Himbeere
Archäologische Funde zeigen, dass die Himbeere bereits in der Steinzeit ein beliebter Strauch war. Sie gehört zu den ältesten Kulturfrüchten Europas, wild wächst sie häufig an Weges- und Waldrändern. Sowohl Früchte als auch Blätter werden als Nahrungsmittel und zu Heilzwecken verwendet. Es gibt zahlreiche köstliche sowie heilkräftige Rezepte für die Beeren. Himbeer-Blätter sind wegen ihrer Heilwirkung vor allem in der Frauenheilkunde bekannt, bieten aber auch zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten.
In der Ernährung
Frische Himbeeren enthalten viel Vitamin C und Eisen. Besonders beliebt sind sie als feine Zutat für Desserts und Müsli sowie als Tortenbelag. Verzehre sie möglichst ungewaschen, da so das volle Aroma erhalten bleibt.
Meistens werden die Früchte zur Haltbarmachung eingefroren oder zu Marmelade verarbeitet. Zum Einkochen, Einlegen in Essig oder zum Trocknen lassen sie sich ebenfalls verwenden. Beachte beim Trocknen, dass die Beeren aus vielen kleinen Einzelfrüchten bestehen, was die Trocknungsddauer im Vergleich zu anderen Obstsorten erhöht. Um Himbeeren ohne Schimmelgefahr und bei niedrigem Energieaufwand zu trocknen, verwende ich am liebsten einen Dörrapparat. Mit Hilfe eines Geräts mit Temperaturregelung erhältst du Trockenfrüchte mit hohem Vitalstoffgehalt in Rohkostqualität. Die getrockneten Früchte sind mindestens ein Jahr haltbar. Ich nutze sie als Zugabe für Wildkräuter-Müslis und Wildpflanzen-Fruchtriegel.
Im Frühjahr lassen sich junge Himbeerblätter im Salat oder gemischt mit anderen Kräutern zu Wildkräuterspinat verarbeiten. Die jungen Blätter bereichern auch grüne Smoothies, während die älteren eine gute Basis für Hausteemischungen bilden.
Die rosa-weißen Blüten eignen sich als essbare Dekoration.
Himbeeressig
Zur Herstellung eines Himbeeressigs benötigst du frische Himbeeren und hellen Essig, z.B. Weißweinessig. Koche den Essig ab und gib, wenn er erkaltet ist, 100 g Himbeeren pro 300 ml Essig hinzu. Diese Mischung sollte fünf Tage lang durchziehen, bevor sie gesiebt und in Flaschen gefüllt wird.
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Heilende Anwendungen
Himbeeren wirken fiebersenkend, stoffwechselanregend und erfrischend, weshalb Himbeersirup und Himbeersaft gern bei fiebrigen Erkrankungen verabreicht werden. Außerdem haben sie eine leicht abführende Wirkung und stärken die körpereigene Immunabwehr.
Tee
Ein Teeaufguss mit Himbeerblättern hilft bei Durchfall, Nierenproblemen, Menstruationsstörungen und Kinder-Bauchweh. Er stärkt das Immunsystem sowie die Schleimhäute und fördert die Abwehr von Krankheitserregern.
In der Frauenheilkunde ist Himbeerblätter-Tee ein beliebtes Hausmittel zur Erleichterung der Geburt. Er wirkt entkrampfend und wehenfördernd, weshalb er auch nur während der letzten sechs bis acht Wochen vor dem Geburtstermin getrunken werden sollte. Vor einer geplanten Schwangerschaft sind Himbeerblätter eine wichtige Zutat für einen selbstgemachten Kinderwunschtee, weil die darin enthaltenen Wirkstoffe den Beckenboden und die Gebärmutter kräftigen und Verspannungen beseitigen. Nach der Geburt unterstützt ein Himberblätter-Aufguss die Milchproduktion sowie die Rückbildung.
Für einen Himbeerblätter-Tee übergieße zwei Teelöffel der Blätter mit 250 ml Wasser und lasse das Ganze zehn Minuten ziehen.
Äußerlich angewendet hilft ein Absud mit Himbeerblättern bei Flechten, Hautausschlag, Hämorrhoiden und entzündeten Augen. Als Mundspülung unterstützt er die Heilung von Mundgeschwüren. Bei der Zubereitung des Aufgusses nimm vier Teelöffel Blätter auf 250 ml Wasser.
Erkennung und Sammeltipps
Die bis zu zwei Meter hoch wachsenden Himbeersträucher stehen bevorzugt an Wegesrändern und in Hecken. Sie lassen sich an den folgenden Merkmalen gut erkennen:
- Die Zweige wachsen zunächst aufrecht und biegen sich dann wieder in Richtung Boden.
- Sie sind mit feinen, dünnen Stacheln versehen.
- Die Blätter sind hellgrün und drei- bis siebenteilig gefiedert.
- An ihrer Unterseite zeigt sich ein weißer Flaum.
- Die Blüten haben rosa-weiße Kronblätter.
- Die rosa-roten Beeren bestehen aus vielen kleinen Einzelfrüchten.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Himbeeren schmecken am besten vom Strauch, frisch gepflückt enthalten sie besonders viele Vitamine sowie Magnesium, Kalzium und Eisen. Leider dauert die Ernteperiode der süßen, rosa-roten Vitalbomben nur kurz an. Für die Zeit danach kannst du sie aber wunderbar einkochen, einfrieren oder trocknen. Neben den schmackhaften Früchten lassen sich auch die Blätter der Himbeere als aromatische Beigabe zu Haustee sowie zu Heilzwecken verwenden.
- Lateinischer Name
- Rubus idaeus
- Andere Namen
- Amber, Katzenbeere, Hintperi, Mollbeere, Himbelbeere, Hombeere, Haarbeere, Hohlbeere
- Familie
- Rosengewächse (Rosaceae)
- Erntemonate
- Apr - Sep
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Blüten, Früchte
- Blattform
- fiederteilig
- Blütenfarbe
- rosa, weiß
- Fundorte
- Wegränder, Hecken, Waldränder, Gärten
- Verwechslungsgefahr
- im jungen Stadium mit der ähnlich zu verwendenden Brombeere
- Giftigkeit
- ungiftig
- Warnungen
- Den Himbeerblätter-Tee nicht zu Beginn der Schwangerschaft trinken, da er wehenfördernd ist.
- Inhaltsstoffe
- ätherische Öle, Eisen, Flavonoide, Fruchtsäuren, Gerbstoffe, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C, Vitamin E (Tocopherol), Zink
- Eigenschaften
- beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend, fiebersenkend, wehentreibend, zusammenziehend
- Hilft bei
- Bauchschmerzen, Durchfall, Ekzeme, Fieber, Flechten, Geschwüre, Hautentzündungen, Menstruationsbeschwerden, Nierenprobleme
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