Johanniskrautöl einfach selbst herstellen

Johanniskrautöl hilft der Haut sich selbst zu heilen und macht sie durchlässiger für die Sonne an dunklen Tagen. Erfahre, wie du das Öl selbst herstellst!

Man sagt, Johanniskraut speichert die Kraft der Sonne. Nicht ohne Grund wurde die Pflanze Baldur, dem Gott des Lichtes, zugeordnet.

Wenn man die Blätter gegen das Licht hält, sind viele kleine Öldrüsen sind zu sehen. In diesen Drüsen ist ein roter Saft enthalten, der auch in den Blüten zu finden ist. Wenn du eine Blüte zwischen den Fingern zerreibst, tritt die färbende Flüssigkeit hervor. Sie speichert das Sonnenlicht, die Kraft der Sonne.

Das gespeicherte Sonnenlicht können wir mit Hilfe von Öl herauslösen und so in der sonnenarmen Zeit für uns nutzen. Mittlerweile ist Johanniskraut in vielen Medikamenten gegen Angstzustände und Depressionen enthalten. Es bringt Licht in unser Gemüt, welches wir vor allem in der dunklen Jahreszeit gut gebrauchen können.

Ich gebe das Öl gern ins Badewasser, etwa einen Esslöffel für ein Vollbad, oder reibe mir an besonders finsteren Tagen das Gesicht damit ein, denn Johanniskraut macht unsere Haut für Licht durchlässiger.

Das rote Öl besitzt auch für Wunden, insbesondere Verbrennungen, entzündeter Haut und der Erneuerung von Gewebe eine große Heilkraft.

Johanniskrautöl selbst herstellen

Johanniskrautöl kannst du mit wenig Aufwand preiswert selbst herstellen. Für das Öl wird das Tüpfeljohanniskraut verwendet. Die Beschreibung des Tüpfeljohanniskrauts, auch echtes Johanniskraut und Unterscheidungsmerkmale zu anderen Arten findest du hier.

Du benötigst:

  • Das blühende Kraut (mit einer Schere das obere Drittel abschneiden)
  • hochwertiges Pflanzenöl (besonders geeignet ist Bio-Olivenöl oder Weizenkeimöl)
  • ein Schraubglas mit Deckel
  • etwas Geduld

So gehst du vor:

  1. Blüten und Blätter vom Stengel streifen
  2. Das Schraubglas locker mit dem Kraut befüllen
  3. Mit dem Öl aufgießen, so dass die gesamten Pflanzenteile mit Öl bedeckt sind
  4. An einem warmen und wenn möglich sonnigen Ort sechs Wochen ziehen lassen und ab und zu schütteln
  5. Das mittlerweile rot verfärbte Öl abseihen und eher dunkel bei Zimmertemperatur lagern. Dafür empfehlen sich dunkle Apotherkerflaschen.

Wenn du das Öl nicht direkt anwenden möchtest, kannst du es auch leicht zur Herstellung einer Johanniskraut-Salbe nutzen.

Wichtig: Das Johanniskraut macht die Haut empfindlicher für Sonnenlicht, deshalb solltest du es nur an trüben Tagen direkt auf die Haut geben und eingeriebene Hautstellen vor der Sonne schützen, da es sonst zu unangenehmen Rötungen kommen kann.

Hilfe bei Verbrennung – ein Erfahrungsbericht

Vor einer Weile war ich etwas unaufmerksam und in Eile und schüttete kochendes Nudelwasser nicht nur in die Spüle, sondern auch über meinen Bauch, welcher nur von einem dünnen T-Shirt bedeckt war. Sofort bildete sich ein großer, roter Fleck auf der Haut.

Um das starke Brennen zu lindern, legte ich mir einen nassen Lappen auf die Brandwunde. Mit Lappen und Kaltwasser hielt ich mich jedoch nicht lange auf, da meine Kinder am Tisch saßen und auf ihre Nudeln warteten. Mir kam mein selbstgemachtes Johanniskrautöl in den Sinn, schnell habe ich etwas von dem Rotöl auf die Stelle gerieben und bin zum Mittagstisch zurück.

Meine Gedanken waren bei der brennenden Wunde, und ich dachte: “Das gibt bestimmt eine große Brandblase.”

Doch schon nach einer halben Stunde hat es aufgehört zu brennen, und nach zwei Stunden hat auch der Hosenbund nicht mehr gerieben. Einen Tag später deutete nur noch ein schmaler Fleck auf die Verbrennung hin, welcher in keiner Weise brannte, juckte oder schmerzte.

So schnelle und effektive Hilfe kann Johanniskraut leisten.

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12 Kommentare
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  1. Interessierte

    Hallo miteinander
    Verstehe ich das richtig, dass man das selbstgemachte Johanniskrautoil auch einnehmen kann für das Gemüt? Wieviel pro Tag?

    Antworten
  2. Bitte wie mache ich dann eine Salbe

    Antworten
  3. Was kann man mit dem Rest-Kraut noch machen nach abseihen des Öls?

    Antworten
  4. Denise Wunder

    Ich habe vor 3 Wochen zum ersten Mal Johanniskrautöl angesetzt. Es stand in der prallen Sonne, sodass es möglichst viel Sonnenenergie auftanken konnte. Seit ca. 1 Woche sind einige graue Stellen an der Innenseite des Öl-Glases entstanden. Was ist das? Kann es noch verwendet werden oder ist es ein Zeichen, dass es schlecht geworden ist? Die frischen Blüten waren komplett mit Bio-Olivenöl bedeckt. Herzlichen Dank!

    Antworten
    • Hallo Denise,
      rieche mal daran. Wenn es schlecht riecht würde ich es nicht mehr nehmen. Hast du den Deckel innen ausgewischt um das verdunstende Wasser zu entfernen oder die ersten Tage nur eine Gaze mit einem Gummi drüber gehabt?

  5. Hallo,
    besteht die Gefahr von Botulinusbakteirien und von diesen gebildeten Neurotoxinen, wenn man das Öl ziehen lässt?

    Antworten
    • Auszuschließen ist das Risiko der Bakterienbildung nicht, ein deratiger Fall ist uns aber nicht bekennt. Das Risiko kann reduziert werden, indem das Öl nur äußerlich angewendet wird und die Blüten vor dem Ansetzen getrocknet werden, um den Wassergehalt zu minimieren.

  6. Sylvia Brunner

    Hallo, kann man aus getrocknetem Johanniskraut einen warmen Ölauszug machen. Hat der die gleiche Wirkung wie der kalte Ölauszug? Und verfärbt sich dieser auch rot? Liebe Grüße aus Wien! Sylvia

    Antworten
    • Hallo Sylvia, ob der Auszug warm oder kalt ist, macht in der Wirkung kaum einen Unterschied. Allerdings eignen sich für das Johanniskrautöl nur frische Blüten und keine getrockneten.

  7. Silke Margner

    Woher bekomme ich jetzt Johanneskraut im Winter ?

    Antworten

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