Diese 13 Wildkräuter kannst du auch im Winter sammeln

Auch im Winter musst du nicht auf Wildkräuter verzichten. Einige Pflanzen kannst du auch in kalten Monaten finden und nutzen.

Den Winter assoziieren wir normalerweise nicht mit Wildpflanzenwanderungen oder Wildkräutersalaten.

Die letzten Wochen waren aber ungewöhnlich warm und vielerorts lassen sich erfreulicherweise viele Wildkräuter finden, die du sammeln kannst. Aber auch in kälteren Wintern gibt es immer wieder Gelegenheiten, etwas frisches Grün zu finden. Viele Wildpflanzen sind wahre Überlebenskünstler und benötigen nur wenige sonnige Tage, um neu auszutreiben. Auch ein paar Frosttage und eine leichte Schneedecke tun ihnen nichts an und sobald es etwas wärmer wird, sprießen junge Triebe.

Wildpflanzen verfügen über eine sehr viel höhere Konzentration an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen als Kulturgemüse. Nutze also diese Möglichkeit und gönne deinem Körper eine Extra-Portion Vitalstoffe.

Mit etwas Glück und einem guten Auge kannst du bestimmt einige der folgenden Pflanzen finden. Die Blätter sind meist noch sehr klein und jung und schmecken deshalb besonders mild. Selbstverständlich gelten auch im Winter die wichtigsten Tipps und Regeln zum Sammeln und Nutzen von Wildkräutern.

1. Das Gänseblümchen blüht das ganze Jahr über und streckt seinen zarten Kopf in Richtung Sonne, sobald die Schneedecke lichter wird. Es ist reich an Vitamin C, Magnesium, Eisen und anderen Vitalstoffen und eignet sich hervorragend als Deko auf vielen Speisen.

2. Gundermann kriecht flach am Boden und seine Blätter kannst du auch im Winter nutzen. Er ist ein leckeres Würzkraut und kann bei Schnupfen sowie langwierigen Krankheiten helfen.

3. Die Echte Nelkenwurz liebt nährstoffreiche, feuchte Böden. Junge Blätter können in den Salat gemischt werden, wohingegen ältere Blätter fein geschnitten Gemüsegerichte oder den Kräuterquark bereichern. Getrocknet kannst du sie auch als Gewürz verwenden.

4. Brennnesseln wachsen im Frühjahr rasant und setzen sich schnell gegen andere lichtsuchende Pflanzen durch. Auch in milden Wintern findet man des öfteren junge Triebe und kann sie für die Ernährung nutzen. Sie sind vollgepackt mit Vitaminen, Eisen und Eiweiß und sind ein wahrer Segen für die Gesundheit. Probiere doch mal eines dieser Brennnessel-Rezepte.

5. Weißklee und Rotkleeeignen sich als Salatbeigabe, Kräutersuppen, grünen Smoothies oder als Zugabe zu Brennnessel-Bratlingen, .

6. Auch der Löwenzahn gehört zu den früh austreibenden Pflanzen und ist in einem milden Winter versucht, neue Blätter auszubilden. Dieses Jahr habe ich sogar noch im Dezember ein paar gelbe Blüten gesehen. Die Blätter sind besonders reich an Vitamin C und Provitamin A.

7. Die kleinen runden Blätter des Pfennigkrauts mögen unscheinbar sein, aber gerade im Winter können sie unseren Speiseplan bereichern. Sie verfügen über viel Kalium und liefern Kieselsäure, Gerbstoffe und Schleimstoffe. Du kannst die leicht säuerlich schmeckenden Blätter in Salaten, Quark und Kräuterbutter verwenden oder getrocknet in Würzmischungen weiterverarbeiten.

8. Der säuerlich frische Sauerampfer treibt an sonnigen Tagen neue Blätter aus, die du sowohl in der Küche als auch für Heilanwendungen nutzen kannst. Salaten und Suppen gibt er einen besonderen Geschmack. Er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, welche sich insbesondere für eine Frühjahrskur eignen.

