Kleine Braunelle

Die Kleine Braunelle ist eine starke Heilpflanze, die bei Verdauungsproblemen, Bluthochdruck und Halsschmerzen Linderung verschafft.

Die Kleine Braunelle wird bereits seit dem Mittelalter als Heilpflanze eingesetzt. Sie lindert unter anderem Bluthochdruck, Verdauungsprobleme und Erkältungsbeschwerden wie Halsschmerzen und Fieber.

In der Ernährung

Die Braunelle ist ein sehr aromatisches, leicht bitteres Kraut. Es eignet sich als Würzkraut für Dressings, Kräuterbutter, Kräuterquark, Suppen und Eintöpfe. Dafür werden frische, gehackte Blüten, Blätter und junge Triebe verwendet. Grob zerkleinerte, getrocknete Pflanzenteile lassen sich in einer Gewürzmühle aufbewahren, um Speisen schnell und praktisch zu würzen.

Frische Blüten und junge Blätter sind eine aromatische Zugabe in Tee, erfrischenden Sommergetränken und grünen Smoothies.

Die zarten, lila Blüten sind auf süßen und herzhaften Speisen ein gesunder Hingucker. Nutze sie zum Beispiel als Dekoration auf Desserts, Suppen, belegten Broten oder Salaten.

Heilende Anwendungen

Im Mittelalter wurde die Kleine Braunelle insbesondere zur Behandlung von Diphtherie, einer inzwischen nur noch sehr selten auftretenden Infektionskrankheit der oberen Atemwege eingesetzt. Die enthaltenen Gerbstoffe, Saponine und Flavonoide machen die Braunelle aber auch heute zu einem wirkungsvollen Heilmittel gegen viele Beschwerden wie Entzündungen, Verdauungsbeschwerden und Bluthochdruck. Es ist also ein großes Glück, die Kleine Braunelle im Rasen zu finden.

Die enthaltene Rosmarinsäure wird in der Kosmetikindustrie zum Schutz vor UV-Strahlung eingesetzt. In selbstgemachten Salben, Cremes, Ölauszügen und Tinkturen lässt sich diese Wirkung ebenfalls zunutze machen.

Tee

Ein Teeauszug aus Blüten und Blättern der Braunelle wird zur Linderung von Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Atemwegserkrankungen eingesetzt. Die antiviralen, antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften helfen auch bei grippalen Infekten. Zur Blutdrucksenkung ist der Tee ebenfalls ein bewährtes Hausmittel.

Übergieße für eine Tasse Tee einen Esslöffel Blüten und Blätter mit 250 Millilitern kochendem Wasser und lasse ihn für zehn Minuten ziehen. Anschließend abseihen, nach Geschmack süßen und langsam trinken.

Gegen Erkältungsbeschwerden und Bluthochdruck können bis zu drei Tassen am Tag getrunken werden. Nach einer kurweisen Anwendung von drei Wochen sollte eine zweiwöchige Pause eingelegt werden.

Gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum wird ein starker Teeaufguss zwei- bis dreimal täglich zum Gurgeln verwendet. Die Zubereitung ist die gleiche wie beim Tee nur mit 100 Millilitern Wasser.

Die Kleine Braunelle ist eine starke Heilpflanze, die bei Verdauungsproblemen, Bluthochdruck und Halsschmerzen Linderung verschafft.

Tinktur

Aus der Kleinen Braunelle lässt sich leicht eine heilsame Tinktur selber machen. Sie ist ebenso wirksam wie der Tee und kann lange Zeit aufbewahrt und auf Vorrat hergestellt werden.

Um Bluthochdruck zu lindern, werden 10 bis 15 Tropfen der Braunellentinktur verdünnt mit Wasser oder Tee dreimal täglich eingenommen. Gegen Entzündungen im Mundraum empfiehlt es sich, 15 Tropfen mit 100 Millilitern Wasser vermischt zum Gurgeln zu verwenden.

Tipp: Wenn du auf Alkohol verzichten möchtest, dann probiere dieses Rezept für alkoholfreie Tinkturen mit Apfelessig aus!

