Knoblauch

Knoblauch soll nicht nur vor Vampiren schützen, er kann wirkt als natürliches Antibiotikum und kann auch Blutdruck und Cholesterin senken

Knoblauch wird nahezu weltweit als Gewürz mit charakteristischem Aroma für die kalte und warme Küche eingesetzt. Seine Wirksamkeit gegen verschiedene Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose und zu hohe Cholesterinwerte ist immer wieder Gegenstand der medizinischen Forschung – mit teils erstaunlichen Ergebnissen.

In der Ernährung

Obwohl Knoblauch nach dem Verzehr zu einem charakteristischen Mundgeruch, auch gerne noch am Folgetag, führt, ist es ein äußerst beliebtes Gewürz und sorgt in vielen Gerichten weltweit für einzigartiges Aroma. Wegen seiner vielfältigen Heilwirkungen gibt es mittlerweile auch viele Naturheilmittel in Tablettenform, die auf Knoblauchextrakt basieren und für alle geeignet sind, die zwar von den Wirkungen des Knoblauchs profitieren möchten, auf den daraus resultierenden Mundgeruch aber gerne verzichten. So ganz lässt sich der Geruch aber nie vermeiden, denn ein Teil des „Duftes“ wird durch die Lunge wieder abgegeben – unabhängig vom Zähneputzen. Eine Studie fand heraus, dass der Genuss von Milch zu Knoblauch diesen Effekt um etwa die Hälfte reduzieren kann.

Knoblauch wird meist nur als Gewürz verwendet und nur wenige Gerichte machen die Knolle zum Hauptdarsteller. Frisch und roh kann er recht scharf sein und an Zwiebeln erinnern. Knoblauch entfaltet sein Aroma am besten, wenn er stark zerkleinert wird, also fein gehackt oder in der klassischen Knoblauchpresse zerquetscht. Wird er gebraten, darf er nicht zu braun werden, weil er sonst bitter schmeckt. Wird frischer Knoblauch zerkleinert, oxidiert er an der Luft und kann sich mit der Zeit hellgrün verfärben. Wie wäre es mit einem Rezept, in dem eine ganze Knolle die Hauptrolle spielt?

Gegrillter Knoblauch

Ein leckerer Brotaufstrich oder hocharomatische Beilage zu Gegrilltem. Dazu brauchst du nur:

  • eine komplette Knolle Knoblauch,
  • etwas Olivenöl und
  • Salz

Das Rezept eignet sich gut, um die restliche Glut nach dem Grillen noch zu nutzen.

  1. Die Knoblauchknolle in mehrere Lagen Alufolie einwickeln.
  2. Das Knoblauchpäckchen auf den Holzkohlegrill legen oder in der Glut vergraben.
  3. Etwa eine Stunde garen lassen, bis die Knolle ganz und gar weich ist.
  4. Das Päckchen vorsichtig öffnen und die Knolle mit einem scharfen Messer aufschneiden.
  5. Mit Olivenöl beträufeln und mit Salz bestreuen.

Einfach auslöffeln oder etwas abgekühlt auf frisch geröstetes Brot streichen. Der Knoblauch ist dann nicht mehr scharf, sondern herrlich aromatisch. Im Winter funktioniert das Rezept natürlich auch im Backofen.

Heilende Anwendungen

Eine Kette aus Knoblauchknollen um den Hals soll nächtliche Besucher auf Friedhöfen vor Vampiren und anderen bösen Gesellen und Geistern schützen. Knoblauch ist aber auch ein traditionelles Heilmittel, das vielseitig eingesetzt wird. Viele Einsatzzwecke sind wissenschaftlich nicht belegt, aber es gibt auch durch Studien bestätigte Wirksamkeiten, zum Beispiel gegen Bluthochdruck. Das Ergebnis einer australischen Studie war, dass sich der Blutdruck um durchschnittliche 10 mm Hg senkte, wenn die Probanden zusätzlich zu ihren Medikamenten reichlich Knoblauch verzehrten.

Zur Wirksamkeit gegen zu hohe Cholesterinwerte gibt es verschiedene Meinungen. Knoblauch ist laut Studienergebnissen durchaus in der Lage, die Gesamt-Blutfettwerte zu senken, allerdings nicht die des LDL Cholesterins. Genau diese Werte sind es jedoch, auf die besonders geachtet werden sollte, wenn es um die Vermedung von Herzkrankheiten, Arteriosklerose und sogar Alzheimer geht.

Traditionell wird Knoblauch zur Vorbeugung und Behandlung von Arteriosklerose empfohlen, jedoch konnte dafür bisher kein wissenschaftlicher Nachweis erbracht werden. Die im Handel angebotenen Knoblauchdragees sind daher maximal zur unterstützenden Behandlung von Bluthochdruck zu empfehlen.

Weil Knoblauch auch leicht antiviral wirkt, ist er ein traditionelles Mittel gegen Warzen. Hierfür werden frisch geschnittene Knoblauch-Scheiben mit einem Pflaster auf der Warze befestigt und regelmäßig ausgetauscht. Die ebenfalls schwach antimykotische Wirkung kann auch helfen, um Hefepilzerkrankungen (Candida) zu bekämpfen.

Wenn frischer Knoblauch beim Schneiden, Pressen, Hacken oder schlichtweg Kauen zerkleinert wird, tritt das darin enthaltene Allicin aus. Allicin ist ein in vielen Zwiebelgewächsen enthaltener Stoff, der wie ein natürliches Antibiotikum ohne Nebenwirkungen (außer dem Geruch) wirkt. Dies macht man sich überall zunutze, wo gegen Bakterien gekämpft werden soll.

Eine weitere traditionelle Anwendung für Knoblauch sind Ohrenschmerzen. Schäle eine große Zehe und schneide ein Ende davon an, sodass die ätherischen Öle austreten können. Stecke die Knoblauchzehe ins Ohr und lasse sie dort wirken. Schneide etwa stündlich ein Stück von der Zehe ab, um immer wieder frische ätherische Öle in dein Ohr gelangen zu lassen. Wird die Knoblauchzehe zu klein, nimm eine neue. Je größer die Zehe, desto größer die Schnittfläche und desto größer die Menge austretender heilsamer ätherischer Öle!

Achtung: Diese Methode sollte nur bei intaktem Trommelfell angewandt werden!

Anbautipps

Wer Knoblauch im eigenen Garten anbauen möchte, setzt einfach in Herbst oder Frühjahr einzelne Zehen in lockere, nicht zu schwere oder nasse Erde. Der optimale Erntezeitpunkt ist, wenn das Blattgrün zu etwa 2/3 vertrocknet ist. Dann kann man die Knollen einfach aus der Erde ziehen und zum Nachtrocknen luftig aufhängen. Erntest du zu spät, fällt dir die Knolle schon beim Ernten auseinander. Je trockener er gelagert wird, desto länger ist Knoblauch haltbar.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Knoblauch dürfte in so ziemlich jedem Vorratsschrank vorkommen, denn er wird weltweit in sehr vielen Gerichten eingesetzt. Aber auch als Naturheilmittel ist Knoblauch nicht nur äußerst beliebt, sondern auch sehr wirksam, zum Beispiel durch seine antibakteriellen Eigenschaften.
Lateinischer Name
Allium sativum
Andere Namen
Knobi, Chnobli, Knufel, Knoflock
Familie
Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Blütenfarbe
rosa, weiß
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
Allicin, Selen, Sulfide
Eigenschaften
antibakteriell, blutdrucksenkend, cholesterinsenkend
Hilft bei
Arterienverkalkung, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Entzündungen, hohe Cholesterinwerte, hoher Blutdruck, Ohrenschmerzen

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