keimen in deiner Salbe auf ein Minimum zu reduzieren, solltest du daher immer mit desinfizierten Werkzeugen und Salbentiegeln arbeiten.
Auch die verwendeten Ölauszüge sollten mit größter Reinheit und Achtsamkeit hergestellt werden. Sortiere welke und braune Pflanzenteile deshalb immer aus und verwende keine feuchten Kräuter. Das würde den Wasseranteil in die Salbe erhöhen und das Risiko von Keimen erhöhen.
Einfache Salben-Rezepte
Mit dieser Vorgehensweise lassen sich viele verschiedene Heilsalben kreieren. Du kannst auch Heilpflanzen und Rohstoffe kombinieren um eine einzigartige Wirkung zu erhalten. Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Vorzüge und Wirkungsweisen der einzelnen Wildpflanzen kannst du auf einer geführten Wildkräuterwanderung in Erfahrung bringen. Eine Übersicht wann die vielen Schätze der Natur geerntet werden können, findest du in unserem Erntekalender.
Hier ist eine Liste der Salbenrezepte, welche wir empfehlen:
- Lavendelsalbe beruhigt die Körper und Geist
- Spitzwegerich-Salbe – damit Insektenstiche nicht mehr jucken
- Rotkleesalbe selber machen für eine straffe und glatte Haut
- Beinwellsalbe – Wund- und Heilsalbe selber machen
- Mit selbst gemachter Efeu-Salbe Orangenhaut natürlich behandeln
- Calendula-Salbe – selbst gemachte Heilsalbe aus Ringelblumen
- Gänseblümchensalbe für kleine Schnitte, Wunden und blaue Flecke
- Erkältungsbalsam selber machen – einfach, gesund und preiswert
- Schafgarbensalbe einfach selber machen – gegen Entzündungen, Ekzeme und mehr
- Pflegende Löwenzahn-Salbe gegen schmerzende Gelenke
- Salbe mit Steinklee – natürliches Hausmittel gegen Venenerkrankungen
- Die Kraft der Sonne in einer selbst gemachten Johanniskrautsalbe
- Kastanien-Salbe gegen schwere Beine, Ischias, Hexenschuss und mehr
Hast du schon einmal Salben hergestellt? Welche sind deine Lieblingsrezepte? Teile deine Tipps und Erfahrungen in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
Weitere Tipps und Rezepturen für selbstgemachte Salben findest du in unseren Buchtipps:
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Ich möchte aus Liebstöckel(wurzel) eine Salbe/Balsam herstellen. Geht das und wie? Danke
Liebe Grüße
ich mache meine Salben schon seit jahren selber, mit der einfachen zusammen setzung, die sie hier auch angeben. Mit 3 Sachen, Oel, Kräuter und Bienenwachs .
Ergibt super Salben
Ich finde die Tipps klasse. Bei der Salben und Cremeherstellung schaue ich erst nach den Schmelzpunkten und gebe dann alles angefangen mit dem höchsten nach und nach in meine Glas im Wasserbad auf dem Herd. So kann es dann schon gleich abkühlen. Wenn alles drin ist geht es ins Kaltbad und rühren. Wenn die Masse schon anzieht, kann man es auch mit dem Schneebesen aufschlagen, wird schön fluffig.
Hallo zusammen
Ich suche einen natürlichen Verstärker falls es das gibt. Wie zum Beispiel Petersilie im Essen verstärkt den Geschmack. Gibt es das auch für Diy-Salben eine natürlicheVerstärkung der Wirkung?
MfG Melanie
Tolle Infos. Werkle seit langem mit Naturkräutern und versuche so viel wie möglich zu nutzen: Salben, Tinkturen, Creme, ect. und natürlich alles in und für die Küche. Ihr seid da eine große Bereicherung. Danke😀LG
Im Sommer habe ich vor allem immer mal wieder Lavendelsalbe hergestellt. Hat mir in so vielen Situationen weitergeholfen. Ich habe es dann auch mit Gänseblümchen probiert, aber das war bei mir leider ein Desaster. Versuche es mal mit dieser Anleitung. Aktuell versuche ich mich an einer Hautpflege Salbe mit Moos als ich hier https://www.apotheken-gesundheit.de/post/biovolen-moossalbe-test über die Wirksamkeit von Moos bei der Hautpflege gelesen habe.