Beinwellsalbe – Wund- und Heilsalbe selber machen

Spar dir den Weg in die Apotheke. Eine natürliche Heilsalbe für Wunden, Schnittverletzungen und Prellungen kannst du mit wenig Aufwand selbst herstellen!

Ob zu Hause oder unterwegs, kleine Unfälle sind schnell passiert. Damit blaue Flecken zügig heilen und sich Wunden nicht entzünden, greifen viele Menschen in solchen Momenten zu einer handelsüblichen Wund- und Heilsalbe. Wusstest du, dass diese Präparate häufig Wirkstoffe aus Beinwellwurzel enthalten? Doch um dir die positiven Eigenschaften der krautigen Pflanze zunutze zu machen, musst du keine Apotheke aufsuchen. Eine ebenso wirksame Beinwellsalbe lässt sich aus nur zwei Zutaten selbst herstellen. Neben der Behandlung von kleinen Verletzungen verwende ich sie auch zur Linderung meiner gelegentlich auftretenden Rückenschmerzen. Wie die Salbe zubereitet wird, erfährst du in diesem Beitrag.

Heilende Eigenschaften des Beinwells

Beinwell wurde aufgrund seiner die Wundheilung fördernden Eigenschaften schon von Hildegard von Bingen und Paracelsus gepriesen. Die Wallwurz, wie Beinwell früher oft genannt wurde, gilt als wundheilend und entzündungshemmend. Ebenso bekannt ist sie für ihre positive Wirkung bei Gelenk- und Muskelschmerzen, Prellungen und bei der Behandlung von Knochenbrüchen.

Zwar können für viele Anwendungen die frischen Blätter direkt verwendet werden. Zur Herstellung einer Heilsalbe greift man aber besser auf die besonders gehaltvolle Wurzel zurück. Beinwell gräbt man am besten im Frühjahr oder Herbst, wenn die Pflanze ihre heilenden Wirkstoffe in der Wurzel gespeichert hat.

Bei wild wachsendem Beinwell sollte immer ein Stück des Wurzelstocks in der Erde verbleiben, damit die Pflanze nachwachsen kann und der Bestand nicht gefährdet wird.

Spar dir den Weg in die Apotheke. Eine natürliche Heilsalbe für Wunden, Schnittverletzungen und Prellungen kannst du mit wenig Aufwand selbst herstellen!

Rezept für Beinwellsalbe

Für die Herstellung der Beinwellsalbe brauchst du als Basis zunächst einen Ölauszug mit Beinwellwurzel. Ich verwende für meine Ölauszüge gerne Olivenöl, es eignen sich aber auch Sonnenblumenöl oder andere flüssige Pflanzenöle.

Beinwellöl wird wie folgt hergestellt:

  1. Beinwellwurzel waschen und in kleine Stücke schneiden.
  2. Auf Küchenkrepp trocknen lassen, denn bei zu feuchter Wurzel besteht die Gefahr, dass die Stücke im Öl zu schimmeln beginnen.
  3. Geschnittene Wurzelstücke mit Olivenöl in ein desinfiziertes Glasgefäß füllen und verschließen.
  4. Täglich auf Kondenswasser im Deckel überprüfen, sauber auswischen, wieder verschließen und schütteln.
  5. Vier bis sechs Wochen ziehen lassen.
  6. Durch einen Kaffeefilter oder ein Leinentuch filtern.
  7. Das fertige Öl in kleine Flaschen füllen und beschriften.

Beinwellsalbe schnell gerührt

Sauberkeit ist bei der Salbenherstellung sehr wichtig, da keine Konservierungsmittel verwendet werden und die Haltbarkeit durch makelloses Arbeiten verlängert wird.

Folgende Zutaten und Utensilien benötigst du für deine Beinwellsalbe:

  • 100 ml Beinwellöl
  • 12 – 15 g Bienenwachs (erhältlich von deinem lokalen Imker oder auch online)
  • optional 5 Tropfen ätherisches Weihrauchöl
  • kleinen Topf
  • Glasgefäß
  • langer Löffel oder Glasstab
  • Salbentiegel zur Aufbewahrung der fertigen Salbe (gibt es in der Apotheke oder online)

Weihrauchöl gilt als entzündungshemmend und fördert die Wundheilung, es kann die Wirkung der Beinwellsalbe nochmals verstärken.

So gehst du bei der Herstellung der Beinwellsalbe vor:

  1. Beinwellöl in ein Gefäß füllen und im Wasserbad erwärmen.
  2. Bienenwachs hinzufügen und rühren, bis es sich aufgelöst hat.
  3. Einen Tropfen Salbe auf einen Teller geben, um die Konsistenz zu prüfen. Je nach Festigkeit kannst du noch mit Wachs oder Öl nachbessern.
  4. Weihrauchöl unterrühren.
  5. Die fertige Salbe in desinfizierte Salbentiegel füllen und erkalten lassen.
  6. Salbentiegel verschließen und beschriften.

Vermerke auch das Datum der Herstellung auf der Salbe, denn sobald deine Freunde und Familie merken, dass du Salben rührst, wirst du möglicherweise mehr als eine Charge herstellen.

Kühl gelagert hält sich die Salbe ungefähr sechs Monate, je nach Hygiene bei der Zubereitung auch länger oder kürzer.
Verwende möglichst kleine Tiegel zum Abfüllen. Ein Spatel zum Entnehmen ist sehr hilfreich, um die Salbe nicht zu verunreinigen.

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10 Kommentare
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  1. Kann ich einen Beinwellauszug auch aus gekauften getrockneten Wurzeln machen?

    Antworten
  2. Ich habe gelesen, dass man beinwell nicht auf verletzte haut auftragen soll.

    Antworten
  3. Hallo ist es ausschlaggebend ob es der Violette oder die Blaue Blüte ist ? Danke

    Antworten
  4. David Penz

    Hallo,
    Wie viel Beinwell-wurzel auf wie viel Öl wird denn für den Ölauszug verwendet?
    LG David

    Antworten
  5. Danke für das Rezept, wird gerade gemacht. Nur weiß ich jetzt nicht ob ich das Öl in der Sonne oder Dunkelheit siehen lassen soll. Danke voraus für ihre Antwort. Herzliche Grüße

    Antworten
    • Hallo, bei Zimmertemperatur ohne direkte Sonneneinstrahlung.

  6. Andreas König

    Vielen dank für das rezept,
    teilweise lese ich so wie in Ihrem rezept vom kalten Ansatz über Wochen – bei anderen aber auf 70° erwärmen und dann über nacht stehen lassen und abseihen. Halten Sie von der Variante nichts?

    Antworten
  7. danke für dieses Rezept! ich hab jahrelang (mindestens 20 Jahre) Beinwellsalbe, Beinwellöl und Tinkturen hergestellt. Allerdings war meine Salbenzutat Schweineschmalz…Und genau letzteres will ich ersetzen! Da finde ich eure Salbenidee spitze! 🙂 Danke euch dafür! 😀
    Wie Beinwell habe ich andere Pflanzen verarbeitet… aber nun mit guten Rezepten statt Schweineschmalz- ich bin jetzt so froh das ich endlich auf Schmalz verzichten kann! 😀

    Antworten

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