Arnika
Die Hauptanwendung ist äußerlich in Form von Tinkturen oder Salben bei Hautproblemen oder Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen und Blutergüssen. Auch bei akuten Gelenkentzündungen, Rheuma und Venenerkrankungen werden die Blüten, selten die Wurzeln oder das ganze Kraut verwendet.
Heilende Anwendungen
Früher wurde Arnika bei Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingenommen. Da es bei zu hohen Dosen zu Herzrhythmusstörungen, Schwindel und Erbrechen bis zum Kollaps kommen kann, wird von der inneren Anwendung abgeraten. Statt Tinkturen oder Tee zu verwenden, empfiehlt sich die Nutzung von Fertigpräparaten.
Arnika-Tinkturen und -Salben helfen bei Zerrungen, Stich- und Stoßverletzungen sowie Quetschungen der Haut. Aufgrund ihrer hautreizenden Wirkung solltest du Arnika-Tinkturen immer stark verdünnt auftragen.
Tinktur
Gegen die genannten Leiden kannst du äußerlich eine Tinktur verwenden, die du aus getrockneten Blüten leicht selbst herstellst.
Diese Zutaten benötigst du:
- 20 g getrocknete Arnikablüten
- 200 ml hochprozentigen Alkohol (z.B. 96%-igen Weingeist)
- Großes Schraubglas
- Dunkle Flasche
So wird’s gemacht:
- Blüten im Glas mit dem Alkohol übergießen, sodass alle bedeckt sind.
- Gut verschließen und zwei bis sechs Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen.
- Mit einem Kaffeefilter abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.
- Die Flasche mit Inhalt und Datum beschriften.
Die Tinktur ist mindestens ein Jahr haltbar. Trage sie mit viel Wasser verdünnt auf die betroffenen Stellen auf.
Umschlag aus Arnikablüten
Bei Quetschungen und Krampfadern kann eine Kompresse aus den Blüten helfen. Durch ihre durchblutungsfördernden Eigenschaften hilft sie auch bei schlecht heilenden sowie eiternden Wunden.
Überbrühe einen Esslöffel der Blüten mit 150 ml Wasser und lasse sie 10 Minuten ziehen. Seihe den Aufguss ab, verdünne ihn 1:1 mit Wasser und tränke darin ein Tuch. Anschließend legst du den Umschlag auf die entsprechenden Stellen.
Diesen Aufguss kannst du auch zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündungen sowie anderen Entzündungen im Mund verwenden. Vorsicht: Dieser wässerige Auszug aus Arnika darf nicht herunter geschluckt werden!
Erkennung und Sammeltipps
Die Arnika mag stickstoffarme, magere, kalkarme Böden. Sie kommt nur noch selten wild vor und steht unter Naturschutz und gilt als besonders geschützt. Bei Pflanzen, die so klassifiziert sind, ist das Beschädigen und Sammeln von Wurzeln, Wurzelstöcken, Zwiebeln und Rosetten untersagt. Aber auch oberirdische Pflanzenteile sollten nur dann gesammelt werden, wenn viele Pflanzen am selben Ort anzutreffen sind.
- Die Wuchshöhe beträgt 20 – 60 cm.
- Die ganze Pflanze ist leicht behaart.
- Sie hat zwei bis drei gegenständige Laubblätter.
- Die schmal und spitz zulaufenden Blätter sind bis zu 15 cm lang und 4 cm breit.
- Die aus der Blattrosette wachsenden derben Blätter haben eine hellgrüne Farbe.
- Eine Pflanze hat bis zu fünf gelbe Blütenköpfe, die einen Durchmesser bis 8 cm erreichen können.
- Die Blüten bestehen aus Zungen- und Röhrenblüten und riechen würzig-bitter.
- Blütezeit ist von Mai bis August.
- Der Wurzelstock ist schwarz und kräftig.
Ein besonderes Merkmal der alpinen Heilpflanze ist, dass sie eine der wenigen Korbblütler mit gegenständigen Blättern ist, wodurch sie leichter von folgenden gelben Korbblütlern unterschieden werden kann:
- Der Schwertblättrige Alant (Inula ensifolia) kommt auf kalkhaltigen Böden vor und jeder Stängel besitzt nur einen Blütenstand.
- Der Weidenblättrige Alant (Inula salicina) duftet nicht typisch würzig-bitter.
- Die Zungenblüten der Ringelblume (Calendula officinalis) sind an der Spitze dreifach gezähnt.
- Das Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium) besitzt keine gegenständigen Blätter.
- Der Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) hat keine Röhrenblüten.
- Das Habichtskraut (Hieracium aurantiacum) besitzt ebenfalls nur Zungenblüten und einen doldig verzweigten Stängel.
