Ahorn
Die Anwendungsmöglichkeiten für den Ahorn sind sehr vielfältig, von der Sauerkrautherstellung, in Suppen, in Salaten bis hin zum Teeaufguss.
Ahorn wirkt entzündungshemmend sowie fieber- und blutdrucksenkend. Er wird deshalb zum Beispiel bei Blutergüssen und Insektenstichen verwendet.
In der Ernährung
Die jungen Blätter des Ahorns können pur direkt vom Baum gegessen, in Salaten oder als Gemüse verwendet werden.
Ebenfalls möglich, wenn auch mit etwas mehr Aufwand verbunden, ist die Gewinnung von Ahornsirup aus europäischen Bäumen.
Ahornsalat
Ahornblätter eignen gut sich als gesunde Salatgrundlage. Dafür werden nur die jungen Blätter (bis Ende April ernten) verwendet.
Gepflückte Blätter sollten sauber und frei von Raupen und Läusen sein. Weil sie sehr zart sind, kann man sie nicht oder nur sehr vorsichtig waschen. Kürze beim Pflücken die Stiele und verwende die Ahornblüten und -blätter möglichst frisch, denn die zarten Blätter welken sehr schnell und verlieren ihre positiven Inhaltsstoffe.
Ahornblätter in Suppen
Alternativ sind Ahorn-Blätter auch eine gute Zutat zu Suppen. Getrocknet beigefügt verfeinern sie das Aroma beispielsweise einer Kürbiscreme- oder Linsensuppe. Einfach gegen Ende des Kochens beimischen oder über das fertige Gericht streuen.
Ahornsaft und Ahornsirup
Ahornsirup ist eigentlich ein typisch kanadisches Süßungsmittel. Der Saft des Zuckerahorns wird zu Sirup eingedickt und ist aufgrund seines sehr hohen Zuckeranteils ein natürlicher Zuckerersatz.
Aber auch in Mitteleuropa tragen heimische Ahornbäume Saft in sich, der zu Sirup verarbeitet werden kann. Zwischen März und April kann dieser Saft durch leichtes Anbohren des Baumes gewonnen werden. Da der Baum hierbei leicht beschädigt wird, eignen sich nur eigene Bäume.
Hier erfährst du, wie man Sirup möglichst schonend aus einem Ahornbaum gewinnt, ohne dem Baum dauerhaft zu schaden.
Aus den im April blühenden Ahornblüten lässt sich ebenfalls ein Sirup herstellen. Befolge hierfür diese Anleitung.
Ahornspinat
Als Spinatersatz bieten sich Ahornblätter ebenso an. Gekocht in einem Topf geht das sehr rasch, weil die jungen Blätter zart sind und schnell gar werden.
Keimlinge nutzen
Im März findet man unter dem Baum auch Keimlinge, die man zum Beispiel in Salzlake oder Gewürzessig einlegen kann. Weitere Rezepte für Ahorn-Keimlinge findest du hier.
Blütenbüschel verzehren
Ab April kann man die Blütenbüschel essen oder zu Salaten geben. Über einen fertigen grünen Salat gestreut verleihen sie ein wohlschmeckendes Aroma.
Ahornfrüchte als Snack und im Salat
Ab mitte Mai kannst du einige der vielen Ahornfrüchte sammeln und in der Küche nutzen. Die jungen grüne Früchte mit ihren markanten Flugblättern enthalten viel genauso wie die Blätter und Keimlinge viel Gerbstoffe, Flavonoide, Kalium, Calcium, Magnesium, Mangan, Eisen und reichlich Eiweiß.
Hier findest du einige Rezepte für die Zubereitung von Ahorn-Früchten.
Ahornsauerkraut
Ahornblätter eignen sich zum Einlegen, ähnlich wie Sauerkraut. Dafür sollten nur junge und frische Ahornblätter verwendet werden.
In mehreren Schritten wird das Ahornsauerkraut in ein Gefäß oder eine Schale geschichtet, gepresst und anschließend luftdicht verschlossen.
Danach muss das Ahornsauerkraut vier bis acht Wochen reifen. Somit ist die Herstellung zwar etwas aufwendiger, dafür hast du aber im Herbst ein ganz besonderes Gericht.
Hier findest du eine detaillierte Anleitung zur Herstellung des Ahornsauerkrauts.
Frittierte Ahornblätter
Ein aktueller Trend in Japan sind frittierte Ahornblätter. Sie werden als Snack zwischendurch genascht und sind ganz schnell selbst hergestellt.
Für je 15 sogenannte Tempure-Ahornblätter benötigst du:
- 1 Eigelb
- 50 g Mehl
- 50 g Speisestärke
- 100 ml kaltes Wasser
Einfach alle Zutaten verrühren, bis die Konsistenz an flüssigen Honig erinnert. Die Ahornblätter nacheinander darin wälzen und in einer Pfanne mit etwas Speiseöl ausbacken.
Am besten schmecken sie ganz frisch aus der Pfanne. Guten Appetit!
