Wohnung ausräuchern: Anleitung für ein energetisch gereinigtes Zuhause

Durch Räuchern von Pflanzenmaterial kannst du in Räumen für angenehmen Duft sorgen, Zimmer desinfizieren, reinigen und eine harmonische Atmosphäre schaffen.

Das Ausräuchern von Wohnräumen ist eine jahrhundertealte Praxis, die in verschiedenen Kulturen zur energetischen Reinigung und Harmonisierung eingesetzt wird. Ob nach einem Umzug, einem Streit oder einfach zur regelmäßigen Klärung der Raumenergie: Räucherrituale können helfen, negative Schwingungen zu vertreiben und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.​

Das Räuchern hat in vielen Kulturen eine lange Tradition und erfüllt bis heute vielfältige Zwecke: von der Reinigung über den Schutz bis hin zur spirituellen Klärung. Auch im deutschsprachigen Raum war das Räuchern fest im Alltag verankert. So wurden beispielsweise Krankenzimmer mit heilkräftigem Rauch desinfiziert. Besonders im alpenländischen Raum gehörte das Räuchern von Haus und Hof zum Brauchtum und wurde oft mit Segenssprüchen begleitet. Bis heute wird in der katholischen Kirche Weihrauch verräuchert, um Räume zu reinigen und die Sinne für das Geistige zu öffnen.

Warum sollte man die Wohnung ausräuchern?

Man sagt, dass ein Raum die Energien der Menschen speichert, die sich darin aufgehalten haben, und aller Ereignisse, die darin stattgefunden haben. Um für gute Energien und Harmonie zu sorgen – und negative Energien zu entfernen – soll das Räuchern hilfreich sein. Viele Menschen berichten nach dem Räuchern von einem Gefühl der Leichtigkeit, Klarheit und inneren Ruhe.​

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Wohnung ausräuchern?

Es gibt viele Anlässe, die sich für eine Räucherung von Räumen oder dem ganzen Haus eignen. Dazu gehören z.B. Umzüge, größere Putzaktionen wie ein Frühjahrsputz, Jahreskreisfeste, längere Krankheiten, Trennungen, allgemeines Unwohlfühlen in bestimmten Räumen oder einfach auch um sich zu Entspannen. Auch schlechte Düfte, die sich im Raum festgesetzt haben, können durch den Rauch aufgenommen werden. Der angenehme Geruch verräucherter Pflanzen ersetzt die schlechte Luft. Du kannst einfach nach Gefühl entscheiden, wann du räuchern möchtest.

Welche Materialien werden benötigt?

Für ein sicheres Räucherritual benötigst du:

  • Feuerfeste Räucherschale: z. B. aus Keramik oder Metall, gefüllt mit Sand zur Isolation der Hitze.
  • Räucherkohle: zum Erhitzen des Räucherwerks.
  • Räucherwerk: getrocknete Kräuter, Harze oder spezielle Mischungen.
  • Zange oder Pinzette: zum sicheren Umgang mit der heißen Kohle.
  • Feder oder Fächer: zum Verteilen des Rauchs im Raum (optional).

Auswahl des Räucherwerks

Die Wahl des Räucherwerks hängt von der gewünschten Wirkung ab:​

Schritt-für-Schritt-Anleitung um die Wohnung auszuräuchern

Beim Räuchern gibt es kein „richtig“ oder „falsch“. Vertraue auf dein Gespür – es zeigt dir, was dir guttut und wann der richtige Moment dafür ist. Besonders gut passt das Ritual, wenn ohnehin ein Hausputz ansteht – es muss dabei kein großer Frühjahrsputz sein, auch ein kleiner Reinigungsimpuls reicht aus.

  1. Vorbereitung:

    Reinige die Wohnung grob, entferne Unordnung und öffne alle Türen und Fenster.

  2. Kohle anzünden:

    Zünde die Räucherkohle an und lege sie in die mit Sand gefüllte Räucherschale. Warte, bis sie durchgeglüht ist (erkennbar an einer grauen Ascheschicht).

  3. Räucherwerk auflegen:

    Lege eine kleine Menge des gewählten Räucherwerks auf die Kohle.

  4. Räume ausräuchern:

    Bewege dich mit der Räucherschale durch die Wohnung, beginnend an der Eingangstür. Gehe im Uhrzeigersinn durch jeden Raum und verteile den Rauch mit einer Feder oder der Hand, besonders in Ecken und an Türen. Dabei gibt es keine strikte Durchführungsweise, man lässt sich von seinem Gefühl leiten.

  5. Intention setzen:

    Während des Räucherns kannst du eine positive Absicht formulieren, z. B.: „Ich reinige diesen Raum von allen negativen Energien und lade Liebe und Frieden ein.“

  6. Lüften:

    Nach dem Räuchern lasse die Fenster für einige Zeit geöffnet, damit der Rauch und die gelösten Energien entweichen können.

Soll das ganze Haus ausgeräuchert werden, beginne am besten im Keller und arbeite dich nach oben voran, um jedes Zimmer auszuräuchern. Wenn möglich, nach den Innenräumen mit dem Räuchergut um das Haus gehen. Wenn Freunde oder Familienmitglieder anwesend sind, wird das Räucherritual zum Schluss mit einem gemeinsamen Essen abgeschlossen.

Tipp: Wenn du deine Zimmer häufiger räuchern möchtest, eignet sich die Verwendung eines Räuchergefäßes mit Kette, mit dem sich der Rauch besonders leicht in alle Ecken schwenken lässt.

Sicherheitshinweise beim Wohnung ausräuchern

  • Lasse brennende Kohle niemals unbeaufsichtigt.
  • Halte brennbare Materialien fern von der Räucherschale.
  • Sorge für ausreichende Belüftung während und nach dem Räuchern.
  • Bewahre Räucherwerk und Zubehör außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren auf.​

Die passenden Kräuter für jeden Raum

Du kannst nach Bedarf auch einzelne Räume ausräuchern. Für jeden Raum gibt es ein passendes Kraut. Verwende zum Räuchern am besten Kräuter und Harze aus deiner Region.

  • Flur: Salbei, Schwarzkümmel
  • Küche: Lavendel, Salbei
  • Wohnzimmer: Rosenblüten, Lavendel
  • Arbeitszimmer: Zur Entspannung Lavendel und zur Anregung Rosmarin
  • Schlafzimmer: Beifuß, Baldrian, Hopfenblüten
  • Badezimmer: Minze, Rosmarin
  • Keller, Dachboden, Abstellräume: Fichten-, Kiefern- oder Tannennadeln

Kinderzimmer sollten entweder nur kurz geräuchert oder nur mit einem Kräuterkissen versehen werden, da Kinder empfindlich auf Rauch reagieren. Blüten verglimmen beim Räuchern sehr schnell, weshalb sie eher für eine Räuchermischung zusammen mit anderen Kräutern geeignet sind.

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Hast du schon einmal dein Zuhause ausgeräuchert? Teile deine Erfahrungen und schreibe einen Kommentar unter diesem Beitrag!

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Mit dieser Anleitung kannst du deine Wohnung richtig ausräuchern. So sorgst du für angenehmen Duft und desinfizierst die Zimmer.

Über mich

Nach dem Studium in Nachhaltigem Tourismusmanagement begann Nesrin Nachhaltigkeit im Alltag umzusetzen. Wichtig ist ihr die Naturverbindung, aus der jedes nachhaltige Handeln entspringt.

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6 Kommentare
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  1. Hallo
    Ich interessiere mich für das Räuchern, weil ich mich von meinem toxischen Partner getrennt habe. Ich verbleibe in der Wohnung. Was kann ich tun, damit alle negativen Energien raus gehen?

    Antworten
  2. Ich habe erstmals geräuchert zu Wohnungsreinigung. In allen Zimner hat es gut geklappt, ausser dem Schlafzimmer, trotz lüften hängt nun der Rauchgeruch fest. Was kann ich dagegen tun bzw sollte ich gür das nächste Mal noch besser beachten? Dankeschön im Viraus für die Infos

    Antworten
  3. Len Siewers

    Hallo, toller Artikel! Bitte mehr Artikel dieser Art. Viele Grüße

    Antworten
  4. Rachel Badie

    Hi, ich wünschte der Artikel wäre noch etwas länger und ausführlicher. Aber man kann nicht alles haben. 😉 VG

    Antworten
  5. Ich räuchere im geschlossenen Raum lieber ohne Kohle, bei mir brennt jetzt fast jeden Abend ein Teelicht mit Metallschale darüber, gefüllt mit Räucherwerk. Das ist zwar kein “klassisches” Räuchern, aber der Duft ist einfach wunderbar.
    Hierfür verwende ich gerne Lavendel, Rosmarin, Thymian, Oregano, Melisse, Hopfen, Salbei und Beifuss

    Antworten
    • Ricarda König

      Ich räucher regelmäßig, ganz nach Intuition. Meistens im Wohnzimmer.
      Spätestens in den Rauhnächten die ganze Wohnung. Bei der Richtung (links /rechts herum) lasse ich mich nicht festlegen, sondern mein Gefühl entscheidet.
      Die eigene Absicht während des Räuchern, empfinde ich am wichtigsten.
      Ruchwarnmelder verdecke ich mit den Abdeckungen für Saftkrüge ( kl Tüte mit Gummiband).
      Manche Räume riechen danach länger als andere. Immer wieder Stoßlüften hilft.
      Ich finde, Räume fühlen sich nach dem Räuchern größer und wunderbarer an.

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