Kräutertrockner selber bauen: einfaches Gestell zum Dörren von Pilzen, Beeren und Kräutern
Wer gerne Pilze, Beeren und Kräuter sammelt, kann sich einen Kräutertrockner selber bauen, denn manchmal kommen bei einem Spaziergang größere Mengen zusammen, die es lohnt, haltbar zu machen.
Mit der folgenden Anleitung lassen sich zwei (oder auch mehr) mit Draht bespannte Trockenrahmen bauen, die zum platzsparenden Dörren an der Luft gestapelt werden. Alternativ eignen sich die einzelnen Rahmen auch für das schonende Trocknen im Backofen.
Kräutertrockner selber bauen – so geht’s
Mit dieser Anleitung lassen sich Trockenrahmen (auch Darren genannt) herstellen, die entweder einzeln verwendet werden können oder sich platzsparend stapeln lassen, wenn du zusätzlich Füße anbringst. Wenn du sie genau so groß baust wie deine Backbleche, lassen sie sich für schnelleres Dörren in den Backofen schieben. Da es kein Standard-Backofenformat gibt, empfiehlt es sich dafür, dein vorhandenes Backblech auszumessen.
Für zwei Trockenrahmen in der Größe 37 mal 42 Zentimeter sind folgende Materialien notwendig:
- 2 Stücke engmaschiges Edelstahl-Drahtgewebe à 41 x 36 cm (z.B. selber zuschneiden aus Edelstahl-Fliegengitter aus dem Baumarkt oder aus diesem Gewebe)
- 4 Tapetenleisten oder Falzleisten, die in die Führungsschienen deines Backofens passen, 83 cm lang (oder länger)
- 4 Rechteckleisten à 13 x 20 mm, 82 cm lang (oder länger)
- 24 Holzschrauben, 20 mm lang
- Säge und Gehrungslade, Holzleim, Bohrmaschine, Tacker
Zum Stapeln der Trockenrahmen kannst du optional Füße anbringen. Dafür brauchst du zusätzlich:
- 1 Rundstab, 10 mm Durchmesser, 56 cm lang (oder länger)
So lässt sich der Kräutertrockner selber bauen:
- Die Falzleisten im Winkel von 45 Grad zurechtsägen, sodass vier 42 Zentimeter lange und vier 37 Zentimeter lange Abschnitte entstehen, deren Falz die Außenkante bildet. Aus den Rechteckleisten jeweils vier 41 Zentimeter lange und vier 32 Zentimeter lange Abschnitte gerade absägen. Falls du die Rahmen mit Füßen ausstatten möchtest, zusätzlich das Rundholz in acht gleiche, etwa sieben Zentimeter lange Abschnitte sägen.
- Je zwei lange und zwei kurze Falzleisten mit der Falzkante nach oben legen und zu einem rechteckigen Rahmen mit Holzleim zusammenkleben.Durch die langen Seiten der Leistenrahmen pro Ecke zwei zum Schraubendurchmesser passende Löcher bohren – siehe Bild. Auch in die kurzen Seiten in Kantennähe jeweils ein Schraubloch bohren. Um die Rahmen stapeln zu können, zusätzlich jeweils fünf Zentimeter vom Rand der langen Seiten entfernt mit einem 10er-Bohrer Löcher bohren.
- Je ein Stück Drahtgewebe in beide Falzleisten-Rahmen legen. Rund um die kleinen Bohrlöcher den Draht etwas auseinanderbiegen oder ausschneiden, sodass die Löcher zum Festschrauben der Rechteckleisten im nächsten Schritt frei sind. Die großen Löcher können dagegen vom Gewebe bedeckt sein. Den Draht mit dem Tacker rundherum am Rahmen befestigen.
- Die Rechteckleisten in den Rahmen kleben und mit den Falzleisten verschrauben.
- Für stapelbare Rahmen auf der Oberseite an den langen Seiten 5,5 Zentimeter vom Rand entfernt mit einem 12er-Bohrer wenige Millimeter tiefe Löcher bohren, damit die Füße des nächsten Rahmens sicher stehen.
Auf der Unterseite in jedes der großen Bohrlöcher in den Rechteckleisten ein Rundholz kleben. Mit einer Wasserwaage überprüfen, ob sie gerade platziert sind. Gut durchtrocknen lassen.
Jetzt sind deine Darren bereit für ihren Einsatz!
Zum Trocknen werden Pilze wie Maronen-Röhrlinge oder Steinpilze, Wurzeln und größere Früchte am besten in Scheiben geschnitten und luftig auf den Gittern verteilt, Kräuter im Ganzen gedörrt. Wenn es schnell gehen soll, lassen sich die Rahmen auch bei etwa 40 °C im Backofen verwenden. Lass deine Schätze gut durchtrocknen und bewahre sie anschließend luftdicht auf, damit sie lange haltbar sind.
Neben dir vertrauten Wildkräutern und -früchten sowie Pilzen, die sich zum Trocknen eignen, hat die Natur noch mehr zu bieten. Auch dir vielleicht noch unbekannte Wildpflanzen und sogar essbare Wurzeln sind das ganze Jahr über zu finden, zum Beispiel in unserem Wildkräuterverzeichnis, bei einer Wildkräuterwanderung oder in unserem Buch:
Tipp: Achte darauf, nicht alle Früchte oder Pflanzenteile zu ernten, sodass sich die Pflanzen erholen und vermehren können und auch für die Tiere etwas übrig bleibt.
Hast du schon einmal Trockenvorräte angelegt? Wir freuen uns, wenn du uns von deinen Erfahrungen berichtest.
Weitere Pflanzen, die sich für Gesundheit und Genuss haltbar machen lassen, findest du in diesen Beiträgen: