Wiesen-Margerite
Die Wiesenmargerite wird aufgrund ihrer eher abgeschwächten Wirkung in der Naturheilkunde eher selten erwähnt, obwohl sie ähnliche Heilwirkung wie die Kamille besitzt.
In der Ernährung kann die gesamte Pflanze inklusive der Wurzel verwendet werden, jedoch sollten Menschen mit bekannter Allergie gegen Korbblütler diese Pflanze meiden.
In der Ernährung
Alle Teile der Margerite sind essbar, die jungen Blätter schmecken ab März gesammelt, gut in Salaten und Brotaufstrichen. Von Mai bis Juli pflückst du die Blüten oder Blütenknospen, die mild und leicht süßlich schmecken. Im Herbst und Winter können die Wurzeln genutzt werden, ihr Geschmack erinnert an Rüben. Blätter, Blüten und Wurzel können roh gegessen und als Gemüse gedünstet werden.
Als Beilage eignen sich voll aufgegangene, in Olivenöl angebratene Blütenköpfe.
Eine besondere Spezialität sind eingelegte Margeriten-Knospen, die als Kapernersatz fungieren.
Eingelegte Margeriten-Knospen
- 1 Handvoll Margeriten-Knospen
- ¼ l Essig
- ¼ l Wasser
- 50 g Salz
- 50 g Zucker
- 10 Pfefferkörner
- 10 Senfkörner
- 1 Lorbeerblatt
- Essig mit Wasser und den Gewürzen aufkochen.
- Die Margeritenknospen in ein sauberes Glas schichten und mit dem heißen Sud übergießen.
- Das Glas sofort verschließen.
- Zwei Wochen ziehen lassen und genießen.
Heilende Anwendungen
Die Wiesenmargerite ist wie das Gänseblümchen eine Schwester der Kamille. Sie kann für die selben Beschwerden wie die Kamille benutzt werden, wirkt aber viel schwächer als diese.
In der Naturheilkunde wird sie eher selten verwendet und in der Schulmedizin ist ihr überhaupt kein Platz eingeräumt. Dabei kann sie bei Magenbeschwerden und Menstruationsproblemen Linderung bringen. Zusätzlich klingen die Symptome bei Erkältungskrankheiten und Asthma schneller ab. Sie kann ebenso zur Unterstützung der Wundheilung eingesetzt werden und hilft als mildes Gurgelmittel bei Entzündungen im Mundraum.
Tinktur
Eine Margeriten-Tinktur wirkt harmonisierend, stimmungsaufhellend und soll Offenheit, Großzügigkeit und Menschenfreundlichkeit fördern. Sie kann sowohl aus den Blüten wie auch aus den Blätter hergestellt werden. Dafür füllst du das Pflanzenmaterial in ein Schraubglas und übergießt alles mit mindestens 40%igem Alkohol (Wodka oder Primasprit). Nach vierwöchiger Ziehdauer ist die Tinktur fertig.
Der Alkoholauszug ist für kleine Einrisse in der Mundschleimhaut zum Aufpinseln geeignet. Bei Quetschungen kann die Tinktur auf Kosmetikpads aufgetragen und auf die Haut aufgelegt werden.
Für die innerliche Einnahme bei Magenkoliken und Menstruationsbeschwerden nimmt man 10 bis 20 Tropfen der Tinktur in einem Glas Wasser ein.
Tee
Der Margeriten-Tee wird bei den gleichen Beschwerden eingesetzt wie die Tinktur.
Für den Tee etwa sechs Gramm Blüten der Margerite mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten abgedeckt ziehen lassen und danach abseihen.
Bei Husten und Asthma beruhigt der Tee die gereizten Schleimhäute und seine Inhaltsstoffe lindern Magenbeschwerden. Das Gurgeln wirkt bei kleinen Verletzungen am Zahnfleisch adstringierend.
Äußerlich kann der Tee zur Waschung von frischen Wunden und zum Desinfizieren von Abschürfungen verwendet werden. Feuchte Kompressen kühlen zudem Verbrennungen.
Dafür verwendest du:
- 12 g Blüten
- 250 ml Wasser
So wendest du den Tee äußerlich an:
- Die Blüten mit kochendem Wasser übergießen.
- Nach 10 Minuten Abseihen und erkalten lassen.
Bei Verbrennungen ein Baumwolltuch darin tränken und auflegen.
Für die Waschung und zum Desinfizieren ein Kosmetikpad im Tee tränken und betroffene Stellen damit abtupfen.
Körperpflege mit Wiesenmargerite
Ein Teeauszug aus Margeritenblüten kann das Erscheinungsbild von großporiger Haut verbessern. Hierfür mehrmals täglich die Haut damit betupfen.
