Salbei Räucherbündel selber machen: So gelingt es

Salbei Räucherbündel (auch genannt Salbei Smudge Stick) sind nicht nur dekorativ, sondern kraftvolle Begleiter um bei deinem Räucherritual. Das beste: Du kannst das Salbei Räucherbündel selber machen! Statt auf importierten weißen Salbei zurückzugreifen, kannst du ganz einfach heimischen Salbei verwenden. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Schritt für Schritt vorgehst und worauf du achten solltest.
Warum heimischer Salbei?
Der weiße Salbei (Salvia apiana) stammt aus Nordamerika und ist dort in einigen Regionen bereits bedroht. Durch die steigende Nachfrage wird er oft unter fragwürdigen Bedingungen geerntet. Heimische Salbeiarten wie der Echte Salbei (Salvia officinalis) oder der Wiesensalbei (Salvia pratensis) sind eine nachhaltige Alternative. Sie wachsen in unseren Gärten und Wiesen und besitzen ebenfalls reinigende und klärende Eigenschaften.
Schritt-für-Schritt-Anleitung Salbei Räucherbündel selber machen
Mit dieser einfachen Anleitung zeigst du deinem Salbei die volle Wertschätzung – vom achtsamen Ernten bis zum fertigen Smudge-Stick.
Salbei ernten
Für deinen Smudge-Stick benötigst du ganze Ästchen des Salbeis. Achte darauf, nur von älteren Pflanzen zu ernten und etwa 10–15 cm des Astes stehen zu lassen, damit die Pflanze neu austreiben kann. Der ideale Erntezeitpunkt ist der frühe bis späte Sommer, am besten morgens, wenn die Pflanzen noch nicht zu sehr der Sonne ausgesetzt waren, aber schon etwas erwärmt sind. In dieser Zeit ist ihr Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Die beste Ernte ist kurz vor dem Öffnen der Blüten.
Salbei bündeln und trocknen
Bevor dein Salbei Räucherbündel ist, seine reinigende Kraft zu entfalten, braucht es ein wenig Vorbereitung. Schüttle die Ästchen sanft aus, damit kleine Insekten flüchten können. Falls nötig, spüle sie kurz mit kaltem Wasser ab und schüttle sie kräftig aus.
Dein Salbei ist nun soweit, zu Räucher-Smudges gebunden zu werden. Du benötigst hierfür einen Faden aus einem natürlichen, unbehandelten Material, z.B. ein Jute– oder Hanfgarn, wie man es beim Gartenbedarf bekommt. Der Faden sollte ungefähr doppelt so lang sein wie dein Kräuterbündel.
Gehe dabei folgendermaßen vor:
- Nimm eine kleine Handvoll Ästchen zusammen.
- Lege den Faden von den Schnittstellen entlang des Bündels bis zu den obersten Blattspitzen.
- Wickle den Faden von der Bündelspitze hinab zu den Schnittstellen der Stängel, indem du ihn immer um das Bündel herum wickelst. Dabei liegt auch der zuvor hochgeführte Teil des Fadens in der Wicklung.
Mein Spezialtipp: Mache den Bindfaden vor dem Wickeln nass und wickele ihn ruhig richtig straff um dein Bündel.
Zum Trocknen gibt es noch folgendes zu beachten:
- Zum Trocknen hänge das Bündel an einem trockenen, luftigen Ort auf, der nicht direkt von der Sonne beschienen wird.
- Temperaturen über 30°C sollten vermieden werden, da sie die Aromen zerstören können.
Trocken sind deine Smudges, wenn sie leicht knistern, sich also nicht mehr feucht anfühlen. Das ist im Sommer normalerweise nach einer Woche der Fall.
Bewahre deine getrockneten Smudge-Sticks luftdicht auf, um den Verlust der ätherischen Öle zu minimieren und sie vor Staub oder Schädlingen zu schützen. Geeignete Behälter sind braune Apothekergefäße, Zellophantüten oder gut verschließbare Baumwollbeutel. Papiertüten eignen sich nur für die kurzfristige Aufbewahrung.
In jedem Fall empfiehlt es sich, länger gelagerte Kräuter immer mal wieder zu prüfen, um einem Befall mit Schimmel oder Schädlingen frühzeitig entgegenwirken zu können.
Salbei-Räucherbündel selber machen: Die Anwendung
Zünde das Ende deines Smudge an und lasse es kurz brennen. Puste die Flamme aus, sodass der Smudge nur noch glimmt und Rauch abgibt. Bewege ihn langsam durch den Raum oder um dich selbst, um die reinigende Wirkung zu entfalten. Achte darauf, eine feuerfeste Schale unterzuhalten, um herabfallende Asche aufzufangen.
Die Wirkung des Salbeis
Bereits im antiken Griechenland wurde Salbei als Heilpflanze genutzt und tatsächlich leitet sich ihr lateinischer Name vom Wort für „heilen“ ab. Heute weiß man, dass die zahlreichen ätherischen Öle des Salbeis antibakteriell und zum Teil auch antiviral wirken, weshalb er für Salbei-Hustenbonbons, Mundspülungen und zum Gurgeln gegen Entzündungen im Rachenraum verwendet wird. Bewährt ist Salbei auch als Mittel gegen übermäßige Schweißbildung und wird oft in selbstgemachten Deos verwendet.
Beim Räuchern wirkt er beruhigend, konzentrationsfördernd, klärend und atmosphärisch reinigend. Sogar auf Verstimmungen soll er einen stabilisierenden Einfluss haben. Dabei verströmt er einen würzig-herben Duft.
Verwendest du bereits Salbei? Oder räucherst du mit selbst gesammelten anderen Kräutern? Hinterlasse unten einen Kommentar.
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Kann man den Salbei auch einfrieren und danach noch zum Räuchern verwenden? Hat er dann die gleiche Wirkung?
Sehr gerne räuchere ich auch mit getrockneten zur Blütezeit gepflückten Johanniskrautsträußchen .
Toller Artikel… danke 😊
Ich nutze Salbei auch als Blatt zum räuchern – gerne als Mischung mit Fichtenharz oder Kiefernharz…
Und das geht auch jetzt noch zu trocknen – Salbei übersteht auch kurze Fröste.