Getrocknete Pfifferlinge: So bewahrst du den Geschmack des Waldes das ganze Jahr
Getrocknete Pfifferlinge sind eine köstliche Möglichkeit, den Geschmack von Pilzen das ganze Jahr über zu genießen. Mit nur wenigen Handgriffen kannst du die aromatischen Pilze haltbar machen. So sind sie jederzeit griffbereit für Suppen, Saucen, Nudelgerichte oder herzhafte Pfannengerichte. Wer Pfifferlinge selbst trocknet, bewahrt nicht nur das Aroma, sondern auch die wertvollen Inhaltsstoffe der Pilze.
Die Zubereitung ist einfach, erfordert aber ein paar kleine Tricks, damit die getrockneten Pfifferlinge später nicht zäh oder bitter werden. Schon bei der Ernte und Vorbereitung kannst du dafür sorgen, dass Geschmack, Farbe und Konsistenz optimal erhalten bleiben.
Pfifferlinge an der Luft trocknen
Bevor du Pfifferlinge trocknest, ist die richtige Vorbereitung entscheidend für Geschmack und Konsistenz. Putze die Pilze nur trocken mit einer Bürste oder einem Tuch, denn Wasser macht sie zäh und kann den Trocknungsprozess verlängern.
Entferne schadhafte oder verfärbte Stellen, da diese sonst bitter werden können. Kleine, frische Pilze kannst du im Ganzen trocknen, größere Stücke lassen sich gut portionsweise vorbereiten. Mit dieser Vorgehensweise bleiben die getrockneten Pfifferlinge aromatisch, zart und frei von unangenehmer Bitterkeit.
Benötigte Zeit für die Vorbereitung 30 Minuten
Die Vorbereitung der Pfifferlinge zum Trocknen ist einfach. Die gesamte Trocknungszeit dauert 5–7 Tage, je nach Größe der Pilze und Luftfeuchtigkeit.
- Pfifferlinge schneiden
Die Pfifferlinge in 2–3 Millimeter dicke Scheiben schneiden. Kleine Pilze halbieren.
- Pilzscheiben ausbreiten
Die vorbereiteten Pfifferlinge nebeneinander auf ein Backblech, Backpapier oder Kräutertrockner legen, sodass sie sich nicht berühren.
Alternativ kannst du kleine Pilze auf Küchengarn auffädeln und waagerecht spannen. - Pilze an einem warmen Ort platzieren
Das Backblech an einen warmen, trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen. Die aufgefädelten Pilze aufhängen, zum Beispiel über der Heizung.
- Pfifferlinge trocknen lassen
Die Pfifferlinge mehrere Tage trocknen lassen, in der Regel 5 bis 7 Tage, abhängig von Größe und Luftfeuchtigkeit. Einmal täglich die Pilze wenden, damit sie gleichmäßig trocknen und kein Schimmel entsteht.
Die Pfifferlinge sind fertig, wenn sie sich trocken anfühlen, leicht brechen und ein raschelndes Geräusch erzeugen.
Die getrockneten Pfifferlinge werden am besten in luftdichten Behältern an einem dunklen, trockenen Ort aufbewahrt. So bleiben Aroma, Farbe und Geschmack erhalten. Eine Lagerung in Gläsern oder Dosen verhindert, dass Feuchtigkeit eindringt und die Pilze schimmeln. Unter diesen Bedingungen sind die getrockneten Pfifferlinge mehrere Monate bis zu einem Jahr haltbar.

Pfifferlinge trocknen im Backofen
Für das Trocknen von Pfifferlingen im Backofen werden die Pilzscheiben gleichmäßig auf Backblechen verteilt, sodass sie sich nicht berühren. Der Ofen wird auf 40 bis 50 °C eingestellt. Alternativ kann nur das Ofenlicht eingeschaltet werden, um eine schonende Temperatur von etwa 40 °C zu erreichen, ohne dass aktiv geheizt werden muss. Ein kleiner Spalt in der Ofenklappe, zum Beispiel durch einen eingeklemmten Löffelstiel, sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit entweichen kann und die Pilze gleichmäßig trocknen.
Während des Trocknens empfiehlt es sich, die Pfifferlinge regelmäßig zu wenden. So wird verhindert, dass einzelne Scheiben zu trocken oder zäh werden und das Aroma gleichmäßig erhalten bleibt. Bei größeren Mengen kann das Trocknen sechs Stunden oder länger dauern, je nach Dicke der Scheiben und Feuchtigkeitsgehalt der Pilze. Nach dem Trocknen sollten die Pfifferlinge knusprig, aber nicht verbrannt sein.
Mit ein wenig Geduld und Wärme verwandelst du deine Waldfunde in einen echten Vorratsschatz – natürlich, regional und voller Geschmack.
Getrocknete Pfifferlinge verwenden
Getrocknete Pfifferlinge lassen sich vielseitig in der Küche einsetzen. Sie eignen sich hervorragend für Suppen, Eintöpfe oder Saucen, da sie beim Einweichen ihr volles Aroma entfalten und einen intensiven Pilzgeschmack abgeben. Auch zu Pasta, Risotto oder herzhaften Aufläufen passen sie sehr gut. Vor der Verwendung werden die Pilze kurz in warmem Wasser eingeweicht, das Einweichwasser kann als aromatische Grundlage für Brühen und Saucen weiterverwendet werden.
Darüber hinaus können getrocknete Pfifferlinge zu feinem Pilzpulver verarbeitet werden, das als Würze für Suppen, Saucen oder Gemüsegerichte dient. Eine weitere Möglichkeit ist die Herstellung von Pilzsalz, als haltbare Würze.
Tipps zum Erkennen und Sammeln von Waldpilzen findest du in unserem Buchtipp:
Hast du schon eigene Pilze getrocknet? Teile deine Erfahrungen und Lieblingsrezepte in den Kommentaren!
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Liebes Team der Kostbaren Natur, danke für die tollen Tipps zum Haltbarmachen! Ich überlege schon, ob ich die Methode mit dem Auffädeln dieses Jahr mal ausprobiere, da der Gedanke an frische Pfifferlinge im Winter einfach wunderbar ist. Eine Frage, die mich noch beschäftigt: Habt ihr auch Erfahrungen mit speziellen Dörrgeräten gemacht? Ich frage mich, ob die Pilze darin nochmal anders im Aroma werden als bei der Lufttrocknung, gerade jetzt, wo es draußen feuchter ist. Bin schon gespannt auf eure Einsichten!
Liebe Elara,
danke für einen schönen Kommentar! Ja mit einem Dörrgerät funktioniert das Pilze-Trocknen. Das hat sogar den Vorteil, dass die Trocknung schneller und damit besonders sicher abläuft im Vergleich zur Trocknung an der Luft. Selbst wenn man die Pilze nicht in ganz so dünne Scheiben schneidet, trocknen sie im Dörrautomaten zuverlässig und die Gefahr von Schimmel etc. wird minimiert.
Liebe Grüße