Auch ein Gesichtsdampfbad mit Margeritenblüten kann hier sichtbare Erfolge bringen.
Erkennung und Sammeltipps
Die ausdauernde, mehrjährige Wiesenmargerite wächst gerne auf ungedüngten mageren Wiesen und Weiden und kommt bis in Höhen von 1.800 Meter vor. An Wegrändern, Böschungen und Bahndämmen fühlt sich die Sonnwendblume ebenso wohl.
- Die Pflanze wird bis zu einem Meter hoch.
- Der aufrechte, kantige Stängel ist einfach oder verzweigt.
- Die grob gezähnten Grundblätter haben eine Spatelform.
- Die oberen Blätter sind wenig gezähnt bis ganzrandig.
- Die großen Blütenköpfe sitzen einzeln am Stängelende.
- Sie haben im Zentrum bis zu 500 goldgelbe Röhrenblüten und 20-25 weiße Zungenblüten.
- Die Blütezeit ist von Mai bis Oktober.
Die Wiesenmargerite kann mit anderen Margeritenarten verwechselt werden, derzeit sind 42 Margeritenarten bekannt. Die Verwechslung ist ungefährlich, da die Inhaltsstoffe aller wildwachsenden Margeriten nahezu identisch sind. Allerdings sollten im Handel erhältliche Zier-Margeriten weder in der Küche noch gesundheitliche Anwendung finden, da diese meist stark mit Wachstumsförderern, Fungiziden und Pestiziden behandelt wurden.
Die ebenfalls zu verwechselnde Geruchlose Kamille hat fein gefiederte Blätter, was sie eindeutig von der Wiesenmargerite unterscheidet.
Das Mutterkraut kann man von der Margerite anhand ihrer gefiederten bis fiederlappigen Blätter und dem gefurchte Stängel auseinanderhalten.
Anbautipps
Wenn du dir die winterharte Margerite in den Garten holen möchtest, eignen sich verschiedene Vermehrungsmethoden. Zum einen können sowohl im Frühjahr als auch im Herbst Samen ausgesät werden. Zum anderen lässt sich der Wurzelstock zum Beginn oder zum Ende der Vegetationsperiode leicht teilen und auf gut entwässerten Standorten einpflanzen. Stecklinge können im Sommer geschnitten und zur Weitervermehrung in magerer Erde vorgezogen werden.
Die Wiesenmargerite liebt sonnige Standorte und verträgt auch eher steinigen Untergrund, sie mag keine überdüngte Erde und Staunässe.
Fühlt sich die Wiesenmargerite wohl, treibt sie aus ihrer Rosette immer wieder hervor und sät sich auch gerne selbst aus.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Die Wiesen-Margerite wurde früher oft als Orakelblume bezeichnet. Mit ihrer Hilfe weissagte man die Anzahl der zu erwartenden Kinder und die Blüten unter dem Kopfpolster sollten im Traum den zukünftigen Ehemann erscheinen lassen. Sogar als Abwehrkraut gegen den bösen Blick wurde die Margerite gern genutzt. Die Margerite hat eine ähnliche aber schwächere Heilwirkung wie die Kamille und wird ebenfalls unterstützend bei Asthma und Erkältungskrankheiten eingesetzt. Auch bei Magenkoliken und Menstruationsbeschwerden findet sie Anwendung. Der Korbblütler wächst auf Wiesen und Wegrändern und kommt in ganz Europa vor. Die Margerite bildet dort oft große Bestände, was ihren Beinamen Wucherblume erklärt. Mit ihren weißen Zungenblüten ist sie leicht erkennbar.
- Lateinischer Name
- Leucanthemum vulgare
- Andere Namen
- Wucherblume, Maikönigin, Orakelblume, Johannesblume, Sonnwendblume
- Familie
- Korbblütler (Asteraceae)
- Erntemonate
- ganzjährig
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blüten, Triebe, Wurzeln
- Blattform
- spatelig
- Blütenfarbe
- weiß
- Fundorte
- Ungedüngte Wiesen, Weiden, Äcker, Feldränder, Böschungen, Ruderalflächen wie Bahndämme
- Verwechslungsgefahr
- Mit anderen Margeritenarten, dem Mutterkraut und der geruchlosen Kamille
- Giftigkeit
- ungiftig
- Warnungen
- Nicht anwenden bei bekannter Allergie gegen Korbblütler
- Inhaltsstoffe
- ätherische Öle, Harze, Tannine
- Eigenschaften
- harntreibend, hustenstillend, krampflösend, schweißtreibend, wundheilend
- Hilft bei
- Asthma, Erkältung, Husten, Magen-Darmbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Quetschungen, Verbrennungen, Zahnfleischentzündungen