Rosmarin

Rosmarin ist weit mehr als nur ein aromatisches Küchenkraut. In der heutigen Küche wird er geschätzt für sein intensives, würziges Aroma, das besonders gut zu Kartoffeln, Gemüse, Brot und mediterranen Gerichten passt. Doch Rosmarin ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch für die Gesundheit: Seine ätherischen Öle wirken durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und belebend, weshalb er in Tees, Ölen oder Bädern gern zur natürlichen Unterstützung von Kreislauf, Verdauung und Konzentration eingesetzt wird.
In Zentraleuropa wächst Rosmarin nur selten wild, da ihm das Klima oft zu kühl und feucht ist. In südlicheren Regionen, besonders rund ums Mittelmeer, ist er hingegen als Wildpflanze verbreitet und kann dort in der Natur gesammelt werden.
Die Geschichte des Rosmarin
Je nach Kultur und Legende steht Rosmarin für die Liebe oder den Tod.1 So war der Rosmarin z.B. in der Antike der Liebesgöttin Aphrodite geweiht und symbolisierte Liebe, Treue und Erinnerung, etwa in Brautsträußen oder bei Hochzeiten. Gleichzeitig wurde er bei Begräbnissen verwendet, um die Erinnerung an Verstorbene zu ehren.
Bereits in der traditionellen Volksmedizin war Rosmarin hoch angesehen: der griechische Arzt Hippokrates empfahl ihn zur Stärkung des Körpers2, und auch Hildegard von Bingen schätzte seine wärmende und klärende Kraft.
Im Mittelalter galt Rosmarin als Schutzpflanze gegen Krankheiten, insbesondere während der Pest. Menschen trugen Rosmarin in Kräutersträußen oder hängten Zweige in Häusern auf, um Krankheitserreger abzuwehren. Diese Praxis beruhte auf der antiseptischen Wirkung der ätherischen Öle, die man schon früh intuitiv erkannte. Rosmarin war auch Bestandteil des berühmten „Vier-Diebe-Essigs“ (Vinaigre des Quatre Voleurs), einer Kräutermischung, die angeblich vor der Pest schützte.
Seit Jahrhunderten gilt Rosmarin also als Heilpflanze mit vielfältigem Nutzen.
Rosmarin in der Ernährung
Rosmarin ist ein wahres Multitalent in der Küche und verleiht Speisen mit seinem intensiven, leicht harzig-zitronigen Aroma eine ganz besondere Note. Verwendet werden hauptsächlich die nadelförmigen Blätter, frisch oder getrocknet. Frischer Rosmarin hat ein kräftiges, ätherisches Aroma und eine leicht balsamische Frische, während getrockneter Rosmarin oft etwas herber und konzentrierter schmeckt. Zum Kochen wird getrockneter Rosmarin bevorzugt, da er sein Aroma besser abgibt.
In der herzhaften Küche passt Rosmarin hervorragend zu Kartoffelgerichten, Ofengemüse, Brot, Marinaden, Pasta, Pilzen, Tomatensaucen und Grillgerichten. Besonders beliebt ist er in mediterranen Rezepten, in Kombination mit Olivenöl, Knoblauch oder Zitrone. Doch auch in süßen Speisen kommt Rosmarin überraschend gut zur Geltung: Er verfeinert Obstkompott, Zitrusdesserts, Sirup, Kuchen oder sogar Schokolade und sorgt dort für eine raffinierte, aromatische Tiefe.
Ob als Zweig mitgegart oder fein gehackt über das fertige Gericht gestreut – Rosmarin bringt nicht nur Geschmack, sondern auch gesundheitliche Vorteile auf den Teller.
Rezept für Rosmarinkartoffeln
Dieses Rezept für Rosmarinkartoffeln aus dem Backofen lässt sich einfach und ohne großen Aufwand zubereiten. Sie eignen sich als eigenständiges Gericht mit einem frischen Kräuterdip dazu. Zudem sind Rosmarinkartoffeln eine vielseitige Beilage und schmecken unter anderem zu gegrilltem Gemüse, knackigem Salat, Fisch und Fleisch.
