Wiesen-Labkraut

Unter 600 Labkrautarten ist das Wiesen-Labkraut eines der häufiger anzutreffenden. Es ist eine super Salatgrundlage, kann aber auch bei vielen Leiden helfen

Labkräuter wurden, wie andere Kräuter auch, in vorchristlichen Zeiten häufig als Zutat zum Bierbrauen für Heilbiere verwendet. Wiesenlabkraut wurde aufgrund seiner harntreibenden Wirkung mit ins Bier gegeben.

Als Heilkraut ist Wiesenlabkraut weniger bekannt, meistens wird es als mildes Salatkraut verwendet. Dazu eignet es sich auch wunderbar, da es fast das ganze Jahr über auf Wiesen und in Gärten zu finden ist. Schon ein geschütztes Plätzchen unter einem Baum reicht aus, damit Wiesenlabkraut auch im Schnee noch frische Triebe hervorbringt.

Für viele Insekten sind Labkräuter wie das Wiesenlabkraut oder das echte Labkraut eine wichtige Nahrungsgrundlage.

In der Ernährung

Wiesenlabkraut ist recht verbreitet und eignet sich wegen des milden Geschmacks prima als Salatgrundlage. Hier findest du ein köstliches Rezept für einen Wildkräutersalat mit Labkraut.

Frische Spitzen können auch für grüne Smoothies genutzt, als Spinat gekocht oder in Suppen gegeben werden.

Verwendet wird der ganze obere Teil des Krautes mit Blüte und Stielen, solange er weich ist.

Labkräuter haben eine gerinnende Wirkung und können somit zur Milchgerinnung benutzt werden.

Als Keimsaat für den Winter eignen sich die winzigen Samen des Wiesenlabkrauts. Sie sind im August und September zu finden und werden geröstet und gemahlen auch als Kaffeeersatz verwendet.

Aus den Blüten des Wiesenlabkrauts kann ein Blütenwasser hergestellt werden, indem die Blüten für eine halbe Stunde in Wasser gekocht und anschließend abgeseiht werden. Das Blütenwasser wird frisch pur oder mit Saft gemischt getrunken oder durch Zugabe von Geliermittel oder Zucker zu Gelee, Sirup und zu Desserts weiterverarbeitet. Genauso eignen sich die Blüten als essbare Dekoration.

Ein einfaches Rezept für eine alkoholfreie Labkrautbowle, welche du ebenso mit Wiesenlabkraut herstellen kannst, findest du im Pflanzenprofil des echten Labkrauts.

Heilende Anwendungen

Wenn auch nicht so bekannt, so ist Wiesenlabkraut in der Heilkunde doch vielseitig zu verwenden.

Tee

Bei leichten Depressionen, Unruhezuständen, Durchfall, Magen-Darm-Koliken und hohen Cholesterinwerten kann ein Tee mit Wiesenlabkraut eine Heilung sanft unterstützen. Auch zur Nervenstärkung kann ein Wiesenlabkrauttee beitragen. Bei Erkrankungen der Niere und Blase wird die harntreibende Wirkung genutzt.

Der Tee wird mit zwei Teelöffeln des frischen oder getrockneten Krauts mit 250 ml kochendem Wasser zubereitet.

In dem Tee getränkte Umschläge können äußerlich bei Wunden, Geschwüren und Ausschlägen Linderung verschaffen.

Tinktur

Genauso wie aus dem echten Labkraut kannst du auch aus dem Wiesenlabkraut eine immunstärkende Tinktur herstellen. Hier erfährst du, wie die Tinktur zubereitet wird.

Frischer Presssaft

Zur Unterstützung bei einer Krebstherapie kann frischer Pflanzensaft des Wiesenlabkrauts getrunken werden. Äußerlich eignet er sich bei Ekzemen und zum Stillen von Blutungen.

Erkennung und Sammeltipps

Unter 600 Labkrautarten ist das Wiesen-Labkraut eines der häufiger anzutreffenden. Es ist eine super Salatgrundlage, kann aber auch bei vielen Leiden helfen
Johann Georg Sturm [Public domain], via Wikimedia Commons

Wiesenlabkraut bevorzugt nährstoffreichen Lehmboden und ist auf fetten Wiesen, an Wegrändern, in lichten Wäldern und Gärten beheimatet.

  • Es wird bis zu einem Meter hoch
  • Der Stängel ist kahl und vierkantig
  • Er ist mit vielen Blattquirlen versehen
  • Die Blattquirle haben meist acht lanzettliche Einzelblättchen
  • Die Blättchen sind nur 0,5-2 cm groß
  • Die traubenartigen Blütenstände bestehen aus vielen kleinen, weißen Einzelblüten

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Insgesamt gibt es über 600 Labkrautarten, welche sich durch ihre Erscheinungsart teilweise sehr ähneln. Das milde Wiesenlabkraut ist um einiges häufiger anzutreffen als Echtes Labkraut. Andere bekannte und verbreitete Labkräuter sind außerdem das Klettenlabkraut und Waldmeister.
Lateinischer Name
Galium mollugo
Andere Namen
Bettstroh, Bitterstielkraut, Butterstiel, Gelbes Käselab, Herzbresten, Lauritzen, Liebfrauenstroh, Gemeines Labkraut, Magerkraut, Milchgerinnkraut, Grasstern, Wegstroh, Wundstillkraut, Herrgottsstroh
Familie
Rötegewächse (Rubiaceae)
Erntemonate
ganzjährig
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Samen, Triebe
Blattform
lanzettlich, lineal
Blütenfarbe
weiß
Fundorte
Wegrändern, Wiesen, Ufer, Dünen
Verwechslungsgefahr
Mit anderen Labkräutern, die aber ähnlich zu verwenden sind
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Cumarine, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Kieselsäure, Spurenelemente
Eigenschaften
beruhigend, blutstillend, entzündungs­­hemmend, krampflösend, nervenstärkend
Hilft bei
Durchfall, Ekzeme, Geschwüre, Hautprobleme, hohe Cholesterinwerte, Krebs, Lymphstau, Wunden

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