Echtes Labkraut

Echtes Labkraut wurde bei unseren Vorfahren häufig zur Käseherstellung genutzt, noch heute findet es zur Herstellung des englischen Chesterkäse Verwendung.
In vorchristlicher Zeit dienten viele Kräuter als Zutat zum Bierbrauen. Zu diesen Bierkräutern, aus denen Heilbiere hergestellt wurden, gehörte auch das Labkraut. Jedes Kraut hatte seine eigene Wirkung und Labkraut galt als harntreibend.
Die harntreibende Wirkung wird auch heute noch in vielen Kräuterbüchern beschrieben, zudem gilt Labkraut als Frauenkraut. Es gehörte zu den Bettstrohkräutern, welche den Schwangeren zur Geburt ins Bett gelegt wurden, zum Schutz und für eine leichte Geburt.
In der Ernährung
Labkraut steht uns fast ganzjährig zur Verfügung. Es ist sehr mild und eignet sich besonders gut als Salatgrundlage.
Zudem kann es Suppen und Gemüsegerichten beigegeben und wie Spinat gegart werden. Wenn in kälteren Monaten die Auswahl an Kräutern schrumpft, greife ich auch gern zum Labkraut für meine grünen Smoothies.
Labkraut für zwei Tage in Rohmilch gestellt soll Buttermilch geben, hierfür ist die gerinnende Wirkung des Krautes verantwortlich.
Für Gemüse und Salat werden immer obere, weiche Triebe mit Stielen, Blüten und Blättern verwendet.
Die Samen können im August und September gesammelt werden und im Winter als Keimsaat genutzt werden.
Aus dem Blütenwasser lässt sich Gelee und Sirup herstellen. Dazu werden die Blüten eine halbe Stunde in Wasser gekocht und das abgeseihte Blütenwasser weiterverarbeitet.
Ein leckeres Rezept für einen herbstlichen Salat mit Labkraut findest du hier.
Kinder-Labkrautbowle
Wie mit Waldmeister lässt sich genauso aus Labkraut eine Bowle herstellen. Für das Rezept verwenden wir Apfelsaft, so können auch Kinder diese leckere, gesunde Bowle trinken.
Zutaten:
- 1 Bund Labkraut
- 1 Liter Apfelsaft
- Saft einer Zitrone
- optional Mineralwasser und ein Süßungsmittel deiner Wahl
So gehst du vor:
- Labkraut etwas anwelken lassen
- In den Apfelsaft geben und ein bis zwei Stunden ziehen lassen
- Kräuter herausnehmen
- Zitronensaft einrühren
- Nach Geschmack mit Mineralwasser mischen und süßen
Heilende Anwendungen
Es gibt viele volkstümliche Heilanwendungen für Labkraut, zumeist wird dafür der Tee getrunken. Wegen seiner beruhigenden Wirkung eignet es sich auch für ein Kräuterduftkissen.
Tinktur
Eine Tinktur aus Labkraut wird zur Stärkung des Immunsystems eingenommen. Dazu ein Schraubglas mit Labkraut füllen, mit 60-prozentigem Alkohol auffüllen, für sechs Wochen an einem sonnigen Ort unter gelegentlichem Schütteln stehen lassen, abseihen und in eine dunkle Tropfflasche geben.
Tee
Der Tee wirkt stimmungsaufhellend und beruhigend, er wird sowohl zur Nervenstärkung als auch bei depressiver Verstimmung getrunken. Darüber hinaus ist er harntreibend, hilft bei Krämpfen, Durchfall, zu hohen Cholesterinwerten und Lymphstau.
Äußerlich unterstützt dieser Tee bei Geschwüren, Blutungen, Wunden und Ausschlägen. Hierfür werden in Tee getränkte Umschläge gemacht. Ein Fußbad mit Labkraut kann bei müden Beinen helfen.
Für den Tee einen Teelöffel des frischen oder getrockneten Krauts mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und zwei Minuten ziehen lassen.
Frischer Presssaft
Frischer Pflanzensaft aus Labkraut, wie er aus Kräutersaftpressen gewonnen wird, kann einen positiven Einfluss bei der Krebstherapie haben und äußerlich zur Blutstillung und bei Ekzemen verwendet werden.
Andere Anwendungen
Die Wurzel des echten Labkrauts wird als Färbemittel genutzt. Sie färbt rot und die Blüten gelb. In Schottland wird noch heute mit Labkraut Wolle und Seide gefärbt.
Erkennung und Sammeltipps
Das bis zu einem Meter hohe Labkraut findest du auf Wiesen, an Wegrändern und auch auf sandigen Dünen oder am Ufer.
- Die Blätter sind nadelförmig und rund um den Stiel angeordnet
- Sie sind 1-2 cm lang
- Der Stiel ist kantig und fest
- Die Blüten stehen in rispigen Blütenständen und die einzelnen Blüten sind nur wenige Millimeter groß
Labkraut ist für viele Insekten eine wichtige Futterpflanze.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Labkraut gehört zu den eher unscheinbaren Kräutern, es ist sehr zart und unauffällig. Echtes Labkraut ist gelbblühend und nicht ganz so häufig wie das weißblühende Wiesenlabkraut.
- Lateinischer Name
- Galium verum
- Andere Namen
- Bettstroh, Bitterstielkraut, Butterstiel, Gelbes Käselab, Herzbresten, Lauritzen, Liebfrauenstroh, Gemeines Labkraut, Magerkraut, Milchgerinnkraut, Grasstern, Wegstroh, Wundstillkraut, Herrgottsstroh
- Familie
- Rötegewächse (Rubiaceae)
- Erntemonate
- ganzjährig
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Blüten, Samen, Triebe
- Blattform
- lineal
- Blütenfarbe
- gelb
- Fundorte
- Wegrändern, Wiesen, Ufer, Dünen
- Verwechslungsgefahr
- Mit anderen Labkräutern, die aber ähnlich zu verwenden sind
- Giftigkeit
- ungiftig
- Inhaltsstoffe
- ätherische Öle, Cumarine, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Kieselsäure, Spurenelemente
- Eigenschaften
- beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, krampflösend, nervenstärkend
- Hilft bei
- Durchfall, Ekzeme, Geschwüre, Hautentzündungen, Hautprobleme, hohe Cholesterinwerte, Krebs, Lymphstau, Wunden
Das echte Labkraut als Tinktur ist sehr zu empfehlen bei allen Erkrankungen des Lymphsystems und bei vielen Krebsarten. Ich konnte damit über viele Jahre bei vielen Betroffenen Heilungserfolge bewirken. Die Antikrebswirkung und stimmungsaufhellende Wirkung wird auch in einigen Kräuterbüchern erwähnt.
Wo kann ich Labkraut Tinktur kaufen?
Meine Cousine hat Krebs und würde gerne die Tinktur einnehmen. Da ich in Wien wohne, komme ich schwer zur Pflanze. Außerdem sollte meine Cousine rasch die Tinktur einnehmen können.
Hallo,
Du schreibst Buttermilch. Das ist völlig falsch. Du meinst Dickmilch, die durch säuern gestockt ist und noch alle Inhaltsstoffe der Frischmilch enthält.
Buttermilch beibt beim Buttern übrig und enthält kein Fett mehr, wohl aber das Eiweiß und die übrigen Bestandteile der Milch.
Und Molke bleibt beim Käsemachen übrig und enthält insbesondere den Milchzucker, die Laktose.
liebe Grüße,
Georg