Fenchel
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten Fenchel: Süßfenchel und Bitterfenchel. Diese unterscheiden sich nicht nur, wie der Name schon vermuten lässt, in ihrem Geschmack, sondern auch in ihrem Gehalt an wirksamem ätherischem Öl in den Samen. Bitterfenchel enthält etwa doppelt so viel davon, weswegen er für medizinische Zwecke häufiger angebaut wird und in Tees gegen Blähungen oder Erkältungskrankheiten zum Einsatz kommt. Kulinarisch werden hauptsächlich die Fenchelknollen verwendet, die ein weniger ausgeprägtes Fenchelaroma besitzen und in der Mittelmeerküche einen Stammplatz haben.
In der Ernährung
Als Gewürz finden die Fenchelsamen insbesondere in Indien Verwendung, wo man sie nicht nur in Gewürzmischungen verwendet, sondern auch als „mouthwash“ genannte Munderfrischer nach dem Essen zum Knabbern. Wer die mediterrane Küche kennt, wird wissen, wie gut gegrillte oder geschmorte Fenchelknollen schmecken. Auch in Smoothies, zum Beispiel in Kombination mit Blaubeeren und Trauben, lässt sich das feinaromatische Gemüse neumodisch zubereiten.
Brotgewürz
Ein kräftiges Roggenbrot schmeckt doppelt gut, wenn es mit Brotgewürz abgeschmeckt wird. Du kannst es nach Belieben mit weiteren Gewürzen abwandeln. Für ein Grundrezept brauchst Du:
- 2 EL Fenchelsamen
- 2 EL Kümmel
- 2 EL Anis
- 2 EL Bockshornklee
Wenn du nur kleine Mengen der Samen brauchst, kannst du sie auch in der Apotheke besorgen.
- Die Samen miteinander mischen und in einem Glas aufbewahren.
- Während der Brotteig geht, die benötigte Menge frisch mahlen oder mörsern. Das geht ganz gut mit einer Kaffee- oder Pfeffermühle. Wer das Getreide frisch mahlt, gibt die Gewürzmischung einfach mit dem Getreide zusammen in die Mühle.
- Auf ein Kilogramm Mehl kommt etwa ein Esslöffel gemahlene Mischung.
Das Brotgewürz ist auch ein tolles Geschenk für Freunde, die im Ausland leben und den Brotgeschmack aus der Heimat vermissen.
Heilende Anwendungen
Fenchel enthält, wie zum Beispiel auch Estragon, unter anderem Estragol und Methyleugenol, die als erbgutschädigend und krebserregend eingestuft werden. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) empfiehlt daher, den Gebrauch von Kräutern und Gewürzen, die diese Stoffe enthalten, auf den gelegentlichen Einsatz zu beschränken. Insbesondere als Babytee sollte Fenchel daher nur in Maßen eingesetzt werden.
Fenchel wirkt gut gegen Blähungen, weil er entkrampft und die Muskulatur des Verdauungsapparates anregt. Bei Erkältungskrankheiten, insbesondere Husten, wirkt er schleimlösend. Bei stillenden Müttern regt er die Milchbildung an, weswegen er fester Bestandteil sogenannter „Stilltees“ ist.
Fenchelhonig gegen Husten
Fenchelhonig wirkt als leckerer Hustensaft, weil die Wirkstoffe des ätherischen Fenchelöls die Flimmerhärchen im Atemtrakt anregen und so festsitzenden Schleim lösen und abtransportieren. Er ist schon für Kleinkinder ab einem Jahr geeignet. Auch bei Blähungen hat sich Fenchelhonig seit Generationen als kindgerechtes Heilmittel bewährt.
Du kannst Fenchelhonig ganz einfach selbst herstellen und kühl und dunkel aufbewahren. Du brauchst nur Fenchel und Honig im Verhältnis 1:10, also etwa
- 10 g Fenchelsamen
- 100 g Honig
Der Fenchelhonig lässt sich auch gut auf Vorrat herstellen. So ist er im Krankheitsfall schnell parat.
- Die Fenchelsamen in Mörser oder Mühle frisch schroten oder zerdrücken.
- Honig und Fenchel mischen. Das geht einfacher, wenn der Honig flüssig ist.
- Mindestens fünf Tage ziehen lassen.
- Durch ein Teesieb filtern und in einem Schraubglas aufbewahren.
Bei Husten und Blähungen hilft der Fenchelhonig anstelle von Hustensaft löffelweise. Einfach einen Esslöffel voll langsam vom Löffel lutschen.
Anbautipps
Knollenfenchel wächst auch bei uns und wird im Spätsommer geerntet. Damit die Knollen schön weiß bleiben, solltest du sie regelmäßig rundum mit Erde anhäufeln.
Die Pflanzen können bis zu anderthalb Meter hoch werden und du solltest darauf achten, die Samen rechtzeitig zu ernten, bevor sie sich von selbst aussähen und aus ihrer beachtlichen Höhe mit dem Wind sehr weit im Garten verteilt werden. Es sei denn, du freust dich darauf, im nächsten Spätsommer an überraschenden Ecken deines Gartens Knollenfenchel zu ernten.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Fenchel ist unter Erwachsenen als „Babytee“ nicht gerade beliebt, hilft aber auch großen Kindern bei Blähungen. Als Gewürz ist Fenchel wenig bekannt, ist jedoh Bestandteil vieler Gewürzmischungen, die Brot oder indische Gerichte abrunden. Die Knollen des Fenchels sind roh und gegart ein köstliches Sommergemüse.
- Lateinischer Name
- Foeniculum vulgare
- Andere Namen
- Köppernickel, Fennel, Brodsamen, Enis, Femis, Fenchil, Fenikraut, Wenchil
- Familie
- Doldenblütler (Apiaceae)
- Giftigkeit
- ungiftig
- Inhaltsstoffe
- ätherische Öle, Estragol
- Eigenschaften
- krampflösend, milchbildungsfördernd, schleimlösend
- Hilft bei
- Blähungen, Erkältung, Husten
Fenchel Samen, gemahlen und mit kochendem Wasser, also als Tee getrunken, ein Mal täglich, trägt dazu bei, den Cholesterinspiegel zu senken.