Duftveilchen
Sobald der Frühling beginnt, lassen sich die Blüten, Blätter und Triebe ernten. Du kannst die Veilchen entweder frisch essen oder ihre Heilkräfte durch Trocknen oder Einkochen konservieren.
In der Ernährung
Die Blüten und Blütenknospen kannst du entweder roh essen oder als Dekoration auf deine Gerichte streuen, oder als besondere Leckerei kandieren. Die Blüten eignen darüber hinaus zum Verarbeiten zu Fruchtsaft und Blütenessig, Gelee sowie Sirup. Ab März kannst du die oberirdischen Teile des Veilchens entsaften und frisch trinken. Die Blüten stehen uns zwischen März und April zur Verfügung, während du die Blätter bis in den August hinein sammeln kannst.
Beachte, dass das Veilchen nur sparsam in Speisen eingesetzt werden sollte, denn ein übermäßiger Verzehr kann Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Besonders Menschen mit empfindlichen Magen und Schwangere sollten Veilchen nur in kleinen Mengen konsumieren.
Kandierte Veilchen
Kandierte Veilchen sind eine besondere Leckerei und lassen sich schnell zu Hause herstellen. Sammle dafür frische Veilchenblüten und bestreiche sie mit halb steif geschlagenem Eiweiß. Streue dünn Puderzucker darüber und lasse die Blüten zwei Tage auf einem Backblech trocknen.
Heilende Anwendungen
Das Veilchen wirkt innerlich als Tee und äußerlich, als Kompresse angewendet, heilend auf den menschlichen Körper.
Tee
Einen Tee kannst du entweder aus frischen oder getrockneten Blättern herstellen. Innerlich angewendet hilft er bei Husten und Bronchitis sowie Erkältung. Aufgrund der Salicylsäure hilft der Tee ebenfalls bei Kopfschmerzen. Dafür wird ein Teelöffel des getrockneten Krauts mit 200 ml kochendem Wasser übergossen. Das Ganze wird etwa 15 Minuten ziehen gelassen und danach abgeseiht.
Den Tee kannst du auch äußerlich als Kompresse bei Rheuma und Gicht und auch bei Hautentzündungen wie Akne verwenden. Tauche dafür einen Lappen in warmen Veilchen-Tee, wringe ihn aus und lege ihn auf die zu behandelnde Stelle.
Hustensirup
Die schleimlösenden Stoffe des Veilchens kannst du als Hustensirup einfach konservieren.
Du benötigst:
- eine Handvoll (etwa 200 g) Veilchenblüten
- 300 ml Wasser
- 300 g Zucker
- verschließbare Flasche
So gehst du vor:
- Veilchenblüten mit dem Zucker einen Tag im Wasser ziehen lassen.
- Blüten abseihen.
- Das restliche Wasser solange kochen lassen, bis ein Sirup entsteht.
- Den Sirup in eine Flasche füllen und verschließen.
Der Sirup ist im Kühlschrank aufbewahrt etwa drei Monate haltbar.
Erkennung und Sammeltipps
Das März-Veilchen kommt in einer Höhe bis 1000 m an Waldrändern, schattigen Wiesen und unter Sträuchern auf nährstoffreichen Böden vor und vermehrt sich über Ausläufer.
- Das Veilchen hat eine Wuchshöhe von 5 bis 15 Zentimeter.
- Der Blattstiel ist behaart.
- Die lang gestielten Blätter sind rundlich bis nieren- oder herzförmig.
- Die Blätter sind dunkelgrün.
- Die Blütezeit ist von März bis April.
- Die Blüten riechen stark süßlich.
- Es gibt fünf dunkelviolette Blütenblätter.
- Die Frucht ist behaart und wächst in der Nähe des Bodens.
Das März-Veilchen kann mit dem Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana) verwechselt werden. Allerdings blüht es später und duftet nicht charakteristisch süß.
Anbautipps
Du kannst das März-Veilchen entweder durch Aussaat zwischen Oktober bis Dezember oder durch Teilung vermehren. Die Samen brauchen als Frostkeimer um die fünf Grad Celsius um zu keimen. Die Ausläufer werden von der Mutterpflanze abgetrennt und an gewünschter Stelle wieder eingepflanzt. Als Standort wähle am besten einen halbschattigen aber nährstoffreichen, humosen Boden.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Das Veilchen, auch wegen seines süßlichen Duftes “Wohlriechendes Veilchen” genannt, ist einer der ersten Frühjahrsboten, die man an Waldrändern und unter halbschattigen Sträuchern finden kann. In Süddeutschland wird das erste Veilchen sogar seit dem Mittelalter gefeiert. Ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet bis Kaukasus kommend hat sich das Veilchen in fast ganz Europa ausgebreitet. Besonders in Frankreich haben sich die violetten Blüten als kandierte Süßigkeit mit dem Namen „Violettes de Toulouse“ beliebt gemacht und werden dort wie auch in Italien zur Likörherstellung angebaut. Aufgrund seiner schleimlösenden Wirkung ist das unscheinbare Kraut ein ideales Hustenmittel. Es hilft aber auch bei Bronchitis, Kopfschmerzen und Entzündungen der Haut.
- Lateinischer Name
- Viola odorata
- Andere Namen
- März-Veilchen, Wohlriechendes Veilchen
- Familie
- Veilchengewächse (Violaceae)
- Erntemonate
- Mrz - Aug
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Blüten, Knospen, Rhizom, Triebe, Wurzeln
- Blattform
- nierenförmig, rundlich
- Blütenfarbe
- violett
- Fundorte
- Waldränder, nährstoffreiche lehmige Böden
- Verwechslungsgefahr
- mit dem Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
- Giftigkeit
- ungiftig
- Inhaltsstoffe
- Alkaloide, ätherische Öle, Bitterstoffe, Cumarine, Eugenol, Flavonoide, Glykoside, Odoratin, Salizylsäuremethylester, Saponine, Schleimstoffe, Triterpene
- Eigenschaften
- antibakteriell, beruhigend, blutfettsenkend, harntreibend, schleimlösend, schweißtreibend
- Hilft bei
- Akne, Blasenentzündung, Bronchialkartarrhen, Erkältung, Fieber, Gicht, Husten, Kopfschmerzen, nervöses Herzklopfen, Nervosität, Schlaflosigkeit
Seit einigen Jahren mache ich einen gemischten Hustenhonig für den nach und nach verschiedene Hustenkräuter in Honig gegeben werden bis im Herbst das Ganze, das inzwischen sirupartig ist, abgegossen wird. Ich nehme an, es spricht nichts dagegen auch Veilchen hierfür zu verwenden, oder? Ich nehme lieber Honig als Zucker, da er ja auch sehr gute Heilwirkung hat.