Echter Eibisch

Der Echte Eibisch ist eine vielseitige Heilpflanze, die insbesondere in der Erkältungszeit sehr nützlich ist. Als Erkältungstee oder -sirup lindert er fast alle Erkältungsbeschwerden.

Der Echte Eibisch ist eine wertvolle Pflanze für Bienen und hat früher in keinem Bauerngarten gefehlt. Bereits im Mittelalter war er eine angesehene Heilpflanze gegen zahlreiche Leiden und in Hungersnot-Zeiten wurde er auch gegessen.

In der Ernährung

Die gesamte Eibischpflanze kann gegessen werden, sowohl der obere, als auch der unterirdische Teil. Die Blätter ergänzen Gemüsebeilagen oder Salate und die Blüten sehen auf Speisen sehr dekorativ aus. Die Samen eignen sich als Topping auf Müsli oder Salat. Die mohrrübenähnlichen Wurzeln wurden früher gekocht und gebraten.

Der Echte Eibisch (im englischen marsh mallow genannt) ist aber auch für eine ganz andere Köstlichkeit bekannt. Früher wurden die Marshmallows mit Echtem Eibisch hergestellt. Der Eibischanteil in den Süßigkeiten wird heutzutage allerdings durch Gelatine oder synthetische Stoffe ersetzt. In einigen Apotheken ist die Nascherei unter dem Namen Eibischteig aber noch erhältlich. Sie wirkt schleimlösend, reizlindernd und beruhigend und wird bei Husten, Heiserkeit sowie Halsschmerzen gelutscht.

Heilende Anwendungen

Der Echte Eibisch wird seit vielen Jahrhunderten als Schleimdroge genutzt. Insbesondere die Wurzeln besitzen einen besonders hohen Gehalt an Schleimstoffen, die sehr effektiv zur Behandlung aller Arten von Erkältungskrankheiten eingesetzt werden kann.

Die Wurzel wird am besten im Herbst geerntet, indem der Wurzelstock einer Pflanze geteilt wird. Der eine Teil kann dann verwendet oder getrocknet werden und der andere wird wieder eingegraben. So kann die Pflanze im Frühjahr erneut austreiben. Dafür wird am besten eine zweijährige Eibischpflanze verwendet, da erst dann der Gehalt an wirkungsvollen Schleimstoffen besonders hoch ist. Die Wurzel wird mit einer Bürste und Wasser gereinigt, zerkleinert und zum Trocknen auf einem Holzbrett oder einem Tuch ausgebreitet. Die Wurzelstückchen sollten möglichst schnell getrocknet werden, zum Beispiel auf der Heizung oder in einem Dörrgerät, da sie sehr anfällig für Pilzbefall sind. Gut getrocknet können sie in einem Schraubglas aufbewahrt werden.

Beachte: Sind die Wurzeln fleckig geworden oder haben einen muffigen Geruch, sollten sie nicht mehr verwendet werden.

Auch Blätter und Blüten können zu Heilzwecken genutzt werden. Die Blüten werden im Sommer geerntet, sobald sie zu blühen beginnen. Die Blätter können ab Mai bis zum Herbst gesammelt werden. Gut getrocknet und in Schraubgläsern aufbewahrt, bilden sie einen guten Vorrat für die Erkältungszeit.

Eibischtee

Als Tee zubereitet, hilft der Eibisch bei einer Vielzahl von Erkrankungen. Die Wirkung ist abhängig von den verwendeten Pflanzenteilen und der Zubereitung.

Tee aus der Wurzel

Ein Kaltauszug der Wurzeln enthält einen großen Anteil von Schleimstoffen, die bei allen Arten von Erkältungsbeschwerden Linderung verschaffen. Dafür zwei Esslöffel fein zerkleinerte Eibischwurzel mit 250 ml kaltem Wasser aufgießen und für zwei Stunden ziehen lassen. Den Auszug anschließend abseihen und kalt oder leicht erwärmt trinken.

Tee aus Blüten und Blättern

Ein Teeaufguss mit Blüten und Blättern enthält weniger Schleimstoffe und hilft bei Magenschmerzen, Sodbrennen und Blasenentzündung sowie Schnupfen und Heiserkeit. Dazu einen Esslöffel zerkleinerte Blätter und Blüten mit 250 ml heißem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Über den Tag verteilt können bis zu drei Tassen Tee getrunken werden.

Bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mundraum wird der Tee aus Blättern, Blüten oder Wurzeln zum Gurgeln verwendet. Er wirkt schmerzlindernd und beruhigend auf gereizte Schleimhäute.

Der Echte Eibisch ist eine vielseitige Heilpflanze, die insbesondere in der Erkältungszeit sehr nützlich ist. Als Erkältungstee oder -sirup lindert er fast alle Erkältungsbeschwerden.

Hustensirup

Die schleimlösende und schmerzlindernde Wirkung des Echten Eibisch kannst du dir in Form eines Hustensirups zunutze machen. Er lindert die Reizung und hilft bei Heiserkeit, Halsschmerzen, Husten und Bronchitis.

Für den Sirup wird Folgendes benötigt:

  • 30 g Eibischwurzel
  • 80 ml Wasser
  • 20 ml Weingeist
  • 100 g Zucker

So wird der Sirup zubereitet:

Eibischwurzel fein zerkleinern, mit Wasser und Weingeist vermischen und für zwei Stunden stehen lassen. Dabei regelmäßig umrühren.
Die Mischung durch ein Tuch oder Teefilter in einen Topf abseihen und den Filter leicht ausdrücken.
Zucker hinzugeben und die Flüssigkeit unter ständigem Rühren leicht erwärmen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Sollte die Konsistenz nicht dick genug sein, noch etwas Zucker ergänzen.
In ein steriles Glas oder eine Flasche füllen und abkühlen lassen.

