Basilikum

Basilikum gehört zu den beliebtesten Küchenkräutern weltweit. Sein intensives Aroma verleiht unzähligen Gerichten eine mediterrane Note. Doch Basilikum kann weit mehr als nur gut schmecken. Schon seit Jahrhunderten wird es auch als Heilpflanze geschätzt. Seine Blätter enthalten wertvolle ätherische Öle, die beruhigend, entzündungshemmend und krampflösend wirken können.
Ob auf dem Fensterbrett, im Balkonkasten oder im Gartenbeet: Basilikum lässt sich leicht kultivieren und vielseitig einsetzen in der Küche und Hausapotheke. Zudem machen ihn sein frischer Duft und die leuchtend grünen Blätter zu einem Erlebnis für alle Sinne.
Der botanische Name des Basilikums lautet Ocimum basilicum. Es gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist eng verwandt mit Minze, Salbei und Thymian. Im Volksmund wird es auch Königskraut genannt – eine Bezeichnung, die auf das griechische Wort “basilikon” zurückgeht, was “königlich” bedeutet.
Bedeutung und Herkunft
Ursprünglich stammt Basilikum aus tropischen Regionen Afrikas und Asiens. In Indien gilt die Sorte Ocimum sanctum (Tulsi) seit Jahrtausenden als heilige Pflanze und wird in Tempeln verehrt.1 Auch in der traditionellen ayurvedischen Medizin findet es vielfältige Anwendung, insbesondere zur Stärkung der Nerven und zur Unterstützung der Verdauung.
Nach Europa kam das Königskraut vermutlich durch die Römer. Im Mittelalter war es in Klostergärten weit verbreitet und wurde damals vermutlich zur Behandlung von Magenbeschwerden. Asthma, Husten und seelischen Verstimmungen eingesetzt.2 Die Volksheilkunde schrieb ihm sogar liebesfördernde Kräfte zu.
Wie erkennt man Basilikum?
Basilikum ist eine einjährige krautige Pflanze, die je nach Sorte zwischen 20 und 60 cm hoch wird. Typisch sind die eiförmigen, weich behaarten Blätter, die je nach Sorte von hell- bis dunkelgrün oder sogar rötlich gefärbt sein können. Der Stängel ist meist vierkantig und leicht verholzt an der Basis.
Im Sommer erscheinen die kleinen, zarten Blüten in weiß bis rosafarbenen Tönen in sogenannten Scheinquirlen. Dabei handelt es sich um eine typische Blütenanordnung bei Lippenblütlern, bei der die Blüten scheinbar quirlförmig um den Stängel stehen, tatsächlich aber gegenüber wachsen. Ihr Duft ist dezent, die Blätter hingegen verströmen ein intensives, würzig-süßliches Aroma.
Zur sicheren Bestimmung achte auf den typischen Duft beim Zerreiben der Blätter. Verwechslung ist selten, jedoch kann es bei Anfängern mit manchen Minzarten zu Unsicherheiten kommen
Wo wächst Basilikum?
Basilikum liebt warme, sonnige Standorte und geschützte Plätze ohne Zugluft. Der Boden sollte locker, nährstoffreich und gut durchlässig sein. Staunässe mag das Kraut gar nicht, ebenso wenig wie Kälte. Temperaturen unter 10 Grad verträgt es schlecht.
In unseren Breiten wird Basilikum meist als einjährige Pflanze kultiviert, da es frostempfindlich ist. Es kann im Freiland, auf dem Balkon oder auch auf der Fensterbank gezogen werden.
Ist Basilikum gesund?
Basilikum ist ein echtes Multitalent. Neben der kulinarischen Verwendung wirkt es appetitanregend, verdauungsfördernd, entkrampfend und leicht beruhigend.3 Die ätherischen Öle, insbesondere Eugenol, Estragol und Linalool, sind für diese Effekte verantwortlich.4 Auch äußerlich bei Insektenstichen oder kleinen Hautverletzungen kann Basilikum helfen. Hinzu kommt, dass die enthaltenen Polyphenole, Gerbstoffe und Flavonoide antioxidativ wirken.5 Wissenschaftler bringen oxidativen Stress mit Krebs, Herz-Kreislauf-Problemen, Rheuma und Diabetes in Zusammenhang.6
Wichtig: Schwangere sollten Basilikum nur in Maßen konsumieren, da große Mengen das Risiko von Wehenförderung mit sich bringen könnten. Auch bei bekannten Allergien gegen Lippenblütler ist Vorsicht geboten.
