Borretsch

Borretsch ist nicht nur eine beliebte Zierpflanze in Gärten, sondern kann als Heilpflanze auch zahlreiche Beschwerden lindern.

Borretsch ist für Bienen, Hummeln und andere Insekten eine wertvolle Futterpflanze. Er war früher auch in nahezu jedem Apothekergarten anzutreffen und wurde als Heilpflanze gegen zahlreiche Leiden eingesetzt.

In der Ernährung

Die gesamte Borretschpflanze, ausgenommen die Samen, enthält geringe Mengen giftiger Alkaloide, welche schädlich für die Leber sind. Ein gelegentlicher Verzehr von Blüten oder Blättern ist aber unbedenklich. In Maßen verzehrt, gilt Borretsch sogar als sehr gesund, denn er enthält viele Vitamine, Schleimstoffe und Omega-3- sowie Omega-6-Fettsäuren.

Beachte: Schwangere, Stillende und Kleinkinder sollten auf den Verzehr dieser Pflanze lieber verzichten.

Der frische, säuerliche Geschmack und Geruch von Borretsch ähnelt dem der Gurke. Die jungen, samtig behaarten Blätter können Salaten, Kräuterquark oder grünen Smoothies beigegeben werden. Als Gemüsebeilage, ähnlich wie Spinat zubereitet, wird Borretsch am besten mit anderen Wildpflanzen kombiniert. Auch in traditionellen Rezepten, wie zum Beispiel der Frankfurter Grüne Soße ist das Würzkraut fester Bestandteil. Die blauen Blüten sind zudem als Dekoration auf Salaten, Frischkäse, Eierspeisen oder Käseplatten geeignet.

Das aus den Kernen gewonnene Borretschöl hat einen besonders hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Linolensäure. Das macht Borretschöl nicht nur für die Ernährung äußerst wertvoll, sondern auch für die Hautpflege.

Heilende Anwendungen

Die Heilwirkung des Borretsch wurde bereits im Mittelalter gerne genutzt, denn die anspruchslose Pflanze fühlte sich fast überall wohl und war daher gut verfügbar. Das Kraut wurde wegen seiner stimmungsaufhellenden und beruhigenden Wirkung unter anderem bei nervösen Herzbeschwerden, Melancholie und Schlafproblemen eingesetzt. Auch bei Atemwegserkrankungen, Fieber, Entzündungen sowie wegen seiner blutreinigenden Wirkung wurde Borretsch gerne verwendet.

Heutzutage hat Borretsch als Heilkraut an Bedeutung verloren, da es für die meisten Erkrankungen stärkere Heilpflanzen gibt. Als Beikraut ist Borretsch allerdings nach wie vor gut geeignet; es wird deshalb diversen Kräutermischungen beigegeben. Die harntreibende Wirkung des Borretsch kannst du dir zum Beispiel in einer Teemischung gegen Blasenentzündung zunutze machen.

Borretsch ist zudem ein fester Bestandteil der Blaue-Blüten-Tinktur, welche bei Unruhe, Stress und Konzentrationsproblemen eingesetzt wird.

Junge Blätter und frisch aufgeblühte Blüten können geerntet und – gut getrocknet – in einem Schraubglas aufbewahrt werden. Auf diese Weise lässt sich ihre Heilwirkung das ganze Jahr über nutzen.

Borretschtee

Borretschtee hilft bei Fieber, Schlafstörungen, nervöse Herzbeschwerden und Melancholie. Für einen Teeaufguss mit Borretsch übergieße einen Esslöffel Blätter und Blüten mit 250 ml kochendem Wasser und lass sie zehn Minuten ziehen. Die Pflanzenteile dann herausfiltern und den Tee in kleinen Schlucken trinken. Zwei Tassen des Tees können täglich getrunken werden, wobei nach sechs Wochen eine Pause eingelegt werden sollte.

Tipp: Borretsch hilft sehr gut gegen Einschlafprobleme, wenn er mit anderen Kräutern zu einer Teemischung gegen Schlafstörungen kombiniert wird.

Äußerlich angewendet, kann ein Borretsch-Aufguss Ekzeme, Ausschlag und Entzündungen lindern. Dafür wird ein in Tee getränkter Umschlag oder ein getränktes Tuch auf die betroffenen Stellen gelegt.