Gefüllte Ahornblätter
Ähnlich der gefüllten Weinblätter kann man auch junge Ahornblätter mit vielen leckeren Zutaten füllen. Mit Reis und Gewürzen kurz im Ofen erwärmt ergeben sie eine leckere Vorspeise oder Beilage.
Heilende Anwendungen
Ahorn ist nicht nur als Speise geeignet, sondern seine wertvollen Inhaltsstoffe können auch für die Gesundheit eingesetzt werden.
Ahorn-Honig-Trunk
Um Fieber oder den Blutzucker zu senken, eignet sich dieser Ahorn-Honig-Trunk.
Ahorn-Tee
Ein Aufguss mit Ahornblättern kann fiebersenkend und entzündungshemmend wirken und außerdem bei Magen-Darm-Beschwerden helfen.
Getrocknete und gemahlene Rinde kannst du ebenfalls zu einem Tee aufgießen.
Für die Zubereitung des Tees einfach Blätter des Ahorns mit kochendem Wasser übergießen und nach fünf Minuten abseihen. Alternativ drei Teelöffel der getrockneten und gemahlenen Rinde auf eine Kanne Wasser verwenden und den Tee nach etwa fünf Minuten Ziehzeit durch ein feines Sieb in die Tasse gießen.
Insektenstiche lindern
Um Insektenstiche schnell zu kühlen, helfen Ahornblätter.
Einfach ein paar Blätter zwischen den geschlossenen Händen zerreiben und auf die Einstichstelle drücken. So wirkt der Ahorn ähnlich kühlend wie Wasser und verringert zugleich die Gefahr von Entzündungsprozessen.
Erkennung und Sammeltipps
Im deutschen Sprachraum wachsen vor allem Spitz-Ahorn (Acer platanoides), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) und Feld-Ahorn (Acer campestre). Seltener anzutreffen sind der Französische Ahorn (Acer monspessulanum), Schneeball-Ahorn (Acer opalus) und der Tatarische Steppen-Ahorn (Acer tataricum).
Erkennbar sind alle Ahornarten an der charakteristischen Blattform, die mal drei- und mal fünfgliedrig aussehen kann. Die Blätter verfärben sich stark in den Jahreszeiten.
Die Borke des Spitz-Ahorns ist schwarzbraun und längsrissig. Der Baum wächst in ganz Europa und wird bis 30 Meter hoch.
Leicht verwechselt wird der Ahorn mit der sogenannten Ahornblättrigen Platane (Platanus acerifolia), weil dieser Baum eine ähnliche Blattform aufweist. Dieser wird häufig als Straßenbaum gepflanzt und trägt braune, kugelförmige Sammelfrüchte. Im Gegensatz zum Ahorn verfärben sich die Blätter der Platane nicht im Jahresverlauf.
Beim Sammeln sind zartgrüne Blätter zu bevorzugen. Sie enthalten noch nicht so viele Bitterstoffe wie ältere Blätter. Die ersten Blätter sind schon früh im Jahr reif zum Ernten, in manchen Jahren schon im März.
Anbautipps
Zum Anbau als Zierbaum ist der Japanische Ahorn (auch Fächerahorn genannt) besonders beliebt. Seine Blätter sind im Sommer leuchtend hellgrün und färben sich im Herbst intensiv braunrot. Aber auch die weiter oben genannten, besser nutzbaren Arten gedeihen in Gärten und erfreuen uns so mit ihren nutzbaren Produkten.
Steckbrief
- Kurzbeschreibung
- Weltweit bekannt ist die Gattung des Ahorns wegen des kanadischen Zuckerahorns, dessen Blatt sogar auf der Nationalflagge Kanadas abgebildet ist. Ebenfalls weltbekannt ist der süße Ahornsirup, der aus dem Saft des Baumes gewonnen wird. In Europa wächst Ahorn praktisch überall, auch in Städten ist der Ahorn-Baum als Stadtbaum weit verbreitet. Typische Arten in Mitteleuropa sind der Spitzahorn, der Feldahorn und der Bergahorn. Mit seinen charakteristischen, spitzen Blättern, die in den Jahreszeiten ihre Farbe wechseln, sieht er nicht nur schön aus, er ist auch heilkräftig und kann deinen Speiseplan bereichern.
- Lateinischer Name
- Acer
- Andere Namen
- Maßholder, Speisebaum, Salatbaum
- Familie
- Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
- Erntemonate
- Mrz - Apr
- Verwendbare Pflanzenteile
- Blätter, Blüten, Keimlinge, Saft
- Blattform
- handförmig geteilt
- Blütenfarbe
- gelb, grün
- Verwechslungsgefahr
- Ahornblättrige Platane
- Giftigkeit
- ungiftig
- Inhaltsstoffe
- Eisen, Flavonoide, Gerbstoffe, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan
- Eigenschaften
- entzündungshemmend, fiebersenkend
- Hilft bei
- Blutergüsse, Entzündungen, Fieber, Gicht, Insektenstiche
Ich probiere im Moment viel aus und stehe noch am Anfang in Sachen Naturheilkunde. Meine Frage ist was kann ich mit dem Samen vom Ahornbaum machen? Kann der Samen bei einem Stich auch helfen