Wildpflanzen-Neuigkeiten im Netz – November 2015

In diesem Beitrag haben wir für dich Spannendes und Wissenswertes aus dem Netz rund um das Thema Wildpflanzen zusammengetragen.

Echter Kümmel – Arzneipflanze des Jahres

Nach dem Spitzwegerich und dem Johanniskraut in den Vorjahren, wurde nun der Echte Kümmel zur Arzneipflanze des Jahres 2016 gekürt. Das gab der “Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde” bekannt.

Kümmel wirkt besonders gut gegen Blähungen und hat appetitanregende, krampflösende und antimikrobielle Eigenschaften. Diese kommen vor allem durch die ätherischen Öle des Kümmels zum Tragen.

Nobelpreis dank Beifuß

Der Nobelpreis der Medizin wurde in diesem Jahr an drei Forscher verliehen, die sich mit der Abwehr von Parasiten beschäftigen.

Eine der Forscher ist die Chinesin Youyou Tu, sie hat schon in den siebziger Jahren den Wirkstoff Artemisinin aus dem Einjährigen Beifuß (ein naher Verwandter des Gemeinen Beifuß) isoliert. Aus diesem Wirkstoff konnte ein Anti-Malaria-Mittel entwickelt werden, was im Jahr 2013 fast 400 Millionen mal angewendet wurde.

Sanddorn – die Zitrone der DDR

Witze über Gurken und Bananen mögen ausgeleiert sein. Wusstest du aber, dass der Sanddorn zeitweise als Zitrone der DDR galt? Als Zitrusfrüchte Mangelware waren, griff man auf die säuerlichen Sanddornbeeren zurück. Da Sanddorn enorme Mengen an Vitamin C enthält, ist der Vergleich naheliegend.

Als nach der Wende Zitrusfrüchte leicht verfügbar waren, ist der Sanddorn schnell in Vergessenheit geraten. Die orangefarbenen Früchte werden aber wieder beliebter und der Petzower Sanddorngarten von Christine Berge produziert jedes Jahr über 70 verschiedene Sanddornprodukte, sogar vegane Sanddorn-Gummibärchen.

Sanddorn ist eine der gesündesten Pflanzen und seine Beeren gehören zu den besten Vitamin-C-Spendern. Erfahre, wie du ihn zur Ernährung und Heilung nutzt!

Berberitze

Dr. Thomas Hövelmann, ein Botaniker des NABU Nordrhein-Westfalen, hat viel Positives über die Vitamin-C-haltige Berberitze zu sagen. Leider ist diese Pflanze in einigen Gegenden bedroht, so auch in Nordrhein-Westfalen. Sie wurde lange Zeit von Landwirten bekämpft, da sie ein Zwischenwirt für Schwarzrost ist. Dabei bietet der Strauch auch für viele Nützlinge ein Heim. Eine Berberitzen-Hecke ist ein besonders gut geeignetes Winterquartier für Vögel, Igel, Echsen und Haselmäuse. Dazu liefert der Strauch natürlich auch schmackhafte und gesunde Beeren.

Kräuterwanderungen

Auch in den kalten Monaten gibt es immer noch einige Veranstalter von Wildkräuterwanderungen, die sich hinaus wagen. Sie zeigen ihren Teilnehmern wilde Beeren, immergrüne Kräuter und auch einige Wurzeln, die im Herbst gesammelt und genutzt werden können.

Hier findest du eine Karte mit Anbietern von Kräuterwanderungen und Wildpflanzenseminaren. Vielleicht findest du auch ein Angebot in deiner Nähe.

Neues Buch von Wolf Dieter Storl

Der Kräuterexperte Wolf Dieter Storl hat ein neues Buch veröffentlicht. In “Ur-Medizin. Die wahren Ursprünge unserer Volksheilkunde” beschreibt er die Ursprünge unserer heimischen Heilkunde. Auch wenn wir viel von fernen Heilkunden aus China, Indien, Ägypten und anderen Ländern lernen, variiert die Ur-Heilkunde sehr stark von Region zu Region und baut auf lokalen Pflanzen auf. Das Wissen um sie wurde von Generation zu Generation weitergereicht.

Hier kannst du ein Interview im SWR ansehen:

Ur-Medizin

Wolf-Dieter Storl

Die wahren Ursprünge unserer Volksheilkunde Mehr Details zum Buch

Erhältlich bei: AmazonKindleecolibriTolino

Das Internet des Waldes

Besonders spannend fanden wir den ZDF-Beitrag “Deutschland von unten”. Ab Minute 34 dreht er sich um die Wurzeln der Bäume und deren Symbiose mit den Pilzen in ihrer Umwelt. Bäume und Pilze tauschen über ihre Wurzelnetzwerke Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Zucker aus. Mit Botenstoffen kommunizieren Bäume über die Wurzeln und Vernetzungen mit Pilzen, um sich auf Wassermangel, Umweltgifte und Schädlinge vorzubereiten.

Sonstiges

Im Bayrischen Landkreis Kelheim wurden im Juli Wildblumen auf öffentlichen Flächen angepflanzt. Anfangs gab es wenig Verständnis und viel Kopfschütteln. Der blau blühende Natternkopf konnte aber schon die ersten Anwohner entzücken und die Initiative erhält immer mehr Zuspruch.

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