Lorbeer

Echter Lorbeer bereichert nicht nur die Gewürzsammlung in der Küche, er besitzt außerdem vielfältig heilende Wirkungen für Leib und Seele.

Sowohl Blätter als auch Früchte des Lorbeerbaums werden für verschiedenen Heil-, Kosmetik- und Genusszwecke verwendet. Wegen seiner Bitterstoffe werden die Blätter nicht pur, sondern nur in verarbeiteter Form verwertet, zum Beispiel als Tee, Raumspray oder Räuchermittel. Die Früchte, die ein Gemisch aus ätherischem Öl und fettem Öl enthalten, werden ebenfalls verarbeitet, etwa zu Salben.

In der Ernährung

Lorbeer ist ein klassisches Gewürz, das viele Gerichte aromatisiert und sie gleichzeitig leichter verdaulich macht.

Ein Lorbeerblatt ist zum Beispiel fester Bestandteil des Bouquet garni, das zum Würzen von Brühen, Eintöpfen und Schmorgerichten dient. Für das französische Kräutersträußchen werden einige frische Zweige Petersilie und Thymian mit einem Lorbeerblatt zusammengebunden und mit in die Kochflüssigkeit gegeben. Die Thymianzweige können dabei in ein Lauchblatt gewickelt werden, damit keine harten Teile des Krauts ins Gericht gelangen.

Echter Lorbeer bereichert nicht nur die Gewürzsammlung in der Küche, er besitzt außerdem vielfältig heilende Wirkungen für Leib und Seele.

Die Blätter passen zu Fleisch, Fisch, Wild, Suppen, Eintöpfen, Soßen, Rotkohl, Sauerkraut und Pasteten und werden dafür auch gerne mit Wacholder und Gewürznelken kombiniert.

Sauer eingelegtes Gemüse wie etwa Zucchini sowie Gewürzöle profitieren ebenfalls von dem herb-würzigen Geschmack des Lorbeers. Zu länger kochenden Gerichten gibt man den Lorbeer erst in der letzten halben Stunde hinzu. Die getrockneten Blätter werden am besten dunkel in einem gut verschließbaren Behälter aufbewahrt.

Heilende Anwendungen

Durch seine antibakteriellen, schleimlösenden und verdauungsfördernden Eigenschaften ist Lorbeer zum Beispiel gegen Bronchialerkrankungen und Verdauungsstörungen wirksam. Für einen heilsamen Tee einen Teelöffel zerkleinerte Lorbeerblätter in 250 Milliliter Wasser aufkochen und zehn Minuten lang ziehen lassen. Je eine Tasse morgens und abends trinken.

Echter Lorbeer bereichert nicht nur die Gewürzsammlung in der Küche, er besitzt außerdem vielfältig heilende Wirkungen für Leib und Seele.

Eine Teemischung aus Lorbeer und Zimt wirkt dagegen angstlösend. Für einen Aufguss einen Liter Wasser aufkochen, eine Zimtstange und fünf Lorbeerblätter zugeben, 20 Minuten leicht kochen und anschließend 30 Minuten ziehen lassen. Abseihen und in einer dunklen Flasche aufbewahren. Vor jeder Hauptmahlzeit einige Schlucke davon trinken.

Den Lorbeer-Zimt-Tee kannst du auch unterstützend zum Abnehmen anwenden, denn sowohl Lorbeer als auch Zimt wirken positiv auf die Verdauung und erleichtern die Gewichtsreduktion. Dafür die oben genannten Zutaten 15 Minuten köcheln und abkühlen lassen. Morgens eine Tasse davon auf nüchternen Magen trinken.

Räuchern von Lorbeerblättern

Wenn du erschöpft oder angespannt bist, kannst du Lorbeerblätter verbrennen und den Rauch einige Minuten lang inhalieren. Der Rauch kann den Raum von negativen Energien befreien. Dafür einige Lorbeerblätter zerkleinern, in eine feuerfeste Schale geben und anzünden. Asthmatiker sollten auf diese Form der Anwendung vorsichtshalber verzichten.

Verdampfen oder Versprühen von ätherischem Lorbeeröl

Das Verdampfen oder Versprühen von ätherischem Lorbeeröl verscheucht Insekten durch seinen für die Quälgeister unangenehmen Duft. Gleichzeitig wirkt es auch anregend, harmonisierend und konzentrationsfördernd. Daher das Aerosol nicht länger als zwei Stunden am Stück und nicht direkt vor dem Schlafengehen einatmen, da sonst der Schlaf gestört werden könnte.

Je nach Raumgröße fünf bis zehn Tropfen ätherisches Öl in die wassergefüllte Schale einer Duftlampe oder drei Tropfen auf einen Duftstein geben.

Für ein Raumspray abgekochtes Wasser und fünf Tropfen ätherisches Lorbeeröl in eine saubere Pumpsprayflasche füllen. Vor jedem Sprühen gut schütteln, um das Öl gleichmäßig zu verteilen. Räume damit je nach Bedarf aromatisieren.

Einreibungen

Aus den Früchten des Lorbeerbaums wird durch Pressen ein butterartiges Produkt gewonnen, das sowohl fettes (95 Prozent) als auch ätherisches Öl (fünf Prozent) enthält. Es hilft als Einreibung lindernd bei Prellungen, Verstauchungen und Blutergüssen. Die Öl-Mischung wird auch als Salbe verarbeitet, die die Wundheilung beschleunigt.

Aus den Früchten lässt sich durch Einlegen in Olivenöl ein schmerzstillender Ölauszug herstellen, die bei Prellungen, rheumatischen Erkrankungen und Gicht hilft. Die Früchte dafür einige Tage im Öl ziehen lassen.