Rosmarin-Salz
Rosmarin-Salz ist eine einfache und aromatische Möglichkeit, frischen Rosmarin haltbar zu machen und vielseitig in der Küche zu nutzen. Es eignet sich hervorragend, um Fleisch, Gemüse oder frisches Brot mit einer würzigen Kräuternote zu verfeinern.
Für die Zubereitung werden 100 Gramm grobes Meersalz mit zwei Esslöffeln fein gehackten frischen Rosmarinblättern oder einem Esslöffel getrocknetem Rosmarin vermischt. Breite die Mischung auf einem Backblech aus und trockne sie im Backofen bei 50 Grad Celsius für etwa 10 bis 15 Minuten. Dadurch verbinden sich die Aromen besonders gut und der Rosmarin verliert überschüssige Feuchtigkeit. Nach dem Abkühlen fülle das fertige Würzsalz in ein luftdichtes Gefäß, wo es sich mehrere Monate problemlos hält.
Dieses selbstgemachte Kräutersalz ist ideal für Grillgerichte, passt aber auch wunderbar zu Ofengemüse oder als Tischgewürz auf frisch gebackenem Brot mit Olivenöl. Rosmarin-Salz ist nicht nur praktisch, sondern auch eine kreative Möglichkeit, den charakteristischen Geschmack und Duft der Pflanze für lange Zeit zu bewahren. Ein Glas davon ist zudem ein schönes, persönliches Geschenk aus der Küche.
Rosmarin-Plätzchen
Diese Rosmarin-Plätzchen sind ein schönes Beispiel dafür, wie Kräuter das Backen bereichern können. Ihr feines, leicht herbes Aroma sorgt für eine überraschende Note und bringt ein Stück Mittelmeer in deine Küche. Dieses besondere Gebäck spricht alle an, die gerne neue Geschmackserlebnisse entdecken.
Ob als kleine Aufmerksamkeit für andere oder einfach zum Selbergenießen, diese Rosmarin-Plätzchen vereinen liebevolle Zubereitung mit einer Prise Kreativität und bleiben geschmacklich in Erinnerung.
Heilende Anwendungen
Rosmarin ist nicht nur ein aromatisches Küchenkraut, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze mit vielseitiger gesundheitlicher Wirkung. Seine Kraft verdankt er einer Vielzahl an bioaktiven Inhaltsstoffen, darunter ätherische Öle wie Cineol, Kampfer und Borneol, die belebend auf Kreislauf und Geist wirken.
Die enthaltene Rosmarinsäure besitzt entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften.3 Sie kann freie Radikale abfangen und somit die Zellen vor oxidativem Stress schützen. Auch das Immunsystem kann durch diesen Effekt gestärkt werden. Rosmarin wirkt nachweislich antibakteriell und antifungal, weshalb er in der Lebensmittelindustrie (z. B. als natürlicher Konservierungsstoff) und in der Hautpflege genutzt wird.4
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) stuft Rosmarinöl als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ein, z. B. zur Linderung von Durchblutungsstörungen oder Verdauungsbeschwerden.5 Rosmarin enthält ätherische Öle (z. B. 1,8-Cineol, Campher)6, die die Gallenproduktion und Verdauung anregen, was appetitanregend wirkt. Bitterstoffe wie Carnosol und Carnosinsäure regen die Verdauung an, fördern die Bildung von Magensäften und Galle und helfen so bei Völlegefühl, Blähungen oder Appetitlosigkeit.
Flavonoide wie Luteolin und Apigenin wirken gefäßschützend und unterstützen die Durchblutung. Diese sekundären Pflanzenstoffe tragen auch zur Regulation von Entzündungsprozessen im Körper bei.
