Gemeiner Efeu
Da die Pflanze und vor allem ihre Beeren giftig sind, sind die meisten Menschen zu Recht vorsichtig damit, Efeu in der Heilmedizin oder sogar in der Küche zu verwenden.
Die empfohlene Menge an Efeu für eine innere Anwendung ist sehr gering, deshalb sollte man auf selbstgemachte Mittel verzichten und auf fertige Efeu-Produkte wie z.B. Hustensaft setzen.
Dennoch lässt sich Efeu sehr gut im Haushalt und zur Körperpflege verwenden. Mit Efeu stellst du leicht kostenlose Spül-, Wasch- und Pflanzenschutzmittel her und bekämpfst Cellulite und Ekzeme.
Sei allerdings vorsichtig bei der Ernte! Manche Menschen haben eine Kontaktallergie auf den Wirkstoff Falcarinol. Bevor du Efeu im Haushalt einsetzt, solltest du auch prüfen, ob andere Familienmitglieder allergisch reagieren.
Efeuwaschmittel
Selbstgemachtes Efeu-Waschmittel ist eine natürliche Alternative zu Waschmitteln aus dem Supermarkt.
Da Efeu ganzjährig wächst, kann das Waschmittel jederzeit neu zubereitet werden. Benötigt werden etwa 30 Gramm Efeublätter, Wasser, etwas Waschsoda, Sauerstoffbleiche für weiße Wäsche und ein großes Schraubglas.
Beachte, dass tierische Fasern durch Verwendung von Soda aufquellen können. Wenn du Seide oder Wolle mit Efeu waschen möchtest, lasse das Soda bei der Herstellung einfach weg.
Noch einfacher geht es, wenn du ein paar Blätter klein schneidest, diese in ein Wäschenetz oder eine verwaiste Socke steckst und direkt in die Waschtrommel gibst.
Mehr zum Waschen mit Efeu erfährst du hier.
Efeuspülmittel
Das Efeu-Waschmittel kann nicht nur zum Wäschewaschen, sondern auch für den Abwasch genutzt werden. Dafür das Waschsoda direkt mit der Efeu-Lösung aufkochen und optional mit etwas Speisestärke angedicken. Nach dem Abkühlen kann das Efeu-Spülmittel verwendet werden.
Efeu-Mittel gegen Pflanzenläuse
Efeu kann außerdem helfen, Läuse von Pflanzen zu vertreiben. Für ein Spritzmittel gegen Läuse zirka 50 Efeublätter grob zerkleinern und in einem Liter Wasser erhitzen. Die Mischung ungefähr eine halbe Stunde köcheln lassen und danach die Blätter abseihen.
Efeu gegen Cellulite
Bei Auftreten von Cellulite oder Orangenhaut kann eine Behandlung mit dem im Efeu enthaltenen Hederin Linderung verschaffen.
- 30 g Efeublätter mit mit einem halben Liter Wasser aufkochen und die Mischung 20 Minuten köcheln lassen
- Pflanzenteile abseihen
- Leinentücher mit dem Sud befeuchten
Die feuchten Tücher werden auf die betroffenen Hautpartien gedrückt. Die Wirkung ist heiß am besten, achte jedoch darauf, dich nicht zu verbrennen. Für gute Ergebnisse wiederhole diese Anwendung zwei- bis dreimal täglich.
Alternativ kannst du gegen Orangenhaut auch eine einfache Efeu-Salbe selber machen.
Efeu gegen Ekzeme
Die im Efeu enthaltenen Hederine können bei Entzündungen und Irritationen der Haut helfen und sind gegen Ekzeme einsetzbar.
Dafür werden benötigt:
- 30 g Efeublätter
- 50 g Leinsamen
- 0,5 L Wasser
Alles zusammen aufkochen und dann bei mittlerer Hitze etwa 15 Minute köcheln lassen.
Den Sud mit einem Tuch möglichst heiß auf die entzündete Hautstelle tupfen oder in dem Sud getränkte Kompressen um die Entzündung wickeln.
Kennst du noch andere Anwendungen für Efeu? Hinterlasse uns unten einen Kommentar!
Erkennung und Sammeltipps
Die Blätter des Efeus sind 4-10 cm lang und sind drei- oder fünfeckig handförmig gelappt. In Ausnahmefällen können sie bis zu 25 cm lang werden. Die Blätter sind charakteristisch dunkelgrün mit auffallend weißen Adern. Efeu-Ranken wachsen an Hauswänden, Mauern und Bäumen. Efeu ist ganzjährig grün und kann jederzeit frisch gesammelt werden.
Der Efeu kann bis zu 450 Jahre alt werden und ab einem Alter von etwa 20 Jahren können abweichende Blattformen auftreten. Wie in dem Schema sichtbar, sind diese eher eiförmig und werden 6-10 cm lang.
Sei vorsichtig bei der Ernte der Efeublätter. Manche Menschen reagieren allergisch auf den Wirkstoff Falcarinol. Beachte auch, dass Efeu-Beeren sehr giftig sind und nicht gepflückt und unter keinen Umständen verzehrt werden sollten.
Anbautipps
Efeu gedeiht am besten im Schatten oder Halbsachatten. Ab dem siebten oder achten Lebensjahr fängt Efeu an zu blühen und trägt Beeren. Die Blüte beginnt im August und dauert bis in den Oktober. Da in diesen Monaten immer weniger Pflanzen blühen, ist Efeu einer der wenigen Energiespender für Bienen und andere Insekten zu dieser Jahreszeit. Deshalb empfiehlt es sich, Efeu nicht im Herbst zu beschneiden. Auch wenn die Beeren für uns hochgiftig sind, gibt es auch für sie ein paar dankbare Abnehmer, unter anderen Amseln und Stare.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Efeu sieht wunderschön aus, wenn er sich an Mauern oder Hauswänden empor rankt. Wenn er einmal Wurzeln geschlagen hat, kann sich der Efeu aber in kürzester Zeit über große Flächen ausbreiten. Deshalb wird die Pflanze häufig als lästig empfunden und entfernt. Doch sie hat auch viele positive Eigenschaften. Schon Hildegard von Bingen wusste diese zu schätzen und empfahl Anwendungen mit der Pflanze gegen Gelbsucht. Auch heute können die im Efeu enthaltenen Saponine und Hederine vielseitig im Haushalt und in der Hautpflege genutzt werden. Da er das ganze Jahr über grün ist, kann Efeu jederzeit frisch gepflückt werden.
- Lateinischer Name
- Hedera helix
- Andere Namen
- Gewöhnlicher Efeu, Immergrün, Wintergrün, Mauerpfau, Baumtod
- Familie
- Araliengewächse (Araliaceae)
- Erntemonate
- ganzjährig
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter
- Blattform
- eiförmig, handförmig geteilt
- Blütenfarbe
- grün
- Verwechslungsgefahr
- mit der ebenfalls giftigen Doldenrebe
- Giftigkeit
- giftig
- Hinweise zur Giftigkeit
- Alle Teile des Efeus beinhalten Saponine, welche in größerer Menge giftig sind. Sie sind hochkonzentriert in den Efeu-Beeren enthalten, welche auf keinen Fall verzehrt werden sollten! Auch den Verzehr der Blätter sollte man vermeiden, da sie in hoher Anzahl giftig wirken.
- Inhaltsstoffe
- Hederin, Helixin, Saponine
- Eigenschaften
- fiebersenkend, Gicht, menstruationsregelnd, schweißtreibend
- Hilft bei
- Bronchitis, Cellulite, Ekzeme, Geschwüre, Gicht, Keuchhusten, Rheuma, Schmerzen, Wunden