Klatschmohn

Der Klatschmohn ist mit seinen purpurroten Blüten nicht nur ein echter Hingucker, er wirkt sehr heilsam bei Nervosität, Schlafstörungen und Hautproblemen.

In der Schulmedizin wird Klatschmohn nicht verwendet, da seine Wirkung nie wissenschaftlich nachgewiesen wurde. In der Naturheilkunde hingegen wird er immer noch zur Beruhigung und als schlafförderndes Mittel angewendet. Aber auch bei Husten, Heiserkeit und Hautproblemen findet er Anwendung.

In der Ernährung

In der Ernährung sind die Samenkapseln des Mohns wohl am bekanntesten. Hier eignen sich die Samen des Klatschmohns ebenso gut wie die des im Handel angebotenen Kulturmohns.

Aus den ausgereiften Samenkörnern lassen sich viele süße Gerichte herstellen, das Öl aus den Samenkapseln ist eine wertvolle Spezialität. Sobald sich die Samenkörner aus ihrer Kapsel schütteln lassen, sind sie ausgereift.

In kleinen Mengen kann man ab April auch die jungen Blätter des Klatschmohns vor der Blüte in Salaten verwenden oder wie Spinat kochen. Der Geschmack erinnert etwas an Gurke und Haselnuss.

Vorsicht: Der Klatschmohn ist schwach giftig. Alle Pflanzenteile enthalten Alkaloide, besonders der weiße Milchsaft. Bei übermäßigem Verzehr von Pflanzenteilen, insbesondere der Samen kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen sowie Bauchschmerzen kommen.

Schneller Mohnkuchen

Dieser Mohnkuchen ist geschwind gemacht und du brauchst dafür nicht einmal eine Küchenwaage. Die Maßeinheit eines Bechers ist mit etwa 200 bis 250 g berechnet.

Folgende Zutaten benötigst du:

  • 3 Eier
  • 1 Becher Zucker
  • 1 Becher gemahlener Mohn
  • 1 Becher Mehl
  • 1 Becher Naturjoghurt
  • 0,5 Becher Öl
  • Mark einer halben Vanilleschote
  • 1 Päckchen Backpulver

Wenn du dir die Zutaten bereit gelegt hast, stell deinen Backofen auf 180 Grad und mische die Zutaten so:

  1. Eier mit dem Zucker schaumig rühren.
  2. Zuerst Öl, dann Joghurt untermischen.
  3. Das Mehl-Mohn-Gemisch mit Backpulver und Vanillemark unterheben.
  4. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und Masse darauf verteilen.
  5. Bei 180 Grad etwa 20 Minuten backen.

Heilende Anwendungen

Die getrockneten Blüten des Klatschmohns werden zur Herstellung von Tee verwendet und sorgen für einen bunten Farbklecks in Teemischungen.

Das Trocknen der Blütenblätter ist allerdings oft enttäuschend. Leider verwandelt sich das leuchtende Rot oft in unansehnliches Braun oder Grau, manchmal verlieren die Blüten auch jegliche Farbe. Die Heilwirkung bleibt aber trotzdem unverändert. Die Blütenblätter müssen an einem sonnigen Tag bald nach dem Aufblühen gesammelt und so rasch wie möglich im Schatten getrocknet werden. Man bewahrt sie am besten zwischen Papier auf.

Um die Farbe zu erhalten, kann aus den leuchtend roten, frischen Blütenbättern des Klatschmohns ein wunderbarer Sirup gekocht werden. Dieser kann Kindern bei Einschlafschwierigkeiten helfen. Am besten eine Stunde vor dem Zubettgehen etwa einen halben bis ganzen Teelöffel des Sirups geben.

Dieser Sirup hilft auch bei Heiserkeit und Husten.

Klatschmohnsirup

Du brauchst:

  • eine Handvoll Blütenblätter
  • 150 ml Wasser
  • Zitronensaft
  • 100 g Zucker
  • Flaschen

So gehst du vor:

  1. Die Blütenblätter mit dem Wasser aufkochen lassen.
  2. Ein paar Tropfen Zitronensaft als Farbstabilisator beigeben.
  3. Über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag abseihen.
  4. Mit Zucker und etwas Zitronensaft aufkochen.
  5. In kleine sterilisierte Flaschen füllen und verschließen.

Tinktur

Aus den Blütenblättern des Klatschmohns lässt sich auch eine Tinktur herstellen. Sie wird äußerlich gegen Furunkel und bei Hautausschlägen aufgetragen, innerlich kann sie tropfenweise zur Schlafförderung eingenommen werden. Durch den hohen Alkoholgehalt ist Tinktur für Kinder und empfindliche Menschen nicht geeignet.

Tee

Der Tee aus getrockneten Blüten wird ähnlich verwendet wie Sirup und Tinktur. Ein Teelöffel Blütenblätter werden mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen und nach zehn Minuten Ziehzeit abgeseiht.

Täglich zwei bis drei Tassen helfen bei Schlafstörungen und Unruhezuständen.

In der Badewanne mit Klatschmohn

Auch ein Vollbad mit starkem Tee (etwa vier Teelöffel) oder 15 Tropfen Blütentinktur kann das Einschlafen fördern. Hier sollte die Badetemperatur aber 37 Grad Celsius nicht überschreiten.

