Aromatischer Fliederblütensirup für Limonade, Desserts und mehr
Der Flieder ist dank seines intensiven Duftes und der großen, auffälligen Blütenrispen eine beliebte Zierpflanze in Gärten und Parks. Wegen der enthaltenen Bitterstoffe ist der Flieder in der Küche allerdings weniger beliebt.
Für unsere Gesundheit können diese Bitterstoffe sehr nützlich sein, sie wirken unter anderem fiebersenkend und verdauungsanregend. Die Blüten des Flieders können zum Beispiel zu Gelee, Blütenzucker oder Tee verarbeitet werden. Nachfolgend beschreibe ich, wie man einen köstlichen, aromatischen Fliederblütensirup zum Verfeinern von Getränken oder Desserts herstellen kann.
Fliederblütensirup herstellen
Für den Sirup werden nur Blüten verwendet, die normalerweise zwischen Ende April und Juni blühen. Je nach Sorte und Wetterlage kann die Blütezeit jedoch variieren. Je nach Farbe der verwendeten Blüten, kann die Farbe des Sirups variieren. Solltest du nach der Zubereitung des Sirups noch Blüten übrig haben, kannst du sie für Tee oder einen Ölauszug trocknen.
Zur Herstellung des Sirups benötigst du:
- 10 bis 15 frische Fliederblütenrispen (je nach Größe der Rispen und der gewünschten Intensität)
- 1 L Wasser
- 600 g weißen Rohrzucker
- ½ Bio-Zitrone
So gehst du vor:
1. Wasser und Zucker in einem Topf für drei bis fünf Minuten sprudelnd kochen.
2. Rispen sanft schütteln um Insekten zu entfernen, keinesfalls waschen sonst gehen die aromatischen Blütenpollen verloren. Die Blüten von den Stielen zupfen.
3. Zitrone in Scheiben schneiden und zusammen mit den Blüten zu dem leicht abgekühlten Zuckerwasser geben.
4. Auskühlen lassen und abgedeckt für 48 Stunden kühl stellen.
5. Durch ein feines Sieb oder Tuch in einen Topf passieren und erneut für fünf Minuten aufkochen.
6. Noch heiß in saubere Flaschen abfüllen, verschließen und abkühlen lassen.
Tipp: Wenn du jede Blüte von ihrem grünen Stielansatz befreist, wird der Sirup noch schmackhafter.
Durch das heiße Abfüllen in saubere, fest schließende Flaschen entsteht ein Vakuum, wodurch der Sirup auch ungekühlt mehrere Monate lang haltbar ist. Sauberes Arbeiten und sterile Utensilien sind dafür allerdings essentiell.
Dieser Sirup kann eine leicht bittere Note haben. Bitterstoffe leisten in der Ernährung jedoch einen wichtigen Beitrag für unsere Gesundheit, weshalb es sich lohnt, sie ab und zu in den Speiseplan zu integrieren.
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Hast du auch Flieder im Garten? Wofür verwendest du ihn? Teile deine Tipps und Rezepte mit anderen Lesern unter diesem Beitrag!
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Ich habe diesen köstlichen Sirup hergestellt, die Blüten aber nur grob vom Grün befreit. Vor allem an der Blütenspitze habe ich kleine grüne Ästchen drangelassen. Nun habe ich gelesen, dass das Grün der Blüte giftig ist und man jede Blüte einzeln entfernen muss. Heißt das nun ich kann die 15 Flaschen weggießen?
Prinzipiell kann das enthaltene Syringin giftig wirken, aber auch hier gilt: die Dosis macht das Gift. Nach unserer Erfahrung ist die Anwendung mit den empfohlenen Mengen harmlos. Jetzt wissen wir leider nicht, wie viel Grün noch an den von dir verwendeten Blüten war und welche Blütenmenge verwendet wurde – das alles hat einen Einfluss. Bekannte Vergiftungsfälle mit Flieder aus den letzten Jahren betreffen ausnahmslos Kinder, bei denen es wegen des geringeren Körpergewichts eher zu Vergiftungserscheinungen kommen kann. Aufgrund des intensiven Aromas wird der Sirup jedoch normalerweise sparsam dosiert, so dass nach unserer Erfahrung nichts zu befürchten ist. Höhere Dosierungen sind auch nicht mehr sonderlich schmackhaft, weil Flieder in höherer Konzentration schnell bitter schmeckt. Gleiches gilt zum Beispiel auch für den Efeu, der in großen Mengen giftig ist, in geringer Menge aber sogar als heilsame Zutat in Hustensaft enthalten ist. Wer dennoch unsicher ist, sollte zunächst mit einer kleinen Menge testen, bevor eine große Limonade, Kuchen oder ähnliches mit dem tollen Aroma zubereitet wird. Liebe Grüße!