Kanadische Goldrute

Gärtnern gilt die Kanadische Goldrute als wuchernder Neophyt. Sie hat aber auch viele positive Eigenschaften und du kannst sie für die Gesundheit nutzen!

Gegen Beschwerden wie Nierenleiden oder Blasenentzündungen hat sich ein Tee aus dem blühenden Kraut der Goldrute bewährt. Als Erste-Hilfe-Maßnahme hilft frisches Kraut gegen Juckreiz von Insektenstichen. Die Blüten ergänzen durch ihren honigartigen Geschmack zahlreiche Desserts. Als Färberpflanze findet sie ebenfalls Verwendung.

In der Ernährung

Goldrute spielt in der Ernährung keine große Rolle. In kleinen Mengen können junge Blätter ab April kleingehackt Wildkräutersalaten untergemischt werden. Ebenso bereichern ihre Triebspitzen Gemüsegerichte und Kräuterdips. Da Goldrute recht bitter schmecken kann, empfiehlt sich eine vorsichtige Dosierung.

Die Blüten schmecken honigähnlich und ergeben einen leckeren Sirup. Sie verfeinern Torten, Desserts und Eisspeisen.

Goldruten-Sirup

Dafür benötigst du:

  • 100 g blühendes Goldruten-Kraut
  • 1 L Wasser
  • 1,5 kg Zucker
  • Saft von 2 Zitronen

So gehst du bei der Herstellung vor:

  1. Das Goldruten-Kraut mit Wasser übergießen und etwa fünf Minuten kochen lassen.
  2. Über Nacht ziehen lassen.
  3. Am nächsten Tag abseihen.
  4. Mit Zucker und Zitronensaft aufkochen, bis sich eine sirupartige Konsistenz ergibt.
  5. In sterilisierte Flaschen füllen und verschließen.

Der Sirup hält sich bei sauberem Arbeiten mindestens ein Jahr.

Heilende Anwendungen

Alle Goldruten-Arten gelten als klassische Nierenkräuter. So ist auch die Kanadische Goldrute ein gutes Heilmittel bei Nieren- und Blasenproblemen. Es gibt Fertigpräparate zu kaufen, in denen meist die Wirkstoffe der Echten Goldrute enthalten sind. Auch in Teemischungen gegen Blasenentzündung ist sie eine beliebte Zugabe.

Wenn kanadische Goldrute in deiner Nähe wächst, solltest du dich ihrer bedienen und ihre Heilkräfte nutzen.

Bei Prellungen und Insektenstichen ist das frische, zerriebene Kraut als Auflage eine willkommene Soforthilfe. Die Indianer Nordamerikas verwendeten es auf diese Weise sogar gegen Schlangenbisse.

Als Tee oder Tinktur eingenommen, wirken die Saponine in der Goldrute abschwellend auf Schleimhäute und können somit Heuschnupfen-geplagten in akuten Zeiten Menschen eine große Hilfe sein.

Tee

Tee aus der Goldrute hilft als Durchspül-Therapie bei Nieren- und Blasenerkrankungen dank seiner ausschwemmenden Wirkung. Dadurch werden Schadstoffe schneller aus dem Körper transportiert, wodurch auch Magen- und Darmbeschwerden verringert werden können.

Bei Halsentzündung empfiehlt es sich, mit lauwarmem Goldruten-Tee zu gurgeln.

Einen Goldruten-Tee bereitest du so zu:

  1. Zwei Teelöffel getrocknetes Kraut mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen.
  2. Zehn Minuten ziehen lassen.
  3. Abseihen und drei Tassen pro Tag trinken.

Speziell bei der Goldrute wird empfohlen, die Tagesdosis von zwölf Gramm blühendem Kraut nicht zu überschreiten.

Goldruten-Tinktur

Die Tinktur kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden und hat die gleiche Heilwirkung wie das frische Kraut oder der Goldruten-Tee.

Goldruten-Tinktur wird wie folgt hergestellt:

  1. Blühendes Kraut fein schneiden und in ein Schraubglas füllen.
  2. Mit hochprozentigem Alkohol (mindestens 40 % Vol.) übergießen.
  3. Drei Wochen ziehen lassen.
  4. Abfiltern und in kleine Braunglasflaschen füllen.

Die Tinktur kann auf Insektenstiche aufgetragen werden oder bei kleinen Einrissen auf die Mundschleimhaut gepinselt werden. Durch ihre pilzhemmende Eigenschaft eignet sie sich zur Anwendung in Form einer Tinktur bei Fuß- und Nagelpilz. Sie wird morgens und abends auf den Pilz aufgetragen, bis eine Linderung bemerkbar ist.

Achtung: Bei der Einnahme von Goldruten-Tinktur muss auf entsprechende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, da Goldrute stark entwässernd wirkt.

Andere Anwendungen

Die Blüten der Kanadischen Goldrute kannst du als Färberpflanze nutzen. Sie ergeben aufgrund ihrer Farbstoffe Quercetin und Astragalin einen bräunlichen Gelbton. Besonders Naturfasern wie Baumwolle eignen sich gut zum Färben. Eine mögliche Vorgehensweise findest du hier beschrieben.

