Pilzsaison: Wann welche Pilze sammeln?

Pilze sammeln ist etwas, das du das ganze Jahr hinweg genießen kannst. Wann die gängigsten heimischen Pilze Saison haben, kannst du hier nachlesen.

Spätsommer und Herbst gelten als die Hauptsaison, um Pilze zu sammeln. Bei feucht-warmer Witterung kann sich die Pilzsaison allerdings auch verschieben. In diesem Beitrag findest du die wichtigsten nach Jahreszeiten sortierten Speisepilze, die in unseren Breiten heimisch sind und nur darauf warten, in dein Körbchen zu wandern.

Pilze sammeln: Die richtige Zeit, der richtige Ort

Wann wachsen eigentlich Pilze? Die Antwort: Immer. Pilze sprießen das ganze Jahr über in Wald und Flur. Jede Pilzsorte hat ihre ganz eigene Zeit und auch ihre ganz eigenen Bedürfnisse an Standort und Klima. Die meisten heimischen Speisepilze bevorzugen eine feucht-warme Witterung, die sie vor allem im Spätsommer und Herbst, der herbeigesehnten Pilzsaison, vorfinden. Nach einem Regen sprießen sie dann über Nacht dort, wo am Vortag noch keine Spur von ihnen zu sehen war. 

Es wird empfohlen, Speisepilze an Standorten mit geringer Umweltbelastung durch Abgase, Feinstaub, Schwermetalle oder Pflanzenschutzmittel zu sammeln. Die meisten Pilze fühlen sich im lichten Schatten von Bäumen wohl, wobei jede Pilzart ihr eigenes Habitat hat: einige sind in Laubwäldern zuhause, andere in Nadelwäldern, und wieder andere bevorzugen Flussauen oder Wiesen.

Tipp: Sammle nur solche Pilze, die du ganz sicher bestimmen kannst. Bestimmungsbücher oder Pilzsachverständige können dir beim Pilzesammeln eine Hilfe sein. Bist du ein Pilz-Neuling, dann schau dir auch unsere Tipps für Anfänger beim Pilzesammeln an.

Frühling: Nicht nur Pilze im Mai    

Wenn im Frühjahr Tier- und Pflanzenwelt wieder aktiv werden, lassen sich auch die Pilze vermehrt blicken. Nachfolgend findest du Speisepilze des Frühlings, die du auf deinen Ausflügen in die Natur antreffen kannst.  

Fichtenzapfenrübling (Strobilurus esculentus)

  • Hauptsaison: Februar bis März 
  • Aussehen: bis 4 cm hoch; gelbbrauner Stiel, der zum Hut hin heller wird; der hell- bis dunkelbraune, fein gerunzelte Hut ist gewölbt; mit dem Alter flacht er aus und verblasst; die Lamellen sind weiß
  • Standort: Fichtenwälder
  • Verwechslungsgefahr: Der Fichtenzapfenrübling kann leicht mit dem ungenießbaren Fichtenzapfenhelmling verwechselt werden. Letzterer hat einen grauen Stiel, ersterer einen gelbbraunen, der sehr elastisch ist. 
  • Sonstiges: Der Fichtenzapfenrübling wächst nach der Schneeschmelze aus im Boden verborgenen Fichtenzapfen.

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Speisemorchel (Morchella esculenta) 

  • Hauptsaison: April bis Juni 
  • Aussehen: bis zu 20 cm hoch; goldgelber bis bräunlicher, wabenartiger Fruchtkörper; weißlicher, hohler Stiel
  • Standort: Auwälder, Parks, Gärten
  • Verwechslungsgefahr: Verwechselt werden oft Morchelarten untereinander, aber auch Giftlorcheln können für Speisemorcheln gehalten werden.  
  • Sonstiges: Ungegart ist die Speisemorchel giftig.

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Maipilz (Calocybe gambosa)

  • Hautpsaison: Mai bis Juni 
  • Aussehen: bis 8 cm hoch; zunächst geschlossener, später ausgebreiteter, cremweißer Hut mit eingerolltem Rand; auch Lamellen und Stiel sind cremeweiß
  • Standort: Waldränder
  • Verwechslungsgefahr: Der Maipilz kann mit dem sehr giftigen Ziegelroten Risspilz verwechselt werden. Der giftige Doppelgänger hat einen obstartigen Duft, der Maipilz hingegen einen mehligen.

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Pilze im Sommer sammeln: Pfifferling-Zeit

Nach langanhaltender, trockener Hitze braucht es ein paar Regentage, bevor sich die ersten Pilze im Spätsommer blicken lassen. In ungewöhnlich feuchten Sommern ist die Ausbeute dagegen besonders groß.

Brätling (Lactarius volemus) 

  • Hauptsaison: Juli bis Oktober 
  • Aussehen: bis 12 cm hoch; orangebrauner Hut mit Delle in der Mitte; orangebrauner Stiel; gelbe Lamellen, die sich an Druckstellen röten 
  • Standort: Laub- und Nadelwaldränder
  • Verwechslungsgefahr: keine
  • Sonstiges: Der Brätling ist an seinem fischigen Geruch gut erkennbar.