Dieses Bad hilft zudem bei unreiner Haut und Furunkeln.

Andere Anwendungen

Ursprünglich wurde aus den Blättern des Klatschmohns rote Tinte hergestellt. Kindern macht es viel Spaß, die Blütenblätter in einem kleinen Gefäß zu quetschen und mit dem entstandenen Saft zu malen.

Erkennung und Sammeltipps

Der Klatschmohn ist mit seinen purpurroten Blüten nicht nur ein echter Hingucker, er wirkt sehr heilsam bei Nervosität, Schlafstörungen und Hautproblemen.

Früher konnte man purpurroten Klatschmohn zusammen mit Kornblumen in den Getreidefeldern sehen, doch durch die äußerst genaue Saatgutreinigung werden Mohnsamen aussortiert. Zudem werden heute Pestizide eingesetzt, um Mohn aus Anbauflächen fern zu halten.

  • Der Klatschmohn ist ein- bis zweijährig.
  • Die 5 bis 8 cm große Blüte besteht aus vier tiefroten, duftlosen Blütenblättern.
  • Die Pflanze wird 30 bis 90 cm groß.
  • Die Blätter sind doppelt gefiedert.
  • Klatschmohn hat einen dünnen, behaarten Stängel.

Beim Anritzen der unreifen Samenkapsel oder Abbrechen des Stängels tritt weißer, dickflüssiger Pflanzensaft aus.

Eine leichte Verwechslungsgefahr besteht mit verwilderten Schlafmohn, der mit Ausnahme der Samen giftig ist. Man erkennt ihn an seinem unbehaarten Stängel und seiner eher grün-blauen Blattfarbe. Die Blütenfarbe ist meist violett, manchmal auch weiß, rosa, blau oder fast schwarz. Rote Blütenblätter sind beim Schlafmohn eher die Ausnahme. Der Anbau von Schlafmohn ist in einigen Ländern Europas unter Strafe verboten, da er zur Herstellung von Rauschmitteln verwendet werden kann.

Anbautipps

In vielen Blumenmischungen sind Mohnsamen enthalten, die im Jahr der Aussaat meist auch blühen. Sobald sie aber von anderen Pflanzen überwuchert werden, verschwinden sie wieder aus der Blumenwiese.

Klatschmohn sät sich selbst an offenen Stellen aus und benötigt viel Licht zum Keimen. Er liebt die Nachbarschaft von Stauden, die den Boden nicht überwuchern und im Frühsommer noch genügend Licht an die jungen Pflanzen lassen.

Jungpflanzen zu versetzen kann ein etwas schwieriges Unterfangen sein, da Klatschmohn recht schnell lange Pfahlwurzeln bildet. Einfacher ist da die Aussaat.

Man kann im Herbst schon Mohn an die gewünschte Stelle säen oder man wartet bis ins Frühjahr und gibt die Samen ins vorbereitete Beet. Gerne kann zu üppige Erde mit etwas Sand angereichert werden.

Wenn Mohn genügend Licht zum Keimen hat und man jedes Jahr einige Kapseln für die Selbstaussaat stehen lässt, kann Mohn ein treuer Begleiter im Garten sein.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Etliche Jahrtausende war Klatschmohn der ständige Begleiter beim Ackerbau. In den letzten Jahrzehnten wurde er immer mehr von den Feldern vertrieben und ist heute vor allem an Wegrändern und Schutthalden anzutreffen. Seine Blüte erfreut uns nur wenige Tage, bevor die Blütenblätter fallen. Klatschmohn galt früher als Kindermedizin. Speziell die Jüngsten, aber auch die Ältesten der Gesellschaft wurden mit der sanften Pflanze kuriert. Heute kann man ihn bei Schlafstörungen, Husten, Heiserkeit und Hautproblemen anwenden.
Lateinischer Name
Papaver rhoeas
Andere Namen
Mohnblume, Klatschrose, Feldmohn, Blutblume, Flattermohn, Kornrose, Feuermohn, Grindmagen, Paterblume, Wilder Mohn
Familie
Mohngewächse (Papaveraceae)
Erntemonate
Apr - Jul
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Samen
Blattform
unpaarig gefiedert
Blütenfarbe
rot
Fundorte
Äcker, Wege, Schuttplätze, Böschungen
Verwechslungsgefahr
Mit anderen heimischen Mohnarten, die gleich verwendet werden und dem verwilderten Schlafmohn, der zwar als Rauschmittel verwendet wird aber mit Ausnahme der Samen giftig ist.
Giftigkeit
teilweise giftig
Hinweise zur Giftigkeit
Der Klatschmohn ist schwach giftig. Alle Pflanzenteile enthalten Alkaloide, besonders der weiße Milchsaft. Bei übermäßigem Verzehr von Pflanzenteilen, insbesondere der Samen kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen sowie Bauchschmerzen kommen.
Inhaltsstoffe
Alkaloide, Anthocyane, Bitterstoffe, Gerbstoffe
Eigenschaften
beruhigend, hustenstillend, schlaffördernd, schleimlösend, schmerzstillend
Hilft bei
Bronchitis, Furunkel, Hautprobleme, Heiserkeit, Husten, Nervosität, Schlaflosigkeit

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