Löwenzahn-Salbe einfach selbst herstellen

Löwenzahn ist ein vielseitiges und gesundes Kraut. Mit dieser Salbe bewahrst du einige seiner Kräfte auf und kannst sie zur Pflege deiner Haut nutzen.

Der Löwenzahn streckt im Frühjahr seine gelben Blüten in Richtung Sonne und erhellt unser Gemüt. Man sagt ihm nach, dass er das Bewusstsein klärt und Zufriedenheit sowie Selbstachtung lehrt. Diese positiven Eigenschaften kannst du leicht nutzen, indem du den Löwenzahn in einer hausgemachten Salbe verwendest, welche auch ideal für die Pflege von beanspruchter, rissiger und trockener Haut geeignet ist. Die Löwenzahn-Salbe hilft außerdem bei schmerzenden Gelenken und verkrampften Muskeln.

Löwenzahn-Öl als Basis herstellen

Für die Salbe benötigst du nur Löwenzahnblüten, Pflanzenöl und Bienenwachs. Aus Blüten und Öl wird zunächst ein Öl-Auszug angesetzt, den du anschließend mit Bienenwachs zur Salbe verarbeitest.

Das Öl kannst du auch zum Selbermachen von Lotion-Bars oder als Massage-Öl verwenden. Deshalb lohnt es sich, etwas mehr Öl anzusetzen.

Sammle zuerst ein paar Löwenzahnblüten, am besten an einem sonnigen Vormittag, wenn sie geöffnet sind und die Sonne den Morgentau bereits getrocknet hat. Bevorzuge natürliche Wiesen, die nicht gedüngt und auch nicht von Hundehaltern frequentiert werden. Beachte auch, dass die Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen sind, deshalb sollten maximal ein Drittel der Blüten von einer Stelle gepflückt werden. Weitere Tipps zum Sammeln von Wildkräutern findest du hier.

Da die Blüten sehr viel Feuchtigkeit beinhalten, sollten sie vor dem Ansetzen des Ölauszugs getrocknet werden. Das geht an einem sonnigen Tag sehr schnell, breite sie einfach auf einem Blech oder Trockner aus und lasse sie an einem schattigen Plätzchen im Freien trocknen. So erlaubst du auch kleineren Insekten das Entkommen aus den Blüten, bevor sie weiterverarbeitet werden.

Wenn es schneller gehen soll, kannst du auch den Backofen bei knapp 40 Grad oder einen Dörrautomaten verwenden. Ich kann sowohl den Sedona als auch den Stöckli empfehlen, bei mir kommen sie aber eher zum Trocknen von Früchten zum Einsatz.

Nachdem du die Blüten getrocknet hast, gib sie in ein Glas und fülle es mit einem klaren Pflanzenöl deiner Wahl auf. Ich bevorzuge Sonnenblumenöl, aber du kannst z.B. auch Oliven- Sesam- oder Mandelöl verwenden. Die Blüten sollten vollkommen bedeckt sein.

Für das Herauslösen der wichtigen Wirkstoffe aus den Blüten gibt es zwei Herangehensweisen.

Die länger dauernde Option zur Herstellung dieses Ölauszugs (auch Mazerat genannt) benötigt zwischen vier und sechs Wochen. Hierfür eignen sich besonders gut verschließbare Bügelgläser. So gehst du vor:

  1. Mit einem Holz- oder Glasstäbchen vorsichtig Öl und Blüten mischen, um sicherzugehen, dass alle Luftbläschen aufsteigen.
  2. Glas verschließen und an einem schattigen, aber warmen Ort aufbewahren. Das Öl sollte nie wärmer als 40 Grad werden, da sonst ein Teil der wertvollen Inhaltsstoffe der Blüten verloren geht.
  3. Spätestens jeden zweiten Tag prüfen, ob sich Kondenswasser auf der Innenseite des Deckels gebildet hat, es sollte vorsichtig mit einem Tuch entfernt werden. Das wieder verschlossene Glas danach leicht schütteln. So vermeidest du die Bildung von Schimmel und beschleunigst das Herauslösen der Wirkstoffe. Dieser Schritt ist ausschlaggebend, denn wenn sich erst einmal Schimmel gebildet hat, sind die Inhalte des Glases leider nicht mehr nutzbar.
  4. Nach vier bis sechs Wochen ist dein Auszug bereit für die Weiterverarbeitung.

Schneller geht es mit einem Heißauszug, mit dem außerdem die Gefahr der Schimmelbildung vermieden wird:

  1. Das Glas in einen Topf stellen und diesen mit ungefähr drei Zentimeter Wasser füllen.
  2. Auf 80-90 Grad erwärmen und etwa eine Stunde auf dem Herd ziehen lassen.
  3. Abkühlen lassen, verschließen und an einem warmen, schattigen Ort noch zwei bis vier Tage nachziehen lassen.

Löwenzahn ist ein vielseitiges und gesundes Kraut. Mit dieser Salbe bewahrst du einige seiner Kräfte auf und kannst sie zur Pflege deiner Haut nutzen.

