So erntest du Sanddorn schnell und schmerzfrei
Die Beeren des Sanddorns gehören ohne Zweifel zu den heimischen Superfoods. Mit bis zu 450 mg pro 100 g frischer Beeren gehört er weltweit zu den besten Vitamin-C-Lieferanten und gerade im Herbst kann unser Immunsystem eine Extraportion davon gebrauchen. Leider hütet die Pflanze ihre Beeren mit ihren Dornen und das Sammeln ist nicht immer ganz schmerzlos. In diesem Beitrag stelle ich dir zwei Methoden vor, wie du leicht an die heiß begehrten Früchte kommst.
Die Melk-Methode
Die Sanddornbeeren reifen zwischen August und Oktober heran. Wenn sie kräftig orange leuchten ist der beste Erntezeitpunkt gekommen. Sie lassen sich zwar einzeln vorsichtig abpflücken, große Mengen zu ernten ist damit jedoch sehr aufwändig.
Falls du vorzugsweise Sanddornsaft gewinnen möchtest, eignet sich das sogenannte “Melken”. Wie bei der Milchgewinnung bei Kühen wird der mit Beeren behangene Ast mit einem Handschuh umfasst, leicht gedrückt und am Ast entlang gezogen, sodass der austretende Saft in einem Behälter aufgefangen werden kann. Der Saft eignet sich zum heiß Abfüllen, für Gelee, zur Bonbonherstellung oder als Zutat für verschiedene Suppen.
Tipp: Es empfiehlt sich neben robusten Handschuhen ältere Kleidung anzuziehen, da die vielen Spritzer hartnäckige Flecken hinterlassen können.
Die Einfrier-Methode
Bei der zweiten Methode werden die mit Beeren behangene Äste abgeschnitten und in der Gefriertruhe über Nacht eingefroren. Danach kannst du die Äste in einen Beutel oder eine Tüte stecken, verschließen und hart auf eine Arbeitsplatte oder den Boden schlagen, damit die Beeren abfallen. Der Vorteil gegenüber dem Melken besteht darin, keine restlichen Beeren zurückzulassen und den kompletten Saft nutzen zu können. Mit dieser Methode ergibt sich zusätzlich die Möglichkeit, das Fruchtfleisch für Marmelade oder ganze Beeren zum Trocknen oder Einfrieren zu nutzen.
Auf den ersten Blick mag diese Methode sehr rabiat erscheinen. Der Sanddorn entwickelt aber nur Beeren an einjährigen Trieben, weshalb ein Rückschnitt zu neuem Wuchs anregt. Gleichzeitig werden dadurch dichte Bereiche ausgelichtet, die so mehr Zugang zu Sonnenlicht erhalten.
Hinweis: Für welche Methode du dich auch entscheidest: Achte darauf, dass du nur etwa ein Drittel der Früchte sammelst, damit genug für überwinternde Vögel übrig bleibt.
Falls du die zweite Methode wählst und Saft aus den Beeren gewinnst, lohnt es sich den Trester mit Pflanzenöl, z.B. Sonnenblumenöl zu übergießen und zwei Wochen lang ziehen lassen. Dieser Ölauszug eignet sich als hervorragendes Hautpflegemittel, hilft bei der Wundheilung und kann leichte Verbrennungen lindern.
Hast du noch andere Tipps zum Sammeln der gesunden Beeren? Teile sie in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
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Ich habe einige Zweige vom Sanddorn abgeschnitten und in eine Vase gestellt – die Beeren blieben knackig und ich konnte täglich einige davon naschen – leider siehts um den Sanddorn im Norden arg aus.
Ich folge schon lange Zeit euere wunderbare Info’s, gibt es ein Buch worin ich das alles nachlesen kann? Alles aufschreiben ist viel arbeit wenn es ein Buch gibt sind vielleicht auch Foto’s dazu. Ich bin aus Hollland ! Verstehe alles klipp und klar .(Grammar schlimmer….)
Hallo Marianne und vielen Dank für deine liebe Nachricht.
Es wird im Februar/März 2022 tatsächlich zwei Bücher geben: eines zu Wildpflanzen im Garten und eines zum Thema Gartenapotheke.
Ganz liebe Grüße
Dennis
Guten Tag für den Zwiebelhong kann da auch braunen Zucker verwenden
Hallo Berthy,
das kannst du problemlos machen.
Liebe Grüße
Dennis