Eiche

Die Rinde der Eiche kannst du als heilende Umschläge oder Tee einsetzen. Aus den Eicheln lässt sich sogar Kaffee-Ersatz und Mehl herstellen.

Eicheln enthalten viele Proteine, Flavonoide, Gerbstoffe und Kohlenhydrate. Mit diesen Wirkstoffen können sie innerlich bei schweren chronischen Entzündungen des Magen-Darm-Trakts lindernd wirken und äußerlich die Heilung nässender Ekzeme oder Entzündungen positiv beeinflussen.

In der Ernährung

Verschiedene Teile der Eiche können verzehrt werden, allerdings ist eine sorgsame Vor- und Zubereitung nötig, da in den Eicheln und reiferen Blättern viele Gerbstoffe enthalten sind, die den Genuss schneller durch Bitterkeit schmälern können. Wenn du Eicheln verarbeiten möchtest, dann ist ein mehrstündiges Wässern notwenig. Im Anschluss kannst du aus den Früchten zum Beispiel einen koffeinfreien Eichelkaffee oder Mehl herstellen.

Junge Blätter und Blüten, die gerade erst aus den Knospen treten, enthalten kaum Gerbstoffe und können gegessen werden.

Heilende Anwendungen

Die Rinde der Eiche besitzt aufgrund ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen entzündungshemmende, antimikrobielle und juckreizlindernde Eigenschaften. Das Frühjahr bietet sich an, um Rinde zu ernten.

Eichenrinden-Tee

Bei Magenbeschwerden wie Durchfall oder Geschwüren kann Eichenrinden-Tee zur Linderung beitragen, da er eine zusammenziehende Wirkung hat.

Gurgeln mit Eichenrinden-Aufguss verschafft Linderung bei kleinen Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Gesammelt wird die frische Eichenrinde im Frühjahr. Der Eichenrinden-Tee wird so zubereitet:

Zwei bis drei TL getrocknete und pulverisierte Eichenrinde mit 250 ml kaltem Wasser vermischen und das Wasser zusammen mit der Rinde aufkochen lassen. Den Tee drei bis fünf Minuten kochen lassen, abseihen und in kleinen Schlucken trinken.

Von diesem Tee kannst du maximal zwei Tassen täglich trinken und solltest ihn nicht länger als zwei Wochen lang anwenden.

Eichenrinden-Umschlag

Ein Umschlag mit Eichenrinde wirkt lindernd bei Ekzemen und anderen Hautirritationen.

Den Umschlag stellst man folgendermaßen her:

  1. Zwei Esslöffel zerkleinerte Eichenrinde mit einem halben Liter Wasser 15 Minuten lang abkochen, dann die Flüssigkeit durchsieben.
  2. Ein Tuch (z.B. aus Leinen), einen Waschlappen oder eine Mullkompresse mit der Flüssigkeit tränken, sodass das Material gut durchfeuchtet, aber nicht nass ist. Gegebenfalls auswringen.
  3. Den Umschlag auf die betroffene Stelle drücken, bis der Stoff warm wird.

Diese Prozedur kann nach Bedarf bis zu dreimal wiederholt werden.

Stelle den Sud jeden Tag neu her, da er nur frisch verwendet werden sollte. Nach wenigen Tagen sollte das Ekzem abgeheilt sein.

Erkennung und Sammeltipps

Die Rinde der Eiche kannst du als heilende Umschläge oder Tee einsetzen. Aus den Eicheln lässt sich sogar Kaffee-Ersatz und Mehl herstellen.
Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé [Public domain], via Wikimedia Commons

Die in Europa am meisten verbreiteten Eichen sind die Stiel-, Trauben- und Roteiche. Daneben gibt es ca. 600 weitere Eichenarten, deren gemeinsames, charakteristisches Kennzeichen die längsgeschnittenen, an den Seiten mehrmals eingekerbten Blätter sind. Die bekannten Nussfrüchte tragen einen braunen “Hut” und sind grünlich bis bräunlich.

