Pfefferminze

Alle Minzarten können ähnlich genutzt werden, allerdings ist die Heilwirkung der Pfefferminze durch den hohen Gehalt an Menthol besonders stark. Ihr Hauptanwendungsgebiet ist die Linderung von Magen-Darm-Beschwerden.
Die bevorzugte Darreichungsform ist der erfrischende Pfefferminztee, darüber hinaus kann das Kraut aber auch kulinarisch und für Heilanwendungen äußerlich verwendet werden.
In der Ernährung
Wegen ihres intensiven, eigentümlichen Aromas ist die Pfefferminze eine beliebte Gewürzpflanze sowohl für süße als auch herzhafte Speisen. Für Minz-Zucker, Pesto, Sirup, Saucen oder Dressings werden überwiegend die Blätter der Pfefferminze genutzt. Die etwas milderen Blüten können genauso verarbeitet werden oder als Dekoration dienen. Du kannst die Blätter auch fein hacken und in Salate, Aufstriche oder würzige Beilagen wie Tabouleh geben, um ihnen ein einzigartiges, frisches Aroma zu verleihen.
Erfrischende Minz-Limonade
An warmen Sommertagen ist eine selbstgemachte Limonade mit Minze genau das richtige. Das enthaltene Menthol und die Säure von Zitronen wirken nämlich besonders erfrischend und helfen bei Wärme viel besser als handelsübliches Zuckerwasser. Zudem kannst du die Süße individuell an deinen Geschmack anpassen oder das Rezept nach deinen Wünschen verfeinern.
Alles was du dafür benötigst sind ein paar Stängel Minze, etwas Zitronensaft, 1,5 L Wasser und eine handvoll Eiswürfel. Gib alles zusammen in einen Standmixer, püriere es für etwa 30 Sekunden auf höchster Stufe und fertig ist dein selbstgemachtes Erfrischungsgetränk!
Heilende Anwendungen
Die Pfefferminze ist nicht nur eine beliebte Gewürzpflanze, sondern kann auch vielseitig für die Gesundheit eingesetzt werden. Nicht umsonst wurde sie 2004 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
In der Naturheilkunde werden überwiegend die Blätter verwendet, da diese besonders reich an wertvollen ätherischen Ölen sind. Sie können unter anderem bei Schmerzen, Entzündungen und Verdauungsproblemen eingesetzt werden.
Geerntet werden die Blätter im Frühsommer vor der Blüte. Anschließend können sie an einem schattigen Ort getrocknet und in Schraubgläsern verwahrt werden.
Tee
Für einen heilenden Teeaufguss werden frische oder getrocknete Blätter verwendet. Übergieße einen Teelöffel zerkleinerter Blätter mit 250 ml siedendem Wasser und lasse sie für fünf bis acht Minuten abgedeckt ziehen. Anschließend das am Deckel kondensierte, besonders mentholhaltige Wasser zurück in den Tee gießen und warm genießen.
Pfefferminztee kann verschiedene Arten von Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Übelkeit, Krämpfe oder Appetitlosigkeit lindern. Auch bei Kopfschmerzen und Migräne kann Pfefferminztee eingesetzt werden.
Äußerlich kann ein starker Aufguss als Badezusatz gegen Erkältungen und Nervenschmerzen oder für Stirnumschläge gegen Kopfschmerzen angewandt werden. Ergänzend kannst du auch selbstgemachte Aroma-Roll-ons mit Pfefferminz, ähnlich diesem hier herstellen.
Beachte: Während der Stillzeit sollte auf Pfefferminztee verzichtet werden, da er die Milchbildung hemmt. In Abstilltees ist Pfefferminze dagegen eine beliebte Zugabe.
Pfefferminzöl
Selbst gemachtes Pfefferminzöl eignet sich wunderbar, um Kopfschmerzen zu vertreiben, und hilft u.a. als Bestandteil eines Dampfbades gegen Erkältungsbeschwerden.
Körperpflege mit Pfefferminze
Die heilende Wirkung der Minze kannst du dir auch in selbstgemachten Körperpflegeprodukten zunutze machen. Sie wirkt kühlend und beruhigend auf die Haut und beugt Entzündungen vor.
In einem selbstgemachten Badezusatz kann die Pfefferminze ihre erfrischende Wirkung ausspielen.
Erfrischendes Körperpeeling
Ein belebendes und regenerierendes Körperpeeling mit Minze lässt sich aus wenigen Zutaten binnen kürzester Zeit herstellen.
Für einen kleinen Vorrat benötigst du folgende Zutaten und Utensilien:
- 2 TL gehackte Minzblätter
- 50 g Zucker
- 70 g Kokosöl (aus dem Bioladen oder online erhältlich)
- Schraubglas
Verrühre alle Zutaten gut miteinander und fülle sie zur Aufbewahrung in ein Schraubglas. Das Peeling sollte bei nicht mehr als 20 Grad aufbewahrt werden, damit sich das Kokosöl nicht verflüssigt.
Pflegender Minze-Zitronen-Lippenbalsam
Zur Pflege von spröden und rissigen Lippen ist ätherisches Pfefferminzöl in Form eines heilendes Lippenbalsams gut geeignet. Er wirkt entzündungshemmend und verbessert den Eigenschutz der Haut. Zusammen mit beruhigender Sheabutter pflegt sie trockene Lippen langanhaltend und wohltuend.
