Gemeine Hasel (Haselnussstrauch)

Viele Mythen und Legenden ranken sich um die Haselsträucher. Neben ihren Nüssen kannst du aber auch Blüten, Blätter und Rinde für deine Gesundheit nutzen.

Zur Nacheiszeit war die Hasel in Mitteleuropa sehr verbreitet und auch heute finden wir sie noch oft in Hecken, an Waldrändern, in Gärten und Parks. Sie kann rund 100 Jahre alt werden und uns jährlich erneut mit ihren Nüssen beschenken.

Immer wieder ist die Rede davon, dass die Hasel Kraft spendet und die Sinnlichkeit anregt. So kann sie als natürliches Aphrodisiakum dienen. Leider wurde sie wegen ihrer lustanregenden Wirkung sowohl von Hildegard v. Bingen, als auch allgemein von der Christlichen Kirche abgelehnt.

Bei den Germanen und Kelten war die Hasel hoch geschätzt. Sie galt als Baum des Wissens und bot außerdem Schutz vor Hexerei, Blitzschlag und Krankheiten. Aus den feinen Zweigen des Strauchs wurden und werden auch heute noch Wünschelruten geschnitten, mit denen Wasseradern sowie Erdstrahlen festgestellt werden können.

Wie Holunder gehörte auch der Haselnussstrauch bei unseren Vorfahren zu den Gewächsen, welche in die Nähe des Hauses gepflanzt wurden und als heilig galten. Seine Energie wirkt reinigend und klärend auf Körper, Geist und Seele und er schenkt uns Leichtigkeit. Wegen des frühen Erblühen und wegen seiner Robustheit war er in alten Zeiten ein Symbol für Leben, Fruchtbarkeit und Erneuerung.

In der Ernährung

Allen bekannt sind die aromatischen Nüsse, welche viele Vitamine, Mineralstoffe und hochwertiges Eiweiß enthalten. Sie werden pur geknabbert, beim Backen oder für Desserts verwendet und sind natürlich Bestandteil jeder Nuss-Nougat-Creme. Mit einer Ölpresse lässt sich aus den Nüssen auch ein wohlschmeckendes Öl gewinnen.

Ganz junge Blätter können im Salat gegessen oder mit anderen Wildkräutern zu Spinat verarbeitet werden. Getrocknete, vermahlene Haselkätzchen, wie die Blütenstände auch genannt werden, kann man zum Strecken von Getreidemehl verwenden.

Heilende Anwendungen

Ein Brei aus geriebenen Nüssen kann äußerlich angewendet bei eiternden Wunden und entzündeten Augen helfen.

Tee aus den Blättern

Blutreinigend und blutstillend wirkt ein Tee aus Haselblättern. Er wird außerdem bei Husten und Darmkatarrh getrunken. Zwei Teelöffel der Blätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen.

Äußerlich können in dem Tee getränkte Kompressen auf Wunden, schmerzende Venen oder schlecht heilende Geschwüre gelegt werden.

Tee aus der Rinde

Ein Rindentee wirkt fiebersenkend und fördert die Blutgerinnung. Bei Akne, Ekzemen, Geschwüren und Frostbeulen können in dem Tee getränkte Umschläge Linderung verschaffen.

Die Rinde wird im Frühjahr, am besten von einem Ast, der sowieso abgeschnitten wird, geschält. Anschließend wird sie getrocknet und zerkleinert. Für einen Tee einen Esslöffel der Rinde mit 250 ml kaltem Wasser ansetzen und aufkochen lassen. Nach 10 Minuten abseihen.

Tee aus den Blütenkätzchen

Um den Organismus bei einer Grippe oder Lungenentzündung zu unterstützen, kann ein Tee aus den Kätzchen getrunken werden. Dieser wirkt schweißtreibend, stoffwechselanregend und ist auch für eine Frühjahrskur geeignet. Den Tee mit einem Esslöffel Blüten auf 250 ml kochendes Wasser zubereiten und nach 15 Minuten abseihen.

Körperpflege mit Haselnussöl

Haselnussöl schmeckt nicht nur köstlich, es eignet sich auch hervorragend für die Hautpflege. Besonders trockene und empfindliche Haut profitiert von dem Öl. Desweiteren wirkt es Schwangerschaftsstreifen und Falten entgegen. Es kann pur verwendet, zu einer reichhaltigen Salbe oder auch zu einer feuchtigkeitsspendenden Creme verarbeitet werden.

Andere Anwendungen

Haselzweige werden für Flechtarbeiten oder Blumenstäbe verwendet. Dickere Äste können zu Wanderstöcken und wegen ihrer Spannkraft sogar zu Armbrustbögen verarbeitet werden.

Das Laub eignet sich als Tierfutter.

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Erkennung und Sammeltipps

Viele Mythen und Legenden ranken sich um die Haselsträucher. Neben ihren Nüssen kannst du aber auch Blüten, Blätter und Rinde für deine Gesundheit nutzen.

Haselnusssträucher treiben immer wieder von unten her neue Äste aus. Wegen der frühen männlichen Blüte sind sie eine wichtige Futterquelle für viele Insekten und leider auch ein Auslöser für Heuschnupfen.

  • Der Strauch wird bis zu 12 m hoch
  • Er bildet eine dichte, buschige Krone
  • Die Blätter sind rund-herzförmig und haben einen sägezahnförmigen Rand
  • Blätter von jungen Sträuchern sind mit einem weichen Flaum überzogen
  • Sie erscheinen erst nach der Blüte und sitzen wechselständig an den Ästen
  • Die männliche Blüte hängt den Winter über wie vertrocknet an den feinen Zweigen
  • Sie ist etwa 1 cm lang und walzenförmig
  • Sobald es warm ist, erblüht sie, wird gelblich und etwa 5 cm lang
  • Später wird die Blüte braun
  • Die weiblichen Blüten sind winzig und unscheinbar, sie besitzen kleine rote Fäden, welche aus dem Blütenkopf herausluken
  • Die Nüsse sind oval und verstecken sich in einer harten Schale

Die Nüsse sind in der Schale sehr lange haltbar.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Die Nüsse des Haselstrauchs schmecken nicht nur köstlich, sie sind auch Gehirnnahrung und kräftigen den gesamten Körper. Doch auch die auffälligen männlichen Blüten, welche manchmal schon im Januar zu finden sind und wie kleine Würste an den Sträuchern hängen, die Blätter und die Rinde werden in der Küche oder als Heilmittel verwendet.
Lateinischer Name
Corylus avellana
Andere Namen
Musekätzchen,Hexenhasel, Klöterbusk, Hassel, Lämmerken
Familie
Corylaceae
Erntemonate
ganzjährig
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Früchte, Rinde
Blattform
herzförmig, rundlich
Blütenfarbe
braun, gelb, grün
Fundorte
lichte Berghänge und Laubwälder, Wegesränder, Hecken, Gärten, Parks
Verwechslungsgefahr
nicht bekannt
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Eisen, Eiweiß, Flavonoide, Harze, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Vitamin A, Vitamin B
Eigenschaften
adstringierend, blutreinigend, blutstillend, schweißtreibend, stoffwechselanregend
Hilft bei
Durchfall, Erkrankungen der Galle, Geschwüre, Grippe, Hämorrhoiden, Husten, Leberschwäche, Lungenentzündungen, Venenerkrankungen, Wunden

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Ein Kommentar
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  1. Wieladt Lena

    Gilt das auch für die korkenzieherhasel?

    Antworten

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