- Der Blütenkopf des Wiesen-Pippaus (Crepis biennis) enthält ebenfalls nur Zungenblüten, der Stängel ist oft rot.
Anbautipps
Du kannst die Arnika vegetativ durch Wurzelschnittlinge oder durch Samen ab Herbst in einem kühl gelagerten Gefäß vermehren. Im kommenden Frühjahr setzt du die kleinen Pflänzchen ins Freie an einen sonnigen Standort in einen sauren, lockeren Boden.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Die bekannte Arnika ist eine stark wirkende aber auch stark gefährdete Heilpflanze. Denn sie kommt hauptsächlich auf Magerwiesen vor, die aufgrund von Düngung stark zurückgegangen sind. Sie ist in ganz Europa, Mittelasien sowie Nordamerika im Gebirge heimisch und gilt als Zeigerpflanze für saure Böden. Arnika galt früher als Magiepflanze. Am Johannistag steckten die Bauern in vorchristlicher Zeit Pflanzen um ihr Anbaugebiet, um sie vor dem Korndämonen zu schützen. Heute wird sie als Wundheilmittel in Osteuropa angebaut und in Salben oder Tinkturen bei Verletzungen wie Blutergüssen oder auch schlecht heilenden Wunden angewendet.
- Lateinischer Name
- Arnica montana
- Andere Namen
- Bergwohlverleih, Berg-Wohlverleih, Wohlverleih, Wohlverleihblüten, Wolfrey, Wolffelei, Wolfsblume, Wolfsbann, Wolfsdistel, Bergdotterblume, Johannisblume, Kraftwurz, Bergwurz, Engelblume, Engelkraut, Gemswurz, Gamsblume, Wundkraut, Bergwegebreit, Bergwurzelblumen, Blutblume, Bluttrieb, Christwurz, Donnerwurz, Mittwerwurz, Färberblume, Fallkraut, Fallkrautblume, Kraftrose, Kraftwurzel, Leopardenwürger, Mönchskappe, Stichkraut, Stichwurzel, St-Luzianskraut, Verfangkraut
- Familie
- Korbblütler (Asteracae)
- Erntemonate
- Mai - Aug
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blüten
- Blattform
- lanzettlich
- Blütenfarbe
- gelb
- Fundorte
- Magere Wiesen im Gebirge, saure Böden
- Verwechslungsgefahr
- Schwertblättriger Alant (Inula ensifolia), Weidenblättriger Alant (Inula salicina), Ringelblume (Calendula officinalis), Ochsenauge (Buphtalmum salicifolium), Wiesen-Bocksbart (Tragopodon pratensis), Habichtskraut (Hieracium aurantiacum), Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
- Giftigkeit
- ungiftig
- Warnungen
- Arnika darf nicht innerlich verwendet werden und sollte äußerlich nur stark verdünnt zum Einsatz kommen. Nicht auf offene Wunden auftragen.
- Inhaltsstoffe
- Arnicin, ätherische Öle, Beta-Sitosterol, Bitterstoffe, Cumarine, Flavone, Flavonoide, Helenalin, Inulin, Kampferöl, Sesquiterpenlactone, Thymol, Zimtsäure
- Eigenschaften
- adstringierend, antibakteriell, antiseptisch, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, hautreizend, herzstärkend, krampflösend, schweißtreibend, wundheilend
- Hilft bei
- Blutergüsse, Gelenkentzündungen, Hautprobleme, Herzbeschwerden, Krampfadern, Kreislaufschwäche, Mundschleimhautentzündungen, Prellungen, Rheuma, Venenerkrankungen, Verstauchung, Wunden, Zahnfleischentzündungen
Hallo erstmal…
ich habe heute zu dieser Seite gefunden, und es sieht sehr interessant aus.
Seit gut einem Jahr arbeite ich daran die Arnica montana in unserer Gegend wieder heimisch werden zu lassen. Da jetzt der Borkenkäfer unsere Fichtenwälder frisst, gibt es ganz interessante Fleckchen, wo man sie wieder ansiedeln kann. Den mageren sauren Boden dazu gibt es zu genüge.
An 4 Stellen ist es mir gelungen und bin neugierig ob sie im nächsten Jahr blüht.
ich schreibe dann wieder…
Das finde ich ganz großartig! So eine kostbare Pflanze!!! Danke, dass Sie sich darum bemühen, Arnica in Ihrer Gegend wieder anzusiedeln. Bei uns ist der Boden leider zu kalkhaltig. Grüße aus Niederösterreich!
Grüße zurück, aus Ostthüringen!
Es hat geklappt und freue mich riesig über den Erfolg.