Folgendes wird für den Balsam benötigt:
- 20 g Sheabutter (im Bioladen oder online erhältlich)
- 10 g Bienenwachs (am besten vom lokalen Imker, aber alternativ auch online)
- 20 ml Zitrusöl, das du aus Zitronenschalen selber machen kannst (nicht zu verwechseln mit ätherischem Zitronenöl!)
- 10 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl (aus der Apotheke, dem Bio-Laden oder online)
- Kleine Tiegel oder Lippenstifthülsen
So stellst du den Balsam her:
- Zitrusöl und Bienenwachs in ein Glas geben und im Wasserbad langsam, bei niedriger Temperatur erwärmen, bis das Wachs vollständig geschmolzen ist.
- Sheabutter langsam unterrühren, bis eine homogene Masse entsteht.
- Glas aus dem Wasserbad nehmen, das ätherische Öl hinzugeben und verrühren.
- Den fertigen Lippenbalsam in kleine Tiegel oder Lippenstifthülsen füllen und erkalten lassen.
Pfefferminze für die Haare
Für deine Haarpflege ist Minze ebenfalls geeignet, denn sie
beruhigt die Kopfhaut, hilft gegen Juckreiz und beugt Schuppenbildung vor. Mit ein paar Minzblättern kannst du eine Haarspülung im Handumdrehen selber machen.
Erkennung und Sammeltipps
Die Pfefferminze ist eine robuste, ausdauernde Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 bis 90 Zentimetern, selten wird sie jedoch höher als 60 Zentimeter. Sie bevorzugt sonnige Standorte, an denen sie sich oft stark ausbreitet.
An ihren typischen Blüten und Blättern ist sie leicht zu erkennen:
- Die Stiele sind behaart und bräunlich bis leicht rötlich.
- Die wenig verzweigten Stiele sind vierkantig.
- Die länglich-eiförmigen Blätter sind grob gezähnt und mit einer violetten Nervatur versehen.
- Sie sind gegenständig angeordnet.
- Die rosa- bis lilafarbenen Blüten stehen in endständigen Ähren.
- Die Blütezeit ist von Juni bis September.
- Blätter und Blüten verbreiten einen starken Menthol-Geruch
Anbautipps
Die Pfefferminze mag am liebsten sandige, nährstoffreiche und kalkhaltige Böden. Zudem benötigt sie regelmäßig Wasser, verträgt aber keine Staunässe. Sie ist sehr robust und kommt auch mit weniger guten Bedingungen zurecht, ihr Wuchs ist allerdings kräftiger und höher, wenn sie an einem nährstoffreichen Ort mit viel Sonnenlicht steht. Alle Minzarten können sowohl im Garten als auch in einem Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert werden.
Auch Temperaturen bis zu -20 °C übersteht die Gewürzpflanze und kann daher im Garten überwintern. Im ersten Jahr sollten junge Pflanzen aber noch mit Stroh oder Reisig abgedeckt werden. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Winter komplett ab, wobei das Rhizom im Boden überdauert und im Frühjahr erneut austreibt.
Die Pfefferminze verbreitet sich durch Ausläufer. Diese können als Stecklinge im Frühjahr umgepflanzt werden. Die Ausläufer werden oft so zahlreich gebildet, dass sich die Pfefferminze praktisch unkontrolliert vermehrt. Daher empfiehlt es sich, eine Wurzelsperre um die Pflanze zu errichten, welche außerdem zwei Zentimeter aus dem Boden ragt.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Die Pfefferminze ist eines der bekanntesten Gartenkräuter, dabei ist sie wahrscheinlich noch nicht einmal besonders alt. Erst um etwa 1700 herum wurde sie in England entdeckt und man vermutet eine Kreuzung der Bachminze und der grünen Minze. Reich an Menthol, wirkt die Pfefferminze positiv auf die Verdauung, kann bei Bauchschmerzen Linderung verschaffen und hilft bei Erkältung, Durchfall, Kopfschmerzen und vielen anderen Problemen.
- Lateinischer Name
- Mentha × piperita
- Andere Namen
- Aderminze, Echte Minze, Englische Minze, Gartenminze, Hausminze, Teeminze
- Familie
- Lippenblütler (Lamiaceae)
- Erntemonate
- Mai - Jul
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Blüten
- Blattform
- lanzettlich
- Blütenfarbe
- rosa, violett, weiß
- Fundorte
- Gärten, Siedlungen
- Verwechslungsgefahr
- mit anderen Minzarten, die ähnlich verwendet werden können, aber einen niedrigeren Gehalt an Menthol besitzen
- Giftigkeit
- ungiftig
- Inhaltsstoffe
- ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Menthol, Valeriansäure
- Eigenschaften
- abschwellend, antibakteriell, antiviral, beruhigend, entgiftend, entzündungshemmend, gallenflussfördernd, immunstärkend, krampflösend, kühlend, schmerzstillend, tonisierend, verdauungsanregend
- Hilft bei
- Blähungen, Brechreiz, Durchfall, Erkältung, Gallenschwäche, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, Migräne, Mundgeruch, Nervenschmerzen, Schnupfen, Übelkeit, Verdauungsbeschwerden
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