Rosmarin gilt zudem als kreislaufanregend und konzentrationsfördernd, weshalb er traditionell bei geistiger Erschöpfung, niedrigem Blutdruck oder Antriebsschwäche verwendet wird.
In der äußerlichen Anwendung wirkt Rosmarin durchblutungsfördernd, muskelentspannend und kann bei rheumatischen Beschwerden oder Muskelverspannungen helfen. In der Englischen Volksmedizin wurde Rosmarin gegen Wadenkrämpfe verwendet, indem man kleine Rosmarinbündel über Nacht um Waden und Füße band.7
Vorsicht: Schwangere sollten auf die medizinische Anwendung von Rosmarin verzichten, da er eine wehenfördernde Wirkung hat. In der Ernährung als Gewürz verwendet, sind geringe Mengen in der Regel unbedenklich.
Ätherisches Rosmarinöl
Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die du vielseitig zur Förderung der Gesundheit nutzen kannst. Das ätherische Rosmarinöl wirkt anregend auf Kreislauf und Geist, durchblutungsfördernd, schleimlösend und entzündungshemmend. Seine Hauptwirkstoffe wie Cineol, Kampfer und Borneol regen die Durchblutung an, stärken die Konzentration und können bei Muskelverspannungen, Müdigkeit oder Erkältungsbeschwerden hilfreich sein.
Zur Anwendung bei geistiger Erschöpfung oder Konzentrationsschwäche8 kann Rosmarinöl in einem Diffuser oder einer Duftlampe genutzt werden. Schon wenige Tropfen reichen aus, um eine belebende Atmosphäre zu schaffen. In der Volksmedizin schätzt man Rosmarinöl für seine lindernde Wirkung bei Kopfschmerzen.
Bei Muskel- oder Gelenkbeschwerden eignet sich eine Einreibung mit einem selbst hergestellten Massageöl, das aus zwei bis drei Tropfen Rosmarinöl pro zehn Milliliter eines Trägeröls wie Mandelöl besteht. Auch in einem warmen Bad kann Rosmarinöl belebend wirken. Mische dafür etwa fünf bis acht Tropfen in etwas Sahne oder Honig und verteile die Mischung im Badewasser.
Zur Inhalation bei Erkältungssymptomen werden ein bis zwei Tropfen Rosmarinöl in heißes Wasser gegeben und der aufsteigenden Dampf vorsichtig eingeatmet. In der Haarpflege wird Rosmarinöl verdünnt in Shampoo oder in einer Ölkur verwendet, um die Kopfhaut zu beleben und Haarausfall entgegenzuwirken.
Vorsicht: Rosmarinöl sollte nie unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden, da es reizend wirken könnte. Hohe Dosen ätherischen Rosmarinöls sollten vermieden werden, da sie Krämpfe oder neurologische Symptome auslösen können9. Nicht geeignet ist es für Schwangere, Kleinkinder und Menschen mit Epilepsie oder Bluthochdruck. Der Kontakt mit Augen und Schleimhäuten sollte wie bei allen ätherischen Ölen stets vermieden werden.
Richtig dosiert und mit Achtsamkeit angewendet, ist ätherisches Rosmarinöl eine kraftvolle Unterstützung für Körper und Geist.
Aroma-Roll-On mit Rosmarin
In der Aromatherapie gilt Rosmarin als vitalisierend und konzentrationsfördernd10. Ein Aroma Roll-On mit ätherischem Rosmarinöl ist einfach in der Anwendung und ideal für unterwegs. Er wird direkt auf die Schläfen, hinter die Ohren, auf das Handgelenk oder den Nacken aufgetragen. Das Öl entfaltet dort seinen belebenden, konzentrationsfördernden Duft und lindert so geistige Erschöpfung, Müdigkeit oder Anspannung. Schon ein kleiner Auftrag genügt, da das ätherische Öl sehr intensiv wirkt. Der Roll-On sollte nicht zu nah an die Augen gebracht werden und ist nur zur äußerlichen Anwendung gedacht.