Borretsch ist nicht nur eine beliebte Zierpflanze in Gärten, sondern kann als Heilpflanze auch zahlreiche Beschwerden lindern.

Borretschöl

Borretschöl ist aufgrund seines hohen Anteils an Gamma-Linolensäure besonders gut zur Hautpflege geeignet. Auch bei sehr trockener Haut und Hauterkrankungen wie Neurodermitis kann es Linderung verschaffen. Regelmäßige Massagen mit Borretschöl verbessern zudem das Hautbild, beugen Hautunreinheiten und Juckreiz vor und verringern kleine Fältchen sowie Cellulite.
Auch innerlich angewendet, entfaltet das wertvolle Borretschöl seine Heilwirkung. Die enthaltene Gamma-Linolensäure wirkt unter anderem stimmungsaufhellend und entzündungshemmend und begünstigt zudem den Fettstoffwechsel. Außerdem hilft es bei der Stabilisierung des Hormonhaushaltes bei Wechseljahres- und Menstruationsbeschwerden. Dafür wird täglich ein Esslöffel Borretschöl eingenommen.

Erkennung und Sammeltipps

Borretsch ist nicht nur eine beliebte Zierpflanze in Gärten, sondern kann als Heilpflanze auch zahlreiche Beschwerden lindern.

Der Borretsch ist eine einjährige krautige Pflanze, die meist Wuchshöhen von 50 bis 80 Zentimetern erreicht. Er ist horstbildend und hat einen aufrecht wachsenden Stängel, der sich nach oben leicht verzweigt. An seinen typischen Blüten und Blättern ist er leicht zu erkennen:

  • Die dunkelgrünen Blätter sind lanzettlich bis oval geformt.
  • Die Blätter werden zwischen 10 bis 15 Zentimeter groß und verströmen einen leichten Gurkengeruch.
  • Sowohl die Stängel, als auch die Blätter sind borstig behaart.
  • Die sternförmigen Blüten haben 5 leuchtend blaue bis violette Blütenblätter.
  • Die Blütezeit dauert von Ende Mai bis August.
  • Die Fruchtreife setzt ab September ein.

Anbautipps

Borretsch lässt sich leicht mit Saatgut anbauen. Dafür werden die etwa fünf Millimeter großen Samen im Herbst geerntet und im Frühjahr in die Erde gebracht. Geeignet sind für den Anbau sonnige bis halbschattige Orte mit humusreichen Böden. In den ersten Wochen nach der Keimung werden die Pflanzen am besten stets feucht und frei von Unkraut gehalten. Ansonsten ist Borretsch sehr pflegeleicht und hat keine großen Ansprüche. Er kann sich auch selbst aussäen – wo die Pflanze einmal steht, kommt sie oft von alleine wieder. Besonders hübsch sind Borretschpflanzen im Beet mit kleineren gelb oder orange blühenden Pflanzen kombiniert, zum Beispiel mit Ringelblumen, Mädchenaugen, Scharbockskraut oder Huflattich.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Borretsch wurde im Mittelalter nach Mitteleuropa gebracht und verbreitete sich rasch wild. Die Pflanze fand sich häufig in Bauerngärten und wurde als Würz- und Heilkraut verwendet. Heutzutage wird Borretsch in fast ganz Europa kultiviert.
Lateinischer Name
Borago officinalis
Andere Namen
Gurkenkraut, Kukumerkraut, Blauhimmelstern, Augenzier, Wohlgemuth
Familie
Raublattgewächse (Boraginaceae)
Erntemonate
Mai - Sep
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Samen
Blattform
eiförmig, lanzettlich
Blütenfarbe
blau
Fundorte
Brachflächen, Gärten
Giftigkeit
teilweise giftig
Hinweise zur Giftigkeit
Die gesamte Pflanze (ausgenommen die Samen) enthält geringe Mengen Giftstoffe
Warnungen
Kleinkinder, Schwangere und Stillende sollten den Verzehr meiden
Inhaltsstoffe
Allantoin, ätherische Öle, Gerbstoffe, Kieselsäure, Saponine, Schleimstoffe, ungesättigte Fettsäuren
Eigenschaften
blutreinigend, fiebersenkend, harntreibend, schleimlösend
Hilft bei
Durchfall, Ekzeme, Fieber, Hautentzündungen, Herzbeschwerden, Neurodermitis, Schlafstörungen, Schnupfen

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