9. Auch ein paar zarte Blätter des Spitzwegerichs kann man in den kalten Monaten finden. Ihr milder Geschmack macht sie zur idealen Salatbeigabe. Wenn du größere Mengen findest, lässt sich aber auch eine leckere Spitzwegerich-Suppe damit zubereiten. Ein heißer Teeaufguss mit den Blättern ist ideal gegen Erkältungen und die Schleimstoffe lindern Schmerzen beim Husten.

10. Die Vogelmiere ist eine Pionierpflanze, die sich schnell über ungeschützten Boden ausdehnt und ihn vor Erosion bewahrt. Sie ist auch in kälteren Monaten aktiv und kann in größeren Mengen geerntet werden. Wenn du sie findest, solltest du unbedingt etwas mit in die Küche nehmen, denn sie ist sehr reich an Vitaminen A, B und C und liefert weit mehr Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium als heimisches Kulturgemüse. Außerdem kann sie dir bei Husten, Lungenleiden und Rheumabeschwerden Linderung verschaffen.

11. Bei einem Winterspaziergang begegnen dir auch einige junge Vertreter verschiedener Labkräuter. Sowohl das Wiesen-Labkraut als auch das Echte Labkraut können gesammelt werden.

12. Die jungen Blätter des Wiesen-Schaumkrauts eignen sich gut als Salatbeigabe und in Kräuterquark. Ein Tee mit dem Kraut regt Leber und Galle an, stärkt unser Immunsystem und kann bei chronischen Gelenkerkrankungen und Hautproblemen helfen.

13. Mit etwas Glück stolperst du im Winter sogar über ein paar Exemplare des Waldmeisters, der als ausdauernder Bodendecker regelrechte Teppiche bildet. Der Waldmeister ist zwar keine Pflanze, die sich in großen Mengen verfuttern lässt, dafür verleiht sie Süßspeisen (Puddings, Götterspeise, Eis) ihr besonderes Aroma.

Beachte, dass Pflanzen im Winter nicht nur schwerer zu finden, sondern auch schwerer zu erkennen sind, weil Blüten und andere charakteristische Merkmale fehlen. Im Zweifel ziehe ein Bestimmungsbuch oder einen Wildpflanzenführer zu Rate:

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Welche Wildpflanzen nutzt du im Winter? Hinterlasse uns einen Kommentar!

Auch im Winter musst du nicht auf Wildkräuter verzichten. Einige Pflanzen kannst du auch in kalten Monaten finden und nutzen.

14 Kommentare

  1. Henny Schmitz

    Hi, toller Artikel! Bitte mehr Artikel dieser Art. Viele Grüße

  2. Bei aller Liebe gibt es jetzt keine Knoblauchsrauke, wo findet ihr die? Mein Garten ist im Frühjahr und Sommer voll davon, aber jetzt ist davon nichts zu finden

    • Hallo Stefanie,
      ich muss dir recht geben. Ich kenne die Knoblauchsrauke auch nur als Gewächs von Frühling bis Spätsommer. Leider ist dieser Beitrag auch schon etwas älter. Ich nehme die Knoblauchsrauke nun aus der Liste raus.
      Ganz liebe Grüße
      Dennis

  3. Bei mir gibt es momentan jede Menge Brunnrnkresse in der Feuchwiese zu ernten. Sonst pflücke ich die erst ab Ende Januar.

  4. Kräuterfrau Niseema Dorothea

    die Schleimstoffe lösen sich bei über 40 Grad, Aucubine bei über 70 Grad. Was ist dann noch in einem Spitzwegerichtee enthalten nach einem Teeaufguss? Richtig auf keinem Fall Schleimstoffe und Aucubine. Das Gleiche gilt für alle Heilpflanzen mit Schleimstoffen als sekundärer Inhaltsstoff, wie z.B. Heilpflanzen der Pflanzenfamilie der Malvengewächse u.a.