Rosmarinöl selber machen
Weniger intensiv als ein ätherisches Öl, aber viel leichter herzustellen, ist ein Ölauszug mit Rosmarin. Dieses Rosmarinöl kannst du mit getrocknetem Rosmarin und einem Trägeröl leicht selbst herstellen. Es wirkt anregend auf die Durchblutung von Haut und Muskulatur und wird bei Muskelverspannungen eingesetzt. Zudem lindert es rheumatische Beschwerden und hilft unterstützend bei Hautproblemen.
Verwende es als Massageöl auf den betroffenen Hautpartien. Da Rosmarin anregend wirkt, sind diese Anwendungen für das Öl eher für tagsüber sinnvoll, wenn ein wenig mehr Energie gebraucht wird.
Rosmarintee
Ein heilsamer Rosmarintee lässt sich ganz einfach aus frischen oder getrockneten Blättern zubereiten. Er unterstützt die Verdauung, wirkt blähungslindernd und appetitanregend. Zudem wirkt der Tee anregend, fördert die Konzentrationsfähigkeit und lindert Frühjahrsmüdigkeit. Trinke Rosmarintee wegen seiner anregenden Wirkung am besten morgens.
Äußerlich kannst du den Tee als durchblutungsförderndes Haarwasser, als Gesichtsdampfbad oder Badezusatz verwenden.
Körperpflege mit Rosmarin
Rosmarin findet auch in der natürlichen Körperpflege vielseitige Anwendung. Schon aus dem 16. Jahrhundert gibt es Überlieferungen, wie Rosmarin für die Schönheit eingesetzt wurde. Ätherisches Rosmarinöl wurde als Aqua Regina Hungariae (Ungarischer Königinnengeist) als destilliertes Parfum verwendet. Der Legende nach soll das Wasser der 72-jähirgen, gelähmten Königin Isabella zu neuer Jugend und Schönheit verholfen haben, so das der König von Polen um ihre Hand anhielt.11
Durch seine durchblutungsfördernden, klärenden und tonisierenden Eigenschaften eignet sich Rosmarin besonders gut zur Pflege von Kopfhaut, Haut und Haaren. In Form von Tees, Auszügen oder selbstgemachten Pflegeprodukten kann er helfen, die Haut zu beleben, das Haarwachstum anzuregen und Unreinheiten zu mindern.
Haarwasser mit Rosmarin
Ein einfaches Haarwasser lässt sich aus frischem oder getrocknetem Rosmarin herstellen. Dazu wird eine Handvoll frischer Rosmarinzweige (oder zwei Esslöffel getrockneter Rosmarin) mit etwa 500 Millilitern Wasser aufgekocht. Nach zehn Minuten Ziehzeit seihe den Sud ab und lass ihn abkühlen. Massiere das Haarwasser direkt nach der Haarwäsche in die Kopfhaut ein oder wende es als Spülung an. Es fördert die Durchblutung der Kopfhaut, wirkt Schuppen entgegen und lässt das Haar kräftiger wirken.
Badezusatz
Ein Bad mit frischem oder getrocknetem Rosmarin ist eine wohltuende, natürliche Möglichkeit, Körper und Geist zu beleben. Besonders bei Müdigkeit, Erschöpfung, Kreislaufschwäche oder Muskelverspannungen regt ein Rosmarinbad an und wirkt zugleich entspannend.
Zu den wichtigsten äußerlich wirksamen Inhaltsstoffen zählen ebenfalls Rosmarinsäure, Bitterstoffe, Flavonoide und ätherische Öle wie Cineol und Kampfer. Sie fördern die Durchblutung, regen den Kreislauf an, lösen Muskelverspannungen und können sogar bei rheumatischen Beschwerden lindernd wirken.
