Johanniskraut-Tinktur einfach selbst herstellen

Die Kraft des Johanniskrauts kannst du mit einer selbst angesetzten Tinktur aufbewahren und nutzen, z.B. bei Winterdepressionen und Schlaflosigkeit.

Das Johanniskraut mit seinen gelben Blüten gilt als Sonnenkraut, welches die Energie der Sonne speichert. Sowohl Heilpraktiker als auch die Schulmedizin schätzen die gesunden Wirkstoffe des Johanniskrauts und nutzen sie unter anderem bei Depressionen, Angstzuständen und geistiger Erschöpfung.

Der rote Wirkstoff Hypericin wirkt depressionslindernd und ist vor allem in den Blüten enthalten. Für äußere Anwendungen wird meistens Johanniskrautöl verwendet, auch Rotöl genannt. Es unterstützt die Erneuerung des Gewebes und wird bei Verbrennungen, Sonnenbrand, Wunden, Zahnschmerzen und Entzündungen der Haut genutzt.

Zur inneren Anwendung empfehlen sich Johanniskraut-Tee und Tinkturen aus den wertvollen Blüten.

Eine Johanniskraut-Tinktur kannst du auch sehr leicht selbst herstellen. Wie das funktioniert und wie sie verwendet wird, erfährst du in diesem Beitrag.

Johanniskraut-Tinkturen einfach selbst herstellen

Für die Herstellung benötigst du folgende Zutaten:

  • Johanniskrautblüten, optional auch Blätter
  • Neutraler Alkohol, z.B. hochkonzentrierter Weingeist (in der Apotheke oder online erhältlich), Primasprit Ansatzalkohol oder einfachen Korn oder Wodka mit mindestens 40 % Vol. Alkoholanteil
  • Schraubglas
  • Kaffeefilter
  • Dunkle Flasche zur Aufbewahrung

Der Wirkstoff Hypericin ist vor allem in den Blüten enthalten, aber auch in schwächerer Konzentration in den Blättern des Johanniskrauts. Eine reine Blütentinktur färbt sich nach kurzer Zeit tiefrot und wird besonders gern bei Problemen des Nervensystems wie Depressionen, Nervosität und Einschlafstörungen genutzt.

Eine Tinktur, die sowohl aus Blüten als auch aus Blättern hergestellt wird, ist etwas dunkler, eher rot-bräunlich. Sie enthält weniger Hypericin, dafür mehr Gerb- und Bitterstoffe der Blätter und kann bei Verdauungsproblemen helfen.

So gehst du zur Herstellung der Tinktur vor:

  1. Johanniskraut um den 24. Juni herum am späten Vormittag eines sonnigen Tages sammeln.
  2. Blüten und nach Wunsch Blätter abstreifen und in ein Schraubglas geben, so dass es zu maximal zwei Dritteln mit Pflanzenteilen gefüllt ist.
  3. Mit Alkohol aufgießen, bis alle Blüten und Blätter bedeckt sind.
  4. Verschließen und an einem sonnigen Ort zwei bis sechs Wochen ziehen lassen, dabei gelegentlich schütteln.
  5. Nach der Wartezeit durch einen Kaffeefilter oder ein feines Sieb filtern und in einer dunklen Flasche aufbewahren.

Wenn die Tinktur kühl und dunkel gelagert wird, halten sich die Wirkstoffe bis zu zwei Jahre.

Anwendung der Johanniskraut-Tinktur

Für die innere Anwendung können dreimal täglich 10-40 Tropfen der Tinktur eingenommen werden, soweit nichts anderes von deinem Arzt oder Heilpraktiker verordnet wurde.

Anwendungsgebiete sind unter anderem:

  • nervliche und seelische Belastungen
  • Erschöpfungs-Syndrom
  • leichte bis mittelschwere depressive Verstimmungen
  • Winterdepressionen
  • nervöse Magenbeschwerden
  • Leberschwäche
  • Schlafstörungen
  • Bettnässen
  • Unruhezustände
  • Wechseljahrsbeschwerden

Äußerlich kann die Tinktur mit Hilfe von Kompressen, bei Bedarf verdünnt auf kleinen Wunden, Pickeln und Insektenstichen angewendet werden.

Die Kraft des Johanniskrauts kannst du mit einer selbst angesetzten Tinktur aufbewahren und nutzen, z.B. bei Winterdepressionen und Schlaflosigkeit.

Hast du schon einmal eine Tinktur mit Johanniskraut hergestellt? Wofür verwendest du sie?

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3 Kommentare

  1. Tisa Eicher

    Hallo! Manchmal wünsche ich mir mehr solcher Artikel. Vielen Dank. Grüße

  2. Rusty Cossairt

    Hallo, ich wünschte der Artikel wäre noch etwas länger und ausführlicher. Aber man kann nicht alles haben. 😉 VG

  3. Johanniskraut mildert die Wirksamkeit von Medikamenten. Darüber sollten Sie unbedingt aufklären!

Die Kommentare sind geschlossen.

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