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Edel-Reizker (Lactarius deliciosus)

  • Hauptsaison: August bis Oktober 
  • Aussehen: bis 7 cm hoch; orangebrauner Hut erst flach, später trichterartig mit welligem Rand; orangener Stiel mit oft deutlichen Gruben; orangefarbener Milchfluss
  • Standort: Kiefernwälder
  • Verwechslungsgefahr: Der Edel-Reizker kann mit anderen Reizker-Arten verwechselt werden, die jedoch alle ungiftig sind. 
  • Sonstiges: Oft wird der Edel-Reizker von Maden befallen. Die Stellen werden am besten großzügig herausgeschnitten.

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Goldröhrlin (Suillus grevillei)

  • Hauptsaison: Juli bis Oktober
  • Aussehen: bis zu 10 cm hoch; breiter, erst halbkugel-, später polsterförmiger, gelber Hut; schleimige Haut; gelber Stiel mit verdickter Basis
  • Standort: unter Lärchen
  • Verwechslungsgefahr: Der Goldröhrling kann mit dem ebenfalls essbaren Lärchenröhrlingen verwechselt werden.

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Echter Pfifferling oder Eierschwammerl (Cantharellus cibarius)

  • Hauptsaison: Juni bis Oktober 
  • Aussehen: bis 8 cm hoch; kurzstielig mit leuchtend gelbem Hut in variablen Formen von flach vertieft, über gewölbt, bis trichterförmig; gelbliche Lamellen
  • Standort: Nadelwälder
  • Verwechslungsgefahr: keine
  • Sonstiges: Der Echte Pfifferling steht unter Naturschutz, darf aber trotzdem für den Eigenbedarf gesammelt werden.

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Wiesenchampignon (Agaricus campestris) 

  • Hauptsaison: Juli bis Oktober
  • Aussehen: bis zu 7 cm hoch; weißer bis grauer Hut; dicker, kompakter, weißer Stiel mit gelblicher Basis und nach dem Aufschirmen zurückbleibendem Ring; die Lamellen sind zunächst rosafarben und werden mit dem Alter braun
  • Standort: Gärten, Parks, Wiesen, Weiden 
  • Verwechslungsgefahr: Besonders junge, geschlossene Exemplare des Wiesenchampignon können leicht mit stark giftigen Knollenblätterpilzen verwechselt werden. 

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Steinpilz (Boletus edulis)

  • Hauptsaison: Juni bis Oktober
  • Aussehen: rundlich gewölbter, brauner Hut; blassbrauner, dickbauchiger Stiel mit heller Netzzeichnung; die weißen Röhren werden mit zunehmendem Alter gelblich
  • Standort: Nadel- und Laubwälder
  • Verwechslungsgefahr: keine
  • Sonstiges: Der Steinpilz steht unter Naturschutz, darf aber trotzdem für den Eigenbedarf gesammelt werden.

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Parasol (Macrolepiota procera)

  • Hauptsaison: Juli bis September
  • Aussehen: bis zu 30 cm hoch; hellbrauner, geschuppter Hut; weißer bis hellbrauner, zäher Stiel mit dunkelbrauner Natterung; cremeweiße, weiche Lamellen; der Ring ist weiß, wattig und leicht verschiebbar
  • Standort: Mischwälder, besonders an Waldränder, aber auch auf Wiesen 
  • Verwechslungsgefahr: Der Parasol kann mit anderen Schirmlingen verwechselt werden, von denen manche sehr giftig sind. 
  • Sonstiges: Je weiter der Hut des Parasol aufgespannt ist, desto intensiver das nussige Aroma.

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Pilze sammeln im Herbst: Die typische Pilzsaison 

Im Herbst erreicht die Pilzsaison ihren Höhepunkt. Feuchtwarme Temperaturen, verrottendes Laub und viel Niederschlag begünstigen die Suche nach den leckeren Schwammerl. Willst du erfolgreich Pilze sammeln, dann gelingt dir das im Herbst allemal.

Butterpilz (Suillus luteus)

  • Hauptsaison: September bis Oktober
  • Aussehen: bis 10 cm hoch; breiter, brauner, schmieriger Hut; blass- bis braungelbe Röhren; Stiel meist hell und oft mit einem Velum-Ring versehen 
  • Standort: Kiefernwälder 
  • Verwechslungsgefahr: Der Butterpilz ist allenfalls mit dem ebenfalls essbaren Goldröhrling verwechselbar.  
  • Sonstiges: Der fruchtig riechende Speisepilz kann bei manchen Menschen allergischen Reaktionen wie Magen-Darm-Reizungen, Durchfall und Verdauungsbeschwerden hervorrufen.

