Linde

Die Winterlinde und die Sommerlinde gelten oft als Friedensbäume. Nutze sie zur Stärkung der Abwehrkräfte, gegen Erkältungen und mehr.

Besonders die Blüten der Sommerlinde, aber auch die der Winterlinde werden aufgrund der vielen wertvollen Inhaltsstoffe in der Volksmedizin verwendet. Neben heilendem Tee sorgt die Lindenblüte für ein liebliches Aroma im Honig und wird sogar für Deodorant verwendet.

Die Blätter sind wohltuend bei gestressten Augen.

In der Ernährung

Du kannst die jungen, weichen Blätter der Linde pur essen und sie auch im Salat verwenden. Sie sind sehr mild und reich an Proteinen, Mineralien und Chlorophyll. Auch die Blüten können direkt gegessen werden und Speisen dekorieren.

Honig mit Lindenblüten aromatisieren

Ein besonderes Aroma verleihen Lindenblüten dem Honig. Dafür eine Tasse Lindenblüten mit einem Glas Honig vermengen und die Blüten über Nacht im Honig ziehen lassen. Nach Belieben Speisen und Getränke damit süßen.

Heilende Anwendungen

Lindentee

Der Tee aus Lindenblüten schmeckt sehr mild und riecht wie die Blüten zur Erntezeit. Wenn er durchgezogen ist, nimmt er eine warme, rotbraune Farbe an.

Er schmeckt sowohl heiß als auch kalt. Die enthaltenen Schleimstoffe beruhigen Hustenreiz und lindern Halsschmerzen. Die Glykosiden der Blüten wirken entzündungshemmend und schmerzstillend und können bei fieberhaften Erkältungen, grippalen Infekten und sogar Krämpfen helfen.

Für eine Tasse heißen Lindentee werden zwei Teelöffel frische Lindenblüten oder ein Teelöffel getrocknete Blüten mit 250 ml kochendem Wasser übergossen. Nach fünf bis zehn Minuten kann der Tee abgeseiht und getrunken werden. Eine Tagesdosierung von drei Tassen sollte nicht überschritten werden

Ein kalter Lindentee wird aus einer Handvoll frischer oder einer halben Handvoll getrockneter Lindenblüten und einem Liter kaltem Wasser hergestellt. Für sechs bis acht Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Diese Zubereitung wirkt nach körperlicher Betätigung zusätzlich entschlackend.

Lindentinktur

Die wertvollen Eigenschaften der Lindenblüten lassen sich auch gut in einer Tinktur nutzen. Eine Tinktur eignet sich hervorragend, um Kräuter zu konservieren und für die Weiterverwendung in Cremes, Tropfen, Hustensaft und anderen Heil- und Pflegeprodukten zu nutzen.

Für die Tinktur gibst du frische oder getrocknete Blüten in ein Schraubglas und übergießt sie mti Weingeist bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Lasse die Mischung vier bis sechs Wochen im verschlossenen Glas ziehen. Danach abseihen und in einer dunklen Apothekerflasche verwahren.

Lindeninhalation

Inhalieren mit Lindenblüten kann Erkältungen, Schnupfen oder eine leichte Bronchitis lindern. Intensiviert wird die Wirkung der Inhalation, wenn du mehrere Heilkräuter verwendest. Eine gute Ergänzung sind Kamillenblüten, Salbeiblätter und Thymiankraut.

Lindenblättererfrischung für die Augen

Schon Hildegard von Bingen empfahl die Wirkungsweise von Lindenblättern für die Augen. Und tatsächlich, die Blätter beruhigen, wenn die Augen vom langen Arbeiten am Computer, durch viel Lesen oder andere Anstrengung müde sind und schmerzen.

Dafür frische, junge Blätter der Sommer- oder Winterlinde auf die geschlossenen Augen legen und die Blätter über Nacht mit einer weichen Schlafbrille fixieren. Am nächsten Morgen sind die Augen wieder erfrischt und munter!

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Erkennung und Sammeltipps

Die Winterlinde und die Sommerlinde sind weit verbreitet und gelten als Friedensbäume. Nutze sie zur Stärkung der Abwehrkräfte, gegen Erkältungen und mehr.
Winterlinde (Tilia cordata) - Franz Eugen Köhler [Public domain], via Wikimedia Commons

Die Linde wird bis zu 35 Meter hoch und wächst überall in Europa.

Typische Arten in Mitteleuropa sind die Winterlinde und die Sommerlinde. Die Sommerlinde blüht von Juni bis August, die Winterlinde ein paar Wochen später.

Ab Ende Mai sind ihre zarten Blätter, ab Juli ihre Blüten und später die braun geworden Samen erntereif.

