4 Kräuter für die Liebe – wilde Pflanzen für mehr Sinnlichkeit
Wildkräuter im Salat oder als heilender Tee sind mittlerweile vielen ein Begriff. Doch dass heimische Pflanzen auch bei Themen wie Libido, Potenz oder Liebeslust unterstützen können, ist weniger bekannt. Dabei wurden seit je her Kräuter für die Liebe und zur Belebung der Sinne und Gefühle eingesetzt.
In diesem Beitrag stelle ich dir vier traditionelle „Liebeskräuter“ vor, die du mit etwas botanischem Gespür ganz in deiner Nähe finden kannst – am Wegesrand, in Gärten oder auf wilden Wiesen. Ihre Wirkung beruht vor allem auf volksheilkundlicher Erfahrung, ergänzt durch erste wissenschaftliche Hinweise. Wichtig dabei: Diese Pflanzen sind keine Wundermittel, aber sie können sanft unterstützen – körperlich und seelisch.
Was bedeutet eigentlich „Aphrodisiakum“?
Der Begriff leitet sich von der griechischen Göttin Aphrodite ab – Symbol für Liebe, Sinnlichkeit und Fruchtbarkeit. In vielen Kulturen wurden bestimmte Pflanzen als aphrodisierend beschrieben, also lustfördernd, durchblutungsanregend oder stimmungsaufhellend. Heute zählen Aphrodisiaka weltweit zu den meistgesuchten Mitteln gegen sexuelle Unlust – leider oft mit fragwürdigen Inhaltsstoffen oder Nebenwirkungen. Der Blick in die Kräuterwelt bietet hier eine sanfte Alternative: naturnah, selbst gesammelt und frei von synthetischen Zusätzen.
Brennnessel – verborgene Kraft im Samen
Die oft unterschätzte Brennnessel (Urtica dioica) ist nicht nur ein Mineralstoffwunder, sondern auch ein traditionelles Stärkungsmittel1 – besonders ihre Samen gelten in der Volksheilkunde als tonisierend, vitalisierend und potenzfördernd. Sie sollen die Blutzirkulation im Beckenbereich anregen und so sowohl Männern als auch Frauen mehr Energie und Lust schenken. Wissenschaftlich sind diese Effekte bislang kaum untersucht, aber Erfahrungsberichte reichen weit zurück.
Du kannst die reifen Samen im Spätsommer mit einer Schere ernten, trocknen und anschließend in einem Mörser oder Mixer zerkleinern. Als fein-nussiges Pulver schmecken sie wunderbar über Müsli, Salat oder mit einem Löffel Honig.

Frauenmantel – sanfte Balance für Körper und Seele
Der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) zählt zu den bekanntesten Heilpflanzen für Frauen – besonders bei hormonellen Ungleichgewichten, Menstruationsbeschwerden oder in den Wechseljahren.2 Seine gerbstoffreichen Blätter wirken adstringierend, entzündungshemmend und können eine entspannende Wirkung auf den Unterleib haben.3 Das kann sich indirekt positiv auf das sexuelle Wohlbefinden auswirken.
Auch Männer profitieren: In der Volksheilkunde gilt Frauenmantel als „männlich stärkend“ – vor allem in Zeiten innerer Unruhe oder hormoneller Erschöpfung. Getrunken wird er meist als Frauenmantel als Tee, selten auch roh im Salat oder als Zutat in Wildkräuterküche.

Johanniskraut – Licht fürs Gemüt, Sinnlichkeit für den Körper
Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist berühmt für seine stimmungsaufhellende Wirkung – und genau hier liegt sein Beitrag zum Thema Liebeslust. Wenn Stress, Sorgen oder seelische Erschöpfung die Intimität belasten, kann Johanniskraut helfen, wieder mehr Leichtigkeit zu spüren. Einige Inhaltsstoffe (v. a. Hypericin und Hyperforin) wirken auf das zentrale Nervensystem und fördern das emotionale Gleichgewicht.4
In der Volksheilkunde heißt es zudem, dass Johanniskraut die Sinneswahrnehmung – auch die körperliche – intensivieren kann. Als Tee, Öl oder Tinktur genutzt, bringt es „Sonne ins Herz“ – allerdings mit Vorsicht, da es Wechselwirkungen mit Medikamenten geben kann.

Beifuß – wärmend, entspannend, uralt bewährt
Beifuß begleitet die Menschen seit Jahrhunderten, vor allem als Ritual- und Frauenkraut. In der Volksmedizin wird er bei Unterleibsbeschwerden, Unruhe oder „kaltem Bauch“ eingesetzt – Beschwerden, die häufig auch mit verminderter Libido einhergehen. Seine ätherischen Öle und Bitterstoffe sollen wärmen, entkrampfen und stärken – nicht nur körperlich, sondern auch auf emotionaler Ebene.5
In Griechenland gilt ein Aufguss aus Beifuß bis heute als traditionelles Aphrodisiakum. Als Tee wirkt er ausgleichend bei innerer Kälte und Nervosität, kann aber bei empfindlichen Menschen zu stark sein – also lieber niedrig dosieren und nicht dauerhaft einnehmen.

Diese vier Liebeskräuter wachsen in Gärten, Parks, am Wegesrand und an Heckenrändern, du kannst sie leicht ernten und für dich verwenden. Kennst du noch andere wilde Pflanzen mit aphrodisischer Wirkung? Teile sie den anderen Lesern und uns über die Kommentare mit!
Viele weitere Tipps und Rezepte zu Wild- und Heilkräutern findest du auch in unserem Buchtipp:
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- Chrubasik, J.E., et al. (2007). A systematic review on the urtica dioica for treating rheumatic diseases. Planta Medica, 73(3), 225-235. ↩︎
- Prof. Dr. med. Ingrid Gerhard, Sabine Bäumer: Mönchspfeffer, Frauenmantel & Co.: Die wichtigsten Frauenheilpflanzen für hormonelle Balance und Energie. Hilfe bei Zyklusstörungen, PMS und Kinderwunsch – Begleitung durch die Wechseljahre. (2025). Mankau Verlag GmbH. ↩︎
- Jakimiuk K., Tomczyk M. A review of the traditional uses, phytochemistry, parmacology and clinical evidence for the use of the genus Alchemilla (Rosaceae). (2024). Journal of Ethnopharmacology ↩︎
- Linde, K., Berner, M. M. & Kriston, L. (2008). St John’s wort for major depression. Cochrane Library. ↩︎
- Lehrbuch der biologischen Heilmittel – 11 Bände (Nachdruck des Originals von 1938) : Gerhard Madaus: Mediamed Verlag (o. D.). ↩︎

Johanniskraut als Öl oder Salbe entspannt und lässt „einen besser drauf sein“ Das hilft auch beim Libido.
Allerdings, wegen seiner starken Wirkung, mit Bedacht anwenden.
Brennessel als Samen, gemörsert, finde ich sehr förderlich 😉 und
Beifuß als Tee, ebenso 😌
Johanniskraut hat genau die gegenteilige Wirkung, Lust nach mehreren Tagen auf Null, bei beiden Geschlechtern, dauert lange bis sie wieder kommt. Deshalb der heilige Name. Kein Gerücht sondern eigene Erfahrung !!!
this is test