Am besten sammelst du Eicheln im September und Oktober, wenn sie gemeinsam mit den Blättern vom Baum fallen. Junge Eichenrinde wird im März und April gesammelt, dafür eignen sich am besten die noch jungen Äste kleinerer Bäume.

Die Eiche wird bis zu 40 Meter hoch. Ihre Rinde ist in jungen Jahren glatt und eher bräunlich, in späteren Jahren wird sie rissig und gräulich.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Die Gattung der Eichen umfasst bis zu 600 verschiedene Arten, von denen wir in Europa am häufigsten die Stieleichen, Traubeneichen und Roteichen antreffen. Im Herbst fallen ihre Nüsse zu Boden, dann macht es besonders viel Spaß, mit den Kindern im Wald Eicheln zu sammeln, zum Basteln von Spielzeug oder für den Förster zum Füttern der Wildtiere im Winter. Aber nicht nur für Kinder ist die Eiche von Interesse. Schon früher wurden in Zeiten der Not und des Mangels Kaffeeersatz und Mehl aus Eicheln gewonnen. Zwar sind diese Anwendungen heute fast in Vergessenheit geraten, wir können sie jedoch auch heute noch nutzen und damit Geld sparen und die Umwelt schonen. Um von der Eiche beim Kochen oder zur Heilung Gebrauch zu machen, müssen alle Pflanzenteile einschließlich der Eicheln sehr gründlich und ausgiebig ausgewaschen werden, weil enthaltene Bestandteile wie Tannine oder Aldehyde allergische Reaktionen hervorrufen können. Die Pflanzenteile werden dazu mehrmals hintereinander für mehrere Stunden im Wasserbad eingeweicht, bis sich das Einweichwasser kaum noch einfärbt.
Lateinischer Name
Quercus
Andere Namen
Sommereiche, Deutsche Eiche, Wintereiche, Eke, Eik, Ferkeleiche, Masteiche, Oachen
Familie
Buchengewächse (Fagaceae)
Erntemonate
Mrz - Mai, Sep - Okt
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Früchte, Rinde
Blattform
fiederteilig
Blütenfarbe
gelb, grün
Giftigkeit
teilweise giftig
Hinweise zur Giftigkeit
Aufgrund der hohen Konzentration von Gerbstoffen gelten alle Teile der Eiche, besonders unreife Eicheln, als giftig. Die Tannine und Aldehyde im Eichenholz können beim Einatmen allergische Reaktionen (Rhinitis, Asthma) hervorrufen. Reife Eicheln sind erst nach ausgiebiger Entbitterung verwendbar. Dafür müssen sie mehrfach intensiv und lange gewaschen werden.
Warnungen
Nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit verwenden. Eichenrinde niemals länger als zwei Wochen anwenden, da sie eine stark austrocknende Wirkung auf die Haut hat. Durch die enthaltenen Gerbstoffe können die Bestandteile der Eiche bei Überdosierung reizend auf den Darmtrakt wirken und außerdem Nieren und Leber schädigen.
Inhaltsstoffe
Flavonoide, Gerbstoffe, Kohlenhydrate, Proteine
Eigenschaften
antibakteriell, blutstillend, entzündungs­­hemmend, zusammenziehend
Hilft bei
Abszesse, Afterjucken, Augenlidentzündungen, Blasenentzündungen, Blutzucker, Brandwunden, Darmschleimhautentzündungen, Dekubitus, Diabetes, Druckgeschwüre, Durchfall, Ekzeme, Frostbeulen, Furunkel, Fußpilz, Fußschweiß, Geschwüre, Halsschmerzen, Hämorrhoiden, Hautentzündungen, Krampfadern, Magengeschwüre, Mundschleimhautentzündungen, Wunden, Zahnfleischbluten

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2 Kommentare
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  1. Hallo, kann man denn im März noch Eichen sammeln gehen und diese sofort zum Keimen bringen?

    Antworten
    • NEISSEN ALFRED

      Hallo kann man Eichen Rinde oder Schale im Frühjahr oder Herbst vom Baum abschälen oder von abgesägten Baumen Eiche danke vielmals m f G

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