Guter Heinrich

Guter Heinrich ist der wilde Vorfahre unserer heutigen Spinatpflanze und wie diese wurde er auch schon im Mittelalter verwendet, als Gemüse oder zu Salaten. Leider ist er mittlerweile vom Aussterben bedroht und steht in einigen Bundesländern auf den roten Listen. Sammle ihn deshalb nur an Stellen, wo er in großen Mengen vorkommt, oder im eigenen Garten.
In der Ernährung
Die Blätter des Guten Heinrichs schmecken am besten vor der Blüte, denn mit zunehmendem Alter werden die Blätter bitter und der Gehalt an Oxalsäure steigt. Durch Kochen kann der Gehalt an Oxalsäure verringert werden. Die Blätter sind reich an Vitamin C und Provitamin A und können wie Spinat verwendet werden, roh als Salat und im Smoothie oder gekocht in Suppen und für Gemüsefüllungen.
Dickere Stängel und Triebe werden wie Spargel zubereitet. Knospige Blütenstände sind ein guter Ersatz für Brokkoli.
Die Wurzeln können wie Kartoffeln geschält und in Salzwasser gekocht werden, bis sie weich sind. Sie eignen sich als Beilage und als Würfel geschnitten in Suppen und Eintöpfen.
Im frühen Herbst sind die Samen des Guten Heinrichs erntereif. Sie werden in reichlich Salzwasser gegart und gut gewürzt als Füllung für Tomaten oder Paprika verwendet.
Heilende Anwendungen
Heutzutage spielt der Gute Heinrich in der Heilkunde keine Rolle mehr. Früher wurde er als leichtes Abführmittel, bei Würmern, entzündeten Schleimhäuten und Blutarmut eingenommen. Dazu wurde stets die frische Pflanze verwendet, entweder als Salat gegessen oder zu Kräutersaft ausgepresst.
Äußerlich ist er hilfreich für die Wundreinigung und Wundpflege. Dafür wird der Saft aus der Pflanze verwendet oder das Kraut wird gequetscht und auf die Wunde gelegt.
Aus der zerkleinerten Wurzel kannst du Tee zubereiten, der Verdauungsprobleme lindert. Dazu wird ein Teelöffel der Wurzel mit 250 ml kochendem Wasser übergossen und nach 10-15 Minuten Ziehzeit abgesiebt.
Erkennung und Sammeltipps
Der Gute Heinrich ist eine ausdauernd, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 60 bis 80 Zentimetern. Er hat einen aufrechten, unverzweigten Stängel, eine rabenähnliche Wurzel und die Blätter sind sehr groß.
- Die gesamte Pflanze fühlt sich leicht klebrig an und ist mehlig bestäubt
- Die Spitzen junger Triebe und Blätter sind rötlich gefärbt
- Die Blätter sind dreieckig und auffällig geardert
- Sie haben einen glatten Rand und sind gestielt
- Die unteren Blätter sind 6-11 cm lang, die oberen 3-9 cm.
- Der Blütenstand ist relativ groß und kerzenförmig
Die Bestände des Guten Heinrichs sind bedrohlich geschrumpft, erkundige dich deshalb vor dem Ernten, ob du ihn in der freien Natur in deiner Region sammeln darfst. Während er noch vor etwa 20 Jahren an fast jeder Straßenecke zu finden war, ist er heute in manchen Gegenden gar nicht mehr anzutreffen.
Anbautipps
Der Gute Heinrich lässt sich sehr leicht im Garten anbauen. Die Samen kannst du im Herbst von wilden Pflanzen sammeln oder in einer gut ausgestatteten Gärtnerei oder online erwerben. Im Gemüsebeet kann er wie Spinat angebaut werden. Ernte immer nur einen Teil, so kannst du etwa fünf Jahre lang dieselben Pflanzen nutzen.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Guter Heinrich ist der wohlschmeckendste Vertreter der Gänsefußgewächse, aus diesem Grund wird er vor allem in der Küche verwendet. Man kann ihn aber auch als Heilkraut nutzen, er wirkt blutreinigend und leicht abführend. Sein Vitamin-C-Gehalt ist sehr hoch und schon 50 g können den Tagesbedarf eines Erwachsenen decken. Außerdem ist er reich an Eisen und anderen Mineralstoffen.
- Lateinischer Name
- Chenopodium bonus-henricus
- Andere Namen
- Wilder Spinat, Dorf-Gänsefuß, Feldsalat, Kohlkraut, Allgut
- Familie
- Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae)
- Erntemonate
- Mrz - Okt
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Blüten, Knospen, Samen, Triebe
- Blattform
- dreieckig
- Blütenfarbe
- grün
- Fundorte
- Zäune, Wegränder, Böschungen
- Giftigkeit
- ungiftig
- Warnungen
- Enthält Oxalsäure, weshalb von einem übermäßigen und täglichen Verzehr abgesehen werden sollte.
- Inhaltsstoffe
- Eiweiß, Mineralsalze, Oxalsäure, Saponine, Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin C
- Eigenschaften
- abführend, blutreinigend
- Hilft bei
- Blutarmut, Verstopfung, Wunden, Würmer
. seit 35 Jahren im Topf im Garten,kommt jedes Jahr wieder-ohne Winterschutz-ich esse fast täglich davon,meine Tochter macht Smoothies,wer braucht noch langweiligen Salat wenn er guten HEINRICH hat,eine Tolle Pflanze,hatte noch nie Schädlinge,Schnecken noch nie gefunden.SUPERFOOD !
Da gehts uns besser.Bei uns wächst er noch an jeder Ecke ausgiebig.Eine wunderbare Pflanze.
Der Gute Heinrich steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten. Er sollte nicht wild gepflückt werden! Auf den Gefährdungsstatus wird viel zu wenig hingewiesen!