Pfennigkraut
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Pfennigkraut gehört zu den unscheinbaren Kräutern, welche kaum bekannt sind und auch von der Wissenschaft übersehen werden. Dabei hatte Pfennigkraut im Mittelalter seinen festen Platz in fast jedem Bauerngarten. Wegen seiner vielen heilenden Eigenschaften wurde es auch Tausendkrankheitskraut genannt.
Steckbrief
Lateinischer Name | Lysimachia nummularia |
Andere Namen | Tausendkrankheitskraut, Münzkraut, Kränzelkraut, Brautkraut, Egelkraut, Goldpfennigkraut, Wundkraut |
Familie | Primelgewächse (Primulaceae) |
Erntemonate | ganzjährig |
Verwendbare Pflanzenteile | Blätter, Blüten, Triebe, Wurzeln |
Blattform | eiförmig, herzförmig, rundlich |
Blütenfarbe | gelb |
Fundorte | feuchte Böden, Wassergräben, Uferböschungen, feuchte Gebüsche |
Verwechslungsgefahr | Mit Brunnenkresse, diese ist ebenso essbar und schmeckt stark nach Kresse |
Giftigkeit | ungiftig |
Besondere Inhaltsstoffe | Flavonoide, Gerbstoffe, Kalium, Kieselsäure, Saponine, Schleimstoffe |
Eigenschaften | adstringierend, antibakteriell, beruhigend, entzündungshemmend, harntreibend, schmerzstillend |
Hilft bei | Augenentzündung, Blasenentzündungen, Durchfall, Ekzeme, Geschwüre, Halsschmerzen, Hautentzündungen, Hautprobleme, Husten, Magenschleimhautentzündungen, Pickel, Rheuma, Wunden, Zahnfleischentzündungen |
Anwendungen
Zur Zeit Hildegard von Bingens wurde Pfennigkraut vor allem gegen Husten und Geschwüre eingesetzt. In Osteuropa ist es auch heute noch eine angesehene Heilpflanze bei Durchfall, Rheuma und Schwindsucht.
Der Name Pfennigkraut kommt daher, dass die Blättchen so rund und klein wie Pfennige sind, auch sein lateinischer Name “nummularia” = “kleine Münze” weist darauf hin.
In der Ernährung
Als Küchenkraut wird Pfennigkraut nur wenig verwendet. Die kleinen, leicht säuerlichen Blätter eignen sich jedoch gut für Würzkräutermischungen. Sie stehen zudem fast ganzjährig zur Verfügung und können so insbesondere unseren Winterspeiseplan bereichern.
Die Blättchen werden zu Salaten, Kräuterbutter, Kräuterquark oder auch Kochgemüse gegeben. Pur sind sie eine schmackhafte Beigabe aufs Butterbrot.
Im Frühjahr werden die gelben Blüten als essbare Dekoration verwendet. Blüten und Blätter ergeben zusammen einen köstlichen Tee, welcher an Grüntee erinnert.
Heilende Anwendungen
Im Mittelalter war Pfennigkraut ein angesehenes Hustenmittel und auch ein wichtiges Wundheilmittel. Es kann bei vielen Hautproblemen helfen, seien es Ekzeme, Pickel, Wunden, Blasen, Prellungen, starke Narbenbildung oder Geschwüren. Dazu wird frisches Kraut zerquetscht und auf die entsprechende Stelle gelegt. Alternativ kann auch eine im Pfennigkrauttee getränkte Kompresse aufgelegt werden.
Tee
Volksmedizinisch wird der Tee bei Magen-Darm-Katarrhen sowie starken Durchfällen, Husten, auch Keuchhusten, Halsschmerzen, Harnwegsinfektionen und Magengeschwüren angewendet.
Für den Tee wird blühendes Kraut mit den Wurzeln verwendet. Einen Esslöffel getrocknetes oder frisches Pfennigkraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen.
Äußerlich kann der Tee Hautprobleme, Augenentzündungen sowie Rheuma und Gelenkentzündungen lindern.
Als Mundspülung hilft er bei Mundgeruch und Zahnfleischproblemen.
Erkennung und Sammeltipps

- Es breitet sich flächig aus und wächst nur etwa 5 cm in die Höhe
- Im Wasser wächst es senkrecht nach oben dem Licht entgegen
- Es bildet bis zu 50 cm lange Triebe
- Die runden Blätter haben einen Durchmesser von ca. 1 cm
- Sie wachsen gegenständig an einem weichen Stängel
- Die Blüten haben fünf gelbe Blütenblätter und sind kurz gestielt
- An Verzweigungen bilden sich neue Wurzeln
Es besteht Verwechslungsgefahr mit der Brunnenkresse, diese ist aber ebenso essbar und schmeckt stark nach Kresse.
Anbautipps
Pfennigkraut eignet sich gut als Bodendecker oder auch als Aquariumpflanze für Kaltwasseraquarien.