Für ein Vollbad übergieße etwa zwei gehäufte Esslöffel getrockneten oder eine Handvoll frischen Rosmarin mit einem Liter kochendem Wasser. Der Aufguss sollte zugedeckt etwa zehn bis fünfzehn Minuten ziehen. Anschließend wird der Sud durch ein Sieb gegeben und dem Badewasser zugefügt. Die ideale Badetemperatur liegt bei etwa 36 bis 38 Grad Celsius. Die Badedauer sollte zehn bis fünfzehn Minuten nicht überschreiten.
Rosmarinbäder sollten nicht abends vor dem Schlafengehen genommen werden, da sie stark anregend wirken. Menschen mit hohem Blutdruck, Herzproblemen oder während der Schwangerschaft sollten vorher ärztlichen Rat einholen oder auf die Anwendung verzichten.
Ein Rosmarinbad ist besonders im Winter oder bei Antriebslosigkeit ein wertvoller Impuls, um neue Energie zu tanken und die Durchblutung anzuregen. Regelmäßig angewendet, unterstützt Rosmarin die natürliche Hautfunktion, regt die Zellerneuerung an und bringt frischen Schwung in die Pflegeroutine – ganz ohne künstliche Zusätze.
Rosmarin im Haushalt
Der Rosmarin lässt sich auch im Haushalt vielseitig nutzen, weit über die Küche hinaus. Denn aufgrund seiner antiseptischen, desodorierenden und fettlösenden Eigenschaften kann er selbst gemachten Reinigungsmitteln zugegeben werden. Beispielsweise eignet sich ein Aufguss aus Rosmarin als natürliches Putzwasser für Böden oder Oberflächen, das nicht nur reinigt, sondern auch einen frischen, krautigen Duft hinterlässt. Besonders in Küche und Bad hilft Rosmarin, unangenehme Gerüche zu neutralisieren. Rosmarin-Zweige bereichern Potpourris oder dienen als natürlicher Lufterfrischer.
Rosmarin hat eine abschreckende Wirkung auf verschiedene Insekten, insbesondere auf Mücken, Fliegen, Ameisen und Motten. Diese Wirkung verdankt er seinen ätherischen Ölen, vor allem Cineol, Kampfer und Borneol, deren intensiver Duft von vielen Insekten gemieden wird.
Um diese Wirkung zu nutzen und Mücken und Fliegen fernzuhalten, lege frische Rosmarinzweige im Wohnbereich, auf dem Balkon oder auf dem Gartentisch aus. Auch beim Grillen entfaltet Rosmarin seine insektenabwehrende Wirkung, wenn du einige Zweige auf die heiße Glut legst. Der aromatische Rauch vertreibt besonders gut lästige Mücken.
Ein selbst hergestelltes erfrischendes Raumspray bzw. Duftspray aus einigen Tropfen ätherischem Rosmarinöl, Wasser und etwas Alkohol (Alkoholgehalt der fertigen Mischung mind. 20 %) eignet sich zur Anwendung auf Vorhängen, Fensterrahmen oder Kleidung. Es sollte aber nicht unverdünnt auf die Haut gelangen. Gegen Motten kannst du getrockneten Rosmarin in kleine Stoffsäckchen füllen und im Kleiderschrank platzieren.
Selbst eine Rosmarinpflanze im Topf, auf dem Fensterbrett oder Balkon, trägt durch ihren Duft zur Insektenabwehr bei. So bietet Rosmarin eine natürliche und angenehme Möglichkeit, lästige Insekten fernzuhalten, ganz ohne chemische Mittel.
Rosmarin erkennen und sammeln
Der Rosmarin ist ein immergrüner Halbstrauch, der bei Idealbedingungen eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern erreichen kann. Seine Blätter erinnern an Tannennadeln und verströmen einen intensiven Duft.
- Immergrüner Halbstrauch mit holzigem, verzweigtem Wuchs.
- Die Wuchshöhe beträgt meist 50 bis 150 Zentimeter, in mildem Klima auch höher.
- Die Blätter sind schmal, nadelartig, dunkelgrün auf der Oberseite, silbrig-grau und leicht filzig auf der Unterseite.
- Sie sind gegenständig angeordnet, derb und duften bei Berührung aromatisch.
- Die Blüten sind klein, zart und meist hellblau, seltener violett, rosa oder weiß.
- Die Blütezeit reicht von März bis Mai, in milden Regionen auch schon ab Februar und manchmal ein zweites Mal im Herbst.
- Der Duft ist würzig, harzig, intensiv aromatisch, besonders bei Sonne oder Reibung der Blätter.
- Nach der Blüte entstehen kleine, unscheinbare Klausenfrüchte.
Rosmarin ist in der Regel gut zu erkennen und wird nur selten mit anderen Pflanzen verwechselt, da er durch sein intensives Aroma und die nadelartigen, duftenden Blätter auffällt. Dennoch kann es in seltenen Fällen zu Verwechslungen mit anderen Pflanzen kommen, insbesondere bei jungen Pflanzen.
In der Küche oder Hausapotheke sollte man Rosmarin ausschließlich aus sicherer Quelle verwenden. Entweder aus dem eigenen Garten oder aus dem Handel. Bei Rosmarin aus dem Gartencenter empfiehlt es sich, auf die lateinische Bezeichnung “Rosmarinus officinalis” zu achten.
Rosmarin im Garten
Rosmarin ist eine pflegeleichte, aber wärmeliebende Pflanze, die sich gut für den Garten und auch für die Haltung im Topf auf dem Balkon eignet, wenn einige grundlegende Bedingungen beachtet werden.
Der richtige Standort
Rosmarin liebt einen sonnigen, warmen und geschützten Platz. Im Garten fühlt er sich an einer Südwand oder an einem Platz mit viel Licht besonders wohl. Auch auf dem Balkon steht er möglichst vollsonnig.
Im Freiland bevorzugt Rosmarin durchlässige, eher magere und kalkhaltige Böden. Staunässe verträgt er nicht, deshalb ist ein gut durchlässiger Untergrund wichtig. Notfalls kann man etwas Sand oder Kies untermischen.
Im Topf oder Kübel fühlt sich Rosmarin ebenfalls wohl, wenn der Standort sonnig und der Topf groß genug ist. Wichtig ist eine gute Drainage (zum Beispiel durch eine Kiesschicht am Boden), damit keine Staunässe entsteht. Im Topf trocknet er schneller aus als im Garten, daher regelmäßig, aber sparsam gießen.
Die richtige Pflege
Rosmarin mag es eher trocken. Er sollte nur dann gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht deutlich abgetrocknet ist. Staunässe unbedingt vermeiden, besonders im Topf. In heißen Sommermonaten braucht er im Topf jedoch regelmäßig Wasser, aber nur in kleinen Mengen.
Ein regelmäßiger Rückschnitt hält Rosmarin buschig und verhindert, dass er unten verkahlt. Am besten wird im Frühjahr (nach dem letzten Frost) leicht zurückgeschnitten. Blühende Triebe können auch während der Saison geerntet und leicht eingekürzt werden. Ein starker Rückschnitt ins alte Holz ist nur bedingt zu empfehlen, da er nicht immer neu austreibt.
Rosmarin ist bedingt winterhart. In milden Regionen kann er im Freien bleiben, sollte aber mit etwas Vlies oder Reisig geschützt werden. In rauen Lagen oder bei Topfpflanzen empfiehlt es sich, ihn frostfrei und hell bei etwa 5–10 Grad zu überwintern – etwa im unbeheizten Wintergarten, Flur oder einem kühlen Treppenhaus.
