Waldsauerklee

In der Vergangenheit wurde Waldsauerklee in England sogar kultiviert. Er verlor aber an Bedeutung, als die Franzosen den größeren Sauerampfer einführten. Im irischen Wappen hat ein Sauerkleeblatt auch heute noch seinen festen Platz.
Zur Nacht, bei Erschütterungen oder bei zu viel Sonnenlicht klappt Waldsauerklee seine Blätter zusammen, auch die Blüten schließen sich am Abend und lassen wie zum Schlafen den Kopf nach unten hängen.
Zusätzlich zu den offenen weißen Blüten, welche durch Insekten bestäubt werden, bildet er auch winzige, nur stecknadelkopfgroße Blüten, die geschlossen bleiben und sich selbst bestäuben.
In der Ernährung
Die Blätter des Waldsauerklees schmecken zitronenartig sauer. Sie eignen sich als Beigabe für Salate, Saucen, Suppen und Smoothies und können sogar Essig und Zitrone im Salatdressing ersetzen. Wegen ihrer ansehnlichen Form geben sie auch eine hübsche Dekoration ab. Darüber hinaus kannst du sie als Zutat in erfrischenden Wildkräuter-Limonaden verwenden.
Ebenso eignen sich die weißen Blüten als Verzierung auf Suppen und Salaten.
Beim Sammeln werden häufig Wurzeln und Stiele mitgeerntet, auch sie können in Suppen und Gemüsegerichten verarbeitet werden.
Heilende Anwendungen
Waldsauerklee ist erfrischend, kühlend und durstlöschend. Er wirkt eher sanft und ist blutreinigend und harntreibend. Auf unsere Seele wirkt er zentrierend und stärkt die Lebenskräfte. Früher machte man sich diese Fähigkeiten zu nutze und verwendete ihn zur Behandlung von Schockzuständen.
Tee
Volksmedizinisch wird Tee aus Waldsauerklee zur Linderung von krampfartigen Menstruationsbeschwerden, Nieren- und Leberproblemen, Blähungen, Gelbsucht und Fieber eingesetzt.
Darüber hinaus galt er früher als Gegenmittel bei einer Arsen- und Quecksilbervergiftung. Seine blutreinigenden Eigenschaften werden auch bei Hautkrankheiten angewendet, um diese von innen zu heilen. Natürlich kannst du Waldsauerklee auch für eine reinigende Frühjahrskur nutzen.
Übergieße für den Tee zwei Teelöffel Waldsauerklee mit 250 ml heißem, nicht mehr kochendem Wasser und lasse ihn zehn Minuten ziehen. Trinke nicht mehr als zwei Tassen am Tag.
Erkennung und Sammeltipps
Waldsauerklee wächst in Laub- und Nadelwäldern auf eher feuchtem und sauren Boden. Er gedeiht aber auch auf morschen Baumstümpfen. In seiner ganzen Erscheinung wirkt er sehr zart und wird nur 15 cm groß.
- Die kleeförmigen Blätter sitzen oben auf einem filigranen Stiel
- Die weißen Blüten haben fünf Blütenblätter, welche rot geädert sind
- Sie stehen ebenfalls auf filigranen Stielen, die etwas länger sind als die der Blätter
Andere heimische Sauerkleearten können genauso eingesetzt werden.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Schon ab März streckt der zarte Sauerklee seine hübschen und schmackhaften Blätter aus der Erde und kann dann die ganze Saison über geerntet und verzehrt werden. Waldsauerklee wächst auf dem Boden in Laub- und Nadelwäldern. Er kommt mit sehr wenig Licht aus, diese Fähigkeit besitzt keine andere heimische Blütenpflanze.
- Lateinischer Name
- Oxalis acetosella
- Andere Namen
- Hasenklee, Buchampfer, Buchklee, Kuckuckssalat
- Familie
- Sauerkleegewächse (Oxalidaceae)
- Erntemonate
- Feb - Aug, Okt - Nov
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Blüten, Wurzeln
- Blattform
- dreizählig
- Blütenfarbe
- weiß
- Fundorte
- Laubwälder, Tannenwälder, Mischwälder
- Giftigkeit
- ungiftig
- Warnungen
- Sauerklee enthält Oxalsäure und sollte daher nur in kleinen Mengen und nicht täglich verzehrt werden!
- Inhaltsstoffe
- Oxalsäure, Schleimstoffe, Vitamin C
- Eigenschaften
- beruhigend, blutreinigend, fiebersenkend, harntreibend, kühlend
- Hilft bei
- Blähungen, Fieber, Frühjahrsmüdigkeit, Hautprobleme, Leberschwäche, Menstruationsbeschwerden, Nierenprobleme