Die Blätter der Linde sind unten oval und nach oben hin spitz zulaufend, insgesamt eher herzförmig. Junge Blätter sind hellgrün und werden im Sommer dunkelgrün. Die Blätter der Winterlinde werden nur bis zu sechs Zentimeter, die der Sommerlinde bis zu 15 Zentimeter lang. Beim Pflücken sind die dünnen und pelzigen Blätter zu empfehlen, weil die glatten und ledrigen Blätter einen eher bitteren Geschmack haben.

Im Herbst färben sich die Blätter beider Lindenarten in ein helles Gelb, bevor sie zu Boden fallen.

Die Blüten sind meist weiß-gelblich und bräunlich. Im vollen Blütenstand erinnern sie an Sonnenstrahlen. Sie sind erntereif, wenn sie ihren intensiven Duft verströmen. Dann ist die Konzentration der wertvollen Wirkstoffe am höchsten und die Blüten sollten innerhalb weniger Tage gepflückt werden. Du kannst sie leicht trocknen und für den Winter aufbewahren.

Die Borke aller drei Arten ist rissig und gräulich.

Verwechslungsgefahr besteht mit der lindenblättrigen Birke, die der Familie der Birkengewächse zugeordnet wird. Diese Art der Birke ist eine ungiftige Zierpflanze, deren Blätter sich im Herbst intensiv gelb färben.

Anbautipps

Beim Pflanzen einer Linde sollten sechs Meter Entfernung zur Grundstückgrenze sowie zu Gebäuden eingehalten werden, da die Linde nicht nur in die Höhe, sondern auch stark in die Breite wächst. Zum nächsten Baum ist ein Abstand von etwa 10 Metern sinnvoll, damit sich die Linde frei entfalten kann und Schädlingen das Übersetzen zwischen den Bäumen erschwert wird.

Die Linde kann im Frühjahr gepflanzt werden, allerdings muss der Boden bereits frostfrei sein. Sie benötigt einen halbschattigen Platz, zum Beispiel in einer Gruppe mit anderen Bäumen, um sich richtig wohl zu fühlen.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Von der Gattung der Linde sind in Mitteleuropa vor allem die Winterlinde (Tilia cordata) und Sommerlinde (Tilia platyphyllos) vertreten. Diese Bäume können bis zu 1000 Jahre alt werden und wachsen bis zu einer Höhe von 35 Metern. Schon die alten Stämme der Germanen und Slawen verehrten die Linde. Jedes Dorf hatte einen solchen Baum auf dem zentralen Marktplatz, wo man sich traf, sich austauschte und Anfang Mai Tanzfeste ausrichtete. Nach Kriegen oder Epidemien wurden traditionell Linden als Friedensbäume gepflanzt. Einige dieser Linden sind bis heute erhalten. Heute ist die Linde nicht nur ein beliebter Park- und Alleenbaum, sondern auch populär in der Naturheilkunde. Vor allem der wohltuende Lindenblütentee wird sehr häufig bei Erkältungen, aber auch vorbeugend zur Stärkung der Abwehrkräfte angewendet.
Lateinischer Name
Tilia
Andere Namen
Großblättrige Linde, Stein-Linde, Kleinblättrige Linde
Familie
Malvengewächse (Malvaceae)
Erntemonate
Mai - Jul
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Samen
Blattform
herzförmig, rundlich
Blütenfarbe
gelb, orange, weiß
Giftigkeit
ungiftig
Warnungen
Menschen, die an Rheuma oder Bluthochdruck leiden, sollten vor Genuss von Lindenblütentee ihren Arzt konsultieren.
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Farnesol, Flavonglykoside, Flavonoide, Gerbsäure, Gerbstoffe, Saponine, Schleimstoffe
Eigenschaften
beruhigend, blutdrucksenkend, entzündungs­­hemmend, erfrischend, fiebersenkend, harntreibend, reizlindernd, schlaffördernd, schmerzlindernd, verdauungsfördernd
Hilft bei
Angstzustände, Appetitlosigkeit, Blasenentzündungen, Bluthochdruck, Darmentzündungen, Erkältungen, Furunkel, Hexenschuss, Hitzewallungen, Husten, Hustenkrämpfe, Ischias, Kopfschmerzen, Migräne, Ödeme, Rheuma, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, Schnupfen, Sodbrennen, Verstopfung, Wassersucht, Wunden

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Ein Kommentar
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  1. Der Unterschied sommer- oder winterlinde lässt sich an den feinen häärchen erkennen, die auf der Rückseite der Blätter am stilansatz wachsen. Sind sie weiss: sommerlinde, sind sie braun: winterlinde

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