Bärlauchgeschmack übers ganze Jahr hinweg mit Bärlauchöl genießen

Mit selbstgemachtem Bärlauchöl kannst du die Bärenkräfte bewahren und im Laufe des Jahres z.B. für Salate verwenden.

Bärlauch ist unglaublich vielseitig einsetzbar und lässt sich zu vielen leckeren Gerichten verarbeiten. Mit selbst gemachtem Bärlauchöl kannst du seine würzige und nach Knoblauch schmeckende Note konservieren und über das ganze Jahr genießen. Wie du das leckere Bärlauchöl herstellst und was alles zu beachten ist, verrate ich dir in diesem Beitrag.

Bärlauchöl selber machen

Die Herstellung des Bärlauchöls ist sehr einfach und du benötigst nur zwei Zutaten. Falls du keinen Bärlauch zu Hand hast, kannst du auch Wunderlauch oder sogar die Knoblauchsrauke verwenden. Das nach Knoblauch schmeckende Öl eignet sich gut als Salatdressing oder zu Fleisch und Fisch.

Du benötigst:

  • 100 g frische Bärlauchblätter
  • 10 g Salz (optional aber empfehlenswert, siehe Hinweise unten)
  • 500 g Olivenöl
  • weites Schraubglas
  • optional einen Ölspender

So stellst du das würzige Öl her:

  1. Bärlauchblätter waschen und trocken tupfen.
  2. Die Blätter grob schneiden, ggfs. gründlich mit dem Salz mischen und in ein verschließbares, gereinigtes Glas füllen.
  3. Mit dem Olivenöl aufgießen und solange schwenken, bis die Blätter vollständig im Öl schwimmen.
  4. Etwa zwei bis drei Wochen an einem dunklen kühlen Ort (am besten im Kühlschrank) ziehen lassen.
  5. Danach durch ein Sieb filtern und das Öl zum Beispiel in einen Ölspender füllen.

Die Bärlauchblätter sollten beim Befüllen unbedingt trocken sein, da überschüssiges Wasser die Haltbarkeit negativ beeinträchtigen könnte. Die Blätter sollten im Glas komplett mit Öl bedeckt sein und dürfen nicht auf der Oberfläche schwimmen. Bei sorgfältiger Arbeitsweise ist das Bärlauchöl etwa ein Jahr haltbar.

Da in nicht erhitzten, wasserhaltigen Konserven prinzipiell die Gefahr der Vermehrung von Botulismus-Bakterien besteht, die giftige Botulismus-Toxine produzieren können, ist die Einhaltung der genannten Hygienemaßnahmen und Arbeitsschritte wichtig. Vor allem sollte auf einen möglichst geringen Wassergehalt geachtet werden (Blätter gründlich trocken tupfen, eventuell leicht anwelken lassen) und das Öl während des Durchziehens kühl und dunkel (im Kühlschrank) gelagert werden.

Zugabe von Salz: zur Botulismus-Vorbeugung

Durch die optionale Zugabe von 10 Gramm Salz je 100 Gramm Bärlauch kannst du ebenfalls zuverlässig der Vermehrung von Botulismus-Bakterien vorbeugen. Das Salz beeinflusst allerdings auch das Aroma des fertigen Öls (Geschmackssache).

Hinweise zum Sammeln von Bärlauch

Bevor du dich zum Sammeln aufmachst, sieh dir die Erkennungsmerkmale des Bärlauchs an, um ihn von giftigen Doppelgängern leicht zu unterscheiden. Beachte dabei auch generelle Hinweise, zum Sammeln von Wildkräutern. Verwende für die Ernte am besten ein scharfes Messer und ein Körbchen, um die Blätter locker transportieren zu können.

Solltest du beim Bestimmen von Wildkräutern unsicher sein, kann ich dir die Teilnahme an einer geführten Kräuterwanderung sehr empfehlen, um mehr Erfahrungen in der freien Natur zu sammeln.

Wie verarbeitest du Bärlauch am liebsten? Über einen Kommentar von dir freuen wir uns!

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Über mich

Nach dem Studium in Nachhaltigem Tourismusmanagement begann Nesrin Nachhaltigkeit im Alltag umzusetzen. Wichtig ist ihr die Naturverbindung, aus der jedes nachhaltige Handeln entspringt.

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6 Kommentare
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  1. Kann man aus den abgeseiten Bärlauchblättern vom Öl noch Pesto machen

    Antworten
    • Kostbare Natur
      Kostbare Natur

      Liebe Heike,
      im Prinzip ja, wobei das Aroma dann natürlich schwächer ausfällt als bei Pesto aus frischem Bärlauch, da ein Großteil der Aromen ans Öl abgegeben wurden.
      Liebe Grüße

  2. Wie ist das mit dem Botulismus-Risiko, wenn weder Öl noch Kraut erhitzt werden und man es dann so lange aufbewahrt?

    Antworten
    • Kostbare Natur
      Kostbare Natur

      Die größte Gefahr der Bildung von Botulismustoxinen besteht in den ersten drei Wochen, wenn die wasserhaltigen Blätter noch in dem Öl durchziehen. Daher ist nicht nur auf eine saubere Arbeitsweise und möglichst trockene Verarbeitung der Blätter zu achten, sondern auch auf die kühle Lagerung. Nach der Filterung ist den Blättern auch der größte Teil des Wassers aus dem Öl entfernt und die Bedingungen lassen im Prinzip keine Vermehrung von Botulismus-Bakterien zu.
      Wenn man sichergehen möchte, kann man die zerkleinerten Blätter noch mit Salz vermischen (10 g Salz auf 100 g Blätter), wodurch während der gesamten Zeit die Vermehrung von Botulismus-Bakterien zuverlässig verhindert wird. Das wirkt sich allerdings auch auf den Geschmack des Öls aus. Wir ergänzen diese Möglichkeit gern oben im Beitrag.
      Liebe Grüße

  3. Rosemarie Schneider

    Danke für die Infos. Habe o.g. Rezepte noch nicht ausprobiert, werde aber in diesem Jahr
    verschiedene Rezepte ausprobieren, da ich Bärlauch im Garten habe. Für mich ein Genuss, jeden Tag im Garten die frischen Blätter zu verspeisen.
    Nochmals vielen Dank.

    Antworten
  4. Tanja Lassdassein

    Wir haben mit dem Bärlauch bisher nur Bärlauchsalz und Bärlauchbutter gemacht . Auch ein Pesto geht sehr gut mit Bärlauch und schmeckt sehr gut.

    Antworten

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