Rosmarin vermehren
Rosmarin lässt sich leicht über Stecklinge vermehren. Dazu im Frühjahr oder Spätsommer etwa 10 cm lange, nicht verholzte Triebe abschneiden, die unteren Blätter entfernen und in feuchte Anzuchterde oder Wasser stellen. Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln. Auch durch Absenker oder Aussaat kann er vermehrt werden, wobei die Aussaat deutlich langwieriger und schwieriger ist.
Mit dem richtigen Standort, etwas Geduld und regelmäßigem Rückschnitt ist Rosmarin eine dankbare, mehrjährige Pflanze, die nicht nur gut aussieht, sondern auch wertvoll für Küche und Hausapotheke ist.
- Marzell, H., 2002 “Geschichte und Volkskunde der deutschen Heilpflanzen” ↩︎
- Fuchs, R., 2009 “Hippokrates, Sammtliche Werke (1897)” ↩︎
- Hamidpour, S. et al. (2017). „Rosmarinus Officinalis (Rosemary): A Novel Therapeutic Agent for Antioxidant, Antimicrobial, Anticancer, Antidiabetic, Antidepressant, Neuroprotective, Anti-Inflammatory, and Anti-Obesity Treatment.“ ↩︎
- Ojeda-Sana, A. M., van Baren, C. M., Elechosa, M. A., Juárez, M. A., & Moreno, S., 2013. “New insights into antibacterial and antioxidant activities of rosemary essential oils and their main components.” ↩︎
- EMA, 2009 “Rosmarini aetheroleum – herbal medicinal product” ↩︎
- Touafek, O., et al. 2004 “Chemical Composition of the Essential Oil of Rosmarinus officinalis Cultivated in the Algerian Sahara” ↩︎
- Madaus, G., 1976 “Lehrbuch der biologischen Heilmittel” ↩︎
- Moss, M., Cook, J., Wesnes, K., & Duckett, P., 2003 “Aromas of rosemary and lavender essential oils differentially affect cognition and mood in healthy adults.” ↩︎
- Tisserand, R., & Young, R., 2014 “Essential Oil Safety: A Guide for Health Care Professionals.” ↩︎
- Baur-Müller, B. (2016) “Westliche Heilpflanzen in der chinesischen Medizin” ↩︎
- Simonsohn, B., 2025 “Heilsame Küchenkräuter” ↩︎
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Rosmarin ist nicht nur ein beliebtes Gewürz für Gemüse, Fisch und Fleisch, man kann damit auch süße Plätzchen oder spritzige Getränke verfeinern. Als Heilpflanze wirkt Rosmarin anregend auf Kreislauf, Appetit und Durchblutung und kann mit ihrem Duft Kopfschmerzen lindern. Wirkstoffe des ätherischen Öls wirken antibakteriell und antimykotisch. Rosmarin ist also deutlich mehr als ein Gewürz für Ofenkartoffeln!
- Lateinischer Name
- Rosmarinus officinalis
- Familie
- Lippenblütler (Lamiaceae)
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Blüten
- Blattform
- nadelförmig
- Blütenfarbe
- blau, rosa, violett, weiß
- Giftigkeit
- ungiftig
- Inhaltsstoffe
- ätherische Öle, Bitterstoffe, Borneol, Campher, Cineol, Gerbstoffe, Rosmarinsäure
- Eigenschaften
- anregend, antimykotisch, appetitanregend, desinfizierend, durchblutungsfördernd
- Hilft bei
- Appetitlosigkeit, Blähungen, Durchblutungsstörungen, Kopfschmerzen, Kreislaufschwäche, Migräne
Ich liebe den Duft von Rosmarin auch beim Räuchern. Seit ich eine kleine Destille habe, gewinnen ich auch eigenes ätherisches Öl
Rosmarin ist so vielseitig. Ich verwende es auch sehr häufig zum Kochen und Würzen. Außerdem kann es auch gut in einem Vaporizer verdampfen lassen.