Basilikum enthält viele weitere Nährstoffe, wie Vitamin C, Vitamin K, Provitamin A, Kalzium, Eisen und Magnesium. Damit ist die Pflanze ein gern gesehener Gast in der vollwertigen Küche und in der natürlichen Hausapotheke.
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Basilikum in der Küche
Ob als klassisches Topping auf Tomaten-Mozzarella, als Basilikum-Pesto oder als Zutat in Saucen und Suppen – Basilikum ist aus der Küche kaum wegzudenken. Es passt hervorragend zu mediterranen Gerichten, Pasta, Pizza und Fisch.
Tipp: Die Basilikumsamen kannst du als regionale Alternative zu Chiasamen verwenden, und so Pudding, Saucen oder Getränke zubereiten.
Verwendet werden hauptsächlich die frischen Blätter. Diese sollten erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt werden, da Hitze das Aroma zerstört. Auch als Tee oder Basilikumsirup kannst du das Kraut nutzen.
Eines unsere Lieblingsrezepte zum Genießen ist dieses Basilikum-Sorbet.
Heilende Anwendungen
In der Hausapotheke kann Basilikum als Tee, Tinktur oder Öl Anwendung finden. Besonders beliebt ist Basilikumtee, der aus frischen oder getrockneten Blättern zubereitet wird. Er hilft bei Verdauungsproblemen, Blähungen und innerer Unruhe. Auch bei nervöser Anspannung oder Einschlafproblemen kann der Tee beruhigend wirken.
Rezept für Basilikumtee
Die Helkräfte des Tulsi sind am stärksten. Für eine Tasse Tee etwa 1–2 Teelöffel frische, grob zerkleinerte Basilikumblätter (alternativ 1 Teelöffel getrocknete Blätter) mit 250 ml heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergießen. Zugedeckt 5–10 Minuten ziehen lassen, anschließend abseihen. Je nach Geschmack kann der Tee mit einem Spritzer Zitrone oder einem Löffel Honig verfeinert werden.
Eine Tinktur kann aus frischen Blättern mit hochprozentigem Alkohol (z. B. Korn oder Wodka) angesetzt werden. Sie wirkt krampflösend, tonisierend und fördert die Durchblutung. Für die Hautpflege eignet sich Basilikumwasser als erfrischendes Gesichtstonikum. Zerquetschte Blätter direkt auf Insektenstiche aufgetragen lindern den Juckreiz und wirken leicht entzündungshemmend.
Basilikum in Garten und Haushalt
Im Garten wirkt Basilikum in Mischkultur mit Tomaten nicht nur wachstumsfördernd, sondern wehrt auch Schädlinge ab. Aus der gärtnerischer Praxis ist bekannt, dass der intensive Duft des Basilikums Weiße Fliegen, Blattläuse und Spinnmilben fern hält, die häufig Tomatenpflanzen befallen. Gleichzeitig profitieren die Pflanzen voneinander: Während Basilikum die Tomaten schützt, bietet der aufrechte Wuchs der Tomaten etwas Schatten, was das Basilikum vor dem Austrocknen bewahrt.
Haustiere wie Katzen oder Hunde sollten Basilikum nur in kleinen Mengen bekommen. Es ist zwar nicht giftig, aber die ätherischen Öle können in hohen Dosen reizen.
Tipps für Ernte und Sammeln
Du kannst Basilikum ab Mai im Freiland oder ganzjährig auf der Fensterbank ernten. Die Blätter sitzen gegenständig, sind eiförmig und weich. Beim Zerreiben entfaltet sich der typische, intensive Duft.
Die Blüten sind klein, meist weiß oder zartrosa, stehen in Quirlen und erscheinen ab Juni bis September. Die Wurzeln sind fein und flach verzweigt.