Nachdem dein Auszug gereift ist, kannst du ihn abseihen. Am einfachsten geht das mit einem Trichter, den du mit einem feinen Tuch auslegst. Gib das Öl samt Blüten hinein und lasse es langsam durchfiltern, was eine halbe Stunde oder länger dauern kann. Danach kannst du mit einem Löffel die Blüten auspressen.

Zur Lagerung gib das Öl in dunkle, beschriftete Flaschen. Bei der Haltbarkeit kannst du dich am Mindesthaltbarkeitsdatum des Öls orientieren.

Das auf diese Weise gewonnene Löwenzahn-Öl ist bestens geeignet als Massageöl gegen Verspannungen und Krämpfe oder als Grundlage für die folgende Löwenzahn-Salbe.

Löwenzahn-Salbe rühren

Nachdem du erst einmal das Öl hergestellt hast, ist die Salbe ganz fix angerührt. Du benötigst:

Löwenzahn ist ein vielseitiges und gesundes Kraut. Mit dieser Salbe bewahrst du einige seiner Kräfte auf und kannst sie zur Pflege deiner Haut nutzen.

So gehst du zur Herstellung vor:

  1. Das Öl und 12 g Wachs in ein Glas geben und in einem Wasserbad vorsichtig auf mittlerer Hitze erwärmen.
  2. Wenn das Wachs geschmolzen ist, mit einem Holz- oder Glasstäbchen umrühren.
  3. Ein paar Tropfen auf einem Teller erkalten lassen und prüfen, ob die Konsistenz deinen Vorstellungen entspricht. Falls die Salbe noch nicht fest genug ist, etwas mehr Wachs hinzugeben oder umgekehrt etwas Öl nachgießen und erneut testen.
  4. Wenn du mit der Konsistenz zufrieden bist, direkt in desinfizierte Tiegel abfüllen, abkühlen und verfestigen lassen.
  5. Gefäße beschriften und mit Herstellungsdatum versehen.

Tipp: Cremiger wird deine Salbe, wenn du die Hälfte des Wachses mit der dreifachen Menge Lanolin (Wollfett) ersetzt. In diesem Rezept wären das 6-7 g Bienenwachs und 18-21 g Lanolin.

Kühl und dunkel gelagert ist diese Salbe mehrere Monate haltbar und ein perfektes Geschenk für Menschen mit Haut- oder Gelenkproblemen.

Löwenzahn ist ein vielseitiges und gesundes Kraut. Mit dieser Salbe bewahrst du einige seiner Kräfte auf und kannst sie zur Pflege deiner Haut nutzen.

Hast du noch andere Ideen für Pflegeprodukte zum Selbermachen? Dann freuen wir uns auf deinen Kommentar!

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8 Kommentare

  1. Das verstehe ich irgendwie nicht. Oben sagst Du, dass beim Kaltauszug das Öl nicht wärmer als 40 Grad werden soll. Beim Heißauszug darf es dann auf 80 Grad erhitzt werden, ohne dass es schadet? Stehe gerade auf dem Schlauch.

  2. Vielen Dank für die tolle Rezeptidee.
    Hast du auch einen Tipp für eine Creme auf Basis des Löwenzahn-Ölauszugs? Zutaten würden mir schon reichen. Die Herstellung findet sich hier ja auch an anderer Stelle (z.B. Gänseblümchen). VG Löna

  3. Rajko Schnabl

    Hallo Leute!
    Ich als Mann bin da natürlich ein wenig schwer von Begriff 🙂 … Bitte um kurze Aufklärung:

    Auf 80-90 Grad erwärmen und etwa eine Stunde auf dem Herd ziehen lassen

    bedeutet, den Topf mit Wasser zur gewünschten Gradanzahl (kurz vor dem Sieden) erhitzen, dann den Herd abschalten und 1 Stunde ziehen lassen, ODER die Gradanzahl eine Stunde konstant halten und DANN erst abschalten?

    Danke für die Info im voraus.

    • Also ich habe es heute so gemacht, das Glas in dem Wassertopf eine Stunde bei der Temperatur von 80-100 Grad ziehen lassen, ich denke das ist so gemeint gewesen.

  4. Clara Clarissa

    Wo kommt bei dem Heißauszug, den man mit Wasser ansetzt, plötzlich das Öl her?????

    • Hallo Clara, das ist vielleicht etwas ungünstig formuliert. Bei dem Heißauszug kommen die Blüten und das Öl genauso in das Glas. Dieses wird dann in einen Topf gestellt, der dann mit etwas Wasser gefüllt wird.

  5. Eva Riegl

    Ich habe letztes Jahr eine Ölauszug mit Löwenzahnblüten gemacht. Er war schön gelb, klar und sauber, hat aber arg sauer und unangenehm gerochen, sodass ich ihn zum Massieten eigentlich nicht verwenden konnte. Ist das immer so, oder habe ich etwas falsch gemacht?

Die Kommentare sind geschlossen.

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