Erkennung und Sammeltipps

Die Kleine Braunelle ist eine ausdauernde, winterharte Pflanze mit einer Höhe von 5 bis 30 Zentimetern. An ihren typischen Merkmalen lässt sie sich gut identifizieren:

  • Der Stängel wächst aufrecht in die Höhe und ist spärlich behaart.
  • Die vier bis fünf Zentimeter langen, eiförmigen Blätter sind gegenständig am Stiel angeordnet.
  • Das oberste Blattpaar befindet sich direkt unterhalb des Blütenstandes.
  • Der dichte Blütenstand ist ein bis vier Zentimeter hoch und besteht aus vielen lilafarbenen Einzelblüten.
  • Die Blütezeit reicht von Juni bis September.

Verwechselt werden kann die Kleine Braunelle mit der Größblütigen Braunelle und der Purpurroten Taubnessel. Eine Unterscheidung von der Großblütigen Braunelle ist durch die Anordnung der Laubblätter möglich: Das oberste Blattpaar an jedem Stängel sitzt bei der Kleinen Braunelle direkt unterhalb der Blüte, wohingegen bei der Großblütigen Braunelle ein deutlicher Abstand von Blättern zum Blütenstand sichtbar ist.

Von der Purpurroten Taubnessel lässt sich die Kleine Braunelle durch die Anordnung der Blüten unterscheiden: Die rosa Blüten der Purpurroten Taubnessel wachsen am oberen Ende des Stiels zwischen den Blättern. Im Gegensatz dazu weist die Kleine Braunelle einen deutlichen Blütenstand mit vielen Einzelblüten am Ende jeden Stiels auf, mit nur einem Blattpaar direkt darunter.

Die Kleine Braunelle ist eine starke Heilpflanze, die bei Verdauungsproblemen, Bluthochdruck und Halsschmerzen Linderung verschafft.

Anbautipps

Die anspruchslose Pflanze benötigt wenig Pflege und übersteht – wenn die Kleine Braunelle im Rasen wächst – auch den Schnitt mit einem Rasenmäher sehr gut. Sie bevorzugt sonnige oder halbschattige Standorte mit durchlässigem Boden. Als Jungpflanze muss die Kleine Braunelle regelmäßig bewässert werden, aber ausgewachsen übersteht sie auch längere Trockenheit sehr gut.

Die krautige Pflanze breitet sich über oberirdische Ausläufer teppichartig aus. Diese können im Herbst, wenn die Jungpflanze Wurzeln gebildet hat, abgetrennt und an einem neuen Standort eingepflanzt werden. Die Aufzucht aus Samen ist ebenfalls möglich.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Die Kleine Braunelle ist in ganz Europa und Asien verbreitet. Bereits im Mittelalter wurde sie als Heilpflanze eingesetzt, um Diphtherie (Bräune-Krankheit oder Halsbräune) zu heilen. Daher hat sie auch ihren Namen “Braunelle”, was soviel wie “Bräune” bedeutet. Heutzutage sind ihre Heilkräfte in Europa nicht mehr so bekannt.
Lateinischer Name
prunella vulgaris
Andere Namen
Gemeine Braunelle, Gewöhnliche Braunelle, Brunelle, Kleine Prunelle
Familie
Lippenblütler (Lamiaceae)
Erntemonate
Apr - Sep
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Triebe
Blattform
eiförmig
Blütenfarbe
rosa, violett
Fundorte
An Waldwegen, Ufern, auf feuchten Wiesen und Brachflächen
Verwechslungsgefahr
Mit der Purpurroten Taubnessel und der Großblütigen Braunelle, die beide ebenfalls ungiftig sind
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
Antioxidantien, Bitterstoffe, Campher, Flavonoide, Gerbstoffe, Phytosterole, Saponine, Terpene
Eigenschaften
adstringierend, antibakteriell, antiviral, blutdrucksenkend, blutzuckersenkend, entzündungs­­hemmend, krampflösend, verdauungsfördernd
Hilft bei
Bluthochdruck, Diabetes, Entzündungen, Erkältung, Fieber, Halsentzündungen, Halsschmerzen, Hautentzündungen, Magen-Darmbeschwerden, Mundschleimhautentzündungen, Verdauungsprobleme, Wunden

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Ein Kommentar

  1. Besteht ein Unterschied in der Wirkung zwischen großer und kleiner Braunelle?

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