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Maronen-Röhrling (Xerocomus badius)

  • Hauptsaison: Juni bis November
  • Wuchsform: bis 12 cm hoch; dunkel- bis hellbrauner, glatter, zum Teil schmieriger Hut; gelbbrauner Stiel; cremegelbe Röhren, die sich bei Druck bläulich färben
  • Standort: Fichten- und Kiefernwälder
  • Verwechslungsgefahr: Der Maronen-Röhrling kann mit dem ungenießbaren Gemeinen Gallenröhrling verwechselt werden.
  • Sonstiges: Der Maronen-Röhrling steht noch immer auf der Liste, der durch die Tschernobyl-Katastrophe stark belasteten Pilze. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, auf den Verzehr von Maronen-Röhrlingen aus Süddeutschland zu verzichten, um die Strahlenbelastung möglichst niedrig zu halten.

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Krause Glucke (Sparassis crispa)

  • Hauptsaison: August bis November 
  • Aussehen: bis zu 40 cm groß; gelblicher, krauser, blumenkohlartiger Fruchtkörper 
  • Standort: Kiefernholz
  • Verwechslungsgefahr: Die Krause Glucke kann mit der Breitblättrigen Glucke verwechselt werden, die ebenfalls essbar ist. 

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Igelstachelbart (Hericium erinaceus)

  • Hauptsaison: August bis Oktober
  • Aussehen: bis zu 30 cm groß; rundlicher, perlweißer Fruchtkörper, von unzähligen hängenden Zipfeln beziehungsweise Borsten bedeckt. Ähnelt einer Koralle oder Anemone.
  • Standort: Laubbäume
  • Verwechslungsgefahr: Der Igelstachelbart wird manchmal mit dem Nördlichen Stachelseitling oder dem Weiße Stachelspitzchen verwechselt. Beide Pilze sind ungenießbar, aber nicht giftig.  

Der bizarre Igelstachelbart ist eine kaum bekannte Delikatesse, die gelegentlich auch in unseren Breiten vorkommt und als Medizinalpilz von Bedeutung ist.

Schmackhaft trotz Minusgraden: Pilze im Winter

Selbst im Winter lassen sich Pilze sammeln, denn während sich die Pflanzenwelt im Winterschlaf befindet und die meisten Speisepilze frostbedingt verderben, haben sich andere Arten perfekt an die niedrigen Temperaturen angepasst.

Judasohr (Auricularia auricula-judae)

  • Hauptsaison: Oktober bis April 
  • Aussehen: bis 10 cm breiter, gummiartiger, faltiger Fruchtkörper von rotbrauner bis dunkelbrauner Färbung 
  • Standort: am Holz des Holunders und anderer Laubgehölze
  • Verwechslungsgefahr: Die bizarre Form des Judasohres lässt sich allenfalls mit dem ungenießbaren Gezonten Ohrlappenpilz verwechseln.
  • Sonstiges: Das Judasohr wird in der traditionellen chinesischen Medizin als Vitalpilz bei diversen Beschwerden eingesetzt.

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Austernpilz (Pleurotus ostreatus)

  • Hauptsaison: November bis Februar 
  • Aussehen: silbergrauer bis brauner Hut mit anfangs leicht gerolltem Rand; bis 3 cm langer, dicker, grauweißer Stiel, der meist seitlich am Hut sitzt; weißliche bis gelbliche Lamellen
  • Standort: an toten oder noch lebenden Laubbäumen
  • Verwechslungsgefahr: Mit dem ebenfalls essbaren Gelbstieligen Muschelseitling verwechselbar. 
  • Sonstiges: Der Austernpilz (oder Austernseitling) gilt besonders in der Naturheilkunde als immunsystemstärkend. Er ist reich an Antioxidantien und Vitaminen.

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Samtfußrübling (Flammulina velutipe) 

  • Hauptsaison: November bis Februar 
  • Aussehen: bis 10 cm hoch; gelbbrauner, schmieriger Hut mit hellerem Rand; ringloser, gelber, filziger Stiel mit dunkelbrauner Basis; die weißlich-hellgelben Lamellen sind ausgebuchtet angewachsen
  • Standort: an Laubbäumen
  • Verwechslungsgefahr: Der Samtfußrübling kann von Laien mit dem tödlichen Gifthäubling verwechselt werden. Dieser hat einen Ring und bräunliche Lamellen.
  • Sonstiges: Drückt man den Stiel des Samtfußrüblings zusammen, bewegt er sich in seine ursprüngliche Form zurück. 

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Vitalpilze: Heilkräftige, ganzjährige Pilze

Es gibt auch Pilze, die das ganze Jahr über zu finden sind. Diese sind zwar oft nicht besonders schmackhaft, als Vitalpilze aber wertvolle Naturheilmittel, die in vielen Kulturen Jahrtausende lang hoch geschätzt wurden. Zu den heilkräftigen, ganzjährigen Pilzen gehören zum Beispiel:

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