Die schleimlösenden und antibakteriellen Eigenschaften Lorbeeröls können die Symptome einer Bronchitis lindern, indem damit der ganze Brustkorb eingerieben wird. Ebenso effektiv wirkt es als Einreibung gegen Pilzinfektionen, Ekzeme und Schuppenflechte.

Ätherisches Lorbeer-Öl

Durch Destillation der Blätter gewinnt man reines ätherisches Öl. Für die äußerliche Anwendung werden vier Tropfen ätherisches Lorbeeröl in 50 Milliliter Trägeröl gegeben und gut geschüttelt. Für heiße Sommertage eignet sich insbesondere Kokosöl, da es schön leicht ist, gut einzieht und Feuchtigkeit in der Haut bindet. Außerdem kann man es einem Voll- oder Teilbad zugeben, um sich zu erfrischen. Lorbeerblätter können ebenfalls für Bäder verwendet werden.

Für ein Vollbad eine Handvoll Lorbeerblätter oder 25 Milliliter Lorbeeröl ins einlaufende Badewasser geben. Für ein Teilbad oder Fußbad fünf Lorbeerblätter in einer Schüssel mit heißem Wasser 15 Minuten ziehen lassen. Das Teilbad bei abgekühlter Wassertemperatur beginnen.

Lorbeeröl in der Kosmetik

Das ätherische Öl wird zum Klären und Beleben der Haut verdampft oder mit einem Trägeröl (Mandelöl, Kokosöl) zur Massage verwendet. Außerdem wird es Parfums, Kräuterseifen und Shampoos zugesetzt.

Anwendung zu Hause: In eine Schüssel mit heißem Wasser 2 bis 3 Tropfen ätherisches Lorbeeröl geben und das Gesicht etwa fünf Minuten so in den Dampf halten, wie es angenehm ist.

Erkennung

Echter Lorbeer bereichert nicht nur die Gewürzsammlung in der Küche, er besitzt außerdem vielfältig heilende Wirkungen für Leib und Seele.

Die Sträucher oder Bäume des Echten Lorbeers können bis zu zehn Meter hoch werden und fallen durch ihren aufrechten Wuchs auf.

  • Die immergrünen aromatische Blätter haben eine längliche Form und sind leicht gewellt
  • Die Blattoberfläche ist ledrig und glänzend
  • Die Gelbgrünen Blüten wachsen in kleinen achselständigen Büscheln
  • Die Beeren sind glänzend, blauschwarz und kugelförmig
  • Der Baumstamm verfügt über eine glatte, graue Rinde ohne Furchen

Der Lorbeer kann mit dem giftigen Kirschlorbeer verwechselt werden. Dieser bildet jedoch fleischige Blätter und endständige Blütentrauben aus. Die blauschwarzen Früchte hängen an Stielen herunter und das Blätteraroma ist bittermandelartig.

Anbautipps für Lorbeer

Der immergrüne Lorbeer kann im eigenen Garten gedeihen, wenn er im Kübel gepflanzt wird und an einer sonnigen, windgeschützten Stelle steht. Die besten Pflanzzeiten sind im Frühjahr und Herbst. Lorbeer verträgt nur geringe Minusgrade, daher ist es sinnvoller, ihn im Haus überwintern zu lassen. Dort empfiehlt sich ein heller Standort und moderates Gießen. In warmen Gegenden kann Lorbeer auch im Winter draußen bleiben, Nähern sich die Temperaturen jedoch der Frostgrenze, sollte er vorsichtshalber gut eingepackt werden.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Bekannt sind uns Lorbeerblätter hauptsächlich als Küchengewürz für deftige Speisen. Aber wer weiß schon, dass die Blätter und Früchte dieses Baumes auch medizinische und kosmetische Wirkungen haben? Bereits in der Antike wurde die aus Vorderasien stammende Pflanze wegen ihrer magischen Kräfte geschätzt, im Mittelalter bekämpfte man damit die Pest. Sie galt als heilige Orakelpflanze, schmückte siegreiche Helden in Form von Blätterkränzen und man glaubte sogar, sie könne Tote zum Leben erwecken! Heute erwartet sicher keiner eine derart umwerfende Wirkung vom Lorbeer, aber bestimmt ist mancher überrascht von seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Sowohl seine dunkelgrünen, glänzenden Blätter als auch die blauschwarzen Früchte werden in der Naturheilkunde verwendet.
Lateinischer Name
Laurus nobilis
Andere Namen
Echter Lorbeerstrauch, Lorbeerbaum, Edler Lorbeer, Gewürzlorbeer, Wundblatt, Götterstrauch, Nierenblatt, Daphnebusch
Familie
Lorbeergewächse (Lauraceae)
Erntemonate
ganzjährig
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Früchte
Blattform
lanzettlich
Blütenfarbe
gelb, grün
Fundorte
lichte Wälder und Parks in Europa und Asien
Verwechslungsgefahr
mit dem giftigen Kirschlorbeer
Giftigkeit
ungiftig
Warnungen
In der Schwangerschaft nur kleine Mengen verwenden.
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Beta-Sitosterol, Bitterstoffe, Borneol, Eugenol, Kampfer, Thymol, Valeriansäure
Eigenschaften
adstringierend, antibakteriell, appetitanregend, harntreibend, kräftigend, menstruationsfördernd, schleimlösend, schweißtreibend, tonisierend, verdauungsfördernd
Hilft bei
Blasenprobleme, Furunkel, Geschwüre, Hautausschläge, Insektenstiche, Magenkrämpfe, Menstruationsbeschwerden, Muskelschmerzen, Pilzerkrankungen, Rheuma, Schwere Beine, Verstauchung, Verstopfung, Wunden, Würmer, Zerrungen

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