    • Liebe Niseema Dorothea, vielen lieben Dank für deinen Hinweis. Tatsächlich ist das ein heißdiskutiertes Thema. Nach neuen Erkenntnissen der Universität Wien schadet die Teezubereitung mit heißem Wasser den langkettigen Polysaccarariden (von denen am meisten in den Schleimstoffen enthalten sind) nicht. Liebe Grüße!

  5. Eva Bongartz

    Auch Hirtentäschelkraut kann man im Winter gut verwenden 🙂

  6. Sonnenwirbele

    Vor einiger Zeit entdeckte ich in mehreren Blumentöpfen, dass sich Vogelmiere dort recht wohlfühlt, die sicher zusammen mit ein paar Handvoll Gartenerde da hingelangt ist. Da ich begeisterte Wildkräuter-Anwenderin bin, hole ich mir für Smoothies frisch eine Handvoll davon, spüle sie kurz und püriere sie entweder oder hacke sie für den Salat. Schmeckt ein bisschen nach frischen grünen Erbsen und hat viele gute Inhaltsstoffe, z.B. viel Vitamin C, ebenso Zink, Kieselsäure und Kalium.
    Das gleiche geschieht mit zwei Löwenzahnpflänzchen, die auch in Blumentöpfen am Fuße anderer Pflanzen wachsen: dort ernte ich immer die Außenblätter ab, damit die Pflanze von innen weiterwachsen kann.

    • Von Wildpflanzen in Balkonkästen habe ich auch schon öfter gehört, aber noch nie selbst gesehen. Das ist aber wirklich eine schöne Möglichkeit auch im Winter wichtige Vitalstoffe aus frischen Pflanzen zu sich zu nehmen.

    • Sonnenwirbele

      Ja, wenn man auf dem Lande wohnt … Inzwischen habe ich auch die wiiiinzigen Samen der Vogelmiere in einem Tütchen aufgehoben – falls jemand mal welche braucht!
      Auslöser für die wahre Kräuterbegeisterung war bei mir das Buch ‘Essbare Wildpflanzen’ von Steffen Guido Fleischhauer – seitdem kann ich nicht mal mehr im Garten ‘Unkraut’ ausjäten, es ist zu kostbar wegzuwerfen (man hat sich schließlich ja gebückt, um es zu ernten!). Bei mir gibts die essbaren Exemplare des Ausgejäteten – je nach Menge – in Smoothies, als Suppe, als Spinat (immer gemischt, das schmeckt jedesmal anders) und z.B. auch als Quiche mit Champignons und gehackten Wildkräutern, ein bisschen indisch gewürzt und mit Kokos – herrlich! Die Quiche ist ein begehrtes Mitbringsel, und man kann auch Stücke davon einfrieren.

    • Das hört sich wirklich lecker an! So eine Wildkräuter-Quiche können wir demnächst mal probieren, da freue ich mich drauf.

    • gerade in oberen Etagen in Städten hat man bessere Luft als man denkt und glaubt… Damals wohnte ich noch in Berlin. Mein 5 Meter Balkon war mit allen möglichen Gemüse-Sorten und diversen “Unkräutern” bestückt.
      Giersch, Gundermann, Sauerampfer und Pfennigkraut hab ich auch jetzt in meinen Blumenkasten auf den Balkon. mitunter keine Zeit um erst raus zu gehen um zu ernten. 😀 Zum Garten zu weit… um mal kurz was zu ernten. 🙂

  7. Danke für die Liste! Einige der Pflanzen kenne ich schon, nach ein paar anderen muss ich etwas genauer suchen.

  8. Vielen lieben Dank für diese tollen Informationen! Da weiß ich zumindest nach was ich Ausschau halten muss 🙂 Ich habe schon ein paar Gundermann und Löwenzahn gefunden, aber den Rest schau ich mir auch an.

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