Der Sirup ist im Kühlschrank nur wenige Tage haltbar und wird am besten immer frisch zubereitet. Eingenommen werden dreimal täglich zwei Teelöffel Sirup.

Echter Eibisch als Wundauflage

Als Wundauflage helfen die Wirkstoffe des Eibisch bei Sonnenbrand, Entzündungen, Ekzemen und rissiger Haut. Dafür ein paar Blätter mit wenig Wasser pürieren und kurz aufkochen. Diesen Brei noch warm auf die betroffenen Hautpartien streichen und mit einem Tuch oder einer Bandage umwickeln. Er wirkt abschwellend, entzündungshemmend, schmerzstillend und fördert darüber hinaus auch die Reifung von Pickeln.

Erkennung und Sammeltipps

Der Echte Eibisch ist eine vielseitige Heilpflanze, die insbesondere in der Erkältungszeit sehr nützlich ist. Als Erkältungstee oder -sirup lindert er fast alle Erkältungsbeschwerden.

Der Echte Eibisch ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die meist Höhen von 80 bis 180 Zentimetern erreicht. Er hat einen aufrechten Wuchs mit kräftigen Sprossachsen. An seinen typischen Blüten und Blättern ist er leicht zu erkennen:

  • Die gelappten Blätter sind samtig behaart und am Rand gezahnt.
  • Die weiß bis zart rosafarbenen Blüten besitzen fünf Blütenblätter und wachsen aus den Blattachseln hervor.
  • Die Blütezeit dauert von Juni bis Ende August.
  • Die Fruchtreife setzt ab September ein.
  • Die flachen, runden Spaltfrüchte enthalten mehrere Samen.

Anbautipps

Echter Eibisch lässt sich leicht durch Saatgut vermehren. Dazu werden die Samen im Herbst oder im zeitigen Frühjahr bis spätestens Mitte März in die Erde gebracht. Da der Eibisch ein Kaltkeimer ist, benötigen die Samen über einen Zeitraum von etwa drei Wochen Temperaturen von unter fünf Grad Celsius. Wenn die Temperaturen im Frühjahr bereits zu warm sind, können die Samen, mit etwas feuchtem Sand vermischt, auch im Kühlschrank zum Keimen gebracht werden. Wer bereits Eibischpflanzen im Garten hat, kann die Wurzeln im Herbst teilen und an einem neuen Standort einpflanzen.

Der Echte Eibisch ist sehr pflegeleicht: Er benötigt nur wenig Wasser, sollte aber auch nicht vollständig austrocknen. Er bevorzugt einen sonnigen und windgeschützten Standort mit nährstoffreichen, salzigen Böden. Bei weniger günstigen Bedingungen gedeiht die Pflanze auch, ihr Wuchs kann dann allerdings etwas niedriger ausfallen. Wenn im Herbst die Samen geerntet wurden, können die Seitentriebe großzügig zurückgeschnitten werden, dann treibt er im nächsten Jahr wieder kräftig aus. Im Frühling freut sich der Eibisch über eine Düngergabe oder etwas Kompost.

Der Echte Eibisch lässt sich im Beet gut mit anderen Blumen kombinieren und lockt zahlreiche Bienen und Nützlinge an. Aber auch als Kübelpflanze für Balkon oder Terrasse ist die Staude gut geeignet.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Der Echte Eibisch stammt ursprünglich aus Ländern rund um das Kaspische Meer. Bereits seit dem Mittelalter wird er hierzulande in Klostergärten kultiviert und zu Heilzwecken eingesetzt. In der freien Natur ist er hierzulande seltener anzutreffen. Als Heilpflanze wirkt er gegen eine Vielzahl von Beschwerden und im Beet ist er ein schöner Blickfang.
Lateinischer Name
Althaea officinalis
Andere Namen
Arzneieibisch, Eibischwurz, Weiße Malve, Heilwurz, Samtpappel, Schleimwurzel, Adewurz
Familie
Malvengewächse (Malvaceae)
Erntemonate
Jun - Dez
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Wurzeln
Blattform
eiförmig
Blütenfarbe
weiß
Fundorte
Küstengebiete, Gärten, Parks
Verwechslungsgefahr
mit anderen Malvenarten
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Gerbsäure, Gerbstoffe, Mineralstoffe, Pektin, Saponine, Schleimstoffe, Zink
Eigenschaften
abschwellend, beruhigend, entzündungs­­hemmend, immunstärkend, reizlindernd, schmerzlindernd
Hilft bei
Blasenentzündung, Ekzeme, Erkältung, Furunkel, Halsentzündungen, Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten, Magen-Darmbeschwerden, Magenentzündungen, Mundentzündung, Sodbrennen

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3 Kommentare

  1. Gerardo Beakley

    Hallöchen, ich wollte mich kurz für den Artikel bedanken! Hat mir sehr geholfen. VG

  2. Von Covitz

    Hi, ich wünschte der Artikel wäre noch etwas länger und ausführlicher. Aber man kann nicht alles haben. 😉 VG

  3. Diese Pflanze ist so toll! Ich hab sie ende des Sommers aus einem Blumenmarkt, halb tot, für ein paar Cent gerettet. Sie ist so gut gewachsen und ich esse hin und wieder einfach ein Blatt frisch.

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