Gewöhnliche Berberitze

Die Berberitze ist reich an Vitamin C und ihre Beeren ergeben eine gesunden Saft und schmecken frisch, getrocknet oder auch als Brotaufstrich.

Berberitzenbeeren enthalten sehr viel Vitamin C und haben einen süß-säuerlichen Geschmack. Sie finden in der Heilanwendung bisher wenig Beachtung und werden hauptsächlich als Nahrungsmittel verwendet. Zur gesunden Ernährung leisten sie einen wertvollen Beitrag.

In der Ernährung

Erst, wenn sie dunkelrot und weich sind, sollten Berberitzenbeeren geerntet werden. Im reifen Zustand sind sie pur ein leckerer Snack. Der Kern ist jedoch bitter und wird nicht mitgegessen.

Die Beeren werden gern getrocknet und finden vor allem in persischen Reisgerichten, Salaten oder auch Fleischgerichten Verwendung.

Köstlich sind sie auch im Tee, zum Beispiel als Aromazusatz im schwarzen Tee. Einfach einige Beeren zusammen mit dem Schwarztee oder auch Kräuter- oder Früchtetee aufbrühen.

Ebenso gut lassen sich die Früchte einfrieren. Da sie nicht aneinander kleben, können sie einfach nach Bedarf aus dem Gefrierfach geholt werden.

Aus den Beeren der Berberitze lässt sich ein Saft pressen, hierfür wird am besten ein Dampfentsafter genutzt. Beim Erhitzen der Beeren geht ein Teil des Vitamin C verloren, trotzdem ist der Saft noch sehr gesund und kann vielfältig verwendet werden.

Der ungesüßte Saft wird wie Zitronensaft zum Würzen genutzt. Für heiße oder kalte Getränke kannst du Berberitzensaft mit Wasser, anderen Fruchtsäften und einem Süßungsmittel deiner Wahl mischen.

Aus dem frischen Saft kann Essig hergestellt werden. Dazu wird er für eine Woche offen (mit Fliegenschutz) stehen gelassen. Anschließend Flaschen verschließen und kühl verwahren.

Wie du aus den Berberitzen gemischt mit anderen Früchten einen wohlschmeckenden, gesunden Fruchtaufstrich erstellst, erfährst du hier.

Heilende Anwendungen

Die Berberitzenfrüchte wirken kräftigend und können bei Zahnfleischentzündungen helfen. Hierzu wird der Saft getrunken oder auf entzündete Stellen getupft.

Für therapeutische Anwendungen wird die Rinde der Wurzel genutzt. Bis auf die Beeren sind alle Teile der Pflanze schwach giftig. Deshalb wird von einer Selbstherstellung abgeraten. Außerdem ist die Wurzel schwer zu ernten und es braucht einiges Fachwissen, um den Strauch durch die Wurzelernte nicht zu beschädigen.

Erkennung und Sammeltipps

Die Berberitze ist reich an Vitamin C und ihre Beeren ergeben eine gesunden Saft und schmecken frisch, getrocknet oder auch als Brotaufstrich.
Prof. Dr. Thomé, Otto Wilhelm [Public domain], via Wikimedia Commons

Der Berberitzenstrauch wird 1-2 Meter hoch und ist in lichten Laubwäldern, in Parks und in Hecken zu finden.

  • Blätter sind etwa 2-5 cm groß und wachsen in kleinen Büscheln am holzigen Ast
  • Sie sind länglich-eiförmig
  • An den Blattachseln stehen kleine, spitze Dornen
  • Die kleinen gelben Blüten hängen in Trauben zusammen und sind am ganzen Busch verteilt
  • Rinde ist hellgrau und teilweise rötlich überlaufen
  • Äste sind holzig und innen gelb gefärbt
  • Beeren sind nur 0,5-1 cm groß und haben im reifen Zustand eine tiefrote Farbe
  • Sie sind länglich und hängen in Trauben an kleinen roten Stielen zusammen

Zeitgleich mit der Beerenreife färbt sich auch das Laub vom Grünen ins Rot-Violette.
Die Ernte ist durch die Dornen recht mühsam. Etwas leichter wird es, wenn du einige Zweige mit den Beeren abschneidest und sie einfrierst. Dann lassen sich die Beeren leichter abzupfen.

Anbautipps

Der Berberitzenstrauch eignet sich gut zur Heckenbepflanzung und mag Halbschatten.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Der Berberitzenstrauch ist in manchen Gegenden selten geworden. Er zählt als Überträger des Getreiderostes, daher wurde er vielerorts abgeholzt. Dennoch ist der Strauch in getreidearmen Gegenden meist noch zu finden und schenkt uns jedes Jahr im Herbst seine kleinen, säuerlichen, leuchtend roten Beeren. Als “Zitrone des Nordens” waren die Berberitzenfrüchte bei unseren Vorfahren bekannt.
Lateinischer Name
Berberis vulgaris
Andere Namen
Spießdorn, Sauerachdorn, Dreidorn, Sauerdorn, Reselbeere, Essigscharl, Bubenlaub, Spiessdorn, Hasenbrot, Geissenlaub und Erbseldorn
Familie
Berberitzengewächse (Berberidaceae)
Erntemonate
Sep - Okt
Verwendbare Pflanzenteile
Früchte
Blattform
eiförmig
Blütenfarbe
gelb
Fundorte
lichte Laubwälder, Hecken, Parks und Gärten
Verwechslungsgefahr
Mahonie, deren Beeren aber nicht rot, sondern blau-gräulich sind
Giftigkeit
teilweise giftig
Hinweise zur Giftigkeit
alle Teile, außer der Beeren, sind schwach giftig
Inhaltsstoffe
Berbamin, Berberin, Fruchtsäuren, Gerbsäure, Vitamin C
Eigenschaften
antibakteriell, fiebersenkend, kräftigend, schleimlösend, schweißtreibend, tonisierend
Hilft bei
Erkältungen, Fieber, Zahnfleischentzündungen

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Ein Kommentar

  1. rollgardin

    Als Verwechslungsgefahr ist hier lediglich die Mahonie aufgeführt. Wie sieht es aber mit anderen Berberitzen-Arten (deren Beeren in der Regel giftig sind) aus?
    Das in der Gallerie aufgeführte Bild “berberitze-berberis-vulgaris-11.jpg” (zu sehen sind rote Beeren und rötliche Blätter) sieht in meinen Laien-Augen zum Beispiel eher nach Thunbergs Berberitze (giftig) aus. Die Blätter sind glattrandig (bei der gewöhnlichen Berberitze eigentlich gezähnt), die Früchte hängen in Gruppen von 2 bis 4 beeinander (bei der gewöhnlichen Berberitze eigentlich in größeren Trauben) und die Früchte sind eher bauchig als länglich (erinnern an kleine Hagebutten).
    Bei der Vielzahl der weiteren Berberitzenarten könnte es natürlich noch weitere Arten geben, die der gewöhnlichen (für einen Laien) zum Verwechseln ähnlich sehen. Wie kann ich sicher gehen, dass die Beeren, die ich finde, tatsächlich essbar sind?

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