Echtes Herzgespann

Nutze das beruhigende Herzgespann für Herzleiden, als Stärkungsmittel bei Unruhezuständen, Nervosität und in den Wechseljahren.

Das Hauptanwendungsgebiet für das Herzgespann sind Herzleiden. In der Küche spielt es keine besondere Rolle.

Aufgrund seiner wehenfördernden Eigenschaften darf Herzgespann nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.

Heilende Anwendungen

Die Hauptanwendungen für Herzgespann sind Erkrankungen des Herzens. Man sagt auch, dass es nicht nur bei allen physischen Herzleiden hilft, sondern auch im übertragenen Sinn bei Herzschmerzen wie Liebeskummer und Trennungsschmerzen. Die gebräuchlichsten Darreichungsformen sind in Form von Kräutertees und Tinkturen.

Tinktur

Eine Tinktur aus Herzgespann herzustellen ist ganz einfach. Der Alkoholauszug ist besonders praktisch für unterwegs, wenn es zu Nervosität oder leichteren Herzbeschwerden kommt.

Dafür benötigst du:

  • 50 g getrocknete oder 100 g frische Kräuter, gesäubert und zerkleinert
  • 200 ml Alkohol, z.B. dieser aber auch ein 40 prozentiger Korn oder Wodka genügt
  • Schraubglas
  • Dunkle Tropffläschchen zur Aufbewahrung

So stellst du sie her:

  1. Alle Pflanzenteile mit dem Alkohol übergießen, bis sie vollständig damit bedeckt sind.
  2. Verschließen und 2 bis 6 Wochen an einem dunklen kühlen Ort ziehen lassen.
  3. Abseihen und in die Fläschchen füllen.

Bei Bedarf 10 bis 50 Tropfen in einem Glas Wasser auflösen und trinken.

Tee

Das Herzgespann kann pur oder in Mischungen als Tee bei nervösen Herzleiden, Bluthochdruck und anderen Herzproblemen zur Anwendung kommen, da es die Herzschlagfrequenz senkt. Aber auch bei Magenkrämpfen, Schilddrüsenüberfunktion und Blähungen kann der Tee heilsam sein.

Dafür brauchst du:

  • 1 bis 2 TL Herzgespannkraut
  • 250 ml kochendes Wasser

So bereitest du ihn zu:

  1. Das Kraut mit kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen.
  2. Abseihen und warm trinken.

Der Tee kann in Absprache mit der Hebamme zur Geburtshilfe genutzt werden, da er die Kontraktion der Gebärmutter steigert und Wehen fördert.

Erkennung und Sammeltipps

Nutze das beruhigende Herzgespann für Herzleiden, als Stärkungsmittel bei Unruhezuständen, Nervosität und in den Wechseljahren.

Da Herzgespann in der freien Natur selten vorkommt, solltest du beim Sammeln nur wenig entnehmen, sodass es sich von alleine genügend aussamen kann. Zum Ernten eignet sich das blühende Kraut.

Es liebt nährstoffreiche Böden und ist in Menschensiedlungen auf Unkrautfluren zu finden. Zwischen 30 und 150 cm wächst es hoch und bevorzugt nährstoffreiche Böden in Siedlungsnähe.

  • Die kurz gestielten Blätter wachsen kreuzweise gegenständig.
  • Sie sind handförmig und drei- bis siebenfach gelappt und am Ende spitz zulaufend.
  • Die Blätter sind an der Unterseite flaumig behaart.
  • Die rosafarbenen bis cremeweißen Lippenblüten sind behaart und sitzen gequirlt in den Blattachseln.
  • Der Stängel ist an den Kanten kurzhaarig, vierkantig, hohl und deutlich behaart.
  • Blütezeit ist von Juni bis September.

Anbautipps

Du kannst Herzgespann aus Samen oder oder besser noch aus Ablegern in deinem Garten ziehen. Bevorzuge am besten nährstoffreiche Erde.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Das Herzgespann deutet durch seinen Namen bereits auf seine Verwendung hin, denn es wird bei allen Herzbeschwerden, wie Herzrhythmusstörungen, Herzrasen oder Herzschwäche eingesetzt. Das Wort “Gespann” war früher für Krämpfe gebräuchlich und verweist dabei auf seine krampflösenden Eigenschaften. Vor dem Mittelalter wurde es zunächst als Heilmittel bei Magenbeschwerden genutzt. Seitdem ist auch seine Wirkung bei Herzkrankheiten geschätzt. Herzgespann wurde speziell dafür in Klostergärten angebaut, aus welchen es schließlich verwilderte. Paracelsus empfahl in Alkohol eingelegtes Herzgespann bei Herzrasen. Es kommt von Mitteleuropa bis nach Ostasien wild vor. In Deutschland wird Herzgespann als gefährdet eingestuft, weist jedoch keinen Schutzstatus auf. In Nordamerika hat es sich als Neophyt ausgebreitet.
Lateinischer Name
Leonurus cardiaca
Andere Namen
Herzgespannkraut, Herzspannkraut, Löwenschwanz, Löwenschweif, Bärenschweif, Herzgold, Herzheil, Herzkräutl, Mutterkraut, Mutterwurz, Schwanzchrut, Wolfskraut, Wolfstrappkraut
Familie
Lippenblütler (Lamiaceae)
Erntemonate
Jun - Sep
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Triebe
Blattform
handförmig geteilt, herzförmig
Blütenfarbe
rosa
Fundorte
nährstoffreiche Böden in Siedlungsnähe, Unkrautflure
Verwechslungsgefahr
Zottiges Herzgespann ( Leonurus villosus)
Giftigkeit
ungiftig
Warnungen
Nicht während der Schwangerschaft verwenden, da es wehenauslösend wirkt. Im Übermaß eingenommen, kann es zu Magenschmerzen, Erbrechen und Durchfall kommen.
Inhaltsstoffe
Alkaloide, Apfelsäure, Bitterstoffe, Cholin, Flavonoide, Gerbstoffe, Harz, Iridoiden, Kalium, Kalzium, Zitronensäure
Eigenschaften
beruhigend, blutdruckregulierend, durchblutungsfördernd, herzstärkend, krampflösend, wehentreibend
Hilft bei
Abszesse, Angstzustände, Asthma, Blähungen, Bluthochdruck, Ekzeme, Herzbeschwerden, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Magenkrämpfe, Mandelentzündungen, Nervosität, Nierenprobleme, Schilddrüsenüberfunktion, Schlaflosigkeit, Unruhezustände, Wechseljahresbeschwerden

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2 Kommentare

  1. Hallo,
    ich finde Ihre Seiten phantastisch. Danke dafür.
    Anmerkung zu Herzgespann: Anderer Name Wolfstrappkraut ? Dies sind 2 verschiedene Pflanzen. Ich habe beide schon gesucht und gefunden.

    • Hallo Alke, du hast recht, es gibt eine andere Pflanzen-Gattung, die Wolfstrapp heißt, die Lycopus. Viele Pflanzen sind aber in unterschiedlichen Regionen unter anderen Namen bekannt. Ein beliebtes Beispiel ist die Gundelrebe und der Gundermann.

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