Erkennung und Sammeltipps

Gärtnern gilt die Kanadische Goldrute als wuchernder Neophyt. Sie hat aber auch viele positive Eigenschaften und du kannst sie für die Gesundheit nutzen!

Die Kanadische Goldrute kann sich sowohl über ihre Wurzel-Rhizome als auch mit ihren bis zu 19.000 Samen pro Pflanze massiv verbreiteten. Durch ihre Höhe von bis zu zwei Metern überwuchert sie mancherorts niedrig wachsende einheimische Arten. Aus diesem Grund gilt sie vielerorts als invasive Problempflanze, ähnlich dem Japanischen Knöterich. Die mehrjährige Staude besitzt eine große Toleranz was Nährstoffe und Feuchtigkeit im Boden angeht.

  • Der kurze Stängel ist grün und behaart.
  • Die lanzettlichen Blätter haben eine behaarte Blattunterseite.
  • Die Blattoberseite ist glatt.
  • Die gekrümmten Rispenäste bilden zahlreiche gelbe Blüten.
  • Blütezeit ist von August bis Oktober.
  • Sie besitzt einen goldgelben, traubenförmigen Blütenstand.

Anbautipps

Da die kanadische Goldrute sich sowohl über die Blüten als auch über ihre Rhizome stark ausbreitet, sollte man über einen Anbau im eigenen Garten gut nachdenken.

Sie überwuchert schnell andere Pflanzen und ist schwer wieder zu entfernen.

Wer die kanadische Goldrute wegen ihrer heilenden Eigenschaften, der schönen Blütenpracht und ihrer Aufgabe als Bienenweide trotzdem anpflanzen will, kann sie recht leicht vermehren.

Im Frühjahr wird der Wurzelstock einer Pflanze entnommen und mit dem Spaten geteilt. Das Rhizom kann nun in den Garten gepflanzt werden. Die Stelle sollte sonnig sein. Bei langen Trockenperioden neigt die Goldrute zu Mehltau, weshalb du sie öfters wässern solltest.

Es können auch im Herbst die reifen Samen entnommen und an der gewünschten Stelle ausgebracht werden.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Die Kanadische Goldrute ist ursprünglich aus Nordamerika nach Europa eingewandert und breitet sich hier seit der Mitte des 20. Jahrhunderts stark aus. An ihren buschig gelben Blüten und ihrem typischen hohen Wuchs ist sie leicht zu erkennen. Wie auch die anderen Goldruten-Arten ist sie bekannt für ihren Einsatz bei Nierenerkrankungen. Schon die Indianer Nordamerikas verwendeten sie als Heilpflanze. Sie kauten sie bei Halsentzündung und behandelten damit Schlangenbisse.
Lateinischer Name
Solidago canadensis
Andere Namen
Goldähre, Goldleiter, Goldene Jungfrau, Sonnenmedizin
Familie
Korbblütler (Asteraceae)
Erntemonate
Apr, Jun - Okt
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Triebe
Blattform
lanzettlich
Blütenfarbe
gelb
Fundorte
Lichte Wälder, Ufer, Ödland, Trockenrasen, Ruderalflächen, Auwälder
Verwechslungsgefahr
Mit anderen Goldrutenarten, die gleich verwendet werden
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Diterpene, Flavonoide, Gerbstoffe, Saponine
Eigenschaften
abschwellend, adstringierend, antibakteriell, antimykotisch, entwässernd, entzündungs­­hemmend, harntreibend, krampflösend, reinigend, schmerzstillend, wundheilend
Hilft bei
Blasenprobleme, Erkrankungen des Darms, Fieber, Gicht, Halsentzündungen, Heuschnupfen, Insektenstiche, Nierenprobleme, Nierensteine, Pilzinfektion, Prellungen, Rheuma, Verstauchung

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4 Kommentare
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  1. Markus Barnick

    Ist mit “Kraut” die ganze Pflanze gemeint oder nur die Blätter?

    Antworten
    • Genau das habe ich mich auch gefragt. Leider gibt es noch keine Antwort .

    • Franziska
      Franziska

      Hallo, mit Kraut ist der gesamte oberirdische Teil der Pflanze gemeint.

  2. Marie Fersterra

    Hallo,

    Wir würden gern im Rahmen eines Biologie-Wettbewerbes einige ihrer
    Abbildungen nutzen – wie zum Beispiel diese: https://www.kostbarenatur.net/wp-content/uploads/2017/03/kanadische-goldrute-1-550×800.jpg

    Die Abbildungen würden in farbig oder schwarz-weiß auf Arbeitsblätter gedruckt um dann von den Schülern bestimmt zu werden.

    Bitte kontaktieren Sie mich und teilen Sie mir mit, ob eine solche Nutzung möglich wäre und wenn ja, wie wir die Quelle/ den Urheber angeben sollen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Marie F.

    Antworten

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