Waldsauerklee

Waldsauerklee ist eine schmackhafte und gesunde Wildpflanze. Nutze ihn in Salaten, Smoothies, Suppen und reinigenden Heiltees.

Waldsauerklee ist zart, unscheinbar und dennoch vielseitig: Schon früher wussten Menschen die erfrischend säuerlichen Blättchen zu schätzen – ob als Notnahrung in Kriegszeiten, als belebende Zutat in der Wildkräuterküche oder zur Linderung kleiner Beschwerden.

Auch heute noch findet Waldsauerklee vor allem in der regionalen, naturverbundenen Küche Verwendung und überzeugt mit seinem frischen Geschmack, der an Zitrone erinnert. Reich an Vitamin C und wertvollen Pflanzenstoffen, bereichert er Salate, Suppen oder Smoothies auf natürliche Weise.

Für Tiere und Insekten spielt er ebenfalls eine wichtige Rolle: Als frühjährliche Nahrungsquelle für Wildbienen und bodennahe Lebewesen trägt er zum ökologischen Gleichgewicht im Wald bei. Er erinnert uns daran, wie wertvoll und vielseitig selbst die kleinsten Pflanzen unserer Umgebung sein können.

Waldsauerklee in der Ernährung

Waldsauerklee ist eine zarte, heimische Wildpflanze, die mit ihren dreiteiligen Blättern und den filigranen Blüten nicht nur das Herz von Naturfreunden höherschlagen lässt, sondern auch kulinarisch einiges zu bieten hat. Vor allem im Frühling von März bis Mai, wenn die jungen Blätter frisch austreiben, ist der Waldsauerklee ein interessantes Wildkraut in der Küche. Charakteristisch ist sein angenehm säuerlicher Geschmack, der an Zitrone erinnert und durch die enthaltene Oxalsäure entsteht.

In der Ernährung werden hauptsächlich die Blätter und jungen Triebe verwendet. Auch die Blüten sind essbar und machen sich wunderbar als essbare Dekoration. Die Pflanze enthält neben Oxalsäure auch Vitamin C, verschiedene Gerbstoffe und Mineralien.

Waldsauerklee eignet sich hervorragend als aromatische Beigabe zu Wildkräutersalaten oder auf Butterbroten. Auch in Quark, Frischkäse oder Kräuterbutter bringt er eine frische Note mit. In grünen Smoothies, Pestos oder als säuerlicher Kontrast in Gemüsegerichten kann er ebenfalls verwendet werden.

Besonders fein macht er sich als Topping auf Suppen oder in einer Frühlingskräutersuppe, in der er gemeinsam mit Bärlauch, Giersch, Knoblauchsrauke oder Löwenzahn ein spannendes Aroma liefert.

Mit seinem zitronigen Geschmack und der feinen Textur ist Waldsauerklee eine Bereicherung für die Wildkräuterküche – solange er mit Bedacht genossen wird, da er Oxalsäure enthält (je nach Standort, Reifegrad und Tageszeit ca. 300-1250 mg pro 100 g frisch gesammeltes Kraut, vergleichbar mit Spinat). Tatsächlich hieß diese Säure ursprünglich Kleesäure, da sie zuerst aus Sauerklee isoliert wurde.1

Oxalsäure ist eine natürliche Verbindung, die auch in vielen anderen Lebensmitteln wie Sauerampfer, Rhabarber, Spinat oder Mangold vorkommt. In kleinen Mengen ist sie für gesunde Menschen unproblematisch, kann aber in größeren Mengen oder bei bestimmten gesundheitlichen Bedingungen (z. B. Nierenschwäche, Nierensteine, Gicht) problematisch sein. Für gesunde Menschen wird eine tägliche Aufnahme von bis zu 100–200 mg Oxalsäure in der Regel als unproblematisch angesehen. Bei Menschen mit Risikofaktoren wird oft empfohlen, die Aufnahme auf 50–100 mg pro Tag zu begrenzen, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Im Zweifelsfall sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Tipp: Einweichen oder Kochen und anschließendes Abgießen des Wassers kann die Aufnahme von Oxalsäure reduzieren. Eine Zubereitung mit Milchprodukten neutralisiert den Effekt der Oxalsäure teilweise durch das enthaltene Kalzium.2

Auch bei Tieren ist Vorsicht geboten. Nagetiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen sind empfindlich gegenüber oxalsäurereichen Pflanzen. Bei ihnen können schon kleine Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden oder langfristig zu Nierenproblemen führen. Auch wenn manche Tiere gelegentlich daran knabbern, sollte Waldsauerklee nicht gezielt verfüttert werden.

Waldsauerklee ist eine schmackhafte und gesunde Wildpflanze. Nutze ihn in Salaten, Smoothies, Suppen und reinigenden Heiltees.

Rezept für Waldsauerklee-Pesto

Waldsauerklee-Pesto ist nicht nur ein kulinarischer Frühlingsgruß, sondern auch ein nährstoffreiches Highlight für die gesunde Küche. Die zarten Blätter liefern wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe – und das in kleiner Dosis. Ideal also für alle um mit einer kleinen, achtsam gesammelten Menge einen intensiven Geschmack zu erzielen.

Für zwei kleine Gläser benötigst du folgende Zutaten:

  • 1 Handvoll frischer Waldsauerklee (ca. 30–40 g)
  • 1 Handvoll junge Giersch- oder Brennnesselblätter
  • 30 g Sonnenblumenkerne oder Walnüsse
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 70 ml hochwertiges Olivenöl
  • optional 30 g geriebener Parmesan
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

So wird das Waldsauerklee-Pesto zubereitet:

  1. Die Wildkräuter gründlich waschen und trocken tupfen.
  2. Sonnenblumenkerne oder Nüsse in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten, bis sie duften, dann abkühlen lassen.
  3. Kräuter, Kerne, Knoblauch und Olivenöl in ein hohes Gefäß geben und mit einem Stabmixer pürieren, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
  4. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. In ein sauberes Schraubglas füllen und mit etwas Olivenöl bedecken, damit es länger haltbar bleibt. Im Kühlschrank aufbewahren.

Das Pesto passt hervorragend zu Pasta, als Brotaufstrich, in Bowls, zu Ofengemüse oder als feines Topping für Suppen. Mit der frischen Zitronennote ist es besonders im Frühling eine tolle Abwechslung zu klassischem Basilikumpesto.

Frühlingssalat mit Waldsauerklee

Dieser frische Wildkräutersalat bringt die Aromen des Frühlings direkt auf deinen Teller. Die zart-säuerlichen Blätter des Waldsauerklees harmonieren wunderbar mit der leichten Bitterkeit von Löwenzahn oder Giersch und werden durch die süßen Apfelscheiben und den nussigen Biss der Walnüsse perfekt abgerundet.

Abgeschmeckt mit einem Dressing aus Honig, Apfelessig und Olivenöl entsteht ein natürlicher, regionaler Genuss, der nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern auch viele wertvolle Vitamine liefert. Ideal als leichte Mahlzeit oder feine Beilage.

Für zwei Portionen benötigst du Folgendes:

  • 1 Handvoll frischer Waldsauerklee
  • 1 Handvoll junge Blätter von Löwenzahn, Giersch oder Taubnessel
  • 1 Apfel
  • 30 g Walnüsse oder Haselnüsse
  • 1 EL Honig
  • 1 EL Apfelessig
  • 2 EL Olivenöl

So gehst du vor:

  1. Apfel in dünne Scheiben schneiden. Wildkräuter waschen, trocken tupfen. Nüsse grob hacken.
  2. Aus Honig, Essig und Öl ein Dressing rühren.
  3. Kräuter und Apfelscheiben auf einem Teller anrichten, mit Nüssen bestreuen und das Dressing darüber geben.

Mit diesem einfachen, aber raffinierten Wildkräutersalat kannst du die Vielfalt der heimischen Natur ganz neu entdecken. Er bringt frische und saisonale Aromen auf den Tisch. Perfekt für alle, die gerne bewusst und naturnah genießen.

Waldsauerklee-Butter

Waldsauerklee-Butter ist eine herrlich einfache Möglichkeit, die feine Säure und Frische dieser zarten Wildpflanze in die Küche zu holen. Als würziger Brotaufstrich oder als Begleiter zu Ofengemüse, Kartoffeln oder gegrilltem Gemüse bringt sie eine besondere Note auf den Teller. Gerade weil man Waldsauerklee nur in kleinen Mengen genießen sollte, eignet sich diese Butter perfekt, um das Aroma sanft, aber wirkungsvoll zu integrieren.

Zutaten:

  • 100 g weiche Butter
  • 1 Handvoll fein gehackter Waldsauerklee
  • 1 Prise Salz

Zubereitung:

  1. Butter mit Sauerklee und Salz verkneten oder mit einer Gabel verrühren.
  2. In ein Glas füllen oder in Backpapier wickeln und kühl stellen.

Verwende für die Zubereitung unbedingt zimmerwarme Butter, damit sich die Zutaten gut verbinden. Der Waldsauerklee sollte ganz frisch sein – am besten kurz vor dem Verarbeiten sammeln und gleich verwenden.

Heilende Anwendungen

Waldsauerklee galt schon bei unseren Vorfahren als wertvolle Heilpflanze – besonders im Frühling. So wurde er wahrscheinlich wegen seines relativ hohen Vitamin C-Gehalts3 (ca. 50–100 mg Vitamin C pro 100 g frischer Blätter) genutzt, um den Körper nach einem langen Winter dabei zu unterstützen, neue Energie zu tanken und das Immunsystem zu stärken. Gerade in Zeiten, als frisches Obst und Gemüse im Winter knapp waren, wurde Waldsauerklee gezielt genutzt, um Vitamin-C-Mangel und Frühjahrsmüdigkeit entgegenzuwirken.

Durch seine leicht säuerliche Frische regt er zudem den Stoffwechsel und die Verdauung an, was ihn zu einem beliebten Begleiter bei Frühjahrskuren macht. In kleinen Mengen genossen, kann Waldsauerklee also nicht nur geschmacklich bereichern, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur natürlichen Belebung des Körpers leisten – ganz im Sinne eines sanften Neustarts nach der kalten Jahreszeit.

In der Volksmedizin gilt der Waldsauerklee auch als zentrierend, beruhigend und entschlackend. Es werden auch blutreinigende Eigenschaften zugeschrieben, die die Lebenskräfte stärken sollen.

Heilsamer Tee aus Waldsauerklee

Als milder Tee kann Waldsauerklee seine gesundheitsfördernde Wirkung entfalten, etwa bei Frühjahrsmüdigkeit oder zur Unterstützung der Verdauung. Aufgrund seines Gehalts an Vitamin C ist er ein idealer Begleiter für eine entlastende Frühjahrskur.

Für eine Tasse Tee wird ein Teelöffel frischer, junger Blätter gewaschen und in einer Tasse mit 250 ml heißen, nicht mehr kochendem Wasser übergossen. Den Aufguss abgedeckt etwa 5–7 Minuten ziehen lassen, abseihen und nach Geschmack süßen.

Der Tee wirkt durch den hohen Vitamin-C-Gehalt belebend und unterstützt den Körper beim Entschlacken, ideal zur Überwindung von Frühjahrsmüdigkeit. Trinke nicht mehr als eine Tasse täglich über einen Zeitraum von 7 bis 10 Tagen, um die Vorteile zu nutzen, ohne den Körper zu belasten.

Waldsauerklee erkennen und sammeln

Der Waldsauerklee benötigt nur wenig Licht zum Wachsen und Blühen. Nutze ihn in Salaten, Smoothies, Suppen und reinigenden Heiltees.

Waldsauerklee ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Sauerkleegewächse. Er wächst in Laub- und Nadelwäldern, an schattigen Orten auf eher feuchtem und sauren Boden.4 Er gedeiht aber auch auf morschen Baumstümpfen. In seiner ganzen Erscheinung wirkt er sehr zart und wird nur 15 cm groß.

  • Die herzförmigen Blätter sitzen oben auf einem filigranen Stiel.
  • Pro Stiel sind immer drei Blättchen dicht nebeneinander angeordnet.
  • Die kleinen Blätter sprießen ab Februar.
  • Die weißen Blüten haben fünf Blütenblätter, die rot geädert sind.
  • Sie stehen ebenfalls auf filigranen Stielen, die etwas länger sind als die der Blätter
  • Die Blütezeit ist von April bis Mai.

Der Waldsauerklee kann mit anderen Klee-Arten verwechselt werden. Er ist jedoch zierlicher als viele seiner Verwandten und ausschließlich in Wäldern zu finden.

Beim Sammeln von Waldsauerklee ist Achtsamkeit besonders wichtig, denn obwohl die Pflanze in vielen Wäldern weit verbreitet ist, wächst sie nur langsam nach. Daher sollte sie mit Rücksicht auf den Bestand geerntet werden. Es genügt, nur kleine Mengen für den eigenen Gebrauch zu sammeln.

Achte darauf, die Pflanze behutsam zu pflücken und niemals mitsamt der Wurzeln herauszureißen. Der Waldsauerklee vermehrt sich hauptsächlich über seine feinen Rhizome, die ungestört im Boden verbleiben müssen, damit sich der Bestand erhalten kann. Sammle also nur die oberen Pflanzenteile wie Blätter und zarte Stiele und lasse genügend Pflanzen stehen, damit sich die Bestände regenerieren können und auch Tiere weiterhin Nahrung finden.

Ein respektvoller Umgang mit der Natur bewahrt den Fortbestand dieser zarten Wildpflanze für kommende Frühlingsspaziergänge.

Waldsauerklee im Garten anpflanzen

Waldsauerklee lässt sich mit etwas Fingerspitzengefühl auch im heimischen Garten kultivieren. Am besten gedeiht er, wenn du einen schattigen, feuchten Platz zur Verfügung hast, der dem natürlichen Standort im Wald ähnelt. Besonders wohl fühlt sich der zarte Sauerklee unter Laub- oder Nadelbäumen, wo er in lockerer, humusreicher und leicht saurer Erde gedeihen kann.

Möchtest du Waldsauerklee im Garten ansiedeln, kannst du ihn am besten über Teilung bestehender Pflanzen oder durch Aussaat im Frühjahr oder Herbst vermehren. Die Teilung ist besonders schonend und effektiv: Nimm dazu vorsichtig ein kleines Stück eines bestehenden Bestandes mitsamt Wurzelrhizomen auf und pflanze es in den vorbereiteten Boden. Achte darauf, die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.

Die Pflege ist denkbar unkompliziert: Wichtig ist eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, besonders in trockenen Sommerphasen. Auf eine Düngung kannst du weitgehend verzichten – ein jährliches Einarbeiten von Laubkompost reicht meist völlig aus, um dem Boden genügend Nährstoffe zu geben. Unkraut sollte regelmäßig entfernt werden, damit der filigrane Waldsauerklee nicht überwuchert wird.

Da Waldsauerklee im Winter einzieht, empfiehlt es sich, den Standort gut zu markieren, damit du ihn im Frühjahr nicht versehentlich störst. Mit seiner zarten Schönheit, den herzförmigen Blättern und den kleinen, weißen Blüten ist er nicht nur ein hübscher Bodendecker, sondern auch eine wertvolle Bereicherung für schattige Gartenecken – ideal für alle, die heimische Wildpflanzen schätzen und fördern möchten.

  1. Oxalsäure auf de.wikipedia.org abgerufen am 23.04.2025 ↩︎
  2. Ernährungs Umschau, 11/09, Seite 639 abgerufen am 23.04.2025 ↩︎
  3. Fleischhauer, S. G., Guthmann, J., & Spiegelberger, R. “Essbare Wildpflanzen: 200 Arten bestimmen und verwenden↩︎
  4. Haeupler, H., & Muer, T. “Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands“. ↩︎

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Schon ab März streckt der zarte Sauerklee seine hübschen und schmackhaften Blätter aus der Erde und kann dann die ganze Saison über geerntet und verzehrt werden. Waldsauerklee wächst auf dem Boden in Laub- und Nadelwäldern. Er kommt mit sehr wenig Licht aus, diese Fähigkeit besitzt keine andere heimische Blütenpflanze.
Lateinischer Name
Oxalis acetosella
Andere Namen
Hasenklee, Buchampfer, Buchklee, Kuckuckssalat
Familie
Sauerkleegewächse (Oxalidaceae)
Erntemonate
Feb - Aug, Okt - Nov
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Wurzeln
Blattform
dreizählig
Blütenfarbe
weiß
Fundorte
Laubwälder, Tannenwälder, Mischwälder
Giftigkeit
ungiftig
Warnungen
Sauerklee enthält Oxalsäure und sollte daher nur in kleinen Mengen und nicht täglich verzehrt werden!
Inhaltsstoffe
Flavonoide, Gerbstoffe, Oxalsäure, Schleimstoffe, Vitamin C, Zitronensäure
Eigenschaften
antioxidativ, beruhigend, blutreinigend, entzündungs­­hemmend, fiebersenkend, harntreibend, kühlend
Hilft bei
Blähungen, Entzündungen, Fieber, Frühjahrsmüdigkeit, Hautentzündungen, Hautprobleme, Leberschwäche

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