Lotion mit Ackerschachtelhalm für straffere und elastischere Haut
Der Ackerschachtelhalm, auch Zinnkraut genannt, (nicht zu verwechseln mit dem Sumpfschachtelhalm) wird von vielen Menschen als Unkraut angesehen. Dabei enthalten viele vermeintliche Unkräuter wertvolle Wirkstoffe, Mineralien und Vitamine, welche für unsere Gesundheit sehr dienlich sein können. So auch der Ackerschachtelhalm, welcher 1997 sogar zur Heilpflanze des Jahres ernannt wurde.
Zinnkraut verfügt über einen hohen Gehalt an Kieselsäure. Deshalb wird es gerne in verschiedenen Kosmetikprodukten zur Haut- und Gewebestraffung und für kräftige Haare und Nägel verwendet. Die Kieselsäure fördert die Durchblutung, stärkt die Blutgefäße und das Gewebe. Auf diese Weise verbessert sie die Elastizität der Haut und hilft Cellulite zu vermindern. Zinnkraut wirkt außerdem entzündungshemmend und adstringierend und kann so auch bei unreiner Haut, Akne und Ekzemen helfen und zu einem schöneren Hautbild beitragen. Zu diesem Zwecke kannst du das Zinnkraut zum Beispiel zu einer Lotion verarbeiten.
Zinnkraut-Lotion herstellen
Eine Lotion hat gegenüber einer Salbe den Vorteil, dass sie außer Fett auch Wasser enthält. Dadurch ist sie weniger reichhaltig, zieht deutlich schneller ein und spendet der Haut Feuchtigkeit. Um Öl und Wasser zu einer Creme oder Lotion zu verarbeiten bedarf es eines Emulgators, der die beiden Phasen verbindet. Für eine einfache Lotion verwende ich gern Bienenwachs, welcher als Quasiemulgator fungiert.
Das Zinnkraut kann zwischen April und September geerntet werden. Wenn du es trocknest, kannst du es problemlos bis zur nächsten Saison aufbewahren und das ganze Jahr über nutzen. Alternativ ist getrocknetes Zinnkraut auch online erhältlich.
Folgendes wird für die Lotion benötigt:
- frischen oder getrockneten Ackerschachtelhalm
- 100 ml Mandelöl oder Jojobaöl
- 12 g Bienenwachs (vom lokalen Imker oder online erhältlich)
- optional 15 Tropfen Zinnkraut-Tinktur
- Teefilter oder Kaffeefilter
- leere Schraubgläser oder Salbentiegel zur Aufbewahrung der fertigen Lotion
- Schneebesen, Pürierstab oder Milchaufschäumer
In diesem Beitrag erfährst du wie die Zinnkraut-Tinktur hergestellt wird.
Tipp: Um die Wirkung zu verbessern kannst du anstelle des Mandelöls auch einen selbst gemachten Ölauszug verwenden.
So wird’s gemacht:
1. Schachtelhalm in einen Topf geben und mit Wasser bedecken. Auf 100 ml Wasser benötigst du etwa 1 EL Zinnkraut.
2. Nach einer Einweichzeit von 24 Stunden das Gemisch aufkochen und für weitere 15 Minuten bei geringer Temperatur ziehen lassen.
3. Diesen Auszug durch einen Kaffeefilter oder Teefilter abseihen.
4. Öl und Wachs in ein Glas geben und im Wasserbad erwärmen bis das Wachs vollständig geschmolzen ist.
5. 75 ml des Zinnkraut-Auszugs in ein zweites Glas geben und in das selbe Wasserbad stellen wie das Öl-Wachs-Gemisch, damit beides etwa die gleiche Temperatur hat.
6. Beide Gläser aus dem Wasserbad nehmen und den Wasserauszug unter ständigem Rühren langsam in das Öl-Wachs Gemisch gießen. So lange weiter rühren bis eine homogene Creme entsteht und die Creme beginnt abzukühlen.
7. Optional die Zinnkraut-Tinktur dazu geben.
8. Fertige Mischung in Schraubgläser oder Salbentiegel abfüllen und auskühlen lassen.
Nicht vergessen die Tiegel zu beschriften und kühl zu lagern. Im Kühlschrank hält sich die Lotion mehrere Wochen.
Zum Verrühren des Auszugs mit dem Öl kannst du einen Schneebesen verwenden. Das dauert allerdings einige Minuten und kann kräftezehrend sein. Mit einem Pürierstab wird die Creme schneller und gleichmäßiger verrührt. Dadurch sinkt das Risiko, dass sich die beiden Phasen wieder voneinander trennen. Ein nützliches Werkzeug ist auch ein einfacher Milchaufschäumer, beachte dabei aber, dass so mehr Luft in die Emulsion kommt, und das Risiko von Keimen steigt. Stelle also besser nur kleine Mengen her. Grundsätzlich ist für eine lange Haltbarkeit hygienisches Arbeiten unerlässlich. Um die Haltbarkeit zu verlängern kannst du ein paar Tropfen Vitamin-E-Öl hinzugeben.
Tipp: Den Rest des Auszugs kannst du in eine Flasche füllen und als Dünger oder Pflanzenschutzmittel verwenden. Du kannst ihn aber auch mit Wasser oder Tee verdünnt trinken, denn der Auszug ist reich an Kieselsäure und hilft die Durchblutung zu verbessern und die Harnwege durch zu spülen.
Viele weitere Rezepte und Ideen für selbstgemachte Naturkosmetik findest du in unseren Buchtipps:
Hast du dieses oder ein anderes Rezept für selbstgemachte Naturkosmetik schon einmal ausprobiert? Teile uns deine Erfahrungen in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
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Hallo! Bei mir hat sich die Creme nach dem Abkühlen wieder in Tinktur und Sheabutter/Wachs getrennt, obwohl es vorher eine schöne, homogene Masse war. Was kann ich tun?
Bisher hat immer alles auf dieser Webseite funktioniert. Vielen Dank dafür! Katharina
WIE erkenne ich den giftigen Schachtelhalm und kann ich diesen nehmen zur Jauche für meinen Garten ?
++
Hallo Herbert, im Pflanzenprofil des Ackerschachtelhalms findest du Hinweise zur Unterscheidung: https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/ackerschachtelhalm/
Ich wusste zB nicht, dass es auch den giftigen Sumpfschachtelhalm gibt, und letztes nach einem Artikel einen Test zur Erkennung gemacht…was soll ich sagen, meine Tee’s, Auszüge etc kann ich alle in die Tonne hauen :'( weil ich nicht den “guten Schachtelhalm” im Garten habe. Es ware schön, wenn ihr dazu noch einen Hinweis geben könntet.
Das tut uns Leid. Der Hinweis ist wirklich erst im Pflanzenprofil zum Ackerschachtelhalm zu finden. Wir haben ihn jetzt in diesem Rezept ergänzt.