Wiesen-Schaumkraut
Früher war Wiesenschaumkraut eine landwirtschaftliche Zeigerpflanze, viel Schaumkraut hieß wenig Heu. Daher stammt auch der Name Hungerblume, wie das Kraut ebenfalls genannt wird. Ich habe dieses Phänomen auch schon beobachten können, Wiesenschaumkraut gab es reichlich und mit dem Heu wurde es durch den trockenen Sommer knapp.
Schaumkraut wird es genannt, weil Schaumzikaden, das sind kleine Insekten, welche von der Pflanze leben, Schaumwolken auf dem Kraut hinterlassen. Außerdem sieht eine Wiese mit blühendem Wiesenschaumkraut aus wie mit Schaum übersprüht.
In der Ernährung
Der Geschmack des Krauts erinnert an Kresse und genauso kann es auch verwendet werden. Vorrangig werden die Blätter vor der Blüte geerntet, da sie danach einen bitteren Beigeschmack bekommen. Wegen einer reizenden Wirkung auf die Magenschleimhaut sollte Wiesenschaumkraut nur in Maßen genossen werden.
Die kleinen Blättchen und ebenso die Blüten eignen sich als Salatbeigabe, auf Butterbrot, in Suppen und in Kräuterspeisen wie Kräuterquark oder Kräuterbutter. Hier findest du ein Rezept für Wildkräuterfrischkäse gegen Frühjahrsmüdigkeit, für welches du auch das Wiesen-Schaumkraut verwenden kannst.
Die scharfen Samen können wie Pfeffer genutzt werden.
Heilende Anwendungen
Neben dem Verzehr des frischen Krauts kann zu Heilzwecken auch ein Tee zubereitet werden. Die Wirkungen des frischen Krauts sind mit denen des Tees weitgehend identisch.
Tee
Ein Tee mit Wiesenschaumkraut regt Leber und Galle an und ist daher gut als Kur gegen Frühjahrmüdigkeit und zur Stärkung des Immunsystems geeignet. Darüber hinaus wird er bei Bronchitis, Blutarmut, Unterleibsschmerzen, Diabetes, chronischen Gelenkerkrankungen und Hautproblemen getrunken. Zudem wirkt er beruhigend und löst Verkrampfungen. Der Tee wird mit zwei Teelöffeln des Krauts auf 250 ml kochendem Wasser zubereitet.
Äußerlich können im Tee getränkte Umschläge bei Gicht und Rheuma helfen.
Erkennung und Sammeltipps
Wiesenschaumkraut wird bis zu 60 cm groß, kann aber auch wesentlich kleiner sein und überwintert mit einer kleinen Blattrosette. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern steht es auf der roten Liste und sollte dort nicht geerntet werden. Wiesenschaumkraut liebt feuchte Wiesen und Bruch- oder Auenwälder.
- Die gefiederten Blätter bestehen aus 3 oder 4 Blattpaaren und einem Endblatt
- Der Blütenstiel ist rund und von einigen zarten Blättern bewachsen
- Obenauf befinden sich viele kleine weiß oder rosa Blüten, wobei jede Einzelblüte aus vier Blütenblättern besteht
- Die Samen stecken in kleinen, etwa 3 cm langen Schoten
Das behaarte Schaumkraut (Cardamine hirsuta L.) und auch alle anderen mitteleuropäischen Schaumkräuter (Cardamine) sind genauso verwendbar.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Wiesenschaumkraut ist sowohl ein feines Würzkraut für die Küche als auch ein Heilkraut gegen verschiedene Leiden. Es blüht schon Ende März und Anfang April, ist sehr nektarreich und in dieser blütenarmen Zeit eine wichtige Futterpflanze für Bienen und Schmetterlinge. Da Wiesenschaumkraut in manchen Regionen so selten geworden ist, wurde es 2006 zur Blume des Jahres ernannt.
- Lateinischer Name
- Cardamine pratensis
- Andere Namen
- Gauchblume, Wilde Kresse, Wasserkraut, Bachkresse, Bettbrunzer, Kuckucksblume
- Familie
- Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
- Erntemonate
- Feb - Sep
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Blüten, Knospen, Samen, Triebe
- Blattform
- unpaarig gefiedert
- Blütenfarbe
- rosa, violett, weiß
- Fundorte
- feuchte Wiesen, Gräben, lichte Wälder
- Verwechslungsgefahr
- nicht bekannt
- Giftigkeit
- ungiftig
- Warnungen
- nur in Maßen verzehren, da es sonst zu Reizungen der Magenschleimhaut kommen kann
- Inhaltsstoffe
- ätherische Öle, Bitterstoffe, Eisen, Glykoside, Magnesium, Schwefel, Senfölglykoside, Vitamin C
- Eigenschaften
- antibakteriell, beruhigend, blutreinigend, schleimlösend, stoffwechselanregend, verdauungsfördernd
- Hilft bei
- Blutarmut, Bronchitis, Diabetes, Erkrankungen der Galle, Frühjahrsmüdigkeit, Gicht, Hautprobleme, Leberschwäche, Rheuma, Unterleibsschmerzen
Hallo, alle zusammen,
als ich noch im Schwarzwald wohnte, hatte ich über Monate einen anhaltenden trockenen Husten über Monate hinweg. Kontinuierlich.
Meine Nachbarin Namen U. gab mir den Rat mal paar Tage die Blüten zu sammeln und zu essen.
Der Husten verschwand bis heute und ich bin noch nie so anhaltend lange mit so einem Husten bedacht worden, der mich auch nachts aus dem Schlaf weckte.
Vielen Dank U. und Euch einen schönen Abend
Joachim
Wunderbar, schön dass Ihr die Inhaltsstoffe aufgeführt habt. Danke.
betrifft: hirtentäschelkraut
als kinder haben wir die samen-“herzchen” gesucht und mit genuss verzehrt (schmecken ein ganz kleines bisschen nussig!)
als kinder haben wir die blüten in die kränze mit gänseblümchen eigeflochten….
als kinder haben wir es in die kränze mit gänseblümchen eingeflochten…
schöner informativer Beitrag !