Weißbeerige Mistel

Die auf Bäumen wachsende Mistel ist nicht nur für Paare ein Glücksbringer. Sie stärkt Kreislauf, und Verdauung, reguliert den Blutdruck und einiges mehr.

Für die Anwendung der Mistel ist zu beachten, dass alle Pflanzenteile leicht giftig sind und nicht für den Verzehr geeignet sind. Insbesondere Zweige und Blätter enthalten schwache Giftstoffe wie z.B. Viscotoxin, die jedoch im Kalt-Auszug nicht in das Wasser übergehen.

Besonders wirksam ist die Mistel bei der Regulierung des Blutdrucks. Aber auch in anderen Bereichen wirkt die Pflanze gesundheitsfördernd.

Heilende Anwendungen

Die Mistel hilft an erster Stelle, den Blutdruck zu stabilisieren, und lindert Herz- und Kreislaufprobleme. Auch bei rheumatischen Beschwerden, Verdauungs- und Stoffwechselstörungen sowie bei starken Monatsblutungen hilft die innerliche Anwendung, bevorzugt als Kalt-Auszug. Dieser kann auch äußerlich angewendet werden.

Tinktur

Fertige Misteltinktur erhält man in der Apotheke oder online. Die Tinktur kann gegen viele der erwähnten Beschwerden eingenommen werden, zum Beispiel in etwas Kräutertee aufgelöst. Bei Gicht oder Ischias werden einige Tropfen der Tinktur direkt auf die schmerzenden Stellen aufgebracht und sanft einmassiert.

Kalt-Ansatz

Gegen Krampfadern und Unterschenkelgeschwüre, bei Ekzemen und rheumatischen Beschwerden wird der kalte Mistel-Auszug als Umschlag angewendet.

Grundrezept für Mistel-Ansatz:

  1. Zwei gehäufte Teelöffel geschnittenes Mistelkraut in eine Tasse mit kaltem Wasser geben.
  2. Die Mischung über Nacht stehen lassen.
  3. Wasser durch ein Sieb filtern.
  4. Den kalten Tee vor der Verwendung leicht erwärmen.

Anwendung im Haushalt

Paaren soll es Glück bringen, wenn sie sich unter einer Mistel küssen. Dieser aus England und Nordamerika stammende Brauch, findet auch bei uns immer mehr Freunde. Deshalb werden zur Weihnachtszeit Misteln häufig unter Durchgängen und Haustüren angebracht.

Andere Anwendungen

Die Mistel wird auch als Injektionspräparat in der Krebstherapie verwendet. Die therapeutische Wirksamkeit dieser Behandlung ist unter Fachleuten allerdings umstritten. Einen sicheren Beweis für den Erfolg der Misteltherapie bei Tumorerkrankungen gibt es noch nicht. Aktuelle Studien verweisen jedoch darauf, dass sich die Lebensqualität der betroffenen Patienten verbessert.

Erkennung und Sammeltipps

Die auf Bäumen wachsende Mistel ist nicht nur für Paare ein Glücksbringer. Sie stärkt Kreislauf, und Verdauung, reguliert den Blutdruck und einiges mehr.

Die Mistel parasitiert als immergrüner Strauch auf anderen Gehölzen.

  • Sie wächst zu kugeligen Büschen mit bis zu 1 Meter Durchmesser.
  • Die Äste sind gabelig verzweigt.
  • Die gelbgrünen Blätter sind elliptisch bis verkehrt-lanzettlich.
  • Die Blätter sitzen paarig oder zu mehreren Blättern an einem Knoten.
  • Blütezeit ist von Mitte Januar bis Anfang April.
  • Die männlichen und weiblichen, gelblichen Blüten sind unscheinbar, duften fruchtig und werden ein bis drei Millimeter groß.
    Im Spätherbst sprießen klebrige, weiße Beeren hervor.

Anbautipps

In der freien Natur vermehrt sich die Mistel durch Vögel, insbesondere Drosseln. Die Vögel fressen die Früchte und Samen landen mit dem Kot auf dem Wirtsbaum.

Wenn du Misteln im eigenen Garten haben möchtest, verteile also ein paar einzelne Beeren in Ritzen und Spalten der Rinde auf deinen Bäumen.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Den Brauch, sich unter Mistelzweigen zu küssen, kennen die meisten Menschen. Dabei ist die Pflanze an sich nicht besonders romantisch, denn Misteln sind immergrüne ein- oder zweihäusige Halbschmarotzer, die auf Bäumen wachsen. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Misteln auch über verschiedene Heilwirkungen verfügen, sie wirken dank ihrer Inhaltsstoffe unter anderem blutdrucksenkend und entkrampfend. Als magische Pflanze war die Mistel in verschiedenen Kulturen bekannt. Bezeichnungen wie „Gespensterrute“, „Hexenbesen“ oder „Drudenfuß“ gehen darauf zurück. Misteln beziehen die zum Wachstum benötigte Flüssigkeit und die meisten Nährstoffe aus den Bäumen, die sie befallen, betreiben aber selbst Photosynthese. Innerhalb der Art werden mehrere Unterarten unterschieden, je nach Bindung an unterschiedliche Wirtsbaumarten (Laubholz-, Tannen- und Kiefern-Mistel).
Lateinischer Name
Viscum album
Andere Namen
Donarbesen, Drudenfuß, Gespensterrute, Hexenbesen, Leimmistel, Marenzacken, Vogelmistel
Familie
Sandelholzgewächse (Santalaceae)
Erntemonate
Jan - Mrz, Nov - Dez
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Triebe
Blattform
länglich eiförmig
Blütenfarbe
gelb
Fundorte
auf Ästen von Bäumen
Giftigkeit
giftig
Hinweise zur Giftigkeit
alle Teile der Mistel sind leicht giftig und nicht für den Verzehr geeignet
Inhaltsstoffe
Cyclitole, Flavonoide, Kaffeesäurederivate, Lignane, Mistellektine, Phenylpropane, Viscotoxine
Eigenschaften
antikarzinogen, blutdrucksenkend, blutstillend, immunstimulierend, krampflösend
Hilft bei
Ekzeme, Gicht, Herzbeschwerden, hoher Blutdruck, Krampfadern, Kreislaufschwäche, Menstruationsbeschwerden, niedriger Blutdruck, Rheuma, Stoffwechselstörungen, Verdauungsprobleme

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7 Kommentare

  1. Vielen Dank für die nützlichen Informationen. Ich stolpere fast täglich über Misteln.

  2. Ich finde nicht gut zu sagen, dass man seinen eigenen Baum mit Misteln infizieren sollte um sie im eigenen Garten zu halten. Misteln sind Halbschmarotzer und können dem Baum sehr schaden. Mein Mann ist Baumpfleger und berichtet ständig darüber, wie viele Bäume sie fällen müssen weil die Misteln sich so sehr ausbreiten.

    • Wenn du Misteln im eigenen Garten haben möchtest
      Da steht “wenn”, und dass Misteln Parasiten sind, steht auch. Vielleicht möchten sich einige die Heilkräfte der Mistel aus dem eigenen Garten holen.

    • Ich würde gerne die Tinktur machen, bei uns gibt es keine Mistel

  3. Da die Mistel nicht auf in der Erde wächst, d.h. den Boden nicht berührt gilt sie als unschuldige Pflanze, nicht von dieser Welt – daher gelten unter der Mistel andere Gesetze, die Gesetze unserer Welt (“das tut man nicht”) sind aufgehoben, und jeder, der möchte darf sich küssen unter der Mistel 🙂
    Susanne vom TEILET.com Blog

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