Zurückgebogener Amarant

Der Zurückgebogene Amarant ist vielerorts als wärmeliebendes Unkraut verhasst, dabei kann er als Gemüse gegessen und seine Saat zu Mehl verarbeitet werden.

Zurückgebogener Amarant ist entfernt mit Mangold, Zuckerrübe und Quinoa verwandt. Er wächst wild in Weinbergen, auf Äckern und Feldern, an Wegrändern, Flussufern und in Gärten. Die einjährige krautige Pflanze kann eine Höhe von über einem Meter erreichen und wächst aufrecht.

Ihren irreführenden Namen schuldet sie dem kümmerlichen Exemplar, das ihr Erstbeschreiber Carl von Linné in einem Topf zog. Besser passen ihre Trivialnamen Rauhaariger Amarant oder Fuchsschwanz. Der Einheitlichkeit halber verwenden wir hier trotzdem ihren gängigsten Namen.

In der Ernährung

Zurückgebogener Amarant, wie auch viele andere Arten der Gattung, wird in diversen Teilen der Welt als Gemüse gegessen. Die Blätter sind reich an essentiellen Aminosäuren und erreichen einen viermal so hohen Vitamin-C-Gehalt wie Spinat. Vitamin A ist in den Blättern ebenfalls reichlich vorhanden. Sie können problemlos roh gegessen oder gekocht, gedämpft oder zu grünen Smoothies verarbeitet werden.

Auch die Samen des Zurückgebogenen Amarants bereichern den Speiseplan. Sie sind reich an Proteinen und vielen Mineralien und lassen sich im Oktober sammeln, danach keimen, rösten und/oder zu Mehl mahlen. Das entstandene Amarantmehl wird anschließend für Brot, Brei oder zum Andicken verwenden.

Da das “Pseudogetreide” keinen Klebereiweiß (Gluten) enthält, kann es bedenkenlos von Menschen mit Glutenunverträglichkeit beziehungsweise Zöliakie konsumiert werden.

Die getrockneten Samen lassen sie sich zudem – ähnlich wie Popcorn – ohne Fett in einem heißen Topf zum Aufspringen bringen. Gepuffter Amarant, sogenannte Amaranth-Pops, geben köstliche, nussige Frühstücksflocken.

Knusprig-leichte Amarant-Riegel

Für getreidefreie Amarant-Riegel werden 70 Gramm gepuffter Amarant, 30 Gramm fein gehackte Nüsse und 30 Gramm gehackte Sonnenblumenkerne miteinander vermengt.

Fünf Esslöffel Honig und zwei Esslöffel Kokosöl erwärmen und alles vermischen. Nach Belieben Zimt oder Vanille hinzugeben.

Die Masse etwa fingerdick auf ein Backblech streichen und bei 100 °C für 45 Minuten im Ofen ausbacken. Abgekühlt in Riegel schneiden und vernaschen.

Der Zurückgebogene Amarant ist vielerorts als wärmeliebendes Unkraut verhasst, dabei kann er als Gemüse gegessen und seine Saat zu Mehl verarbeitet werden.

Heilende Wirkung

Zurückgebogener Amarant wird auch in der Naturheilkunde angewendet. Ein Tee aus den Blättern wirkt adstringierend, also zusammenziehend auf die Gefäße, und soll bei Fieber, Kopfschmerzen, starker Menstruation und Magen-Darm-Problemen Abhilfe schaffen. Auch Heiserkeit und Halsschmerzen können so behandelt werden.

Äußerlich in Form von Waschungen oder Kompressen angewendet, hilft ein Aufguss bei Schnittverletzungen, Ausschlag, Kratzern und Insektenstichen.

Für einen Teeaufguss werden drei bis vier Gramm frische oder getrocknete Amarantblätter pro Tasse mit kochendem Wasser übergossen. Zehn Minuten ziehen lassen.

Der Zurückgebogene Amarant ist vielerorts als wärmeliebendes Unkraut verhasst, dabei kann er als Gemüse gegessen und seine Saat zu Mehl verarbeitet werden.

Beachte bitte, dass keine der Amarant-Arten giftig ist, es sich jedoch empfiehlt, die Pflanzen nicht auf oder an gespritzten Feldern zu sammeln. Zudem reichert Amarant viel Nitrat in sich an, weshalb der Konsum großer Mengen zu Verdauungsbeschwerden führen kann.

Erkennung und Sammeltipps

Der Zurückgebogene Amarant ist vielerorts als wärmeliebendes Unkraut verhasst, dabei kann er als Gemüse gegessen und seine Saat zu Mehl verarbeitet werden.

Zurückgebogener Amarant lässt sich auf Ödland, Ackerflächen, aber auch an Flüssen und Bächen finden. Anhand folgender Merkmale kannst du ihn leicht bestimmen:

  • Sein aufrechter und meist verzweigter, vierkantiger Stängel ist von Flaum bedeckt und  insbesondere der untere Teil der Pflanze oft rötlich gefärbt.
  • Die gesamte Pflanze – Stängel, Blüten, Blätter – ist überwiegend grün, wobei der untere Teil sowie die Blattachsen rötlich gefärbt sein können.
  • Die eiförmigen bis elliptischen Blätter sind wechselständig angeordnet, gestielt und an den Rändern meist gewellt und gekerbt.
  • Als Pfahlwurzler reicht der Zurückgebogene Amarant bis zu einem Meter tief in die Erde.
  • Namensgebend für alle Fuchsschwanz-Arten ist ihr Blütenstand: Dieser setzt sich aus mehreren stehenden, grünen Teilblütenständen zusammen und erinnert an die buschige Lunte des Fuchses.
  • Von Juli bis September reicht die Blütezeit des Zurückgebogenen Amarants. Die Samen reifen entsprechend von August bis Oktober heran.

Der Zurückgebogene Amarant kann mit anderen Amarant-Arten verwechselt werden. Diese sind allerdings durchweg ungiftig.

Anbautipps

Der Zurückgebogene Amarant bevorzugt einen humosen, durchlässigen, nährstoff- und stickstoffreichen Boden. Wird dieser gut gewässert, kann die Pflanze bis zu einen Meter hoch werden. Staunässe verträgt der Zurückgebogene Amarant jedoch nicht.

Die Aussaat des Fuchsschwanzes kann im März direkt ins Freiland erfolgen. Allerdings ist der Zurückgebogene Amarant ein Windstreuer und verbreitet sich selbst sehr aggressiv über Kübel, Beete und Gärten hinweg.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Der Zurückgebogene Amarant ist ein aus dem tropischen Amerika stammendes Beikraut, das sich überall auf dem Globus ausgebreitet hat. Dafür ist es in Privatgärten und Landwirtschaftsbetrieben nicht gern gesehen. Was viele über die invasive Pflanze nicht wissen: Sie lässt sich als schmackhaftes Gemüse zubereiten und liefert Samen, aus denen Mehl und Frühstückspops gemacht werden können.
Lateinischer Name
Amaranthus retroflexus
Andere Namen
Zurückgekrümmter Fuchsschwanz, Rauhaariger Fuchsschwanz, Krummer Fuchsschwanz, Zurückgebogener Amarant, Rauhaariger Amarant
Familie
Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse)
Erntemonate
Mrz - Okt
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Samen
Blattform
eiförmig
Blütenfarbe
braun, grün
Fundorte
auf Äckern, an Wegrändern, in Weinbergen und Gärten
Verwechslungsgefahr
Der Zurückgebogene Amarant kann mit anderen Amarant-Arten verwechselt werden, die allerdings durchweg ungiftig sind.
Giftigkeit
ungiftig
Warnungen
Die Blätter enthalten Oxalsäure (wie Spinat, Rhabarber und viele andere Gemüse) und können – abhängig vom Boden – einen hohen Nitratgehalt aufweisen.
Inhaltsstoffe
Calcium, Eisen, Kupfer, Magnesium, Mangan, Vitamin A, Vitamin C, Zink
Eigenschaften
adstringierend, fiebersenkend, immunstärkend
Hilft bei
Darmblutungen, Durchfall, Fieber, Halsschmerzen, Heiserkeit, Immunschwäche, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Menstruationsschmerzen

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