Ernte stets nur einzelne Triebe oder Blätter, nicht die ganze Pflanze. So bleibt sie vital und treibt erneut aus. Verwende eine Schere oder schneide mit den Fingern oberhalb eines Blattpaares.
Mögliche Gefahren
Verwechslungen sind selten, aber achte auf den charakteristischen Duft. Estragol, ein Bestandteil mancher Basilikumarten, steht unter Verdacht, in sehr hohen Dosen krebserregend zu sein.7 Bei normalem Verzehr besteht jedoch keine Gefahr. Schwangere und Stillende sollten Basilikum nur in Maßen konsumieren.
Tipps für Anbau und Pflege
Wenn du Basilikum selbst anbauen möchtest, kannst du entweder fertige Pflanzen kaufen oder ab März/April selbst aussäen. Drinnen klappt das auf der Fensterbank wunderbar. Im Freien solltest du mit dem Auspflanzen bis nach den Eisheiligen warten.
Regelmäßiges Gießen ist wichtig, aber bitte ohne Staunässe. Gieße am besten von unten oder direkt an die Wurzel und nur soviel, wie die Erde aufsaugen kann. Damit sich die Pflanze gut verzweigt, kannst du sie gelegentlich entspitzen. Verblühte Triebe solltest du abschneiden, um die Blätterbildung zu fördern.
Hast du selbst Erfahrungen mit Basilikum gemacht? Hast du ein Rezept oder eine Anwendung, die du teilen möchtest? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar!
- Ayurveda: Die Wissenschaft der selbstheilend: Eine praktische Guide Ayurveda ↩︎
- Pflanzen und Haut von Andreas Montag, Seite 377, im Springer Verlag GmbH, aktualisiert in 2024 ↩︎
- Fakultät für Biologie – LMU München; Zuletzt aufgerufen am 08.05.2025 ↩︎
- Ocimum sanctum Linn. A reservoir plant for therapeutic applications: An overview ↩︎
- Health Benefits of Basil; Zuletzt aufgerufen am 08.05.2025 ↩︎
- Free Radicals: Properties, Sources, Targets, and Their Implication in Various Diseases/; Zuletzt aufgerufen am 08.05.2025 ↩︎
- Estragol- und Methyleugenolgehalte in Lebensmitteln verringern; Zuletzt aufgerufen am 08.05.2025 ↩︎
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Einjähriges Küchenkraut mit aromatischen Blättern und kleinen, weißlichen Blüten
- Lateinischer Name
- Ocimum basilicum
- Andere Namen
- Königskraut, Basilienkraut
- Familie
- Lippenblütler (Lamiaceae)
- Erntemonate
- Mrz, Mai, Okt - Nov
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Samen, Triebe
- Blattform
- eiförmig
- Blütenfarbe
- rosa, weiß
- Fundorte
- Fensterbank, Balkon, Garten
- Verwechslungsgefahr
- Gering, mögliche Verwechslung mit Minzearten
- Giftigkeit
- ungiftig
- Hinweise zur Giftigkeit
- Bei Übermaß mögliche Reizung, bei Schwangerschaft Vorsicht
- Inhaltsstoffe
- ätherische Öle, Beta-Carotin, Eisen, Flavonoide, Gerbstoffe, Kalzium, Magnesium, Vitamin A, Vitamin C, Vitamin K
- Eigenschaften
- aphrodisierend, appetitanregend, aufmunternd, beruhigend, diuretisch, entzündungsfördernd, fungizid, hustenstillend, krampflösend, milchbildungsfördernd, nervenstärkend, schmerzlindernd, stimmungsaufhellend, verdauungsfördernd
- Hilft bei
- Brechreiz, Darmkrämpfe, Erkältung, Husten, Immunschwäche, Insektenstiche, Magen-Darm-Beschwerden, Nervosität, Stress, Verdauungsprobleme
- Erkennung / Sammeltipps
- glänzende, weiche Blätter mit intensivem Duft
- Anbau
- Einfach im Topf oder Garten, sonnig, nährstoffreicher Boden, regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden