Topinambur

Die kalorienarme, ballaststoffreiche Knolle hilft bei Diabetes sowie Stoffwechselproblemen und unterstützt die Bildung einer gesunden Darmflora.

Topinambur gehörte bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den Grundnahrungsmitteln in Europa. Nachdem sie von der Kartoffel weitestgehend verdrängt wurde, baute man die Knolle vorwiegend als Viehfutter an, bis sie im Zuge der Neuentdeckung alter Gemüsesorten wieder vermehrt den Weg in die Küche fand.

Der Topinambur ist kalorienarm und enthält eine große Fülle an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen sowie Inulin. Bei Menschen mit Gewichtsproblemen oder Stoffwechselstörungen kann die Aufnahme von Topinambur in ihren Speiseplan zu einer Linderung der Beschwerden beitragen.

In der Ernährung

In der Küche eignet sich Topinambur als kalorienarme, ballaststoffreiche Alternative zu Kartoffeln. Die Knolle wird auch als Diabetiker-Kartoffel bezeichnet, da sie statt Stärke das für Diabetiker gut verträgliche Kohlenhydrat Inulin enthält. Topinambur-Knollen schmecken etwas süßlicher als Kartoffeln und lassen sich gekocht und roh verzehren.

Topinambur-Suppe

Zu den bekanntesten Rezepten gehört eine Cremesuppe mit Topinambur. Dafür benötigst du 500 Gramm Topinambur, eine große Kartoffel, einen Viertelliter Milch, 600 Milliliter Wasser, einen Esslöffel Öl, Salz und Pfeffer sowie etwas Muskatnuss. Topinambur und Kartoffeln schälen und würfeln, in Öl andünsten, Milch und Wasser dazugeben, 15 Minuten köcheln lassen. Suppe pürieren, noch einmal kurz aufkochen und mit Gewürzen abschmecken.

Topinambur-Chips

Wer es lieber knackig mag, sollte unbedingt Topinambur-Chips als kalorienarme Alternative zu Kartoffelchips probieren. Für die Zubereitung einfach die Knollen säubern ggf. schälen und in dünne Scheiben hobeln. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und bei 130 Grad Ober-Unterhitze circa 30 Minuten backen, nach der Hälfte der Backzeit einmal wenden.

Heilende Anwendungen

Das in Topinambur enthaltene Inulin stabilisiert den Blutzuckerspiegel und entlastet somit die wichtigen Stoffwechselorgane Bauchspeicheldrüse und Leber. Deshalb eignet sich die Knolle besonders für Diabetes Typ II Erkrankte als gut verträgliche Alternative zu stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie der Kartoffel. Gleichzeitig fördert Inulin eine ausgewogene Darmflora und kann deshalb beispielsweise im Rahmen einer Darmsanierung zur Wiederansiedlung gesunder Darmbakterienstämme beitragen.

Topinambur Tinktur

Eine heilsame Tinktur aus Topinambur kannst du dir leicht selbst herstellen. Neben der Herstellung einer klassischen Tinktur auf Alkohol-Basis eignet sich hier auch ein alkoholfreies Rezept für eine Tinktur auf Essig-Basis. Von der fertige Tinktur nimmst du zur Darmpflege dreimal täglich einige Tropfen ein.

Anwendungen im Garten

Bei optimaler Versorgung mit Feuchtigkeit und Nährstoffen erreicht Topinambur schnell eine stattliche Wuchshöhe von bis zu drei Metern. Die Stängel stehen in dichten Bündeln zusammen und eignen sich optimal als pflanzlicher Sichtschutz während der Sommermonate. Seine zahlreichen sonnengelben Blüten machen ihn zudem zu einer schön anzuschauenden Zierpflanze.

Erkennung und Sammeltipps

Die kalorienarme, ballaststoffreiche Knolle hilft bei Diabetes sowie Stoffwechselproblemen und unterstützt die Bildung einer gesunden Darmflora.
CC BY-SA 3.0, Paul Fenwick

Bei optimalen Bedingungen kann Topinambur eine Wuchshöhe von bis zu drei Metern erreichen. Man findet ihn in Gärten, aber auch verwildert am Wegesrand. Topinambur lässt sich an folgenden Merkmalen gut erkennen:

  • Schmaler, hoher Wuchs
  • Laubblätter lanzettförmig, bis 25 Zentimeter lang und 10 Zentimeter breit
  • Blätter stehen gegenständig, nur die oberen stehen wechselständig
  • Stängel rauhaarig
  • Leuchtend gelbe, aufrechte Blüten
  • Blütezeit September bis Oktober
  • 4-10 Zentimeter große, mit dünner, hellbrauner bis rosa-lila gefärbter Haut überzogene Knollen

Anbautipps

Topinambur gehört zu den besonders anspruchslosen Gewächsen, was die Bodenbeschaffenheit und den Standort angeht. Ideale Wachstumsbedingungen findet er auf lockerem, leicht sandigem Boden vor. Zudem bevorzugt er einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Einmal im Garten angesiedelt breitet sich Topinambur ohne weiteres Zutun schnell aus, indem er unterirdisch viele Rhizome bildet. Um eine unkontrollierte Ausbreitung der Knollenpflanze und damit einhergehend eine Verdrängung anderer Pflanzenarten zu verhindern, empfiehlt sich die Verwendung von Wurzelsperren oder der Anbau in Töpfen. Im Gegensatz zur Kartoffel ist Topinambur winterhart und treibt, oberflächlich verschwunden, im nächsten Gartenjahr wieder neu aus.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Topinambur stammt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika. Im 17. Jahrhundert nach Europa gelangt gehörten ihre Knollen dort lange Zeit zu den Grundnahrungsmitteln, bis sie von der Kartoffel weitestgehend verdrängt wurden. Mittlerweile erlebt die großwüchsige, mit der Sonnenblume verwandte Pflanze zurecht eine kulinarische Renaissance, denn ihre Knollen sind nicht nur schmackhaft, sie enthalten auch eine ganze Reihe gesunder Inhaltsstoffe. Im Anbau ist Topinambur pflegeleicht und stellt wenig Ansprüche an Bodenbeschaffenheit sowie Standort. Einmal angepflanzt breitet sie sich gerne großflächig aus.
Lateinischer Name
Helianthus tuberosus
Andere Namen
Erdbirne, Erdartischocke, kleine Sonnenblume, Knollensonnenblume, Jerusalem-Artischocke, Indianerknolle, Ewigkeitskartoffel
Familie
Korbblütler
Erntemonate
Jan - Mai, Okt - Dez
Verwendbare Pflanzenteile
Wurzeln
Blattform
eilanzettlich
Blütenfarbe
gelb
Fundorte
Gärten, Waldrändern, Wegesrändern
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
Eisen, Essentielle Aminosäuren, Inulin, Kalium, Kalzium, Kieselsäure, Kupfer, Magnesium, Mangan, Natrium, Phosphor, Salicylsäure, Schwefel, Selen, Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B3, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E (Tocopherol), Zink
Hilft bei
Darmsanierung, Diabetes

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14 Kommentare
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  1. @Ben Steven
    Ich stimme dir zu. Unser Körper sorgt ständig dafür, dass er alles, was er nicht brauchen kann, also den Rest des Verwerteten, wieder entsorgt. Die teilweise fast wahnhafte Idee, dass wir vergiftet seien, erzeugt doch weiss Gott kein schönes, entspanntes Lebensgefühl!

    Antworten
  2. Verena Remus

    Natürlich sind die Entgiftung erscheinen sehr normal und es wird Natürlich auch über den Darm eine Entgiftung eingeleitet so speziell wie das inulien und viele andere gesunde Lebensmittel mit ihren gesunden Wirkstoffen !!! Das hat mit Esoterik überhaupt nichts zu tun Punkt. Unser Darmstadt das größte Reinigungs Organ .Das viele Fleisch, Süßspeisen usw macht den Darm zu einer Müllhalde. Herzliche Grüße Ernährungs Beratung V.R.

    Antworten
  3. Myesha Mclyman

    Hallo! Manchmal wünsche ich mir mehr solcher Artikel. Vielen Dank. Grüße

    Antworten
  4. Hallo zusammen!
    Weiß jemand, ob man auch die Blätter und Blüten essen oder anderweitig verwenden kann? 🙂

    Antworten
  5. Hallo!
    Weiß jemand, ob man auch die Blätter und Blüten essen oder anderweitig verwenden kann? 🙂

    Antworten
    • Bei mir wachsen sehr viele Pflanzen, habe aber noch keine eindeutige Erklärung gefunden, wann ich sie ernten kann??? Muss die Blüte und der Stängel abgetrocknet sein??
      Kann man die kleinen mit der roten Haut auch essen??
      Danke für Antworten.

  6. Rosendornen

    Ich habe jede Menge Topinambur geerntet und weiß nun nicht wie oder wielange ich sie lagern kann?? Kann mir evt. jemand einen Tipp geben??

    Antworten
    • Einfach in einen entsprechend großen Kübel (mit Löchern um Staunässe zu verhindern) viel Erde mit den Knollen mischen und so viel Erde bedecken, daß keine Topinambur mehr sichtbar ist. Draußen aufbewahrt und immer wieder frisch verwendet halten sie sich dann ewig, bzw. treiben dort im Frühjahr wieder neu aus.

    • Hallo am besten immer in der Erde lassen. Sie sind nicht lagerfähig. Ich Ernte so bis in den Mai hinein

  7. Warnung: Der erstmalige Verzehr von Topinambur kann starke, übelriechende Blähungen hervorrufen. Mir ging es so, als ich mittags meine erste eigene Ernte verköstigte (ein kleines Stückchen roh probiert und zwei Knollen in die Bratkartoffeln) und eigentlich abends noch zur Nachbarin wollte. Mußte leider absagen;-) Offensichtlich fand eine Art Entgiftungsprozess statt, denn je öfter ich von der leckeren Knolle aß, desto geringer wurden die Blähungen, bis sie schließlich kömplett verschwanden. Eine solche Reaktion des Körpers tritt sicherllich nicht bei Jedem auf. Wer abends ins Kino oder Theater gehen möchte, sollte nicht unbedingt mittags zum ersten Mal die köstliche Knolle probieren,-)

    Antworten
    • Lydia Maria Richter

      Hallo Gabi, das, was Sie erlebt haben, ist nichts ungewöhnliches. Es ist eine vollkommen natürliche Reaktion bei einer Ernährungsumstellung, bzw. Aufnahme von Lebensmitteln, die dem Organismus nicht bekannt sind, und legt sich nach ein paar Tagen, sofern man seinen Körper weiterhin sanft auf Veränderungen vorbereitet. Sie erleben ganz offensichtlich die, ich drücke es mal krass aus, verheerenden Ausmaße einer, mittlerweile, geläufigen Ernährung, die weit gehend aus industriell gefertigten Produkten besteht. Als Ökotrophologin und Fachfrau in Ernährungsangelegenheiten, möchte ich Sie ermutigen, das Eine oder Andere “neue” in Ihre Ernährungsgewohnheiten aufzunehmen, ein paar Tage Geduld zu haben, und Sie werden erleben, in welch wunderbarer Weise Sie, ganzkörperlich, überrascht werden. Bitte lassen Sie sich nicht beirren, wenn Ihnen jemand erzählt, dass er / sie, Ihre, zunächst, negative Erfahrung, nicht teilen kann. Das gibt es auch, jeder Organismus ist und reagiert anders. Aber, um Ihre Vermutung zu verwerfen, ein Entgiftungsprozeß hat bei Ihnen definitiv nicht statt gefunden — empfinden Sie es als eine tatsächlich gesunde Reaktion Ihres Körpers. Ich grüße Sie, LMR

    • Es findet im Darm eine Gewöhnung statt, das ist wie mit Xylit.

    • Anja Mierzwa

      🤣🤣🤣danke für den Tipp

    • ben steven

      Ich weiss nicht warum, aber es hält sich hartnäckig das gerücht man sei “vergiftet”. Jedenfalls kann nur so Dein Hinweis auf einen “entgiftungs” vorgang gedeutet werden. Eine Idee die anscheinend auch in der esotherisch angehauchten Ecke besonders häufig zu finden ist und sich in der populären aber total ungebildeten Internet journalistik grosser beliebtheit erfreut.
      Entgiften findet, so denn überhaupt eine Vergiftung vorhanden ist über die Nieren statt und somit über den Urin ausgeschieden wird. Aber nicht über den Darm.
      Wenn es Dich interessiert gibt es dazu Fachliteratur. Abgesehen davon empfehle ich Dir auch mal den Unterschied zwischen Kausalität und Ursache nachzulesen.
      Zusätzlich noch eventuell wie der Darm seine aufgabe erfüllt und wenn Du ganz besonders wissbegierig bist was Gerüche sind und wie sie funktionieren.

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